Externe Medien in Node 32955 gefunden und entfernt.

[Köln] Integration? Nein, Danke!

Bild 1.jpg

Heute Abend [Freitag, 27.1.11] besuchten wir die Veranstaltung "Ist die Vision einer multikulturellen Gesellschaft gescheitert?" in der VHS Köln. Das "Interkulturelle Referat der Stadt Köln" lud dazu den Absolventen des deutschen Wehrdienstes, Tischler und Rechtspopulisten Dr. Steffen Kröte vom Berliner Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Die AktivistInnen sörten die Veranstaltung, verteilten Flugblätter und zeigten ein Transparaent mit der Aufschrift: "Deutschland schaff Dich ab! Integration? Nein, Danke!".

 

Die Veranstaltung war der Auftakt einer ganzen Reihe von Veranstaltungen der Stadt Köln, um ihr "Konzept der Stärkung der integrativen Stadtgesellschaft" vorzustellen. Frei nach Sarazin ist klar wohin die Reise geht: Kategorisierung, Selektion und Assimilation im Sinne des Standorts BRD. Integration ist nichts anderes als der Anspruch auf politische bzw. kulturelle Vormachtsstellung der "deutschen Leitkultur". Eine Kultur der Ausgrenzung, des Sozialchauvismus, der profitablen Nutzung des "Humankapitals", des Arbeitszwanges, der Unterordnung und Drangsalierung der Menschen.

Dementsprechend war der eingeladen "Wissenschaftler" eine vorzügliche Wahl. Sein Berliner Institut weiß wie "Fakten" produziert werden, um für große Schlagezeilen zu sorgen: "Bedingt integrationsfähig"; meint "einmal Türke, immer Türke". So lauteten die Schlagzeilen im Blätterwald 2009 nach Vorstellung der Studie "Ungenutzte Potentiale". Diese Studie des wirtschaftabhänigen Instituts empfahl sich der bundesdeutschen Öffentlichkeit mit dem ersten sogenannten "Indikator zur Messung von Integration". Dabei werden die Menschen nach ihren Herkunftländern ethnisiert und nach dem bürgerlichen Erfolgsmaßstäben von Bildung, Einkommen, sozialen Status etc. untersucht. Ergebnis:
"Die Herkunft entscheidet über den Integrationserfolg" und "Mit Abstand am schlechtesten integriert ist die Gruppe mit türkischem Hintergrund."Nicht anders also, als die gängigen Stammtischparolen, wonach der "Ausländer" sich gefälligst für "Deutschland" an der soziale Selektion des kapitalistischen Regimes und den rassistisch verfassten staatlichen Intitutionen zu bewähren hat.

Grund genung dieser demokratisch-rassistischen Elite einen Besuch abzustatten. Denn während die meisten Linken in Köln sich auf die Verhinderung des bevorstehnden rechtspopulistischen Aufmarsch am 7. Mai von pro Köln vorbereiten, laufen die Abschiebungen aus Köln (100 pro jahr) weiter, eskaliert die Situation in den Flüchtlingsheimen (es wird über die Aufstellung von Wohncontainer diskutiert) und wird weiter an der Umsetzung und Verabschiebung eines Integrationskonzeptes für die Stadt Köln gefeilt, die alle staatlichen Stellen, sowie weite Teile der sogenannten Zivilgesellschaft auf die "Integrationsziele" festlegen soll alle MigranntInnen zu kontrollieren und drangsalieren.

Es ist halt der demokratische Normalbetrieb, der den Rassismus überhaupt erst hervorbringt. Vor allem bei Phänomenen wie Thilos Aussortierungshetze erhebt die Demokratie unter Blitzlichtgewitter ihre tolerante, besonders antirassistische Brust. Doch bei Sarrazin und Rechtspopulismus gilt: Don't forget, where you come from. Wer von Arschlöchern wie pro Köln redet, darf von der Demokratie und ihren "Integrationbemühungen" nicht schweigen. (Wie es treffend in diesem kürzlich veröffentlichten Jingle einer anderen Gruppe aus Köln verlautet würde:  http://soundcloud.com/antifa-ak-koln/jingle-sarrazin-und-rechtspopulismus)