Die Karawane wird nun aufgelöst, das volXtheater harrt neuer Aktivitäten und beehrt sich zum Fest am Freitag, 4. Februar 2011, ins Ernst-Kirchweger-Haus einzuladen.
Aussendung des volXtheaters
Seit
 Oktober 2010 ist es fix: das Verfahren gegen die volXtheaterkarawane in
 Genua wurde von der italienischen Justiz offiziell eingestellt. 
Begründet wird die Einstellung des Verfahrens damit, "dass trotz (...) 
Indizienlage in den weiteren Ermittlungen durch die Kriminalpolizei 
keine Anzeichen gegen die Verdächtigen festgestellt werden konnten" und 
"dass die Hypothese der Bandenbildung verworfen werden muss"1).
Zur Erinnerung:
Das
 volXtheater wurde 1994 im Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in Wien-Favoriten
 gegründet. (Politische) AktivistInnen eigneten sich Theater als 
politisches Ausdrucksmittel an. Verschiedene Bühnenstücke wurden 
gespielt, unter anderem die "Dreigroschenoper" von Berholt Brecht, 
"Bezahlt wird nicht" von Dario Fo, "Penthesilea" von Heinrich von 
Kleist. Immer wieder wurden aus politischem Anlass 
Strassentheateraktionen durchgeführt, um zum Beispiel gegen die 
österreichische Flüchtlingspolitik, die europäische Abschottungspolitik 
und gegen die erste Militärparade nach 1945 in Wien aufzutreten. Mit dem
 Regierungswechsel in Österreich im Jahr 2000 (Schwarz/Blau) wurden die 
Aktionen vom klassischen Theaterraum zunehmend auf die Straße verlagert.
2001
 wurde als ein Projekt des volXtheaters die volXtheaterkarawane 
gegründet um in Zusammenarbeit mit dem internationalen noborder-Netzwerk
 Orte des Widerstandes gegen den Kapitalismus und das europäische 
Grenzregime zu bereisen. Von der österreichisch-ungarischen Grenze 
("Mock-Denkmal") ging es im Juni und Juli 2001 nach Salzburg zum Treffen
 des WEF (World Economic Forum), weiter zum noborder-Camp in 
Lendava/Slowenien und zum PartisanInnenmuseum in Eisenkappel/Kärnten und
 danach nach Genua, um an den Protesten gegen den G8-Gipfel 
teilzunehmen. Abschließend wollte die Karawane zum noborder-Camp in 
Frankfurt am Main weiterreisen.
Am 22. Juli 2001 wurden 25 
TeilnehmerInnen der volXtheaterkarawane nahe Genua verhaftet. Schwere 
Vorwürfe wurden erhoben, u.a. wurden sie bezichtigt, Mitglieder einer 
"terroristischen Vereinigung" und des "schwarzen Blocks" zu sein und an 
der "Zerstörung Genuas" im Zuge der Demonstrationen gegen den G8-Gipfel 
beteiligt gewesen zu sein. Während des G8-Gipfels in Genua von 18. - 22.
 Juli 2001 war es zu massiven Demonstrationen mit mehreren 
hunderttausend TeilnehmerInnen gegen dieses Treffen gekommen. Die 
Polizei antwortete mit Gewalt - einer der DemonstrantInnen - Carlo 
Giuliani - wurde von einem Polizisten erschossen. Hunderte wurden 
verhaftet, 10 AktivistInnen aus Italien wurden zu 8 bis 15 Jahren Haft 
verurteilt, sie warten derzeit auf die Entscheidung der 
Berufungsverhandlung am Obersten Gericht.
Nach dreieinhalb Wochen
 Untersuchungshaft wurden die 25 TeilnehmerInnen der volXtheaterkarawane
 im August 2001 freigelassen, bis Oktober 2010 war jedoch nicht klar, ob
 es zu einem Prozess und zur Kriminalisierung der politischen 
Aktivitäten der volXtheaterkarawane kommen wird oder nicht.
Die 
volXtheaterkarawane wird nun mit dem Fest am 4. Februar 2011 im EKH 
aufgelöst. Das volXtheater existiert weiter und harrt neuer Projekte.
Freitag, 4. Februar 2011, im EKH, Wielandgasse 2 - 4, 1100 Wien
volXtheater Liederabend + Nitro Mahalia + las pulgas + Dj Izc
ab 19 Uhr: Ausstellung + Filmscreening, Audio Genova Sample, Lecka Essen, Cocktails, Genova G8 Legal Support Tombola
Soli für 1. März 2011 MigrantInnenstreik und Sans Papiers
Einstellung aller Verfahren gegen AktivistInnen!!
No border No nation Stop deportation
Wiener
 Neustadt muss Genua werden! Sofortige und bedingungslose Einstellung 
der Prozesse zur Kriminalisierung des politischen Engagements von 
TierschützerInnen!
Infos:
http://no-racism.net/volxtheater
http://no-racism.net/noborderlab
http://no-racism.net/nobordertour
http://no-racism.net
Anmerkung 1) Zitate aus dem Einstellungsbescheid der Staatsanwaltschaft Genua vom August 2010


???
Wiener Neustadt muss Genua werden?
also erstmal, voll schön, dass das Verfahren eingestellt wurde, aber was um alles in der Welt meint ihr denn damit, dass die Wiener Neustadt Genua werden soll? Ich hab eigentlich keine Lust, dass es Tote in Wien oder sonst wo gibt...ansonsten ist jede andre Form von Repression immer scheiße und in dem Sinne ist Wien wahrscheinlich schon Genua.
ansonsten viel Kraft und Freude für eure weiteren Vorhaben!
solidarische Grüße!
Du hast was falsch verstanden
In Wr.Neustadt laeuft momentan des 278a Verfahren gegen 13 TierrechtlerInnen. Das Genua Verfahren wurde eingestellt, nun muss Wr.Neustadt Genua werden, also das Verfahren ebenso eingestellt. So ist das gemeint...