Der Verein „Berliner Wirtschaftsgespräche“ organisierte am Dienstag, den 15.2.11 eine Diskussionsveranstaltung mit Vortrag von Thilo Sarrazin in der kleinen Arena des Tempodrom in Berlin.
Zum Protest dagegen versammelte sich eine Gruppe von etwa 25 Leuten auf dem Vorplatz des Tempodrom. Die Polizei war mit mehreren Wannen vor Ort, in kleinen Gruppen standen die Bullen zudem unbehelmt an verschiedenen Ecken rum. Nach einiger Zeit des Rumstehens bewegten sich die Demonstranten zögerlich auf den Eingang zu, worauf ein Dutzend Bullen aus den Wannen kroch und sich in der Nähe des Eingangs postierte. Dem Vernehmen nach war es die Security der Veranstaltung, die kurz darauf veranlasste, die Polizei möge die Demonstranten dazu bringen, den Vorplatz zu verlassen und sich auf die andere Straßenseite zu begeben.
Nicht zuletzt aufgrund zahlenmäßgier Unterlegenheit kamen die Demonstranten, wenn auch im Schneckentempo, der Aufforderung lavierend nach. Dabei mackerte ein einzelner Bulle rum und schubste eine Demonstrantin vor sich her. Verbaler Protest verschiedener Leute zog die Aufmerksamkeit der Gruppe auf diese Aktion, worauf sich das Schwein zurückhielt. Insgesamt war die Stimmung unter den Demonstranten eher abwartend; es gab keine Sprechchöre, Redebeiträge oder auch Transparente.
Es wurde ein Bullenfilmer gesehen, der die Kamera, in der Hand haltend, anscheinend nicht einsetzte. Nach etwa einer weiteren Viertelstunde des Rumstehens hinter dem Zebrastreifen, Angesicht zu Angesicht mit den Damen und Herren in modischem Waldgrün, verließen mehr und mehr Teilnehmer, inklusive dem Autor, die Protestgruppe. Eine Wanne fuhr dabei einer Gruppe sich Entfernender im Schritttempo bis zur Kreuzung Hallesches Ufer hinterher.
Das Sicherheitsaufkommen war beachtlich, vor allem im Verhältnis zur Teilnahme an der Demonstration. Hier hatte man offensichtlich von Seiten der Polizei mit mehr Protest gerechnet. Für Aktionen gab es wenig Spielraum. Dem Vernehmen nach gelangte Sarrazin selbst über die Tiefgarage des Tempodrom in einer Limousine zur Veranstaltung, begleitet von Personenschützern des LKA.