Duisburg: Oury Jalloh – Das war Mord!

Oury Jalloh - Hochfeld 1

In Gedenken an Oury Jalloh und allen Opfern rassistischer Polizeigewalt
Heute vor vor 6 Jahren, am 07.01.2005, starb der Asylbewerber Oury Jalloh im Polizeigewahrsam. Grausam verbrannte er in einer Dessauer Polizeizelle, nachdem ihm die Polizei nach einer  Kontrolle in Ausnüchterungshaft genommen hatte. Gefesselt an einer feuerfesten Matratze soll er nach Vorstellungen der Staatsanwaltschaft und Polizei das Feuer selbst gelegt haben. Doch ein gebrochenes Nasenbein, „verschlampte“ Videobänder, eine verdächtige Flüssigkeit und das ausschalten des Feueralarms in der Nacht lassen stark an dieser Version zweifeln.


Der erste Prozess in Dessau war eine Farce und endete mit einem Freispruch, in welchem der verantwortliche Polizeibeamte Andreas Schubert freigesprochen wurde. Nun wird in nächster Instanz verhandelt. Antirassischte Gruppen rufen dieser Tage daher zum Protest und Unterstützung auf.

 

Auch als Zusammen Kämpfen Duisburg nutzen wir den Todestag, um dem grausamen und rassistischen Mord erneut eine Öffentlichkeit zu bieten. Dabei wurden im Stadtteil Hochfeld ca. 1000 Flugblätter in Briefkästen geworfen und in Geschäften und Restaurants ausgelegt.
In Einzelgesprächen mit AnwohnerInnen, wurde über genauer Hintergründe berichtet und zu einem Film eingeladen, der im Cine Politica zu dem Thema Oury Jalloh laufen wird.

Für uns in Duisburg stellt dieser Beitrag ein Minimum an Aktivität da, der leider Aufgrund paralleler Ereignisse sehr gering ausgefallen ist. Wir hoffen, dass wir unsere Aktivitäten in Zukunft gemeinsam mit anderen Gruppen ausbauen können und wünschen allen Aktivisten von The Voice, der Karawane und Einzelpersonen, die aktiv an dem Fall arbeiten viel Kraft und Ausdauer für das nächste Verfahren. Wir stehen hinter euren Forderungen nach:

  • Wahrheit, Aufklärung, Gerechtigkeit
  • Stop rassistischer Polizeikontrollen
  • Abschaffung der Residenzpflicht

Wir sagen, Oury Jalloh das war Mord - Solidarität mit allen Opfern rassistischer Polizeigewalt!


Verteilter Flyer

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Der Revisionsprozess startet am 12. Mittwoch.