Wir, einige ehemalige Antifaschist*innen aus dem Antifaschistisches Netzwerk Leipziger Land (ANELL), haben von der Demonstration am 2.September „Das Land – rassistisch, Der Frieden – völkisch, Unser Bruch – unversöhnlich.“ in Wurzen gehört und möchten diese mit dem folgenden Beitrag unterstützen.
Wir organisierten 2009 mit Antifaschist*innen aus 
kleineren Orten in Ostsachsen und Leipzig die antifaschistische 
Demonstration „Rassistenzone Sorglosland – Es gibt kein ruhiges Hinterland“ in Wurzen.
Einer
 der wesentlichen Gründe für unsere damalige überregionale Demonstration
 war der Versuch von 60-70 Neonazis, den 4. Antirassistischen 
Sonntagsspaziergang am 16.März 2008 in Wurzen anzugreifen.
Im Vergleich zu 2009 scheint die mediale Kampagne in Sachsen gegen die Demonstration am 2.September viel früher zu beginnen:
MDR: "Wirbel um Demo-Anmeldung - Wurzen: "Bilder wie aus Hamburg vermeiden""
Tag24: "Linksradikale Großdemo: Hamburger Antifa will "Tag der Sachsen" stören"
LVZ: "Hamburger Autonomer meldet Demo in Wurzen an"
LVZ: "Wurzener Demo-Anmelder zählt zum Kern der Hamburger Autonomen"
LVZ: "Wurzener besorgt: „Ein zweites Hamburg brauchen wir hier nicht“"
Kreuzer: "Episoden aus dem Leben einer Lustigen Volkszeitung. Diesmal: Hetze in Wurzen"
Auch vor unserer Demonstration wurde vor den „Autonomen“ aus Connewitz gewarnt und öffentliche Distanzierungen laut, damals auch vom Netzwerk für demokratische Kultur e.V. (NDK) aus Wurzen, die nach unserer Demonstration in das Kollektive „Wurzen“ gegen die „Chaoten“ von außen eingemeindet wurden und nicht mehr als die „Nestbeschmutzer“ galten. So ist es auch nur Konsequent, dass der Bürgermeister aus Wurzen in aktuellen Beiträgen sich auf die Arbeit des NDK beruft um sich als engagierte Stadtgesellschaft gegen Rechts zu präsentieren.
Wie der Alltag in Wurzen aussieht, kann der folgenden Chronik entnommen werden. Wir haben uns die Mühe gemacht und die Einträge von der Opferberatung der RAA Sachsen e.V., der Plattform chronik.LE und dem Netzwerk für demokratische Kultur e.V. bis ins Jahr 2003 zusammengefasst. Eine Chronik von 1991-1996 gibt es hier: Wurzen - Das Ende faschistischer Zentren, wie wir sie kennen.
Zur aktuellen Berichterstattung verweisen wir nochmal auf einen Satire-Beitrag auf unserer damaligen Internetseite zur Demonstration.
Dem
 Vorbereitungskreis für die Demonstration im September wünschen wir viel
 Erfolg und eine ebenso entschlossene Demonstration wie 2009. Lasst euch
 nicht von der medialen Berichterstattung einschüchtern und von den 
üblichen Kritiker*innen in Sachsen anpissen. Niemand muss irgendwen für 
eine antifaschistische Demonstration um Erlaubnis bitten, nicht das NDK,
 die Parteien oder wer sonst „gefragt“ werden möchte.
Zur Chronik, bei den Beiträgen steht oben von welcher Plattform es genommen wurde und unten steht bei den einzelnen Seiten was ihre Quellen für die Meldung waren. Alle Plattformen geben Quellen an. Bei den Einträgen von chronik.Le haben wir es unten nicht dazu geschrieben.
Chronik 2017-2003:
09.06.2017 Quelle Netzwerk für demokratische Kultur e.V. (NDK)
Wurzen:
 Gegen 20 Uhr trafen sich auf dem Marktplatz Wurzen bis zu 80, teilweise
 stark alkoholisierte, Neonazis und „besorgte Bürger“, um anschließend 
vor einem Haus in der Wenceslaigasse, in welchem u.a. eritreische und 
afghanische Flüchtlinge wohnen, rassistische und nazistische Parolen zu 
skandieren. Sie drohen zudem mit Gewalt. Die BewohnerInnen waren 
zutiefst verängstigt, insbesondere eine afghanische Familie mit kleinen 
Kindern. Stundenlang belagerten die Rassisten, darunter viele junge 
Leute, aber auch bekannte Altnazis, das Haus. Polizeibeamte konnten 
Übergriffe verhindern, nahmen zwei Personen fest, es wurden 
Platzverwesie ausgesprochen und Personalien festgestellt. 
Ein
 Aufruf bei Facebook und über einen WhatsApp-Account "A-Jugend Frisch 
auf Wurzen" hatte für die Randale in der Wurzener Innenstadt ausgelöst 
und sorgte gleichzeitig dafür, dass genügend Polizeibeamte vor Ort 
waren. Dem Schreiben nach sollten sich Bürger auf dem Marktplatz 
treffen, um zu zeigen, dass ihnen „die Straßen der Stadt“ und „die ganze
 Stadt“ gehören. Damit nahmen die Verfasser Bezug auf einen Zwischenfall
 am Pfingstmontag (03.06.2017) in der Wenceslaigasse. Dort gerieten zwei
 Anwohner mit jungen Asylbewerbern aneinander, die kurz nach Mitternacht
 mit lauter Musik die Nachtruhe störten und es mindestens einen 
Verletzten gab. Quelle: ZeugInnen, LVZ-Muldental, Polizei Sachsen, 
Facebook, 
https://www.facebook.com/wurzenwehrtsich/videos/1094314907379949/
09.06.2017 Quelle RAA
In
 Wurzen kommt es am Freitagabend zu einer rassistischen Mobilisierung. 
Ziel war ein Haus in dem mehrere Geflüchtete wohnen. Zuvor gab es auf 
Facebook einen Aufruf, dem nach sollten sich Bürger auf dem Marktplatz 
treffen, um zu zeigen, dass ihnen „die Straßen der Stadt“ und „die ganze
 Stadt“ gehören. Auslöser war eine am Pfingstmontag (05.06.2017) 
vorrausgegange Auseinandersetzung zwischen Geflüchteten und Deutschen 
vor dem Wohnhaus der Geflüchteten.
Gegen 21:30 verlassen 
mehrere Personen den Marktplatz und bewegen sich in Richtung des Hauses.
 Aus der großen Gruppe wird "Ausländer raus" und "Deutschland den 
Deutschen" skandiert. Durch das Einschreiten der Polizei können 
Übergriffe auf das Gebäude und auf die Mieter verhindert werden. Die 
Polizei nimmt zwei Randalier fest und führt mehrere 
Identitätsfeststellungen durch. Wegen Widerstandes gegen 
Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Verwenden von verfassungswidrigen 
Symbolen werden Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Quelle: Pressemitteilung der Polizei, LVZ Online
06.05.2017 Quelle Chronikle
Unbekannte
 entfernen und zerstören damit erneut die Gedenktafel für die Opfer der 
Todesmärsche von 1945 am Stadtbad in Wurzen. Dies entdecken 
Spaziergänger*innen am Sonnabendmorgen. Die Zerstörung erfolgt somit 
kurz vor dem 18. Gedenkmarsch für die Opfer der Todesmärsche am 7. Mai.
Bereits im vergangenem Jahr wurde der Gedenkstein geschändet. Die Stadtverwaltung brachte damals eine Ersatz-Tafel an.
Im
 Frühjahr 1945 mussten an jener Stelle an der Mulde mehrere Tausend 
Zwangsarbeiter*innen und Häftlinge die Nacht verbringen. Unter ihnen war
 auch die Französin Marie Nocquet, deren Enkel Alain im Beisein von 
Oberbürgermeister Jörg Röglin und anderen Gästen aus Frankreich, 
Tschechien und Deutschland am 03. Mai 2015 der Einweihung des 
Gedenksteins beiwohnte.
08.02.2017 Quelle RAA
Ein
 42-Jähriger Mann aus Wurzen wurde bereits im Oktober 2016 vom 
Amtsgericht in Grimma wegen Volksverhetzung verurteilt. Im März 2016 hat
 der Mann auf der Facebook-Seite der NPD behauptet, es habe nie sechs 
Millionen tote Jude gegeben, dies sei "alliierte Kriegspropaganda". Das 
Gericht verhängte daraufhin eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 40 
Euro.
Der Angeklagte wehrt sich nun gegen die Höhe des Strafbefehls, die Verurteilung wegen Volksverhetzung bleibt rechtskräftig.
Quelle: LVZ
15.01.2017 Quelle (NDK)
In
 der Nacht zum 15. Januar 2017 griffen bisher Unbekannte gegen 3.00 Uhr 
wiederholt eine Wohnung von Asylsuchenden in Wurzen an. Sie zerschlugen 
zwei Fenster. Dabei warfen sie neben Pyrotechnik auch ein Verkehrsschild
 in die im Parterre liegenden Räume. Verletzt wurde von den in der 
Wohnung schlafenden vier Männern aus Eritrea niemand. Zwar gerät durch 
den Böller ein Kopfkissen in Brand, aber niemand wird verletzt. Zu einem
 Brand kam es nicht, allerdings entstand Sachschaden an der 
Wohnungseinrichtung.
Die Betroffenen im Alter von 19 bis 27 
Jahren meldeten den Angriff sofort bei der Polizei, die allerdings laut 
Aussagen von Betroffenen erst nach Anrufen zweier Wurznerinnen, die 
ebenfalls alarmiert worden waren, ein Kommen zugesichert hatten.. 
Trotzdem benötigten die Beamten mehr als eine Stunde, um Vorort zu sein.
 Durch befreundete Personen konnten die Bewohner andernorts 
untergebracht werden.
Das Ausländeramt des Landkreises Leipzig
 signalisierte bereits eine Verlegung der Eritreer in sichere Wohnungen.
 Am Folgetag wurden durch die Polizei mögliche vorhandene Spuren 
gesichert und die Ermittlungen durch das OAZ (Operative Abwehrzentrum) 
aufgenommen, u.a. wegen gefährlicher Brandstiftung.
Bereits in
 der Nacht vorher zum 14. Januar wurde die Wohnung durch zwei Personen 
angegriffen. Sie schlugen von außen gegen Fenster und traten gegen die 
Wohnungstür, wobei sie rassistische und ausländerfeindliche Parolen 
riefen. Die Polizei konnte noch unmittelbar am Tatort die Personalien 
der Angreifer feststellen. Auch hier hat die Polizei die Ermittlungen 
aufgenommen. Quelle: Betroffene
http://www.mdr.de/sachsen/leipzig/nachrichten116.htm
lhttp://www.lvz.de/Region/Wurzen/Fenster-von-Fluechtlingswohnung-in-Wurzen-zertruemmert
15.01.2017 Quelle RAA
Für
 Robel T. und seine drei Mitbewohner war es kein angenehmes Wochenende 
in ihrer gemeinsamen Wohnung in Wurzen. Sie wurden am Freitag von 
unbekannten Männern bedroht und beleidigt. Am Sonnabend wurden 
Fensterscheiben eingeworfen und es flog ein Brandsatz in Robels Zimmer. 
Ehrenamtliche kamen zu Hilfe. Die Ermittlungen wegen schwerer 
Brandstiftung beim Operativen Abwehrzentrum laufen, aber es regt sich 
Kritik am Verhalten der örtlichen Polizei.
http://www.mdr.de/sachsen/leipzig/angriff-auf-fluechtlings-wg-wurzen-100...
2016
 
30.09.2016 Quelle Chronikle
Am
 Freitagabend wurde die Scheibe einer Wohnung von Geflüchteten in der 
Wurzener Bahnhofstraße eingeworfen. Die Wohnung befindet sich im 
Erdgeschoss, hier lebt eine Familie mit 4 Kindern.
29.08.2016 Quelle Chronikle
Am
 Sonntag Abend beleidigten mehrere Gäste einer Wurzener Pizzeria, 
darunter auch bereits seit den 90er Jahren aktive Neonazis, einen 
Geflüchteten rassistisch. Daraufhin kam es vor der Pizzeria zu einer 
Auseinandersetzung zwischen den Gästen und mehreren Geflüchteten. Es gab
 mehrere Leichtverletzte und Sachschäden an der Pizzeria.
In 
der Öffentlichkeit wurde der Vorfall, ohne genauere Hintergründe, zu 
einem "Überfall durch Asylbewerber". Auf Facebook häuften sich 
gewalttätige Äußerungen und rassistische Anfeindungen.
Am 
folgenden Montag, den 29.08.2016 kamen ca. 350-400 Personen bei einer 
Kundgebung auf dem Bürgermeister-Schmidt-Platz zusammen, darunter laut 
LVZ 50-70 Personen "aus dem rechten Spektrum". Redner waren u.a. Markus 
Johnke (ehemaliger Legida-Chef) und Benjamin B. (MMA-Freefighter, 
ehemaliger Lok Leipzig-Hooligan).
30.08.2016 Quelle RAA
Fremdenfeindliche Beleidigung einer Person aus Syrien in der Öffentlichkeit.
Parlamentsanfrage Kerstin Köditz
27.08.2016 Quelle NDK
Wurzen:
 In der Nacht von Freitag auf Samstag wurden mehrere Fensterscheiben des
 Kultur- und Bürger_innenzentrums D5 durch Unbekannte zerstört. Das D5 
ist der Sitz des Netzwerks für Demokratische Kultur e.V. (NDK). 
Insgesamt wurden fünf Fensterscheiben im Erdgeschoss eingeschlagen, 
davon wurde eine mutmaßlich durch eine Explosion zerstört. Ermittler der
 Polizei stellten am Samstagmorgen Reste eines Knallkörpers sicher. 
Zeug_innen hatten in der Nacht gegen 3 Uhr Lärm auf dem Domplatz gehört,
 u.a. durch Böller-Explosionen, und mindesten drei Personen weglaufen 
gesehen. Der Sachschaden beläuft sich auf ca. 600 Euro. Quelle: eigene
27.08.2016 Quelle Chronikle
Eine
 Geflüchtete Familie wird von mehreren Neonazis in einem Park in Wurzen 
angegriffen. Dabei werden Sie mit Stöcken und Steinen beworfen.
26.08.2016 Quelle NDK
Wurzen:
 Nachdem mehrere Gäste einer Pizzeria, darunter auch mindestens ein in 
der 90er Jahren aktiver Neonazis, einen Flüchtling aus Marokko 
rassistisch attackieren kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen 
den Gästen und mehreren Flüchtlingen vor der Pizzeria. Es gab 
Leichtverletzte und Sachschaden. In der Öffentlichkeit wird der Vorfall 
zu einem „Überfall durch Asylbewerber“ aufgebauscht, ohne jedoch 
genauere Hintergründe zu kennen. In sozialen Medien, wie Facebook, 
häufen sich gewalttätige Äußerungen und rassistische Anfeindungen. Am 
Montag, 29.08.2016 folgen ca. 300 Personen einem Aufruf zu einer 
Kundgebung auf dem Bürgermeister-Schmidt-Platz, welche mutmaßlich durch 
einen bekannten Wurzener Neonazi und Fußballhooligan angemeldet worden 
war. Redner waren u.a. Markus Johnke (ehem. Legida-Akteur) und Benjamin 
B. (MMA-Freefighter, Fußballhooligan). Quelle: eigene, Zeug_innen, 
Mopo24
25.07.2016 Quelle Chronikle
Mitglieder
 der Jugendorganisation der NPD, der Jungen Nationaldemokraten (JN), 
hängen nachts Banner mit asyl- und regierungsfeindlichen Botschaften am 
Zaun gegenüber der Polizeiaußenstelle in Wurzen auf. Die beiden 
Transparente tragen die Aufschrift "Offene Grenze töten!" sowie "Schützt
 das Volk! Nicht die Regierung!".
Auf der Facebookseite der JN
 Sachsen konkretisieren sie, dass die Botschaften sich direkt an die in 
der Polizeiaußenstelle Wurzen arbeitenden Menschen richten. Außerdem 
wird Bezug auf die NS-Ideologie genommen und vor einem sog. "Volkstod" 
gewarnt.
23.07.2016 Quelle Chronikle 
In 
einem Wurzener Supermarkt machte eine Kundin gegenüber einer Kassiererin
 abwertende Äußerungen zu drei Frauen mit Kopftuch, welche gerade den 
Supermarkt betreten hatten. Sie führte aus, dass es "immer mehr" und 
"immer schlimmer" werden würde. Weiterhin forderte sie eine Bombe 
einzusetzen, denn "da triffste immer die richtigen". Die Kassiererin 
stimmte dem mit einem Kopfnicken zu. Andere Menschen in der 
Kassenschlange äußerten sich dazu nicht.
21.07.2016 Quelle Chronikle
Unbekannte
 attackieren in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag einen 
Geflüchteter. Dabei werfen sie Steine auf den Familienvater.
14.07.2016 Quelle RAA
An einem Gebäude in Kornhain gab es eine rassistisch motivierte Brandstiftung.
Quelle: Kleine Parlamentsanfrage PKM Rechts Kerstin Köditz
03.07.2016 Quelle Chronikle
In
 der Nacht von Samstag, den 02.07 auf Sonntag den 03.07 zerstörten 
Unbekannte die Fensterscheiben eines Wohnhauses, in dem mehrere 
geflüchtete Familien wohnen. Zusätzlich äußerten Sie rassistische 
Beleidigungen.
02.07.2016 Quelle RAA
Rassistische Beleidigungen gegen Geflüchtete in Wurzen
In Wurzen wurde ein Geflüchtete aus einem vorbeifahrenden Auto mit Gesten und Aussagen rassistisch beleidigt.
chronik.LE
Anfang Juni 2016 Quelle NDK
Eine
 Gedenktafel auf den Muldentalwiesen in Nähe des Stadtbades wurde 
entwendet. Die Tafel, welche erst 2015 angebracht worden war, erinnerte 
an das Schicksal von tausenden Häftlingen, welche im Frühjahr 1945 auf 
Todesmärsche geschickt worden. Viele überlebten diese Märsche nicht. 
Quelle: eigene
Frühjahr/ Sommer 2016 Quelle NDK
Wurzen:
 Immer wieder berichteten Flüchtlinge aus Wurzen, dass sie rassistisch 
beleidigt werden, ihnen sogar Gewalt angedroht wird. So wurde eine 
Familie in der Bahnhofstraße bereits mehrfach Opfer von nächtlichem 
Lärm, Parolenrufen, Flaschenwürfen und lautstarkem Klopfen gegen die 
Fensterscheiben ihrer Wohnung. Im Park des Alten Friedhofs wurden 
mehrfach Flüchtlinge durch Jugendliche und Erwachsene bedroht, ebenso in
 Supermärkten, wie Kaufland und Lidl. Zu Gewalt und angedrohter Gewalt 
kam es mehrfach am Busbahnhof, welche sich gegen Kinder und 
Jugendlicherrichtete, die Wurzens Schulen besuchen. Flüchtlinge, welche 
die Berufsschule in Wurzen (Str. des Friedens) besuchen, wurden in Höhe 
des Getränkemarktes von einer Clique Neonazis bedroht und rassistisch 
beleidigt.Quelle: Flüchtlinge, Zeug_innen
03.05.2016 Quelle Chronikle
Ein Eriträer wird an einer Haltestelle rassistisch beleidigt (als "N..."). Anschließend wird er gewürgt und getreten.
01.05.2016 Quelle NDK
Wurzen:
 Lediglich 100 Anhänger der JN und NPD aus „Mitteldeutschland“ 
demonstrieren am Tag der Arbeit unter der Parole: „Migranten sind die 
Armee des Kapitals“ durch Wurzen. Angemeldet hatte die Demonstration 
JN-Sachsen-Chef Paul Rzehaczek, der neben dem stellvertretenden 
NPD-Parteivorsitzenden Ronny Zasowk, dem sächsischen 
NPD-Landesvorsitzenden Jens Baur und dem stellvertretenden sächsische 
NPD-Landesvorsitzenden Arne Schimmer auf Zwischenkundgebungen sprach. 
Soweit beobachtet, waren keine Wurzener anwesend. Gegen die 
Naziveranstaltung protestierte ein breites Bündnis von engagierten 
Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Einrichtungen mit einem 
Bürgerbrunch für Demokratie und Toleranz auf dem Marktplatz mit ca. 150 
Teilnehmenden auf welchem u.a. Oberbürgermeister Jörg Röglin, Karl-Heinz
 Maischner, Leiter der Evang. Erwachsenenbildung in Sachsen und 
Flüchtlinge sprachen. Während beider Veranstaltungen marodierte eine 
Gruppe von etwa 20 gewaltbereiten Nazis aus Wurzen und Umgebung 
lautstark durch die Stadt, die u.a. Bürger und Journalisten bedrohte. 
Quelle: eigene
20.03.2016 Quelle NDK
Leipzig/
 Wurzen: Markus Johnke ist laut eigener Angaben nicht mehr Legida-Chef. 
Wie der bisherige Vereinsvorstand der fremden- und islamfeindlichen 
Gruppe auf seiner persönlichen Facebook-Seite erklärte, seien private 
und berufliche Dinge Gründe für den Rückzug. Johnke deutete aber auch 
Streit mit der Dresdner Schwestergruppierung Pegida an. Wie der 
30-Jährige schreibt, sind „politische und organisatorische Differenzen 
mit Pegida entstanden, die einer weiteren engen Zusammenarbeit und mMn 
[„meiner Meinung nach“, Anmerkung LVZ.de] auch meinen politischen 
Idealen und persönlichen Werten im Wege standen.“ Johnke will künftig 
als „freier Unterstützer“ für Gruppen auftreten, die das wünschen. Unter
 anderem kündigte er bereits an, an dem für Samstag in Chemnitz 
geplanten Aufmarsch „Heimat und Tradition Chemnitz-Erzgebirge“ 
teilzunehmen und im Mai bei einer Demonstration in Berlin zur Menge 
sprechen zu wollen. Quelle: LVZ
26.02.2016 Quelle NDK
Wurzen:
 Ca. 100 Leute zogen am Abend durch Wurzens Innenstadt. Aufgerufen dazu 
hatte wieder die Facebookseite „Wurzen wehrt sich gegen Asylmissbrauch“.
 Angekündigt hatte sie auf dem Portal auch die Gründung einer 
Bürgerwehr. Die Teilnehmenden konnten wie in der Vergangenheit vor allem
 dem Neonazi- und LEGIDA-Umfeld aus den Landkreisen Leipzig und 
Nordsachsen zugerechnet werden. Angemeldet wurde die Demonstration erst 
vor Ort in Wurzen durch eine Aktivistin der Bürgerbewegung Grimma“. 
Quelle: LVZ, Mopo24
29.01.2016 Quelle Chronikle
In
 einem Online-Kommentar bezeichnete Anfang diesen Jahres ein 43-jähriger
 Wurzener Asylsuchende als "Viehzeug" und "Viecher", welche "schön 
kostenlos Taxi fahren können" und "unsere Frauen vergewaltigen" würden.
Für
 diese Äußerungen verurteilte ihn das Amtsgericht Grimma im Juli zu 
einer Geldstrafe von 150 Tagessätzen, dies entspricht einer zu zahlenden
 Strafe von 1950€. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
11.01.2016 Quelle NDK
Leipzig:
 Während in der Leipziger Innenstadt das rassistische Legida-Bündnis 
demonstriert, nutzen rund 250 Hooligans und Neonazis, darunter auch 
mindestens 12 aus Wurzen, Thallwitz und dem Lossatal, die Gelegenheit, 
in Connewitz einzufallen. Sie ziehen eine Schneise der Verwüstung durch 
das Viertel. Sie werfen Pyrotechnik und Böller. In der mehrere hundert 
Meter langen Wolfgang-Heinze-Straße bleibt kaum ein Schaufenster ganz. 
Der Polizei gelingt es schließlich, einen großen Teil der Neonazis in 
einem Kessel in einer Seitenstraße der Wolfgang-Heinze-Straße 
festzusetzen. Diese werden anschließend zur Identitätsfeststellung auf 
die Polizeiwache verbracht und gegen sechs Uhr morgens wieder entlassen.
 Die festgenommenen Täter, darunter zahlreiche aus dem Hooligan-Milieu 
bekannte Gewalttäter, müssen nun mit einer Anklage wegen schweren 
Landfriedensbruchs rechnen. Quelle: Chronik.LE
2015
09.12.2015 Quelle RAA
Zwei Kinder mit Fluchthintergrund an Wurzener Oberschule schwer verletzt
An
 der Wurzener Pestalozzi-Oberschule hat es in den vergangenen Wochen 
bereits fünf verbale und körperliche Angriffe auf Schüler_Innen der 
DaZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache) gegeben. Kinder, deren Eltern in 
Deutschland Asyl beantragt haben, wurden von immer derselben 
Personengruppe angefeindet. Am 9.12. kam es zur Eskalation, wobei eine 
9- und 14-jährige Schülerin bespuckt, mit Steinen beworfen, geschubst 
und in der Tür eingeklemmt worden sind. Sie wurden mit schweren 
Verletzungen an den Armen ins Krankenhaus gebracht. Drei weitere 
attackierte Kinder blieben unverletzt. Die Polizei hat Ermittlungen 
wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen.
LVZ
November 2015 Quelle NDK
Wurzen:
 Immer wieder erhält das NDK Nachricht, dass es vor allem verbale, aber 
auch gewalttätige rassistische und ausländerfeindliche Übergriffe auf 
Flüchtlinge gibt. So wird in der Kleiststraße, in der es mehrere 
Wohnungen für Flüchtlinge gibt, eine Eingangstür zerstört, die Bewohner 
durch Faustschläge gegen Wohnungsfenster bedroht und rassistische 
Parolen gegrölt. Quelle: ZeugInnen
12.11.2015 Quelle NDK
Wurzen:
 Während einer Infoveranstaltung zum Stand und den Möglichkeiten der 
Unterstützung von Flüchtlingen in Wurzen im Stadthaus kommt es immer 
wieder zu lautstarken Unterbrechungen und rassistischen Kommentaren aus 
den Zuschauerreihen. Insbesondere durch bekannte Neonazis und so 
genannte „besorgte Bürger“. Trotzdem gibt es auch Gegenreden durch 
BürgerInnen der Stadt. Eingeladen hatte der Wurzener Oberbürgermeister, 
um über aktuelle und zukünftige Unterstützungsmöglichkeiten mit den 
BürgerInnen ins Gespräch zu kommen. Gäste waren ua.a der 
Integrationsbeauftragte, Flüchtlingssozialarbeiter und Akteure für 
Deutschkurse für Flüchtlinge. Quelle: eigene, LVZ-Muldental
21.10.2015 Quelle NDK
Wurzen:
 Kurz nach 17 Uhr fordern ca. 15 schwarz vermummte Männer lautstark 
Einlass ins Kultur- und BürgerInnenezentrum D5. Dort findet an diesem 
Tag das Treffen des Unterstützungsnetzwerks für Flüchtlinge statt. Da im
 Vorfeld insbesondere auf diversen Facebookseiten (JN Muldental, Wurzen 
wehrt sich gegen Asylmissbrauch) dazu aufgerufen wird, an der 
Veranstaltung teilzunehmen, sind die Akteure des Unterstützungsnetzwerks
 vorbereitet, die Tür rechtzeitig verschlossen. Zudem war Polizei vor 
Ort und in der Nähe. Quelle: eigene
13.10.2015 Quelle NDK
Muldental:
 Die JN Muldental ruft zur Beteiligung am Treffen des 
Unterstützungsnetzwerks für Flüchtlinge auf, welches am 21.10. im 
Kultur- und Bürger_innenezentrum in Wurzen stattfindet. Wörtlich heißt 
es auf deren Facebookseite: „Es wird Zeit denen die Meinung ins Gesicht 
zu sagen ,die die Überfremdung wollen und unterstützen.“ Quelle: 
Facebook
07.10.2015 Quelle Chronikle
Auf 
der Facebook-Seite „Wurzen wehrt sich gegen Asylmissbrauch“ wurde ein 
Artikel mit der Überschrift "Asylanten auf Raubzug" veröffentlicht, der 
einen Angriff von „sechs Asylanten“ auf zwei Männer auf dem Jacobsplatz 
in Wurzen schildert. Es soll demnach bei dem Vorfall in der Nacht zum 7.
 Oktober einen Schwerverletzten aus Döbeln und eine Festnahme gegeben 
haben. Wenig später stellt sich der Vorfall als frei erfunden heraus. 
Die Polizei dementiert die Festnahme und hat auch ansonsten keine 
Kenntnisse zu dem angeblichen Überfall.
Die anonymen 
Betreiber_innen der Hetz-Seite auf Facebook löschen zunächst den 
Kommentar der Polizei Sachsen mit deren Richtigstellung - der 
Facebook-Account der Polizei Sachsen wird zudem blockiert. Später 
verschwindet auch der ursprüngliche Artikel. In einer weiteren Meldung 
wiederholen sie jedoch die Behauptung, es habe den beschriebenen Vorfall
 gegeben - nur irgendwie anders.
Das Motto lautet hier wie bei
 anderen Einträgen auf der Seite offenbar: Irgendwas wird schon hängen 
bleiben. Dass das funktioniert, zeigen die Kommentare zu dem 
ursprünglichen Artikel: Darin wurde u.a. zu Gewalt gegen Geflüchtete, zu
 Bewaffnung und Selbstjustiz aufgerufen. Einige Kommentator_innen 
spielten auf Ereignisse zu Beginn der 90er Jahre in Wurzen an, als es zu
 Überfällen auf die damalige Unterkunft für Geflüchtete und zu teilweise
 schweren Übergriffen auf Migrant_innen gekommen war.
30.09.2015 Quelle Chronikle
Auf
 der Stadtratssitzung im Wurzener Stadthaus wird u.a. das Thema der 
Flüchtlingsunterbringung diskutiert. In der Bürgerfragestunde melden 
sich Personen aus dem Umfeld von Legida zu Wort und fragen OBM Jörg 
Röglin nach angeblichen Zwischenfällen mit Flüchtlingen, nach 
Herkunftsländern und der angeblich bevorstehenden Einrichtung von 
Massenunterkünften.
Unter den Fragesteller/innen sind auch die
 beiden ehemaligen NPD-Stadträte Matthias Möbius und Wolfgang Schroth. 
Ersterer stellt sich als "besorgeter Bürger" vor und erkundigt sich nach
 Maßnahmen der Stadt gegen angebliche Betteleien durch "ausländische 
Mitbürger". Sein ehemaliger Fraktionskollege Schroth bezeichnet 
Geflüchtete in seiner Frage pauschal als "Sozialschmarotzer". 
Auf
 der Anti-Asyl-Facebook-Seite "Wurzen wehrt sich gegen Asylmissbrauch" 
war im Vorfeld zum Besuch der Stadtratssitzung aufgerufen worden. Danach
 wird über die Bürgerfragestunde berichtet - in gewohnt verzerrter 
Weise.
04.09.2015 Quelle NDK
Wurzen: Die 
vier albanischen Jugendlichen werden während des Wochenendes des Tags 
der Sachsen umquartiert, da sie wiederholt u.a. von den Hausbewohnern 
der Goethestraße 18 (siehe Meldung vom 31.07.2015) bedroht wurden. Die 
Ausländerbehörde des Landkreises stellt den Flüchtlingen ab dem 
folgenden Montag eine andere Wohnung zur Verfügung. Bereits wenige 
Wochen vorher musste eine Familie aus Tschetschenien in einen anderen 
Ort umziehen, weil sie immer wieder durch einen Nachbarn bedroht und 
beschimpft worden war. Quelle: eigene
04.09.2015 Quelle RAA
NPD nimmt mit ca. 10 Teilnehmer*innen am 04.09.15 am "Tag der Sachsen" in Wurzen teil.
Polizei
28.08.2015 Quelle RAA
Mehrere
 Personen versuchten unter rassistischen Parolen die Tür zu einer 
Wohnung, in welcher Asylsuchende untergebracht sind, einzutreten. 
Anschließend verschließen sie diese, sodass die Asylsuchenden die 
Wohnung nicht mehr verlassen können.
Betroffene
28.08.2015 Quelle Chronikle
Vier
 in Wurzen untergebrachte Geflüchtete aus Albanien werden in ihrer 
Wohnung in der Goethestraße 18 von anderen Bewohner/-innen des Hauses 
und deren Bekannten eingesperrt, indem die Wohnungstür von außen 
verschraubt wird. Die Eingeschlossenen benachrichtigten die Polzei, die 
sie nach rund vier Stunden befreite und Anzeigen aufnahm.
Bereits
 Ende Juli wurden auf der Facebook-Seite "Wurzen wehrt sich gegen 
Asylmissbrauch" mehrere Hasskommentare veröffentlich, die sich gegen 
einen in diesem Haus wohnenden Flüchtling richteten. Dieser habe 
angeblich eine Anwohnerin geschlagen. Die Forderungen bei Facebook 
reichen von "Hände abhacken" bis hin zu Morddrohungen. Es wurde auch zur
 Gründung einer "Bürgerwehr" aufgerufen.
Während des "Tags der
 Sachsen" Anfang September wurden die albanischen Jugendlichen dann 
umquartiert, da sie nach wiederholten Bedrohungen einen Übergriff 
befürchten. Am folgenden Montag stellte ihnen die Ausländerbehörde des 
Landkreises eine Wohnung in einem anderen Ort zur Verfügung. Bereits 
wenige Wochen vorher musste eine Familie aus Tschetschenien in einen 
anderen Ort umziehen, weil sie immer wieder durch einen Nachbarn bedroht
 und beschimpft worden war.
Ein Täter wurde im Juli 2016 u.a. 
wegen wegen Freiheitsberaubung in Tateinheit mit Verwenden von 
Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu einer 
Gesamtfreiheitsstrafe in Höhe von 9 Monaten verurteilt, deren 
Vollstreckung
zur Bewährung ausgesetzt wurde.
27.08.2015 Quelle NDK
Wurzen:
 Wurzens Oberbürgermeister Röglin dementiert wiederholt eine 
Falschmeldung auf Facebook, nachdem in Wurzen demnächst ein Asylheim in 
der Torgauer Straße errichtet werden solle und 1000 Flüchtlinge nach 
Wurzen kämen. Verbreitet wurde die Meldung über die Facebookgruppe 
„Wurzen wehrt sich gegen Asylmissbrauch“. Auf dieser qwerden neben 
neonazistischen Kommentaren immer wieder ähnliche „Enten“ verbreitet, 
die Neonazis und Rassisten infolge zu hetzerischen Kommentaren 
anstacheln. Mittlerweile hat die Gruppe fast 1600 Mitglieder. Quelle: 
Facebook
26.08.2015 Quelle RAA
Auf dem 
Nachhauseweg von einem Treffen für Unterstützer_innen für Asylsuchende 
wird eine Person mit den Worten "Ich mach dich gleich paltt" sowie "Ich 
hau dich vom Fahrrad runter, dann bist du fällig" bedroht.
Betroffene_r
02.08.2015 Quelle RAA
Auf
 dem Nachhauseweg von einem Treffen für Unterstützer_innen für 
Asylsuchende wird eine Person mit den Worten "Ich mach dich gleich 
paltt" sowie "Ich hau dich vom Fahrrad runter, dann bist du fällig" 
bedroht.
Betroffene_r
01.08.2015 Quelle RAA
Auf
 der Facebookseite „Wurzen wehrt sich gegen Asylmissbrauch“ werden in 
mehreren Hasskommentaren offen Drohungen gegen einen jungen Flüchtling 
aus Tunesien geschrieben. Der Mann soll eine Hausbewohnerin in der 
Goethestraße geschlagen und verletzt haben. Die Polizei ermittelt. Der 
Flüchtling wurde in einen anderen Ort verlegt. Die Drohungen gehen von 
Hände abhacken bis hin zu Morddrohungen. Unter den Kommentatoren sind 
mehrere Neonazis. U.a. rief die Facebookseite dazu auf, sich in 
Bürgerwehren zu organisieren. Ausrüstung und Kleidung werde gestellt.
NDK
01.08.2015 Quelle RAA
Mehrere
 Personen versuchten unter rassistischen Parolen die Tür zu einer 
Wohnung, in welcher Asylsuchende untergebracht sind einzutreten.
Betroffene
31.07.2015 Quelle NDK
Wurzen:
 Auf der Facebookseite „Wurzen wehrt sich gegen Asylmissbrauch“ werden 
in mehreren Hasskommentaren offen Drohungen gegen einen jungen 
Flüchtling aus Tunesien geschrieben. Der Mann soll eine Hausbewohnerin 
in der Goethestraße geschlagen und verletzt haben. Die Polizei 
ermittelt. Der Flüchtling wird in einen anderen Ort verlegt. Die 
Drohungen gehen von Hände abhacken bis hin zu Morddrohungen. Unter den 
Kommentatoren sind mehrere Neonazis. Vier weitere im Haus lebende 
Flüchtlinge, in welchen auch mindestens ein bekannter Neonazis wohnt, 
befürchten Übergriffe und sind verängstigt. U.a. ruft die Facebookseite 
dazu auf, sich in Bürgerwehren zu organisieren. Ausrüstung und Kleidung 
werde gestellt. Quelle: Facebook
29.07.2015 Quelle Chronikle
Ein
 Treffen des Unterstützungsnetzwerks für Asylsuchende in Wurzen nahm die
 NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" (JN) am Mittwoch zum 
Anlass, um mit Kreideparolen ihre Ablehnung von Zuwanderung 
("Überfremdung") und des Grundrechts auf Asyl ("Asylmissbrauch") zum 
Ausdruck zu bringen. Vor dem Domplatz 5, wo sich die ehrenamtlichen 
Unterstützer_innen trafen, hinterließen die Neonazis im Namen der "JN 
Muldental" u.a. den Schriftzug "Heimat bewahren - Asylmissbrauch 
stoppen!" Auf ihrer Facebook-Seite dokumentierten die Neonazis ihre 
Aktion und erklärten, damit hätten sie "den Protest gegen die 
Überfremdung auf die Straße" getragen und deutlich gemacht, "dass uns 
die derzeitige Politik den Volkstod bringt".
Die wenig 
nachhaltigen Kreide-Botschaften wurden bereits während des Treffens im 
Kultur- und BürgerInnenzentrum D5 durch einen Regenschauer beseitigt. 
Auch den an diesem Tag großflächig in der Stadt angebrachten 
JN-Aufklebern war keine lange Klebezeit vergönnt.
05.07.2015 Quelle NDK
Wurzen:
 Die Seite „Wurzen wehrt sich gegen Asylmissbrauch“ berichtet aus 
angeblich erster Hand, dass in der Lüptitzer Straße ein „Asylantenheim“ 
entstehen werde, woraufhin ein rassistischer shitstorm beginnt. Nach 
diversen gegenteiligen Einträgen muss der Verfasser die Lüge allerdings 
zugeben: „Wir möchten uns an dieser Stelle für die falsche Information 
entschuldigen (Asylantenheim). Wir bekommen tagtäglich die Sorgen der 
Bürger mit die uns auch über Dinge informieren, die sie nur vermuten. 
Mit der Veröffentlichung dieser Meldung wollten wir den Bürgermeister 
Röglin aus der Reserve locken, um von ihm endlich Klarheit zum Thema 
Asylbewerberheim in Wurzen zu erfahren.“ Quelle: Facebook
03.07.2015 Quelle NDK
Wurzen:
 Mit ca. 35 Leuten demonstriert die „Bürgerbewegung UNSER SCHÖNES 
WURZEN“ durch Wurzen, nachdem sie wiederholt auf dem Marktplatz in 
Wurzen eine Kundgebung veranstaltet, auf der der ehemalige 
LEGIDA-Sprecher Jörg Hoyer als Redner auftritt. Bereits auf den letzten 
Demonstrationen gibt es eine hohe Beteiligung von regionalen Neonazis. 
Diesmal u.a. auch aus dem JN-Leipzig-Umfeld, die eine entsprechende 
Fahne nebst TShirts tragen. Am Rande der Demonstration kommt es zu 
Pöbeleien und Drohungen gegen Gegendemonstrant_innen. Quelle: Facebook, 
eigene
Juni 2015 Quelle NDK
Landkreis 
Leipzig: Unter dem Motto „Deutsche helfen Deutschen - der Weg zur 
Volksgemeinschaft“ führt der NPD-Kreisverband Leipzig Stadt und Land 
eine Landkreistour durch, während dessen sie vor allem Lebensmittel an 
ausschließlich Deutsche verteilt haben will. U.a. macht sie Station in 
Borna, Grimma, Böhlen und Wurzen. Quelle: Facebook
08.06.2015 Quelle NDK
Wurzen:
 Der LEGIDA-Ableger für Wurzen, welcher sich nunmehr „Bürgerbewegung 
UNSER SCHÖNES WURZEN“ nennt, führt auf dem Markt eine Kundgebung 
„Freiheit und Souveränität für Deutschland“ mit ca. 50 Teilnehmenden 
durch und läuft anschließend mit ca. 35-40 Leuten durch die Stadt. Dazu 
hat man sich mit Viktor Seibel aus Kassel einen passenden Redner aus dem
 verschwörungsideologischen, antiamerikanischen Wahnmachen-/ Pegida/- 
Endgame-Spektrum eingeladen. Zeugen berichten später, dass noch während 
der Rede von Seibel mehrere Teilnehmende den Platz verließen. Ca. 70 
Gegendemonstrant_innen veranstalten gleichzeitig auf dem 
Bürgermeister-Schmidt-Platz einen Kundgebung, auf der u.a. DGB Region 
Nordsachsen und OBM Röglin sprechen. Quelle: eigene
08.06.2015 Quelle RAA
Zum
 wiederholten Mal fand in Wurzen eine Demonstration zum Thema Asyl 
statt. Diesmal unter der Leitung von *gida-regional. Zum Aufmarsch 
fanden sich lediglich 70 Teilnehmer_innen ein. Am Rande der 
Demonstration wurde ein Fotograph mit den Worten “Wenn du noch ein Foto 
von mir machst, bekommst du auf die Fresse” bedroht. Später wurde der 
Journalist auch körperlich angegangen.
LVZ, Lipsia.wordpress.com, Kooperationspartner
04.05.2015 Quelle NDK
Leipzig:
 LEGIDA-Mitorganisator Markus Johnke aus Wurzen kündigte zur 
LEGIDA-Demonstration am Montag einen vorläufigen Rückzug der „Proteste“ 
in Leipzig an. Allerdings verwies er darauf, dass sich diese sich 
nunmehr auf umliegende Kleinstädte, wie etwa Wurzen, Eilenburg, Geithain
 oder Borna verlagern sollen. Quelle: youtube
24.03.2015 Quelle NDK
Wurzen:
 Auf Facebook existiert seit dem 24.03.2015 die Seite „Anti-Antifa 
Wurzen“. Inhalte gibt es keine, im Infobereich wird allerdings mit 
typischen Nazicodes (14, 88, 18) hantiert. Quelle: Facebook
20.03.2015 Quelle RAA
Neonazistische Demonstration
Wieder
 einmal hatte die Gruppe "Wurzen wehrt sich gegen Asylmissbrauch" zu 
einer Demonstration für "Meinungsfreiheit und Mitbestimmung" aufgerufen.
 Die JN Muldental hatte diesen Aufruf unterstützt. Es fanden sich 
allerdings lediglich 50 Neonazis zusammen, um während ihres Umzuges 
nationalistische Parolen zu grölen
Kooperationspartner, Facebook
16.03.2015 Quelle NDK
Wurzen:
 Auf Wurzen wehrt sich gegen Asylmissbrauch (982 likes) wurden die Ziele
 der WUGIDA-Demonstration für den 20.03.2015 bekannt gegeben:
„FÜR 
eine generelle Informationspflicht für alle Ämter und Behörden gegenüber
 dem Bürger, FÜR Bürgerentscheide auf lokaler und auf Bundesebene für 
echte Demokratie, FÜR die Erhaltung des Polizeireviers in Wurzen, GEGEN 
eine schleichende Überfremdung unserer Heimat, kein Asylheim in und um 
Wurzen, GEGEN jegliche Kriegstreiberei, FÜR eine Normalisierung des 
Verhältnisses zu Russland und ein klares Bekenntnis zum Frieden, GEGEN 
TTIP, CETA und TISA und ähnlichen Freihandelsabkommen, FÜR eine echte 
Verfassung nach Art 146 GG, Für die Souveränität Deutschlands!“ Quelle: 
Facebook
06.03.2015 Quelle NDK
Wurzen: 
Nur noch ca. 60 Personen nahmen an der nunmehr dritten 
„WUGIDA“-Demonstration statt. Zeitzeug_innen zufolge unter Beteiligung 
von schätzungsweise 90% Neonazis. Quelle: Zeug_innen, Facebook
20.02.2015 Quelle Chronikle
Nach
 der "Spontandemonstration" in der vorigen Woche fand am Freitagabend in
 Wurzen eine ordnungsgemäß angemeldete Demonstration von 
Legida-Anhänger/innen und Asylgegner/innen statt. An dem Marsch durch 
die Stadt, vom Markt zu Bürgermeister-Schmidt-Platz und zurück, 
beteiligten sich etwa 120 bis 150 Personen. Laut Einschätzung von 
Beobachter_innen überwiegend jüngere Männer aus dem Neonazi-Milieu. Der 
Aufzug war lediglich von 30-40 Polizist_innen abgesichert und wirkte für
 Außenstehende teilweise bedrohlich.
Anmelder war der Wurzener
 Markus Johnke, der bei Legida e.V. als Vizvorsitzender fungiert. Neben 
Johnke kam wiederum der Leipziger Querfrontler Stephane Simon als Redner
 zu Wort. Simon beklagte in seiner Rede einen "Faschismus des Geldes, 
der Banken und des Kapitals" und forderte, Deutschland müsse "wieder 
souverän werden" und eine Verfassung sowie einen "Friedensvertrag" 
bekommen. An Parolen war neben "Wir sind das Volk" auch "Merkel muss 
weg" zu hören.
Auf den Titel "Wurgida" verzichtet die 
Gruppierung bisher. Trotz des Legida-Vizes Johnke als Anmelder und 
Redner wird auf der Facebook-Seite "Wurzen wehrt sich gegen 
Asylmissbrauch" in Bezug auf die Demonstration behauptet: "Wurzen wehrt 
sich, hat nichts mit Legida zu tun, sondern ist eine eigenständige 
Bewegung der Einwohner von Wurzen". In nationalistischer und 
antiamerikanischer Manier heißt es zu den Forderungen der Gruppe: "Jetzt
 muß endlich Schluß sein! Schluß sein, mit der Unterstützung des 
amerikanischen Raubrittertums und dessen negativen Auswirkungen auf alle
 (!) Völker dieser Erde!"
Die Versammlung soll laut Ankündigung der Organisator/innen nun alle zwei Wochen wiederholt werden. Das nächste Mal am 6. März.
11.02.2015 Quelle Chronikle
Nach
 mehreren Monaten ist die Pegida/Legida-Welle auch in Wurzen angekommen.
 Etwa 70 Personen versammelten sich am Mittwochabend gegen 18 Uhr auf 
dem Markt. Da in sozialen Netzwerken bereits seit Anfang der Woche für 
diese "Spontandemo" mobilisiert wurde, befand sich auch ein Vertreter 
der Versammlungsbehörde samt Polizei vor Ort. Die Gruppe drehte zunächst
 eine kurze Runde um die an den Markt angrenzenden Straßen, dabei wurde 
gelegentlich "Wir sind das Volk!" gerufen. Kontaktversuche der 
Beamt_innen wurden ignoriert. Der Vertreter der Versammlungsbehörde 
entschied laut Auskunft der Polizeidirektion Leipzig, dass es sich um 
einen "reinen Spaziergang" handelte, die Gruppe also nicht unter das 
Versammlungsrecht fiele. Aufgrund der "Wir sind das Volk"-Rufe, 
erscheint der Spaziergangscharakter aber eher zweifelhaft. Zurück auf 
dem Markt zerstreute sich die Menge vorläufig. 
Kurze Zeit 
später sammelten sich die Personen erneut in der Dresdner Straße und 
liefen über Rathenau-, Goethe- und Mozartstraße zum 
Bürgermeister-Schmidt-Platz. Dabei führten sie ein Transparent mit der 
Aufschrift "Pro Demonstrations- + Meinungsfreiheit!! Hasta La Vista Roja
 Fascista" mit sich. Am Bürgermeister-Schmidt-Platz wurde die Gruppe von
 der Polizei gestoppt. Es kam zu mehreren Wortgefechten. Eine 19-Jährige
 erklärte sich schließlich zur Anmeldung der Versammlung bereit.
Der
 folgende Aufzug führte zurück zum Markt. Auf der Abschlusskundgebung 
redete der Querfrontler Stephane Simon aus Leipzig, der im vergangenen 
Jahr auch bei den sogenannten Montagsmahnwachen in Leipzig und bei 
Pegida in Dresden sprechen durfte. Er kündigte u.a. einen "Nürnberger 
Prozess 2.0" für Politiker_innen von CDU, SPD, Grünen an. Diese seien 
"Kriegstreiber", die Bundesregierung eine "amerikanische 
Vasallenregierung" und das Grundgesetzt nur eine "Ersatzverfassung".
In
 einem Bericht auf der Facebook-Seite "Wurzen wehrt sich gegen 
Asylmissbrauch", die schon seit einiger Zeit als Plattform für Wurzener 
Wutbürger/innen dient, wird der Bezug zu der am vorhergehenden Montag 
verbotenen Legida-Kundgebung klar. Unter der Überschrift "Wurzen zeigte 
wie es gehen kann...." heißt es dort: 
"Erstaunlich war zu 
beobachten, woher auf einmal so viele Polizeibedienstete herkommen 
konnten. Haben wir in Sachsen nicht einen 'Polizei-Notstand', welcher es
 nicht mehr gewährleistet soll ordnungsgemäß gemeldete Demonstrationen 
gegen Gewalttäter zu schützen (siehe Leipzig)?"
In einem verschwörungstheoretischen und antiamerikanischen Duktus heißt es über die Ursachen von Flucht und Migration:
"Fragt
 euch immer: WER läßt dies alles zu? Wer paktiert mit Mächten, welche 
die Welt mit Kriegen und Konflikten überziehen und damit den Menschen 
ein menschenwürdiges Leben in ihrer Heimat zerstören? Jedem muß bewußt 
sein, daß die Einwanderungs- und Asylwelle auf Europa nur eine 
Auswirkung der aggressiven Geopolitik der USA und seiner Verbündeten 
ist. Und während der Nachbar, abgeschoben als 'altes Eisen', keine neue 
Chance mehr bekommt, lamentiert die Wirtschaft über einen angeblichen 
'Fachkräftemangel'. Wem nutzt ein Überschuß an Arbeitskräften???
Cui bono?"
Auf der Facebookseite wird zudem angekündigt, dass es bald eine nächste Veranstaltung dieser Art geben wird.
2014
17.12.2014 Quelle NDK
Auf
 der Social-Media-Plattform Facebook etabliert sich eine Gruppe Wurzen 
wehrt sich gegen Asylmissbrauch. Es wird vor allem um Beteiligung bei 
Legida- und Pegida-Demonstrationen geworben. Geteilt werden zudem 
verschwörungstheoretische und hetzerische Artikel und Filmbeiträge über 
Muslime, Asylsuchende, die USA und die „notleidenden Deutschen“. Gehetzt
 wird auch gegen den Zuzug von Flüchtlingen nach Wurzen. In Folge werden
 ab Februar 2015auch mehrere Demonstrationen in der Wurzener Innenstadt 
organisiert, die unter maßgeblicher Beteiligung von Neonazis aus der 
Region stattfinden. Quelle: Zeug_innen, Facebook
25.11.2014 Quelle NDK 
Eine
 Familie, die seit dem Frühjahr als Asylsuchende in Wurzen lebt, wurde 
seitdem immer wieder durch einen Nachbar bedroht und beleidigt. U.a. 
soll er ihr gegenüber den Hitlergruß gezeigt haben. Aufgrund der 
weiterhin bestehenden Bedrohungssituation stellte der Vater nun eine 
Anzeige gegen den Nachbarn. Quelle: Zeuge
16.11.2014 Quelle NDK
Zumindest
 laut einem Eintrag der JN Muldental auf Facebook soll es am 
Volkstrauertag ein Heldengedenken am Denkmal für die Gefallen des Ersten
 Weltkrieges gegeben haben. Ein Gebinde oder ähnliches der Nazis wurde 
laut Zeugen allerdings nicht vor Ort vorgefunden. Über eine Anzahl der 
Beteiligten schweigen sich die Nazis aus. Quelle: Zeugen, Facebook
09.11.2014 Quelle Chronikle
In
 der Nacht zum 09.11. beschmierten Unbekannte die vor der 
Dr.-Rudolf-Friedrich-Straße 10 verlegten Stolpersteine mit Teer. Die 
Stolpersteine wurden erst Ende September verlegt und sollen an die 
Familie Goldschmidt - Bianka und Friedrich - erinnern, vor dessen 
ehemaligen Wohnhaus die Steine angebracht wurden. Beide wurden am 
27.03.1944 im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, direkt nach ihrer 
Ankunft, ermordet.
Die Stolpersteine erinnern als Kunstprojekt
 an Jüdinnen und an Juden, Roma und Sinti, Homosexuelle, als 
"Asozial"-Stigmatisierte, Opfer der sogenannten "Euthanasie"-Aktionen, 
religiös Gläubige und politische Gegner_innen, die zwischen 1933 und 
1945 in Deutschland und während des Zweiten Weltkrieges europaweit durch
 Deutsche und NS-Kollaborateur_innen verfolgt und ermordet wurden.
08.11.2014 Quelle NDK
Nach
 dem Nachtshopping gegen 00.30 Uhr bedrohten mehrere mutmaßliche 
Neonazis zwei alternative Jugendliche auf dem Marktplatz. U.a. riefen 
sie: „Ihr linksextremes Pack!“, „Heil Hitler!“ und „Ich bin Rassist, 
weil ich das gut finde!“, wie die Betroffenen berichteten. Einen 
anwesenden Mann animierten sie unter Drohungen, ebenfalls derartige 
Parolen zu rufen. Die Polizei wurde gerufen und zwei der Täter 
mitgenommen. Quelle: Betroffene
07.11.2014 Quelle NDK
In der August-Bebel-Straße riefen gegen 13.30 Unbekannte vor der Pestalozzi-Oberschule drei Mal „Sieg Heil“. Quelle: Zeuge
31.10.2014 Quelle RAA
Ein
 Erwachsener zeigte erst (nichtöffentlich) den Hitlergruß und deutete 
dann mit den Fingern der rechten Hand einen Pistolenschuss in Richtung 
einer anderen Person an. Der Täter wurde im März 2015 wegen Bedrohugn zu
 einer gelstrafe von 45 Tagessätzen verurteilt.
sächs. Innenministerium
02.10.2014 Quelle NDK
Benjamin
 B., ist zum Eintragsdatum der Meldung Ansprechpartner einer Webseite 
imperium-fight-team.de, die in Wurzen adressiert ist und sich im Aufbau 
befindet. Auch auf Facebook gibt es einen dazugehörigen Account und 
wirbt für ein „Mixed Martial Arts Team“ aus dem Raum Leipzig.“. Quelle: 
Facebook, o.g. Webseite 
27.09.2014 Quelle NDK
Wurzen/
 Leipzig: Der frühere Betreiber des Rechtsrock-Versandes "Front Records"
 P. muss wegen Volksverhetzung und Bedrohung 2.400 Euro zahlen. P. 
führte zumindest bis 2010 die CD "Adolf Hitler lebt" im Sortiment des 
o.g. Labels. Auf dem Tonträger wird der Holocaust in Frage gestellt. 
Außerdem glorifiziere ein Lied die Taten des Terror-Netzwerks 
"Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU). Eine Berufungsverhandlung am
 Leipziger Landgericht sollte nun zweitinstanzlich ein Urteil des 
Amtsgerichtes Torgau klären. Die Band "Gigi & Die braunen 
Stadtmusikanten" um Neonazi Daniel G. stellen in ihrem Album "Adolf 
Hitler lebt" nicht nur den Holocaust in Frage. In dem Lied "Der 
Döner-Killer" verweist die Gruppe scheinbar auf die NSU-Mordserie. Die 
CD erschien bereits 2010. G. wurde mittlerweile wegen Volksverhetzung zu
 1.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Zwar legte er damals ein Gutachten 
von Szene-Juristin Gisa Pahl vor, welche die Liedtexte allesamt als 
unbedenklich einstufte. Allerdings bewerteten die Richter deren 
Ausführungen als Gefälligkeitsgutachten. Die Entscheidung des 
Oberlandesgerichts Oldenburg gegen G. könnte ausschlaggebend dafür 
gewesen sein, dass P. letzten Endes in seinem Verfahren klein beigab und
 den Einspruch gegen das Torgauer Urteil vom 29.04.2014 zurückzog. Die 
CD ist mittlerweile indiziert. Quelle: L-IZ.de
31.08.2014 Quelle NDK
Wurzen/
 Landkreis Leipzig: Die NPD verpasst flächendeckend den Einzug ins 
sächsische Landesparlament. In Wurzen kam sie auf lediglich auf 6,3%, im
 Landkreis auf 4,7%. Die AfD schaffte den Sprung mit 9,1% im Landkreis 
und 9,0% in Wurzen. Quelle: statistik.sachsen.de
 
08.07.2014 Quelle NDK
Fünf
 JN-Anhänger (Nordsachsen, Wurzen) verteilten in der Stadt Info- und 
Werbematerial der JN. Einer der jungen Männer lief in einem 
„Platzhirsch“kostüm, welches Bezug zur gleichnamigen JN-Schülerzeitung 
(Platzhirsch – Der Schülersprecher) nimmt, dessen Maskottchen es ist. 
Die Nazis drangen so z.B. in eine 8. Klasse des Wurzener Gymnasiums ein 
und verteilten dort ihre Propaganda, wie Zeug_innen berichteten. Wenig 
später wurden sie aus dem Schulhaus verwiesen. Verteilt wurden im 
Stadtgebiet u.a. o.g. Zeitung, Sticker gegen Drogen, gegen Gentechnik 
und Flyer für „Kinderschutz“ zur Landtagswahl am 31. August 2014. Zudem 
fotografierten sie sich gegenseitig, auch vor dem Kultur- und 
Bürger_innenzentrum D5. Mit Kreide schreiben sie JN-Parolen auf den 
Asphalt des Domplatzes, die aber Minuten später wieder verschwunden 
waren. Die Polizei beobachtete die Nazis. Quelle: eigene
21.06.2014 Quelle NDK
Während
 des WM - Public Viewing von Radio PSR auf dem Wurzener Markt kam es zu 
einen Angriff von zwei mutmaßlichen Neonazis auf einen augenscheinlichen
 Fan des ghanesischen Fußballteams. Nachdem dieser, so Zeugen, nach 
einem Tor für Ghana jubelte, wurde er verbal und körperlich attackiert. 
Beide Täter widersetzten sich laut Presseinformationen wenig später 
Polizeibeamten, die nach der Attacke vor Ort waren. Quelle: LVZ, eigene
05.06.2014 Quelle NDK
Laut
 einer eigenen Meldung hielt sich Norbert Gansel (Landtagsfraktion der 
NPD Sachsen) in der Stadt zu Wahlkampfzwecken auf und bestückte 
angeblich 4000 Haushalte mit dem NPD-Flugblatt "Heimat schützen - 
Asylbetrug stoppen". Zudem stellte er eine „Verausländerung Sachsens […]
 leider auch in Wurzen“ fest. Gansel: „Dabei kreuzten im Plattenviertel 
Nord nicht nur mehrere fröhlich schwatzende süd- und osteuropäische 
Hartz-IV-Großfamilien meinen Weg, sondern mir fiel auch die deutliche 
Zunahme ausländischer Namensschilder auf. Seit meiner letzten 
Verteilaktion im Wurzener Norden vor anderthalb Jahren kommt es mir so 
vor, als hätte sich die Zahl fremdländischer Namensschilder 
verdreifacht. Aber fällt den Fernseh- und Konsum-"Deutschen" überhaupt 
noch auf, was mit ihnen und ihrem Land geschieht? In Wurzen traf ich 
aber auch heute wieder auf stramme NPD-Anhänger. So kam ich mit einem 
mir bis dato unbekannten JN-Mitglied und einer freundlichen 
Stammwählerin ins Gespräch, der ich umgehend paar Exemplare der 
"Deutschen Stimme" zuschicken werde.“ Quelle: L-IZ.de, Facebook
29.05.2014 Quelle NDK
In
 den Abendstunden des Himmelfahrttages wurde ein Mann in der Wurzener 
Innenstadt von einem Neonazi zusammengeschlagen. Das Opfer erlitt zwei 
Rippenbrüche und Hämatome im Gesichts und am Kopf. Quelle: Betroffener
03.04.2014 Quelle RAA
Laut
 einer Antwort der Bundesregierung zu "Straf- und Gewalttaten unter 
Bezugnahme auf den "Nationalsozialistischen Untergrund" seit dem 04. 
November 2011" kam es in Wurzen zu einer Sachbeschädigung mit 
thematischem Bezug.
Deutscher Bundestag
2013
 
17.11.2013 Quelle Chronikle
Anlässlich
 des "Volkstrauertages" legten Neonazis in den Landkreisen Nordsachsen 
und Leipzig an verschiedenen Orten Kränze nieder. Im Doberschützer 
Ortseil Mörtitz beteiligten sich daran laut Innenministerium etwa 20 
Personen von NPD, JN und Freien Kräfte. Weitere Kranzniederlegungen 
fanden an Denkmälern in Wurzen, Dehnitz und Geithain statt.
Bis
 2011 marschierten Neonazis aus dem NPD/JN-Umfeld an dem von ihnen zum 
"Heldengenken" deklarierten Tag mehrfach in Wurzen auf. Seit 2012 
beschränken sie sich aufs Abwerfen von Kränzen, denen häufig keine lange
 Verweildauer vergönnt ist.
Der Volkstrauertag wurde auf 
Vorschlag des "Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge" eingeführt, um 
im deutsch-nationalistischen Duktus den deutschen Toten des Ersten 
Weltkrieges zu gedenken. Wenig später wandelte sich die Gedenk- und 
Erinnerungskultur der Weimarer Republik. So rückten Ende der Zwanziger 
Jahre "Trauer" und Gedenken an die Toten zunehmend in den Hintergrund. 
Stattdessen wurde eine gesteigerte Mystifizierung von "Heldentum" und 
"Opferbereitschaft" des "wehrhaften Frontsoldaten" durch Denkmäler und 
politische Feiern betrieben. Ab 1934 wurde der Tag im 
nationalsozialistischen Deutschland offiziell als "Heldengedenktag" 
begangen. Unter dem gleichen NS-Etikett begehen auch heute noch alte und
 neue Nazis den Tag.
21.10.2013 Quelle NDK
Unbekannte
 haben mit schwarzem Edding o.ä. ein ca. 10x10 cm großes Hakenkreuz 
sowie SS-Runen in gleicher Größe an den Eingangsbereich des Imbisses 
„Bollywood“ in der Jacobsgasse geschmiert. Ergänzt haben der oder die 
Täter es durch die Parole „Ausländer raus!“. Entdeckt haben dies die 
Betreiber des Geschäftes. Quelle: eigene
19.10.2013 Quelle NDK
Leipzig:
 Weil sich Spieler und Betreuer des ATSV Wurzen, die im Pokalspiel gegen
 den Leipziger Klub Chemie Leipzig antreten mussten, "massiven 
Anfeindungen und Beschimpfungen" ausgesetzt sahen, sorgten die Kicker am
 Samstag für einen Spielabbruch. Die Chemiker vermuten eine geplante 
Aktion. Die Gäste lagen in der 62. Minute nicht nur mit 0:2 hinten. Sie 
ließen freiwillig ihren Stammkeeper zu Hause, weil der für die NPD im 
Gemeinderat sitzt. Nach Angaben von Augenzeugen hatte ein Zuschauer 
"Nazischwein" in Richtung eines Gästespielers gerufen. Eine Beleidigung,
 die so sicher noch keinen Spielabbruch legitimiert. "Wir haben das 
Spiel auf Video aufgezeichnet", berichtet BSG-Geschäftsführer Henry 
Aulich. "Es gab keine Drohungen gegen die Wurzner Mannschaft. Nur die 
paar Pöbeleien, die zum Fußball dazugehören." Im Vorfeld sah sich der 
ATSV nach medienberichten zufolge nicht in der Lage, das eigentliche 
Heimspiel in Wurzen durchzuführen und wich somit nach Leipzig aus. Es 
hatte im Vorfeld Angst vor Ausschreitungen gegeben. Quelle: L-IZ, 
LVZ-Muldental
06.09.2013 Quelle NDK
Eine
 48-jährige Frau sprühte in der Jacobsgasse mehrere Hakenkreuze in einer
 Größe von 70 cm x 70 cm. Dabei wurden auch zwei Wahlplakate einer 
politischen Partei mit diesen Kennzeichen besprüht. Die Frau wurde bei 
der Tat von Zeugen beobachtet und hat sich nun wegen Verstoß gegen § 86a
 StGB zu verantworten. Quelle: Polizei Sachsen
03.04.2013 Quelle RAA
Laut Innenministerium kam in Wurzen durch die Androhung zu Straftaten zu einer "Störung des öffentlichen Friedens".
Innenministerium
02.03.2013 Quelle NDK
Schildau:
 Im Volkshaus fand zum wiederholten Mal ein Freefightturnier statt, 
welches u.a. auch in Wurzen (Plakat am Sonnenstudio/ Bahnhofstraße 21) 
und im Internet beworben wird. Sponsoren sind u.a. auch das Label 
Staffbull-Departement und ein Hostessenservice aus Borna und Eilenburg. 
Auch ein Leipziger Anwalt unterstützt die Veranstaltung. Die 
Veranstalter um die so genannte High-Pitch-Crew bedanken sich via 
Facebook u.a. auch bei einem bekannten Fighter aus Leipzig, der enge 
Kontakte in die Neonazisszene haben soll. Anfang April berichtet dazu 
Der Spiegel in einem zweiseitigem Artikel und benennt Verbindungen der 
Naziszene zur Freefightszene anhand der Veranstaltung in Schildau. U.a 
erwähnt der Artikel Front Records. Quelle: Facebook, Spiegel 2013/15, 
Plakat
2012
21.12.2012 Quelle NDK
Der
 JN-Stützpunktleiter König spielte an diesem Tag wieder einmal Knecht 
Ruprecht und verteilte, eskortiert von einem hinkenden Kameraden, die 
JN-Schulhof-CD, Flugblätter, Aufkleber und diverse Süßigkeiten im 
Stadtgebiet. U.a. besucht er auch sehr kurz das Kultur- und 
Bürgerzentrum D5. Die in höchstem Maße alberne und peinliche Aktion wird
 von einem Dritten zudem gefilmt und ins Internet gestellt. Quelle: NDK,
 http://vimeo.com/56297233
20.12.2012 Quelle Chronikle
In
 der Wurzener Lokalausgabe der Leipziger Volkszeitung (Muldentalzeitung)
 wird das Buch "Luftkrieg über dem Muldental 1940-1945" des Rentner 
Heinz Gey vorgestellt, das ab Anfang 2013 erhältlich ist. Der 83-jährige
 Zeitzeuge, der zuvor bereits ein Buch über "Wurzens Schicksalstage 
1945. Die letzten Kriegstage in Wurzen" veröffentlicht hatte, hat dafür 
laut Verlagsankündigung "zahlreiches Material über den Alltag während 
des Luftkrieges, die Angriffe im Oktober 1943 und 1944 und einige 
schlimme Schicksale" zusammengetragen. "Aber auch die Rettungskräfte und
 die deutsche Luftabwehr bleiben nicht unerwähnt!" heißt es in einer 
Anzeige im Amtsblatt der Stadt Wurzen, das wie die Bücher von Herrn Gey 
in einer Wurzener Druckerei verlegt wird.
Nach Ansicht des 
LVZ-Autors handelt es sich bei dem neuen Werk um ein "weiteres 
Anti-Kriegsbuch, ein Aufklärungsbuch par excellence". Über die Gründe 
für den "Luftkrieg" - d.h. die militärische Niederschlagung des 
nationalsozialistischen Deutschlands, das seine Nachbarländer 
angegriffen und in den überfallenen Gebieten sowie im eigenen Land 
zahllose Jüdinnen und Juden, Roma und Sinti, Kommunist_innen und 
Sozialdemokrat_innen sowie weitere politische Gegner_innen und 
Andersdenkende brutal verfolgt und ermordet hat - scheint man darin 
jedoch kaum etwas zu erfahren. In dem LVZ-Artikel ist stattdessen vom 
"alliierten Bombenterror" die Rede, vom "unnötigen Luftterror des 
haushoch überlegenen Gegners" und den "aussichtslos-kläglichen 
Reaktionen der deutschen Luftabwehr". Es werde an die "Solidarität und 
Nächstenliebe der Luftwaffen- und Luftschutzhelfer, an Rettungs- und 
Bergungsaktionen der Freiwilligen Feurwehren und der Mädchen vom Roten 
Kreuz" erinnert.
Das muss nicht revisionistisch gemeint sein, 
unterscheidet sich aber zunächst kaum von entsprechenden Äußerungen und 
Parolen, mit denen derzeit Neonazis und andere eine Täter-Opfer-Umkehr 
betreiben und beispielsweise die Bombardierung Dresdens 1945 als 
"alliierten Bomben-Holocaust" bezeichnen. Wenn LVZ-Autor Wulf Skaun also
 schreibt, dass das "Gedenken an sinnlos gefallene blutjunge Männer 
[...] Wut und Trauer" auslöse, und damit die Hoffnung verbindet, "dass 
sich solche Barbarei nie wiederholen möge", dann ist das sicher gut 
gemeint, entspricht mit der völligen Ausblendung der deutschen 
Täter_innen aber einem Trend zur Entpolitisierung und Enthistorisierung 
der Verbrechen der Nazis und der Wehrmacht.
19.12.2012 Quelle NDK
Ein
 18jähriger Mann wurde in der Theodor-Körner-Straße gegen 23.30 Uhr von 
mutmaßlichen Neonazis angegriffen und verletzt. Die Täter waren mit 
einem blauen Golf unterwegs, wendeten, als sie den Mann sahen und einer 
der vermummten Insassen stieg aus, trat dem Betroffenen mit dem Knie in 
den Bauch und schlug ihn mit der Faust ins Gesicht. Zuvor rief er: „Eh, 
du Zecke!“. Der 18jährige erlitt Hämatome im Gesicht und meldete den 
Vorfall der Polizei, die die Anzeige aufnahmen. Quelle: Betroffener
18.11.2012 Quelle Chronikle
Zum
 sogenannten Volkstrauertag warfen Neonazis auch in Wurzen Kränze ab. 
Ähnliche Aktionen soll es laut Auskunft des Innenministeriums in 
Geithain, Grimma und Eilenburg gegeben haben. Zwei Neonazis beteiligten 
sich ausserdem an Kundgebungen des Wurzner "Bündnis für Demokratie und 
gegen Neonazismus".
Während Neonazis in den vergangenen Jahren
 Demonstrationen und Kundgebungen in Wurzen angemeldet hatten, beließen 
sie es in diesem Jahr bei einer nächtlichen Fackel- und Kranzzeremonie. 
Zentraler Ort der Aktivitäten war wieder das Soldatendenkmal gegenüber 
des Wurzner Bahnhofs.
Zur Kundgebung und Demonstration des 
"Bündnis für Demokratie und gegen Neonazismus" fanden sich etwa 100 
Leute ein. Die Aktionen waren in den letzten Jahren gegen die 
Neonazikundgebungen gerichtet. Laut LVZ liefen auch zwei ortsbekannte 
Neonazis mit. Der Oberbürgermeister der Stadt hatte diese zwar 
aufgefordert, die Demonstration zu verlassen, die taten aber nicht 
dergleichen, sondern legten wie viele andere am Denkmal Blumen ab.
Der
 Volkstrauertag wurde auf Vorschlag des "Volksbund Deutscher 
Kriegsgräberfürsorge" eingeführt, um im deutsch-nationalistischen Duktus
 den deutschen Toten des Ersten Weltkrieges zu gedenken. Wenig später 
wandelte sich die Gedenk- und Erinnerungskultur der Weimarer Republik. 
So rückten Ende der Zwanziger Jahre "Trauer" und Gedenken an die Toten 
zunehmend in den Hintergrund. Stattdessen wurde eine gesteigerte 
Mystifizierung von "Heldentum" und "Opferbereitschaft" des "wehrhaften 
Frontsoldaten" durch Denkmäler und politische Feiern betrieben. Ab 1934 
wurde der Tag im nationalsozialistischen Deutschland offiziell als 
"Heldengedenktag" begangen. Unter dem gleichen NS-Etikett begehen auch 
heute noch alte und neue Nazis den Tag.
Auch um das Wurzner 
Denkmal gibt es seit den jährlichen Neonaziaufmärschen Diskussionen, die
 sich um Intention und Wirkung des Denkmals drehen. Bei einer 
Veranstaltung, die über Änderungspläne am Denkmal informieren sollte, 
übertrafen sich Bürger_innen mit teilweise menschenverachtenden 
Unmutsbekundungen; mittendrin: Neonazis von JN und NPD.
07.10.2012 Quelle NDK
Nazis
 haben in der Nacht zum Sonntag, 7.10.2012 gegen 2 Uhr vier Hakenkreuze 
(60 x 60 cm) mit silberner Farbe an die beiden Eingangstüren und zwei 
Fenster des Kultur- und BürgerInnenzentrum D5 in Wurzen gesprüht. Zudem 
bewarfen sie die Fassade mit Eiern. Die drei Täter sind mit einem PKW 
vor das Grundstück am Domplatz 5 gefahren und damit auch wieder 
geflüchtet, wie Überwachungsvideos zeigen. Die Polizei ermittelt nun 
wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen. Die Höhe des 
Sachschadens, vor allen an der historischen Eingangstür (ca. 1890), die 
erst im letzten Jahr restauriert worden war, ist noch nicht bekannt. In 
der gleichen Nacht wurde auch die Pizzeria Bollywood in der Jacobsgasse 
mit Eiern beworfen, eine Schaufensterscheibe des Büros des 
CDU-Ortsverbandes am Markt/ Schuhgasse beschädigt sowie die bereits 
zerstörte Eingangstür eines Textilgeschäftes eines vietnamesischen 
Händlers am Jacobsplatz eingetreten. Quelle: eigene, LVZ-Muldental
21.09.2012 Quelle NDK
Während
 eine privaten Party eines Wurzeners, an den der Kulturkeller im Kultur-
 und BürgerInnenzentrum D5 vermietet worden war, kommt es zu Bedrohungen
 einiger Gäste durch ebenfalls anwesende Neonazis. Diese sollen u.a. aus
 Bennewitz und Altenbach angereist sein. Vermutlich irgendwann im Laufe 
des Abends posieren ca. 15 Jugendliche, die kaum erkennbar sind, vor dem
 Eingangsportal des Hauses, wobei mehrere den Hitlergruß zeigen. Quelle:
 ZeugInnen, facebook
18.09.2012 Quelle RAA
In
 Wurzen wurde direkt vor dem Eingang zu einem Supermarkt in der 
Dr.-Wilhelm-Külz-Straße mit blauer Farbe folgende neonazistische Parolen
 geschmiert: "BRD-GmbH abschalten", darunter "Deutschland erwache". 
Anfang Oktober waren diese Parolen noch nicht entfernt. Die Polizei ließ
 diesen Vorfall bisher unbeachtet, auch der Supermarkt hat scheinbar 
nichts dagegen unternommen.
Der Schriftzug "BRD-GmbH 
abschalten" soll - ähnlich dem Milieu der selbsternannten 
"Reichsregierungen" (weitere Hintergründe dazu siehe: Polizei stoppt 
"Reichsbürger") - zum Ausdruck bringen, dass die "BRD" als Staat nicht 
anerkannt würde, denn dieser sei nur eine "Firma", gegründet von den 
"Siegermächten" nach dem Zweiten Weltkrieg.
Das Grundgesetz 
wird explizit abgelehnt, denn es habe keine Legitimationsbasis durch 
"das Volk". Das Deutsche Reich sei juristisch nicht "untergegangen". Es 
bestehe fort, würde aber an seiner "Entfaltung" aufgrund der "Errichtung
 der Bundesrepublik Deutschland" durch die Siegermächte behindert 
(weitere Hintergründe auf Netz-gegen-Nazis).
Das "Deutschland 
erwache" ist eineindeutig und unverkennbar eine nationalsozialistische 
Grußformel und Parole, die auf den so genannten "Sturmfahnen" der SA 
prangte.
(Bericht von chronik.Le  -   Quelle:  Augenzeug_in)
01.08.2012 Quelle Chronikle
Unbekannte beschmierten die Fassade eine Palisade mit einem Hakenkreuz.
03.07.2012 Quelle NDK
Der
 Innenminister Sachsens stellt den Verfassungsschutzberichtes des 
Freistaates der Öffentlichkeit vor. U.a. wird in dem Bericht die Band 
ARYAN HOPE aus Wurzen genannt (aktiv seit 2007, CD unser Kampf - 2008; 
Live-Auftritte von 2007-2011) und dem Versandhandel Front Records ein 
Absatz unter "ausgewählte rechtsextremistische 
Vertriebsstrukturen"gewidmet: "aktiv seit: 2001; sowie weitere 
szenetypische Materialien FRONT RECORDS ist einer der bundesweit 
bedeutendsten rechtsextremistischen Vertriebe. Er verfügt über mehrere 
tausend Kunden im In- und Ausland. Der Umsatz des Vertriebes dürfte bei 
mehreren hunderttausend Euro jährlich liegen. Das Unternehmen wurde 2011
 umstrukturiert und von einem neuen Betreiber übernommen. 
Nach der Schließung des Ladengeschäftes in Wurzen (Landkreis Leipzig) setzt sich der Vertrieb nunmehr aus einem Internet-Versand und einem Tonträger-Label zusammen. Außerdem stehen technische Möglichkeiten zum Textildruck zur Verfügung. Das zugehörige Tonträger-Label brachte bislang knapp 60 Tonträger einschlägiger rechtsextremistischer Bands und Liedermacher auf den Markt. 14 Produktionen wurden bislang wegen jugendgefährdender Inhalte von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) indiziert. Einen Angebotsschwerpunkt stellen Textilien dar, die in ihrer Gestaltung vielfach Versatzstücke der rechtsextremistischen Weltanschauung transportieren.
Darüber
 hinaus ist der Vertrieb in einen Unternehmenskomplex eingebettet, dem 
weitere, vordergründig nicht extremistische Gewerbe zugerechnet werden 
können. Teilweise stehen diese in Verbindung mit dem Handel mit 
bedruckten Textilien. FRONT RECORDS stellt einen Teil seiner Gewinne der
 rechtsextremistischen Szene zur Verfügung. So tritt der Vertrieb u. a. 
als Unterstützer eines auf die Szene ausgerichteten Online-Radios sowie 
einer „Schulhof-CD“ auf. 2010 produzierte das Label eine CD und 
verpflichtete sich zur Abgabe von einem Euro je verkaufter CD an die 
HILFSORGANISATION FÜR NATIONALE UND POLITISCHE GEFANGENE UND DEREN 
ANGEHÖRIGE e. V. (HNG), die am 21. September 2011 vom Bundesminister des
 Innern verboten wurde." (Quelle: Verfassungschutzbericht Sachsen 2011)
02.06.2012 Quelle Chronikle
Unbekannte zeigten den so genannten "Hitlergruß" und riefen dabei die Parole "Sieg Heil".
17.05.2012 Quelle NDK
Am
 Himmelfahrtstag ziehen etwa 10-12 mutmaßliche Neonazis und Hooligans 
durch die Innenstadt. Bereits gegen Mittag laufen sie laut grölend vom 
Marktplatz durch die Wenceslaigasse. Sie skandieren neben 
fußballtypischen Parolen u.a. auch mehrfach Juden-raus!-Rufe, wie 
Zeug_innen berichten. Quelle: eigene
13.05.2012 Quelle Chronikle
Unbekannte
 beschmierten ein Wartehäuschen und den Fahrplanaushang des Haltepunkts 
mit Hakenkreuzen sowie der antisemitischen Parole "Juden DD Hools".
10.05.2012 Quelle NDK
Der
 kürzlich aus der NPD ausgetretene Kreistagsabgeordnete Sven Tautermann 
wurde wegen Beleidigung zu einer Strafe von 90 Tagessätzen á 10 Euro 
verurteilt. Er hatte im September 2011einen Kommentar auf der 
NDK-Homepage hinterlassen, der in verworrener und kruder Weise dem NDK 
u.a. Exotenverehrung, Bastdardverherrlichung, Negerkulturbelästigungen, 
Germanophobie, Verherrlichung der Kinderabschlachtung im Mutterleib 
(altes Testament, Abtreibung) Verhunzung der deutschen Sprache durch 
orwellschen Neusprech, Bespitzelung und das Denunzieren deutscher 
Patrioten vorwarf. Quelle: eigene
02.05.2012 Quelle Chronikle
Während
 einer Diskussionsveranstaltung des Wurzener "Bündnis für Demokratie 
gegen Neonazismus" im Plenarsaal des Stadthauses ist es zu 
tumultähnlichen Szenen und verbalen Ausschreitungen gekommen. Mit der 
Veranstaltung sollte über das vom Bündnis geplante Vorhaben einer 
künstlerischen Umgestaltung und Kommentierung des Denkmals für die 
Gefallenen des Ersten Weltkrieges am Wurzener Bahnhof informiert werden.
 Dazu waren u.a. die Künstler_innen angereist, die sich im vergangenen 
Jahr an dem Wettbewerb unter dem Titel "DenkMal: Perspektivwechsel" 
beteiligt hatten.
Neben den Statements mehrerer Neonazis aus 
dem Umfeld der NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" (JN) um
 Mathias König und den NPD-Stadtrat Wolfgang Schroth kam es auch aus der
 so genannten bürgerlichen Mitte zu lautstarken fremdenfeindlichen und 
beleidigenden Äußerungen gegen die gebürtige Österreicherin Barbara 
Steiner, ehemalige Leiterin der Leipziger Galerie für Zeitgenössische 
Kunst (GfZK), und die aus Berlin, München und Wien angereisten 
Künstler_innen Via Lewandowsky, Michaela Melián sowie das Ehepaar Helmut
 und Johanna Kandl. So wurde etwa die Österreicherin Johanna Kandl von 
den Besucherplätzen aus lautstark aufgefordert, hochdeutsch zu reden. 
Moderator Horst Schulze, Superintendent im Ruhestand, vermochte es 
nicht, die "hässlichen Zwischenrufe" (LVZ) zu verhindern. Der mit auf 
dem Podium sitzende Oberbürgermeister Jörg Röglin (parteilos), Mitglied 
des Bündnisses gegen Neonazismus, versäumte es, sein Recht als Hausherr 
wahrzunehmen und die Neonazis des Saales zu verweisen.
Beiträge
 von vor allem Wurzener CDU-Akteur_innen ernteten großen Beifall der 
rund 15 anwesenden Neonazis, was ohne Widerspruch oder Distanzierung 
hingenommen wurde. Nur wenige Befürworter_innen der Idee einer 
künstlerischen Umrahmung und Interpretation des umstrittenen Denkmals 
meldeten sich zu Wort. Ein Großteil der anwesenden Nazis trug sich zudem
 vor Ort in einer von der CDU mitinitiierten Unterschriftenliste gegen 
"jegliche Art von Veränderungen oder gar Verunstaltungen" des Denkmals 
ein.
Mit dem Kunstprojekt soll versucht werden, das von dem 
bekannten Bildhauer Georg Wrba 1929/30 geschaffene "Ehrenmal" für die 
Gefallenen des Ersten Weltkriegs als Aufmarschziel für Neonazis weniger 
attraktiv zu machen. Seit mehreren Jahren zelebrieren NPD und "Freie 
Kräfte" aus Wurzen und Umgebung am Volkstrauertag an dem Denkmal ihr 
"Heldengedenken". 
Beim neonazistischen "Aktionsbüro 
Nordsachsen" wurde nach der Veranstaltung in einem Artikel unter der 
Überschrift "Wenn linke Träume platzen ..." behauptet, die "'Künstler'" 
(in Anführungszeichen) und Barbara Steiner als Jury-Mitglied hätten den 
Saal mit vielen "teils provozierenden und ehrverletzenden Aussagen [...]
 zum Kochen" gebracht. Das Kunstprojekt wird als ein Vorhaben von 
"Gutmenschen", als "Umerziehungsmaßnahme" und "Verschandeln von 
Kulturgut" bezeichnet und zufrieden darauf verwiesen, dass sich eben 
auch CDU und andere Akteur_innen gegen das Projekt aussprechen: "Die 
CDU, der Altstadtverein, historisch interessierte Bürger und Zeitzeugen 
des zweiten Weltkrieges alles Nazis?"
Das am Bündnis 
beteiligte Netzwerk für Demokratische Kultur (NDK) hat auf seiner 
Internetseite eine Sammlung der bisherigen Artikel und Wortmeldungen zu 
diesem "Denkmalstreit" veröffentlicht.
02.03.2012 Quelle Chronikle
Unbekannte brachten an eine Wand zwei Hakenkreuz-Schmierereien an.
16.02.2012 Quelle Chronikle
Unbekannte beschmierten eine Wand mit zwei Hakenkreuzen.
12.01.2012 Quelle Chronikle
Am
 Donnerstag kam es in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen
 zu mehreren Hausdurchsuchungen. Die polizeilichen Maßnahmen 
konzentrierten sich dabei auf Sachsen. Insgesamt wurden 44 Wohnungen und
 sonstige Räumlichkeiten in 31 Orten durchsucht. 28 Verdächtige kommen 
nach Medienangaben aus Sachsen, 11 aus Brandenburg und jeweils eine 
Person aus Magdeburg und dem Raum Erfurt. Betroffen waren in Sachsen 
auch Objekte in Leipzig, Borna, Eilenburg, Geithain und Wurzen, weitere 
Schwerpunkte waren die Regionen um Dresden und Chemnitz.
Den 
41 Beschuldigten wird vorgeworfen, sich Ende September vergangenen 
Jahres in Stolpen (Sächsische Schweiz) an einer unangemeldeten 
Demonstration im Rahmen der Kampagne "Werde unsterblich" beteiligt zu 
haben. Insgesamt nahmen daran bis zu 300 Neonazis teil. Im Rahmen der 
Kampagne marschieren die schwarzgekleideten Neonazis mit weißen 
Gesichtsmasken und Fackeln auf, um auf einen angeblichen "Volkstod" 
hinzuweisen. Mit dramatischer Musik unterlegte Aufnahmen dieser nur 
wenige Minuten dauernden Aufzüge werden anschließend im Internet 
weiterverbreitet.
01.01.2012 Quelle RAA
Wurzen.
 In der Neujahrsnacht warfen Unbekannte eine Bierflasche auf das Büro 
des evangelischen Pfarramtes und riefen laut "Komm raus, du Judensau". 
Das Sicherheitsglas des Büros ging zu Bruch.
Anfrage an Sächsische Landesregierung
2011
12.11.2011 Quelle NDK
Rund
 80 Neonazis zogen am Sonnabend ab 17 Uhr unter dem Motto "Ehre, wem 
Ehre gebührt – Großvater ich bin stolz auf dich!" durch Wurzen. Dabei 
führten sie Handfackeln, Grablichter, Soldatenporträts und Transparente 
mit sich. Sammelpunkt war ab 16 Uhr der Jacobsplatz, danach gab es 
Zwischenkundgebungen auf dem Bürgermeister-Schmidt-Platz und auf dem 
Markt. Der von nerviger Musik begleite Marsch endete schließlich am so 
genannten "Kriegerdenkmal", erbaut für die Toten des Ersten Weltkriegs 
in der Nähe des Bahnhofs. In den vergangenen Jahren hatten Neonazis ihr 
"Heldengedenken" stets am so genannten Volkstrauertag zelebriert. 
Diesmal waren sie auf den Vorabend ausgewichen, möglicherweise als 
Reaktion auf eine für Sonntag geplante Gedenkaktion des städtischen 
"Bündnisses für Demokratie gegen Neonazismus".
Der Aufzug war 
vom stellvertretenden sächsischen NPD-Vorsitzenden Maik Scheffler aus 
Delitzsch angemeldet worden, als Versammlungsleiter fungierte der 
Wurzener Mathias König (JN Muldental). Die mitgeführten Transparente 
stammten vom neonazistischen "Freien Netz" ("Ein Volk ist nur soviel 
wert, wie es seine Toten ehrt!"), der NPD-Fraktion im sächsichen Landtag
 ("Ehre, wem Ehre gebührt"), dem Dresdner Aktionsbündnis "Gegen das 
Vergessen" und dem JN-Stützpunkt Muldental ("Meines Volkes Not, ist 
Meine Not! Nationaler Sozialismus Jetzt!"). Erwartet hatten die Neonazis
 200 Teilnehmer, tatsächlich kamen jedoch viel weniger als in den 
Vorjahren.
Zu den Rednern gehörten einschlägige Kader wie 
Pierre Dornbrach aus Südbrandenburg, Manuel Tripp aus Geithain und der 
sächsische JN-Chef Tommy Naumann aus Leipzig. Der zuvor auf diversen 
"Freies Netz"-Seiten sowie der Homepage des JN-Bundesverbandes 
veröffentlichte Aufruf für das "Gedenken" enthält mehrere 
geschichtsrevisionistische, antisemitisch und antiamerikanisch 
konnotierte Behauptungen wie: "Aber auch wollen wir mahnen, [...] dass 
genau dieselben Kräfte, welche die Völker Europas damals schon 
gegeneinander ausspielten, heute wieder Völker 'befreien'." Demonstriert
 werden sollte demnach u.a. "gegen die 'Geo-Strategen' der Neuen 
Weltordnung, für die wir alle keine Menschen, sondern lediglich eine 
Ware sind."
Bereits einen Tag später wurde bei Youtube ein mit
 "Sachsens heimattreue Jugend" unterzeichnetes Propaganda-Video 
eingestellt. Dies enthält vor allem Aufnahmen von der 
Abschlusskundgebung am Denkmal, bei der offen den "Gefallenen" von 
Wehrmacht, Waffen-SS, "Wehrwolf" und "Volkssturm" sowie den "Opfern" des
 "alliierten Bomben-Terrors" gehuldigt wird. Quelle: chronik.LE, 
Youtube-Video, LVZ-Online vom 13.11.2011
10.10.2011 Quelle Chronikle
Unbekannte beschmierten ein Hinweisschild mit einem Hakenkreuz.
15.09.2011 Quelle Chronikle
Mitglieder
 der "Jungen Nationaldemokraten" (JN) aus den Landkreisen Leipzig und 
Nordsachen hielten am Donnerstagabend zwischen 18 und 19.15 Uhr in 
Wurzen eine Kundgebung mit dem Motto "Recht auf freie Rede - WIR sind 
das Volk!" ab. Zu der Versammlung auf dem Wettiner Platz, in einem mit 
Pollern abgesperrten Areal zwischen einem von Migrant_innen betriebenen 
Pizza-Service und einer historischen Postmeilensäule, erschienen ca. 
30-40 hauptsächlich jüngere Neonazis, die mehrere JN- bzw. "Freies 
Netz"-Transparente und schwarz-weiß-rote Fahnen präsentierten. Das 
Spektakel stieß laut Anwohner_innen auf nur geringes Interesse - 
entgegen der Erfolgsmeldung beim "Freien Netz/Aktionsbüro Nordsachen", 
das von "etwas über 60 Teilnehmern und enorm vielen interessierten 
Zaungästen" berichtete.
Redebeiträge kamen vom 
JN-Landesvorsitzenden Tommy Naumann (Leipzig), seinem Stellvertreter und
 Leiter des JN-Stützpunktes Muldental Mathias König (Wurzen), dem 
Geithainer NPD-Stadtrat und "Freies Netz"-Aktivisten Manuel Tripp und 
dem nordsächsischen JN-Chef Paul Rzehaczek (Eilenburg). Letzterer 
beschwerte sich über einen angeblichen "Maulkorberlass" der Wurzener 
Stadtverwaltung. Mit der Kundgebung und weiteren Aktionen wollten die 
Neonazis offenbar dagegen protestieren, dass ihnen die Beteiligung am 
Stadtfest anlässlich des 1050-jährigen Jubiläums von Wurzen, das am 
folgenden Wochenende zusammen mit dem Landeserntedankfest begangen 
wurde, untersagt worden war.
Als Reaktion darauf hatten NPD- 
und JN-Leute aus Nordsachsen und Wurzen in der Ringelnatzstadt bereits 
am Montag einen Infostand durchgeführt. Am Mittwoch sollen zudem Flyer 
verteilt worden sein.
In Geithain war den Neonazis vom 
örtlichen "Freies Netz"-Ableger im Juni zur 825-Jahr-Feier ein Stand 
genehmigt worden. Dort soll Manuel Tripp damit gedroht haben, 
andernfalls eine Demonstration durchzuführen. Mit solchen "Argumenten" 
hatten die Jung-Nazis in Wurzen offenbar keinen Erfolg. Allerdings hatte
 die Stadtverwaltung die Nazikundgebung gegenüber der Öffentlichkeit 
komplett verschwiegen. Auf Nachfrage dazu erhielt chronik.LE von Wurzens
 Oberbürgermeister und dem Ordnungsamt des Landkreises Leipzig keine 
Antwort.
12.09.2011 Quelle NDK
Die NPD
 hatte einen Infostand auf dem Jacobsplatz in Wurzen. Betreut wurde 
dieser u.a. von Jens Gatter (Kreistagsmitglied in Nordsachsen), Uwe 
Bautze (Kreisvorstand in Nordsachsen, Stadtratskanditat in Oschatz), 
Wolfgang Schroth (Stadtrat in Wurzen, Kreistagsmitglied in Landkreis 
Leipzig) , Paul Rzehaczek (“Stützpunktleiter” der “Jungen 
Nationaldemokraten - JN” Nordsachsen, Vorstandsmitglied des 
NPD-Kreisverbandes in Nordsachsen sowie Aktivist des “Freien Netzes”)und
 Maik Scheffler (Vizechef der sächsischen NPD und führender Aktivist des
 s.g. Aktionsbüros Nordsachsen). Zudem wurden durch JN-Stützpunktleiter 
von Wurzen Matthias König und Markus L. (Wurzen, Brandistäter) Infoflyer
 (Volkstod etc.) in Briefkästen verteilt. Entgegen Darstellungen der 
NPD/ JN im Netz interessierten sich so gut wie keine Bürger_innen für 
den Stand. Quelle: Zeug_innen, Twitter
13.-14.08.2011 Quelle NDK
Wurzen/
 Grimma/ Hartha: Unbekannte haben am Wochenende mehrere Gebäude in 
Wurzen mit Nazi-Graffiti beschmiert. Sie wurden unter anderem in der 
Unterführung am Bahnhof, auf dem Trafo-Häuschen im Stadtpark und in der 
Straße Altstadt aufgesprüht. Auch an Ortsausgangsstraßen Richtung 
Dehnitz und Nischwitz wurden die Schriftzüge gesichtet. Diese stellen 
eine Zusammenhang zum Todestag des verurteilten Kriegsverbrechers Rudolf
 Heß in dieser Woche her. Hess hatte sich 1987 im Gefängnis selbst 
umgebracht. Die Stadtverwaltung wolle die Graffiti so schnell wie 
möglich von Mitarbeitern des Bauhofes entfernen lassen. Die 
rechtsextremistische Aktion war laut Polizei nicht nur auf Wurzen 
beschränkt. Auch in Grimma oder aus Hartha im Landkreis Nordsachsen 
wurden ähnliche Schmierereien am Wochenende gemeldet, wie 
Polizeisprecher Michael Hille auf Anfrage bestätigte. Quelle: 
LVZ-Muldental
27.07.2011 Quelle Chronikle
Die
 Polizei hat am 27. Juli mehrere Wohnungen mutmaßlicher Mitglieder der 
neonazistischen “Terror Crew Muldental” (TCM) durchsucht. Gegen die 
Gruppierung wird laut GAMMA wegen “Bildung einer kriminellen 
Vereinigung” ermittelt. Offenbar wurde umfangreiches Beweismaterial 
beschlagnahmt.
Wie das LKA anderthalb Tage später vermeldet, 
seien insgesamt “31 Objekte im Bereich der Polizeidirektionen Oberes 
Elbtal-Osterzgebirge und Westsachsen durchsucht” worden, unter anderem 
in Wurzen. Im Fokus der Ermittlungen stünden 22 Beschuldigte zwischen 18
 und 30 Jahren. Neben Sturmhauben seien bei ihnen Präzisionsschleudern, 
Messer, Pyrotechnik und CDs sowie Handys und Computer sichergestellt 
worden.
Laut LVZ geht der Verfassungsschutz von etwa 30 
Mitgliedern aus, der MDR mutmaßt jedoch, dass dieser "Kern" bis zu 100 
Personen mobilisieren könne. Einige Mitglieder sitzen derzeit 
Haftstrafen u.a. wegen Körperverletzungsdelikten ab. TCM-Mitglieder 
waren wiederholt an gewalttätigen Angriffen beteiligt, so auch am 
bewaffneten Überfall auf Fans und Spieler des Roten Stern Leipzig am 24.
 Oktober 2009 in Brandis.
Nachdem eine TCM-Mannschaft Mitte 
Juni 2011 an einem “nationalen Fußballturnier” teilgenommen hat, zu dem 
das “Freie Netz” mit Unterstützung des NPD-Landesverbandes aufgerufen 
hatte, berichtete das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) 
auf seiner Website am 7. Juli über die TCM. Der Bericht enthielt den 
beiläufigen Hinweis, dass gegen TCM-Mitglieder wegen “Bildung einer 
kriminellen Vereinigung” nach Paragraph 129 StGB ermittelt wird.
Der
 entscheidende Satz wurde kommentarlos gelöscht, nachdem die Presse 
darüber berichtete und mit Hinweis auf die LfV-Mitteilung über ein 
mögliches TCM-Verbot spekulierte. Offenbar aus Angst vor drohenden 
Hausdurchsuchungen verbreiteten Neonazis u.a. über “Twitter” die 
Aufforderung, Wohnungen “aufzuräumen”. Durch den “versehentlichen” Tipp 
des LfV hatte die TCM für die nun durchgezogenen Razzien eine 
Vorwarnzeit von drei Wochen. Offen ist, ob das zuständige sächsische 
Innenministerium tatsächlich und immer noch ein Verbot anstrebt: 
Womöglich sind entscheidende Beweismittel in der Zwischenzeit aus den 
betroffenen Wohnungen entfernt worden. Laut einer Meldung von LVZ-Online
 habe der Verfassungsschutz den Vorwurf zurückgewiesen, die Ermittlungen
 gegen die TCM verraten zu haben.
29.06.2011 Quelle Chronikle
Unbekannte beschmierten in Wurzen eine Hauswand mit Hakenkreuzen und SS-Runen.
23.06.2011 Quelle NDK
Drei
 Neonazis standen am heutigen Tag in Grimma vor Gericht. Vorgeworfen 
wurde ihnen die Beteiligung am brutalen Überfall auf Spieler und Fans 
des Fußballvereins Roter Stern Leipzig während eines Fußballspiels in 
Brandis im Oktober 2009. Da sie geständig waren, wurden keine Zeug_innen
 befragt und bereits die Urteile verkündet. Michael W. (Wurzen): 2 Jahre
 Haft auf 3 Jahre Bewährung ausgesetzt, Ronny R. (Wurzen): 1 Jahr 6 
Monate Haft auf 2 Jahre Bewährung ausgesetzt, Stefan R. (Bennewitz): 1 
Jahr 4 Monate Haft auf 2 Jahre Bewährung ausgesetzt. Quelle: RSL Leipzig
06.05.2011 Quelle NDK
Wie
 das Nazi-Onlineportal des Aktionsbüros Nordsachsen meldet, trafen sich 
„Mitglieder und Freunde der Jungen Nationaldemokraten Muldental, um im 
Rahmen eines Vortrages gemeinsam den 8. Mai 1945 historisch richtig(!) 
zu beleuchten, bzw. die damalige Situation der angeblich „befreiten“ 
Deutschen zu erarbeiten.“ Federführend war JN-Stützpunktleiter König, 
der wohl auch referierte. Am folgenden Wochenende wurden zudem angeblich
 Tausende Flugblätter verteilt. Vereinzelt tauchten auch Plakate mit 
Bezug zum 8.Mai auf, so z.B. in Wurzen und Gerichshain. In einer 
„Großaktion“ der Neonazis wurden auch Denkmäler für gefallene Soldaten 
des 1.Weltkrieges in über 25 Städten und Dörfern gepflegt, gereinigt und
 mit Kerzen und Blumen geschmückt, wie das Portal berichtet.. Darunter 
waren zum Beispiel: Borsdorf, Gerichshain, Röcknitz, Hohburg, 
Falkenhain, Wurzen, Trebsen, Grimma und Nerchau. Quelle: Aktionsbüros 
Nordsachsen, youtube.de
Anfang Mai 2011 Quelle NDK
Wurzen/
 Falkenhain: Laut Auszug aus dem Handelsregister hat Thomas P. für die 
hinter dem Neonazilabel Front Records stehende Firma TexHa UG Ende 
letzten Jahres die Liquidation beantragt. Bereits im Frühjahr 2010 hat 
er ein weiteres Unternehmen mit Namen A&B Service UG mit Sitz im 
Doktorweg 2 in Falkenhain gegründet. Er und Benjamin B. (Leipzig, 
Freefighter) sollen Geschäftsführer, Jörg W. (Colditz, vorbestrafter 
Gewalttäter) und Paul F. (Wurzen, Neonazi und Gewalttäter) weitere 
Gesellschafter sein. Gegenstand des Unternehmens ist lt. 
Handelsregister: Handel und Verleih von Zweikrafträdern, 
Baudienstleistungen, Handel mit Textilien und Merchandise, 
Eventorganisation, Personalservice und Sportmanagement. Unter A&B 
Service UG firmiert u.a. das Onlineportal aryan-brotherhood.de (arische 
Bruderschaft=A&B). Quelle: Handelsregister
23.04.2011 Quelle NDK
In
 einer Gaststätte in der Dresdener Straße feierten am Nachmittag mehr 
als 20 Nazis auf dem Freisitz vor dem Lokal. Bekleidet waren sie mit 
szenetypischen Shirts mit u.a. rassistischen und völkischen Motiven und 
Slogans, berichten Zeugen. Quelle: eigene
20.04.2011 Quelle NDK
Wie
 schon 2010 beging die Leipziger JN (NPD-Jugendorganisation "Junge 
Nationaldemokraten") auch dieses Mal am 20. April die Gründung ihres 
hiesigen "Stützpunktes" 2008 und den auf den gleichen Tag fallenden 122.
 Geburtstag ihres Idols Adolf Hitler. Gefeiert wurde vermutlich im 
"Nationalen Zentrum" der NPD in der Odermannstraße 8 in Lindenau. Nach 
chronik.LE-Informationen soll dort in der Nacht zu Mittwoch eine 
Veranstaltung stattgefunden haben. In einem Bericht auf der Homepage des
 "Aktionsbündis Leipzig" (Teil des neonazistischen "Freien Netzes") 
heißt es, dass die Leipziger "Jugendgruppe" zusammen mit Gästen aus dem 
benachbarten Muldental gefeiert hat. Der Vorsitzende der JN Muldental, 
Mathias König aus Wurzen, fungiert seit kurzem als Stellvertreter des 
sächsischen JN-Vorsitzenden Tommy Naumann aus Leipzig. Quelle: 
Chronik.LE
16.04.2011 Quelle NDK
Am 
Sonnabend fand in Nordsachsen ein Nazikonzert mit den einschlägigen 
Bands "Thematik 25" (Leipzig), "Aryan Hope" (Wurzen), "12 Golden Years" 
(Thüringen), "Priorität 18" (Dresden) und einer weiteren Band namens 
"Brigade 7" statt, die für die anscheinend verhinderte tschechische Band
 "Legion S" einsprang. Das Konzert war im neonazistischen "Thiazi-Forum"
 unter der Bezeichnung "Rocknacht in Nordsachsen" angekündigt worden. 
Veranstaltungsort soll nach chronik.LE-Informationen mal wieder der 
Torgauer Ortsteil Staupitz gewesen sein, wo 2008 mindestens vier 
Nazikonzerte mit bis zu 400 Besuchern stattgefunden haben. Die 
Kontaktnummer auf dem bei Thiazi veröffentlichten Flyer für das Konzert 
stimmte mit der des "Nordsachsen-Versands" überein, der vom Eilenburger 
NPD-Stadtrat Kai R. betrieben wird. Auf dem Flyer prangte auch das 
Symbol (Schwarze Fahne in Kreis) der neonazistischen "Freien Kräfte" 
bzw. des "Freien Netzes", zu dem u.a. das mit der örtlichen NPD 
verbandelte "Aktionsbüro Nordsachsen" gehört. Quelle:Nazi-Forum "Thiazi"
 (Ankündigung und Konzertbericht), chronik.LE
14.04.2011 Quelle Chronikle
Unbekannte beschmierten ein Auto mit einem Hakenkreuz.
12.04.2011 Quelle NDK
Aus
 einem Fenster eines Hauses im Crostigall heraus wurde einem jungen Mann
 von zwei ca. 20-23 Jahre alten Männern (beide mit Glatze) ein 
Blumentopf ins Genick geworfen. Verletzt wurde er dabei nicht. Als er 
sich allerdings gegen 21 Uhr wieder in der Nähe des Tatortes aufhielt, 
wurde er wiederum von beiden Männern, die mit einem Messer und einem 
Schlagring bewaffnet waren, bedroht. Als er sich versuchte zu 
verteidigen wurde er mit dem Messer leicht im Gesicht verletzt. Quelle: 
Zeuge
19.02.2011 Quelle NDK
Eine Gruppe 
Neonazis zog in der Nacht grölend durch die Innenstadt von Wurzen. Die 
Gruppe, darunter auch Frauen, rief unverständliche Parolen und zündete 
mehrere Feuerwerkskörper, wie Zeuge_innen berichteten. Wahrscheinlich 
ist, dass die Gruppe entweder aus Leipzig oder Dresden von den dortigen 
Neonazikundgebungen anlässlich der Bombardierung der Stadt am 13. 
Februar 1945 kamen. Quelle: Zeug_innen
26.01.2011 Quelle NDK
Bei
 der Abstimmung zur Neubesetzung des Verwaltungssausschusses während der
 ersten Sitzung des Wurzener Stadtrates im Jahr 2011 verlor die NPD 
ihren bisherigen Sitz und ist somit in keinem der Ausschüsse mehr 
vertreten. Als Jugendbeauftragter kandidierte mit Mathias König der 
Vorsitzende der NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" (JN) 
im Muldental . Er erhielt bei der Abstimmung lediglich die zwei Stimmen 
der NPD. In seiner Berwerbungsrede vor dem Stadtrat verwies der 
28-Jährige unter anderem auf seine angeblich guten Kontakte zu 
Jugendklubs in Sachsendorf, Burkhartshain und Kühren. Zudem beklagte er 
sich über eine "verrohte Jugend", die mit Sachbeschädigungen und 
sinnloser Zerstörung "auch hier in unserer Stadt jährlich großen 
finanziellen Schaden" verursachen würde. Der NPD-Abgeordnete Wolfgang 
Schroth erhielt bei der Wahl des Seniorenbeauftragten allerdings drei 
Stimmen - eine mehr als die NPD Sitze im Stadtrat hat.
NPD-Blog.info
 berichtet zudem, dass es einen Konflikt zwischen der 
"Kommunalpolitischen Vereinigung" (KPV) der NPD und den beiden Wurzener 
NPD-Räten gibt. Grund dafür sind nach Informationen des NPD-Watchblogs 
angeblich ausstehende Beiträge von KPV-Mitgliedern aus Wurzen. Intern 
werde von jahrelangen Rückständen gemunkelt. Zudem störe sich der 
KPV-Vorsitzende Hartmut Krien offenbar an der Kooperation zwischen 
NPD-Stadtrat Schroth und dem Borsdorfer Gerd Fritzsche, mit dem Schroth 
gemeinsam für die NPD im Kreistag des Landkreises Leipzig sitzt. 
Quelle:LVZ-Muldental, Bericht beim "Freien Netz/Aktionsbüro 
Nordsachsen", chronik.LE, NPD.blog.info
19.01.2011 Quelle Chronikle
Im
 Zuge einer landesweiten Razzia der Soko Rex wurden am Mittwoch auch 
Objekte im Landkreis Leipzig und in Nordsachsen durchsucht. Ein 
Schwerpunkt der Aktion lag in Riesa, wo der NPD-nahe Verlag "Deutsche 
Stimme" und weitere Wohnungen, Firmen und Gaststätten durchsucht wurde. 
Auch in Chemnitz, Wurzen, Eilenburg und fünf weiteren Städten führten 
die insgesamt 70 Beamt_innen Razzien durch. Dabei wurden laut MDR CDs 
mit mutmaßlich verfassungsfeindlichen Inhalten sowie Rechner und 
Speichermedien beschlagnahmt.
In Wurzen durchsuchten die 
Ermmittler_innen laut LVZ das "Haus eines Mannes, der mit 
Nazi-Devotionalien handelt". Mutmaßlich dürfte damit der Sitz des 
neonazistischen Versandhandels "Front Records" in der 
Walther-Rathenau-Straße gemeint sein. Nach Informationen der LVZ wurde 
auch ein Nebenwohnsitz des Geschäftsbetreibers im Landkreis Nordsachsen 
durchsucht. Der Betreiber von "Front Records" wohnt in Schildau 
(Nordsachsen).
Getroffen hat es auch den "Nordsachsen-Versand"
 in Eilenburg, der vom dortigen NPD-Stadtrat Kai Rzehaczek betrieben 
wird. Auf dem Twitter-Kanal des "Aktionsbüros Nordsachsen" (Teil des 
neonazistischen "Freien Netzes") hieß es: "Nordsachsen-Versand: Heute 
Hausdurchsuchung wegen dem Tonträger 'Gigi-A.H. lebt' - weitere Infos 
folgen" und ein paar Stunden später: "Nordsachsen-Versand: Es wird alles
 wie gewohnt weiter seinen gewohnten Gang gehen. Also es kann weiter 
fleißig bestellt werden".
Die Staatsanwaltschaft Leipzig 
ermittelt in diesem Zusammenhang wegen Volksverhetzung und des Verstoßes
 gegen das Jugendschutzgesetz gegen drei Personen, die einen Tonträger 
mit einschlägigen Liedern vertrieben oder mit ihm gehandelt haben 
sollen. Das beschlagnahmte Material, Tonträger und Computerzubehör, 
werde nun ausgewertet, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft 
gegenüber der LVZ.
15.01.2011 Quelle Chronikle
Im
 "Großraum Leipzig" soll am Sonnabend ein Rechtsrock-Konzert mit 150 
Besuchern stattgefunden haben. Die Veranstaltung wurde mit Flyern und im
 Internet beworben, der Ort jedoch nicht bekannt gegeben - wohl um ein 
frühzeitiges Verbot der mehr als eindeutig neonazistischen Veranstaltung
 zu erschweren.
Schon die Bandnamen ließen darauf schließen, 
dass während des Konzerts, für das unter dem Titel "Schreie der Nacht" 
geworben wurde, strafverfolgungsrelevante Äußerungen fallen würden: "12 
Golden Years" aus Thüringen, "Racial Purity" aus Dresden und 
"Perspektive Hass" aus Sachsen-Anhalt. Laut einem Konzertbericht in 
einem einschlägigen Internetforum soll zudem eine Band namens 
"Selektion" gespielt haben. Zeitweise war auch die Wurzener Band "Aryan 
Hope" angekündigt gewesen.
Eine Tankstelle in Wurzen 
(Landkreis Leipzig) diente als Vortreffpunkt für das Konzert, wie bei 
einem Anruf bei der auf dem Flyer angegeben Telefonnummer zu erfahren 
war. Außerdem auf dem Flyer: Das Logo der Kampagne "Wir sind 1349!" 
(bezogen auf die Festnahmen während der gescheiterten "Recht auf 
Zukunft"-Demonstration am 17. Oktober 2009 in Leipzig) und ein Kreis mit
 schwarzer Fahne und dem Schriftzug "8-ung". Bei letzerem handelt es 
sich möglicherweise um das Logo des "Nationalen Zentrums" in der 
Odermannstraße 8 ("O8") in Leipzig-Lindenau.
Nach Berichten 
auf einschlägigen Neonazi-Portalen reisten zumindest einige 
Konzertbesucher von einem neonazistischen "Trauermarsch" an, der zuvor 
in Magdeburg stattgefunden hatte.
08.01.2011 Quelle NDK
Die
 JN Muldental hatte am Sonnabend in Wurzen angeblich eine 
"Neujahrsfeier" durchgeführt, an der knapp 80 Neonazis teilgenommen 
haben sollen. Neben Mitgliedern der NPD-Jugendorganisation JN hätten 
daran auch "Freie Kräfte" und "unorganisierte Jugendliche" aus dem 
Landkreis Leipzig sowie aus der Stadt Leipzig und aus Torgau 
teilgenommen. Nach den einführenden Worten des Wurzener 
"JN-Stützpunktleiters" Mathias König und der Präsentation eines Videos 
mit JN-Aktivitäten aus dem vergangenen Jahr unter dem vielsagenden Titel
 "Nationaler Widerstand im Angriff" referierte als Gast der 
NPD-Mitarbeiter Thomas Sattelberg, einstiger Rädelsführer der verbotenen
 "Skinheads Sächsische Schweiz" (SSS), über die derzeitige 
"faschistische Bewegung in Italien". Mit einem Vortrag über das 
neofaschistischeJugendzentrum "Casa Pound" in Rom war im September 
bereits das angebliche "NationaleSchulungszentrum" in Delitzsch eröffnet
 worden, das sich kurze Zeit später jedoch als Luftnumer herausgestellt 
hatte.
In Wurzen verzichteten die Kameraden darauf, die
 Hinterzimmer-Veranstaltung zur Gründung eines "Zentrums" zu überhöhen. 
Wo genau die Feier stattgefunden hat, wird jedoch verschwiegen. Ebenso 
unklar ist, ob der Veranstaltungsort für die Nazis damit in Zukunft 
regelmäßiger nutzbar sein wird. Zum Abschluss hätte noch das 
"Sängergespann Max und Tobias aus Jena" alte und neue "deutsche 
(Volks)Lieder" zum Besten gegeben.Quelle: Chronik.LE
2010
14.11.2010 Quelle NDK
Am
 Volkstrauertag marschierten wiederholt zwischen 16 und 19 Uhr ca. 150 
Neonazis aus Wurzen und aus der Region mit Flaggen und Kerzen durch die 
gesamte Stadt. Sie hielten mehrere Kundgebungen mit Redebeiträgen und 
Musik ab, u.a. auf dem Markt. Zum „Heldengedenken“ aufgerufen hatte der 
Landesverband der Jungen Nationaldemokraten, namentlich Tommy Naumann 
und Mathias König. Die Teilnehmer waren unter anderem aus Eilenburg, 
Delitzsch, Torgau, Oschatz, Döbeln, Leipzig, Borna und Geithain 
angereist. Der Aufmarsch war am 8. November beim Landratsamt Leipziger 
Land im Namen der sächsischen "Jungen Nationaldemokraten" (JN) unter dem
 Motto "Wahren Helden gedenken. 
Nationalmasochismus 
beenden" angemeldet worden. Stadtverwaltung und Landratsamt versuchten, 
die Veranstaltung zumindest zu verkürzen und zeitlich einzuschränken, 
was jedoch misslang. Allerdings durften die Neonazis keine Fackeln und 
Trommeln tragen, wie es geplant war. Nur wenige Protestierende fanden 
sich in Nähe der Kundgebungen ein. Die Nationalsozialisten hatten 1934 
den Volkstrauertag per Gesetz zum "Heldengedenktag" umdefiniert, bei dem
 nicht mehr stille Trauer, sondern "Heldenverehrung" im Vordergrund 
stand. Mit ihrer sprachlichen und inhaltlichen Ausrichtung stellen sich 
die Neonazis damit bewusst in die Tradition des historischen NS. Ein 
Bündnis aus Parteien, Stadtverwaltung, Kirche und 
zivilgesellschaftlichen Akteuren veranstaltete eine Gegenveranstaltung 
auf dem Domplatz mit ca. 120 Besuchern. Quelle: NDK, Chronik.LE 
27.10.2010 Quelle NDK
Unbekannte
 sprühten u.a. an Glascontainer am Kaufland Slogans, wie „Recht auf 
Zukunft“, „BRD = Volkstod“ und „Konsum macht nicht frei“. Wann die 
Sprühereien angebracht wurden, konnte nicht ermittelt werden. Ein 
Zusammenhang mit dem Neonaziaufmarsch am 16.10.2010 in Leipzig ist 
wahrscheinlich. Quelle: eigene
16.10.2010 Quelle NDK
Nachdem
 mehrere angemeldete Demonstrationen von NPD, JN und Freiem Netz in 
Leipzig für diesen Tag verboten worden waren, kam es auch in Wurzen zu 
einer kurzen Spontandemonstration von einem bis zwei Dutzend Neonazis 
auf dem Markt - hier wurde eine Rede gehalten - mit anschließendem 
Marsch durch die Jacobsgasse, wobei einzelne Fahnen geschwenkt und 
Parolen gerufen worden. Quelle: Nationale Sozialisten Döbeln
16.10.2010 Quelle Chronikle
An
 zwei Schulen in Grimma sprühten Unbekannte am Wochenende den Schriftzug
 "Recht auf Zukunft". Der Spruch weist auf das Motto der 
Neonazidemonstrationen, die für den 16.10.2010 in Leipzig angemeldet 
wurden, hin.
Ebenfalls wurden in Wurzen auf dem Gelände des 
Kauflands Schriftzüge mit Bezug zu den Leipziger Nazidemos mit schwarzer
 Farbe gesprüht. An einem Stromhäuschen auf der Zufahrt zum Parkplatz 
ist zu lesen: "BRD = Volkstod", "www.recht-auf-zukunft.com" und "Kaufen 
macht nicht frei".
31.08.2010 Quelle Chronikle
Im
 Rahmen einer so genannten "Heß-Woche" haben Neonazis in ganz Sachsen 
des Hitler-Stellvertreters und verurteilten Kriegsverbrechers Rudolf Heß
 gedacht, der sich am 17. August 1987 erhängt hat. In den Nächten um den
 Todestag sind unter anderem in Grimma, Borna, Geithain, Eilenburg, 
Delitzsch, Kohren-Sahlis, Frohburg, Bad Lausick, Döbeln, Torgau und 
Leisnig Aufkleber, Plakate, Graffitis und Schmierereien angebracht 
worden.
Die verwendeten Parolen fordern "Rache für Heß" und 
spielen auf seine angebliche Ermordung an. Weitere Neonazi-Graffitis 
sind laut Informationen der Polizei fast zeitgleich in Wurzen, 
Neukieritzsch und Beilrode aufgetaucht. Heß-Schmierereien und -Plakate 
sind außerdem in den Leipziger Stadtteilen Volkmarsdorf und 
Neuschönefeld aufgetaucht.
Während die Täter meist 
willkürliche Orte gewählt haben, ist in Grimma in der Nacht zum 19. 
August der Eingangsbereich des Büros der Landtagsabgeordneten Kerstin 
Köditz (Die Linke) mit Heß-Propaganda beklebt worden. „Es ist bekannt, 
dass seit Jahren aus diesem Anlass umfangreiche Aktionen der Neonazis 
stattfinden", sagte Köditz. "Wenn von der Polizei Prävention ernst 
genommen wird, dann hätte in diesem Zeitraum zumindest eine verstärkte 
Bestreifung in der Nacht vorgenommen werden müssen."
Unterdessen
 hat die Polizei in Borna in der Nacht darauf zwei junge Männer 
gestellt, die im Bereich der Röthaer Straße – unweit der mittlerweile 
geschlossenen Neonazi-"Gedächtnisstätte" – Heß-Plakate verklebt haben.
Die
 Urheber dieser Propaganda-Aktionen sind nicht unbekannt: In Döbeln 
wurden im Wohngebiet Nord Heß-Plakate mit dem Emblem der "Nationalen 
Sozialisten Döbeln" verklebt. Einige der Aufkleber in Grimma verwiesen 
auf das "Freie Netz" als Urheber, eine Vernetzung gewaltbereiter 
Neonazis aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Nordbayern. Websites
 einzelner Kameradschafts-Gruppen des "Freien Netzes" begleiteten die 
"Heß-Woche" mit geschichtsrevisionistischen Artikeln, die an altbekannte
 Verschwörungstheorien zu Verhaftung und Freitod des einstigen 
Reichsministers anknüpfen.
Wenige Stunden, nachdem am frühen 
Morgen des 18. August Heß-Plakate in Geithain verklebt worden waren, die
 auf die Website "Freies Netz Borna-Geithain" verweist, wurde genau dort
 erklärt: "Persönlichkeiten wie Rudolf Heß sind unsterblich. […] Und so 
tauchten auch in diesem Jahr zu den sogenannten Hess-Wochen [sic!] 
wieder Hunderte von Plakaten und Aufklebern, Tausende Flugblätter, 
Schriftzüge und Transparente […] auf, die Bezug auf den seit 23 Jahren 
ungesühnten Mord an Rudolf Heß nehmen."
Auf Neonazi-Websites 
kursieren zudem ausdruckbare Vorlagen für Heß-Plakate und vorgefertigte 
Sprühschablonen, die Heß' Konterfei zeigen.
Schon seit einigen
 Jahren koordinieren Neonazis im Interenet ihre "Heß-Wochen". Unter 
diesem Titel werden jährlich in etlichen Städten Aktionen durchgeführt, 
seit 2005 der zentrale "Rudolf-Heß-Gedenkmarsch" im bayrischen Wunsiedel
 verboten worden ist. Die Aufmärsche in Wunsiedel fanden seit 1988 
statt. In der oberfränkischen Gemeinde ist Heß bestattet worden, sein 
Grab wurde für die rechte Szene zum regelrechten Wallfahrtsort.
Um
 den Todestag trotz Verbots weiter propagandistisch zu benutzen, setzen 
Neonazis auf niedrigschwelligere Aktionsformen. In den vergangenen 
Jahren tauchten beispielsweise rund um den 17. August Bettlaken auf, die
 an Brücken und leerstehende Gebäude gehangen wurden und mit ihren 
Beschriftungen wiederum auf Heß anspielten.
Mehr Aufwand wurde
 vor drei Jahren getrieben, als der so genannte "Heß-Lkw" durch 
Deutschland fuhr. Der Wagen war mit Heß' Porträtbild und der Parole 
"Mord verjährt nicht" beschriftet und machte unter anderem vor dem 
Leipziger Bruno-Plache-Stadion, der Spielstätte des 1. FC Lokomotive, 
eine Foto-Pause. Diese Aktion wurde augenscheinlich von Leipziger 
Neonazis mitgeplant.
Die Heß-Propaganda funktioniert derweil 
auch auf die gewohnte Weise. Im thüringischen Altenburg findet am 17. 
August jährlich ein Naziaufmarsch statt. In der Nacht zum 17. August 
2004 war in der Kleinstadt ein Neonazi von einem Polizisten angeschossen
 worden. Zuvor hatten Beamte Neonazis beim Ankleben von Heß-Plakaten 
erwischt. In diesem Jahr nahmen an dem Aufmarsch etwa 130 Personen teil.
 Die meisten von ihnen stehen dem "Freien Netz" nahe.
16.08.2010 Quelle NDK
Unbekannte
 haben in der Nacht zum Montag im Eingangsbereich zum Kulturkeller von 
D5 antisemitische Schmierereien gemalt. So schrieben sie mit Edding 
"Jude" und "Hasse Juden". Entdeckt wurden die Schmierereien am Montag. 
Die Polizei wurde informiert. Quelle: eigene
27.06.2010 Quelle RAA
Im
 Bereich der Lüptitzer Straße und der Kleegasse besprühten Unbekannte am
 vergangenen Wochenende rechtsgerichtete Symbole und Parolen. Die Höhe 
des Sachschadens ist nicht bekannt.
PD Westsachsen
29.05.2010 Quelle Chronikle
Mit
 mehr als 50 Teilnehmern fand bereits zum dritten Mal ein von Nazis 
organisiertes Fußballturnier in Wurzen statt. Eine Gruppierung namens 
"Nationale Sozialisten Muldental" organisierte den "Fußballwettstreit" 
unter dem Motto "Das System ins Abeits" im Stadtwald (Spitzbergpark). 
Angereist
 waren Manschaften mit den Namen "Junge Nationalisten (JN) Muldental", 
"JN Torgau", "Terror Crew Muldental", "Hatecore (HC) Grimma" und 
"Sonntags Club Wurzen". Einige der Spieler trugen T-Shirts mit 
einschlägigen neonazistischen Motiven, etwa dem NS-Symbol "schwarze 
Sonne" und dem Zahlencode "88", der für "Heil Hitler" steht.
Als
 Siegermannschaft wurde die "Terror Crew Muldental" (TCM) gekürt. 
Führende Aktivisten dieser Kameradschaft waren im Oktober 2009 an dem 
Überfall auf Fans und SpielerInnen des "Roten Stern Leipzig" (RSL) bei 
einem Ligaspiel in Brandis beteiligt. Wie damals trugen die TCM-Anhänger
 auch in Wurzen einheitliche Kleindung: Auf ihren T-Shirts rühmen sie 
sich des Angriffs, bei dem etliche Menschen zum Teil schwer verletzt 
worden waren. Die Brustaufschrift lautet "No Fairness, no Remorse" 
(engl. "Ohne Fairness, ohne Reue"), auf dem Rücken ist "TCM 1:0 RSL" zu 
lesen, nebst einem Bild, auf dem ein RSL-Fan am Boden liegend getreten 
wird. 
In einem auf Youtube verbreiteten Video vom Wurzner 
Turnier ist unter anderem Mathias König zu erkennen. Dieser leitet den 
Wurzner Stützpunkt der NPD-Nachwuchsorganisation JN ("Junge 
Nationaldemokraten"), die vermutlich identisch sind mit den Ausrichtern 
des Turniers.
23.-24.5.2010 Quelle NDK
In
 der Nacht vom Pfingstsonntag auf Pfingstmontag werden von zehn 
Jugendlichen, die in einem Garten in der Gartensparte Am Doktorteich 
feiern, lautstark neonazistische Musik abgespielt. Zudem singen sie 
ebensolche Lieder und grölen laut Parolen, wie berichtet wird. Erst 
gegen 3.30 Uhr kehrt Ruhe ein, nachdem die Polizei verständigt wurde. 
Quelle: Zeug_innen
13.05.2010 Quelle NDK
Wurzen/
 Bennewitz/ Brandis: Am Himmelfahrtstag fuhr von Wurzen bzw. Bennewitz 
aus ein Traktor mit Anhänger und Aufsatz auf der B 6 in Richtung 
Machern, auf welchem eine Reichskriegsflagge gehisst sowie ein 
Transparent mit der nationalsozialistischen Parole "Kraft durch Freude" 
befestigt war. Auf dem Anhänger feierten 12-15 bekannte Nazis aus der 
Umgebung, die laut Zeug_innen sehr angetrunken waren, aggressiv 
auftraten und szenetypische Lieder sangen. Station machten sie an den 
Lübschützer Teichen, in Machern und kehrten in einer einschlägig 
bekannten Kneipe am Markt in Brandis ein. Unter den Nazis befanden sich 
mehrere Personen, die sich an den Angriffen auf Fans und Spieler des RSL
 in Brandis im Oktober 2009 beteiligten. Quelle: Zeug_innen
12.05.2010 Quelle NDK
Mit
 Transparenten und Parolen hat eine Gruppe von etwa 60 Neonazis beim 
Bezirksklasse-Fußballspiel des TSV 1862 Schildau (Landkreis Nordsachsen)
 gegen den Roten Stern Leipzig (RSL) die angereisten Fans und eine 
Auseinandersetzung mit der Polizei provoziert. Bereits vor Spielbeginn 
hatte sich eine Gruppe von etwa 40 Neonazis auf dem Schildauer 
Marktplatz getroffen und wurde dort von der Polizei vorläufig 
festgesetzt. Nach dem Anpfiff im Stadion entrollten sie ein Transparent 
mit der Aufschrift "Love Football – Hate Roter Stern" und skandierten 
Parolen wie "Rotfront verrecke", "Wer Deutschland nicht liebt, soll 
Deutschland verlassen" und "Wir sind Lokisten, Mörder und Faschisten". 
Bei
 den mutmaßlichen Urhebern, den "Schildauer Jungs" handelt es sich um 
eine neonazistische Kameradschaft, in der seit Jahren der Kern der 
Nazi-Szene in Schildau und der näheren Umgebung organisiert ist. In 
deren Tross befand sich der Wurzener Michael W., der am Überfall auf 
Fans des RSL am 24. Oktober 2009 in Brandis beteiligt war; ebenso war 
Thomas P. vor Ort - der Schildauer ist bekannt als Inhaber des in Wurzen
 ansässigen Neonazi-Versandhandels "Front Records". Nach dem 1:0-Sieg 
des RSL bewarfen Neonazis die Polizei mit Bierbechern und versuchten, 
gewaltsam durch die Reihe aufgestellter Polizist_innen aufs Spielfeld 
durchzubrechen. Die Polizei, die mit einer Hundertschaft vor Ort war, 
verhinderte dies. Mindestens zwei Polizeibeamte wurden verletzt, neun 
Schildau-"Fans" vorläufig fest- bzw. in Gewahrsam genommen. Im Anschluss
 versammelten sich etwa 20 Neonazis und beschimpften die abreisenden 
RSL-Fans, wurden aber von der Polizei zurückgehalten. Quelle: Chronik.LE
24.04.2010 Quelle NDK
Im
 Stadtgebiet wurden in den vergangenen Tagen eine Vielzahl von 
neonazistischen Aufklebern an Strommasten und Verkehrsschildern 
verklebt. Im Hintergrund des Motivs (eine nationalsozialistische 
Familienidylle) prankt ein Hakenkreuz. Gefordert wird Arbeit, Brot und 
eine sichere Zukunft. Hinweise auf Verfasser gibt es nicht. Quelle: 
Aufkleber
23.04.2010 Quelle Chronikle
Mit
 einem Transparent protestierten Mitglieder und Sympathisanten der 
NPD/JN am Freitagvormittag gegen die Zusammenkunft historischer 
Militärfahrzeuge auf dem Wurzener Markt. Die so genannte 
Robertson-Patrouille, bestehend aus Geländewagen und Motorradgespannen 
amerikanischer und russischer Bauart, wollte im Vorfeld der 
Feierlichkeiten zum "Elbe Day" in Torgau an die Ereignisse des 25. April
 1945 erinnern. Damals verließ ein amerikanischer Aufklärungstrupp, 
geführt von Unterleutnant William D. Robertson, die Stadt Wurzen mit dem
 Ziel, das Gelände bis zur Elbe zu erkunden. Dabei begegneten sie bei 
Torgau schließlich sowjetischen Rotarmisten.
Von einem 
Polizisten wurden die Prostestierenden, darunter der Wurzener JN-Chef 
Mathias König, aufgefordert, den Platz zu verlassen. Das taten sie auch.
 In einem Bericht auf der Internetseite "Aktionsbüro Nordsachsen" (Teil 
der Neonazi-Plattform "Freies Netz") behaupteten die Neonazis kurze Zeit
 später, ein Stadtrat der Linkspartei habe sich unmittelbar vor diesem 
Platzverweis zu ihnen gestellt und damit "seine Solidarität für die 
nationalen Freiheitskämpfer" bezeugt. Dabei handelt es sich jedoch um 
eine sehr eigenwillige Wahrnehmung des Geschehens.
Tatsächlich
 hatte sich der Wurzener Linke-Stadtrat Jens Kretzschmar zusammen mit 
anderen Bürger_innen vor das revisionistische Transparent gestellt, um 
es zu verdecken. Zudem hatte er "Stützpunktleiter" König, der am 
folgenden Tag bei der JN-Demonstration in Torgau eine Rede halten 
sollte, aufgefordert, er solle seine Verdrehung der historischen 
Tatsachen für sich behalten. Auch diese Äußerung wird von den Neonazis 
nach ihrem eigenen Gutdünken interpretiert: "Auch sprach [Kretzschmar, 
chronik.LE] sinngemäß von einer 'Verdrehung der Tatsachen', und recht 
hat er; was gibt Kriegstreiber und Besatzer das Recht sich als 
'Befreier' und 'Freunde' unseres Volkes zu präsentieren." 
[Rechtschreibung im Original]
Da ihre antiamerikanischen 
Parolen bei den Leuten auf dem Markplatz, die sich für die historischen 
Fahrzeuge interessierten, keinen Anklang fanden, flüchteten sich die 
Neonazis in Phantasievorstellungen. So heißt es in ihrem Bericht 
abschließend: "Wir danken Jens Kretzschmar und den anwesenden Vertreter 
des NDK Wurzen, das dieselben fähig sind, bei Themen wie Imperialismus 
und geschichtlicher Wahrheit, über ihren ideologischen Schatten zu 
springen und keine Berührungsängste mit der nationalen Opposition 
zeigen." [Rechtschreibung wieder wie im Original]
Kretzschmar 
ist inwzischen juristisch gegen die die Verleudmung als 
Nazi-Sympathisant vorgegangen. Der Bericht über die Störaktion der JN in
 Wurzen wurde daraufhin von der "Aktionsbüro"-Seite entfernt.
Neben
 den Ereignissen in Wurzen und Torgau kam es während der Veranstaltungen
 zum "Elbe-Day" auch in Leipzig zu Störaktionen von Neonazis.
21.04.2010 Quelle Chronikle
Laut
 einer Pressemitteilung der Polizei haben Unbekannte in Wurzen/Bennewitz
 an der Bahnüberführung und an der Schule in der Nacht zum 21. April 
Transparente und Schmierereien mit neonazistischen Parolen angebracht. 
Der Staatsschutz wurde eingeschaltet.
16.04.2010 Quelle NDK
In
 einer Postwurfaktion werden gleichzeitig Faltblätter der NPD und der 
Nationalen Sozialisten Muldental in Wurzen verbreitet. Insbesondere das 
Flugblatt der Nationalen Sozialisten (als ViSdP wird wiederholt der 
Wurzener Conrad K. angeführt) zeigt inhaltlich deutliche Anzeichen von 
Antisemitismus und nationalsozialistischer Propaganda. Quelle: 
Zeug_innen
17.03.2010 Quelle RAA
In 
den frühen Abendstunden des 17.03.2010 befanden sich 2 Jugendliche in 
der Lüptitzer Straße. Offensichtlich waren sie in Richtung des 
Polizeireviers unterwegs. Auf Höhe des Altenpflegeheimes stellte sich 
einer der Jugendlichen mitten auf die Straße und führte mehrfach den 
Hitlergruß gegen vorbeifahrende Auto aus.
Passant
14.02.2010 Quelle Chronikle
Einen
 Tag nach dem gescheiterten so genannten Trauermarsch in Dresden 
veranstalteten Neonazis in Wurzen eine Kundgebung unter der Motto 
"Dresden – das deutsche Hiroshima und sie bomben weiter!" chronik.LE 
dokumentiert dazu einen Bericht von "Recherche Ost" (dort auch Bilder):
Ursprünglich
 für nur etwa zwei Dutzend TeilnehmerInnen angemeldet, kamen 
schliesslich ca. 50 Personen aus der regionalen Neonaziszene im Zentrum 
von Wurzen zusammen, darunter vorrangig Jugendliche. Auch eine Reihe 
neonazistischer Hooligans beteiligte sich an der Kundgebung 
beziehungsweise hielt sich in ihrem Umfeld auf. Dabei waren auch 
mindestens zwei der Schläger, die im Oktober 2009 ein Fußballspiel in 
Brandis angegriffen hatten. Auffällig war, dass einschlägig bekannte 
regionale Neonazikader nicht erschienen waren.
Veranstaltet 
wurde die Kundgebung aus dem Kreis der Jungen Nationaldemokraten 
Muldental, als Anmelder fungierte deren "Stützungspunktleiter" Mathias 
König aus Wurzen. Er ist wiederholt als Aktivist der regionalen 
Neonazi-Szene und des "Freien Netz Muldental" in Erscheinung getreten. 
Als Redner trat neben Mathias König noch der regionale NPD-Kreisrat Gerd
 Fritzsche auf.
Gegen die Kundgebung hatte in Wurzen unter 
Beteiligung von etwa 150 Menschen ein Friedensgebet mit anschließender 
Demonstration zum Kundgebungsort der Neonazis stattgefunden. Der 
regionale Grünen-Landtagsabgeordnete Miro Jennerhahn bezeichnete dies zu
 recht als "einen Quantensprung in der Auseinandersetzung mit dem 
Rechtsextremismus". Wurzen war Anfang der 90er Jahre eine Hochburg 
organisierter Neonazis und seither immer wieder, auch durch 
unzureichendes Engagement der Politik, in die Schlagzeilen geraten.
Nach
 dem verhinderten "Trauermarsch" der Neonazis am 13. Februar in Dresden 
war es in mehreren Städten zu spontanen Aufmärschen gekommen. Am 
Sonnnabend selbst unter anderem in Leipzig, Bautzen, Zwickau, 
Hoyerswerda, Gerda und Pirna, tags darauf neben der angemeldeten 
Kundgebung in Wurzen auch in Meißen. Bereits in Dresden hatte 
NPD-Bundesvorstandsmitglied Thomas Wulff offen gedroht: „Um 18.00 Uhr 
fahren unsere Busse ab. Wenn man uns nicht zu ihnen durchlässt, werden 
unsere Kameraden ausschwärmen und dafür sorgen, dass die Polizei hier in
 Dresden heute Nacht keine Ruhe hat.“ Zudem verbreitete Wulff offenbar 
das Gerücht, zwei “Kameraden” seien bei Attacken von Antifaschisten 
getötet worden. Die Drohung von NPD-Vorstand Wulff wurde in Pirna 
Wirklichkeit. Dort zerstörten einige der 400 Teilnehmer die Scheiben des
 lokalen SPD-Büros, auch in Gera randalierten etliche Neonazis nach 
ihrer Ankunft. Bei anschließenden Festnahmen wurden auch Abgeordnete der
 NPD festgenommen.
02.02.2010 Quelle NDK
Zu
 einem Konzert in Torgau (OT Staupitz) kamen am 31. Januar etwa 200 
Nazis. Dort spielten die Nazibands "Civil Disorder", "Fear rains down", 
"Painful Life" und "2 Minutes Warning". In Torgau gab es noch zwei 
weitere Konzerte: am 21. Februar mit 300 Teilnehmern und den Bands 
"Thematik 25", "Bloodline", "Oidoxie", "Ehre & Stolz" und "System 
Infarkt" sowie am 14. März mit 100 Teilnehmern [*]. Auch in Colditz fand
 laut Innenministerium ein Konzert statt, dieses wurde am 15. Mai mit 
140 Teilnehmern durchgeführt [*]. In einem Artikel des 
Antifaschistischen Infoblatts wird über ein Konzert am 1. August im 
Gewerbegebiet Lüptitzer Höhe bei Wurzen berichtet. Dort traten die 
Nazibands "Inkubation" aus Döbeln, "Storm of Minds" und "Eastside" auf. 
Veranstalter
 war die Lok-Fangruppierung "Wurzener Jungs". Dort hatten unter anderem 
die Nazis gefeiert, die später am Angriff auf Fans und Spieler des 
Fußballvereins Roter Stern Leipzig beteiligt waren. Am 21. August gab es
 ein weiteres Konzert in Geithain im Rahmen einer Vortragsveranstaltung 
der NPD. Vor einem Publikum von über 50 Personen referierte der 
parteilose Direktkandidat der NPD für den sächsischen Landtag Gerd 
Fritzsche. Am 30. Oktober hielt die NPD in Geithain eine weitere 
Veranstaltung mit anschließendem "Liederabend" ab. Quelle: Chronik.LE
2009
29.12.2009 Quelle NDK
Unbekannte
 zerstören im Zeitraum vom 28.12.2009, 22.30 Uhr, bis 29.12.2009, 08.30 
Uhr, mit einem unbekannten Gegenstand die Verglasung der Eingangstür des
 Döner-Imbisses am Clara-Zetkin-Platz (Martin-Luther-Straße). Es 
entstand ein Sachschaden in Höhe von 250,- Euro. Quelle: Polizei Sachsen
23.12.2009 Quelle NDK
Ein
 Lokführer und ein 20-Jähriger werden in der Nacht zum 23. Dezember auf 
dem Bahnhof in Wurzen Opfer von vier Schlägern. Die Soko Rexermittelt, 
denn vor ihrem Überfall fielen die Täter durch rechte Parolen auf. Zwei 
der vier Täter, die auf dem Bahnsteig gewartet hatten, stürmten in den 
ersten Wagen und auf den 20-Jährigen zu, bedrohten ihn mit einem 
Küchenmesser und schlugen auf ihn ein. Die anderen beiden Täter 
blockierten die Tür des Regionalexpresses, so dass der nicht 
weiterfahren konnte. Als sich der Zugführer einschaltete, wurde ihm eine
 Glasflasche auf den Kopf geschlagen, zudem wurde er mit dem Messer 
bedroht. Der 50-Jährige erlitt eine Platzwunde, die im Krankenhaus 
genäht werden musste. Das teilweise maskierte Täter-Quartett flüchtete 
nach dem Überfall. Ihnen wird gefährliche Körperverletzung und 
Verwendung verfassungswidriger Symbole vorgeworfen.
Wie die 
Staatsanwaltschaft Leipzig und das Landeskriminalamt Sachsen am 
14.01.2010 erklärten, wurden am 13.01.2010 in einer konzertierten Aktion
 mit der Soko Rex in Wurzen zwei Männer (24, 26) wegen des dringenden 
Tatverdachtes der gemeinschaftlichen und gefährlichen Körperverletzung 
festgenommen, deren Wohnungen durchsucht und Beweismaterial 
sichergestellt. Sie befinden sich in Untersuchungshaft.Den beiden 
Beschuldigten wird zur Last gelegt, zusammen mit zwei weiteren 
namentlich bekannten 19 und 27 Jahre alten Männern aus Wurzen oben 
beschrieben Taten begangen zu haben, erklärte Staatsanwaltssprecher 
Ricardo Schulz. Die vier Beschuldigten seien nach vorliegenden 
Erkenntnissen der gewaltbereiten rechten Hooliganszene Wurzens 
zuzurechnen. Sie seien zum Teil bereits mehrfach erheblich wegen 
Körperverletzungs- und Eigentumsdelikten vorbestraft, außerdem wegen des
 Verbreitens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen 
strafrechtlich in Erscheinung getreten. Einer von ihnen steht zudem 
wegen Körperverletzung unter laufenden Bewährung.Der 19-jährige 
Beschuldigte wurde mangels Haftgründen wieder entlassen. Nach dem 
vierten 27-Jährigen wurde mehrere Tage gefahndet, bis der z.Z. auf 
Bewährung Verurteilte sich schließlich doch noch der Polizei stellte. 
Die mutmaßlichen Täter müssen mit Strafen zwischen sechs Monaten und 
zehn Jahren rechnen. Quelle: LVZ-Muldental, Polizei Sachsen
22.12.2009 Quelle Chronikle
Vier
 maskierte Männer haben in der Nacht zum 23. Dezember im Wurzener 
Bahnhof auf einen jungen Mann eingeprügelt, der sich im Regionalexpress 
von Leipzig nach Dresden befand. Anscheinend handelte es sich um einen 
gezielten Überfall mit neonazistischem Hintergrund. Die vier Täter 
hatten auf dem Bahnsteig gewartet, als der Zug kurz nach Mitternacht in 
den Bahnhof einfuhr. Zwei der Männer blockierten die Türen des Zuges, so
 dass dieser nicht weiterfahren konnte. Die anderen beiden schlugen auf 
den 20-Jährigen ein und bedrohten ihn mit einem Küchenmesser. Als der 
hinzukommende Lokführer die Männer aufforderte, die Tür freizugeben, 
schlugen sie ihm eine Glasflasche auf den Kopf und bedrohten ihn 
ebenfalls mit dem Messer.
Die herbeigerufene Polizei nahm zwar
 die Fahndung nach den Tätern auf, konnte sie aber im Stadtgebiet nicht 
mehr auffinden. Die Platzwunde, die der Lokführer davon getragen hatte, 
musste im Wurzener Krankenhaus genäht werden. Der überfallene Fahrgast 
wurde ambulant durch Rettungskräfte versorgt. Der Zug konnte erst nach 
einer Stunde weiterfahren, da ein anderer Zugführer als Ersatz nach 
Wurzen gebracht werden musste.
Da die vier Schläger vor dem 
Überfall auch "rechte Parolen" von sich gegeben haben sollen, ermittelt 
mittlerweile auch die Soko REX des Landeskriminalamtes. Neben den zwei 
Geschädigten gab es noch zwei weitere Augenzeugen. Den Tätern werde 
gefährliche Körperverletzung und das Verwenden verfassungswidriger 
Symbole vorgeworfen, so eine Sprecherin des LKA in der LVZ. Zum Tatmotiv
 gebe es jedoch noch keinerlei Erkenntnisse.
19.12.2009 Quelle Chronikle
Einem
 beim Video-Portal Youtube eingestellten Video zufolge haben Neonazis 
der JN Muldental am Samstag abend Flugblätter mit Nazipropaganda auf dem
 Weihnachtsmarkt in Wurzen verteilt. Als "Knecht Ruprecht" verkleidet 
wettern die Nazis gegen die angebliche Globalisierung und 
Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes. Stattdessen beschwören sie ein 
ein völkisch-tradiertes Weihnachtsbild und unterschreiben ihren Flyer 
mit den Worten "JN Wurzen - weltanschaulich geschlossen - revolutionär 
ausgerichtet".
Das neonazistische Weltbild der selbsternannten
 Weihnachtsmänner unterstreicht ein "Aktionsbericht" auf einer 
einschlägigen Naziwebseite:
„Knecht Ruprecht“ verabschiedete 
sich bei uns mit einem dreifachen „Heil“ und hinterließ bei den 
Kameraden die Hoffnung auf eine baldige „Zeitenwende“ für unser Volk und
 unsere Art.
22.11.2009 Quelle NDK
In 
Delitzsch-Eilenburg, Torgau, Oschatz und Wurzen wurden gleichzeitig 
"Stützpunkte" der NPD-Nachwuchsorganisation JN (Junge 
Nationaldemokraten) gegründet. Die Gründungsversammlung der vier neuen 
Stützpunkte fand im NPD-Büro in der Odermannstraße in Leipzig statt; der
 Leipziger Stützpunktleiter, auch Chef der JN Sachsen, Tommy Naumann 
freute sich über angebliche 80 "Interessenten". Ein weiterer 
JN-Stützpunkt sei in Borna geplant.
Damit strukturiert sich 
die jüngere Neonazi-Szene in Nordsachsen und dem Muldental neu. Nach 
Vorarbeit des ehemaligen Kameradschaftsführers und Initiators des 
"Freien Netzes" Maik Scheffler sollen die JN-Stützpunkte die "Freien 
Kräfte" an die NPD binden. Dank der neuen JN-Stützpunkte, welche die 
vorhandenen "losen Kameradschaften und Einzelgruppierungen" bündeln 
würden, entstünde nun eine "weltanschaulich einheitlich ausgerichtete 
Gemeinschaft". Die lockere Organisationsform sei zwar nötig gewesen, um 
"die Köpfe frei zu machen für einen neuen Weg", hätte aber zu "einer 
verworrenen Hierarchie verbunden mit oft ins Leere laufendem 
Aktionismus" geführt, so JN-Chef Tommy Naumann bei der 
Gründungsversammlung. 
In einer Meldung der NPD Nordsachsen wird beklagt, dass die "nationalen Kräfte" in Gestalt von Kameradschaften oder Einzelpersonen zuvor "eher nebeneinander als miteinander politisch gearbeitet haben". Nun aber würden diese zu einer "jugendlichen Gesinnungs- und Tatgemeinschaft unter dem Dach der NPD" geformt. NPD-Organisationsleiter Scheffler bemüht sich in seiner Erklärung wie üblich, die "Bewegung der nationalen Jugend in Nordsachsen" mit verschiedenen blumigen Metaphern herbeizuschreiben: Es handele sich um "eine Zahn in Zahn greifende Maschinerie", um "eine konstruktive Schaffensebene des inneren Kerns der nationalen Bewegung" oder auch einen "Zahn im Getriebe einer fortschrittlichen und einheitlichen Bewegung". Zusammen mit der "erfolgreichen Neuausrichtung der NPD-Kreisverbände der genannten Regionen" sollen die neuen JN-Stützpunkte die Voraussetzungen dafür schaffen, um "aus dem bereits bestehenden Wurzelgeflecht in Sachsen unverrückbare Bäume wachsen zulassen".
Scheffler strebt erklärtermaßen an, dem Landkreis 
Nordsachsen zur "zweiten Sächsischen Schweiz" der NPD zu machen. 
Allerdings gibt es zur Kontaktaufnahme bisher nur E-Mail-Adressen für 
Delitzsch-Eilenburg und Wurzen, nicht aber für die angeblichen 
Stützpunkte in Torgau und Oschatz.
Der Leiter des 
JN-Stützpunktes Muldental verkündete im Internet - allerdings nur in 
einem Kommentar beim "Aktionsbüro Nordsachsen" und nicht auf der Seiter 
der "NPD Muldentalkreis" -, dass die in den letzten Jahren 
vernachlässigte "nationale Jugendarbeit" im Raum Wurzen und Grimma nun 
im Rahmen der JN reorganisiert werden solle. Um "Mitstreiter für unsere 
deutsche Sache" zu werben, werde neben politischen Aktionen auch auf 
Angebote aus den Bereichen Sport, Kultur, Brauchtum, Geschichte und 
Kunst gesetzt. Damit wolle man einen "Gegenpol zu den Verdummungsmedien 
und den so genannten 'demokratischen Netzwerken' in der Region 
schaffen." Quelle: Chronik.LE
 
15.11.2009 Quelle Chronikle
Am
 Sonntag zwischen 18 und 21 Uhr führten ca. 180 Neonazis in Wurzen ein 
"Heldengedenken" durch. Sie knüpften damit an die nationalsozialistische
 Umdeutung des 1919 eingeführten "Volkstrauertages" an. Die 
Veranstaltung wurde von Tommy Naumann angemeldet, Stützpunktleiter der 
NPD-Nachwuchsorganisation JN in Leipzig und JN-Chef in Sachsen. Die 
Veranstaltung wurde auch vom "Aktionsbüro Nordsachsen" beworben. Demnach
 seien JN- und NPD-Nazis sowie "freie Kräfte" aus Nordsachsen und 
Leipzig beteiligt gewesen.
Vorher lud Bürgermeister Rögelin 
alle "demokratische Kräfte" (LVZ vom 13.11.) zum Gefallenendenkmal auf 
dem Alten Friedhof, um "den Opfern von Krieg und Gewalt" zu gedenken. 
Auch hier konnten circa fünfzehn Anhänger der neonazistischen NPD ihre 
Kränze niederlegen. Anschließend erinnerten die Teilnehmenden mit Fotos 
und Dokumenten an die Gefallenen des ersten Weltkrieges, in einigen 
Reden wurden auch die Kriegs-Opfer "aller Länder" gewürdigt. 
Gemeindepädagoge Winkelmann widersprach auch der neonazistischen Deutung
 der Gefallenen als Helden: Es seien meist junge Männer gewesen, denen 
nicht bewusst war, wofür sie ihr Leben ließen, zitiert ihn die LVZ. 
Unter den Besuchern der Gedenkveranstaltung befanden sich die ganze Zeit über die NPD-Stadträte Wolfgang Schroth und Marcus Müller. Erst gegen Ende der Veranstaltung versuchte Gemeindepädagoge Winkelmann, die NPD-Kader mit Verweis auf das Hausrecht auszuschließen. Schroth beharrte jedoch darauf, an der Veranstaltung teilnehmen zu dürfen. Augenzeug_innen berichteten, dass nun auch Vertreter_innen von Stadt und Behörden hilflos wirkten. Daraufhin verließen alle Teilnehmenden außer den NPD-Kadern das Zelt, in welchem eigentlich noch der Antikriegsfilm "Im Westen nichts Neues" gezeigt werden sollte. Erst nachdem Polizeikräfte die NPD-Kader zum Verlassen der Veranstaltung aufforderten, verließen diese das Zelt.
Wie die LVZ am 14.11. berichtete, hieß es aus 
der Kreisverwaltung, dass ein Verbot der NPD-Aktion denkbar und 
juristisch möglicherweise durchsetzbar gewesen wäre, hätte die Stadt 
ihre Veranstaltung zur gleichen Zeit wie die NPD anberaumt. Bereits in 
den letzten Jahren führten Neonazis in Wurzen Aufmärsche am 
Volkstrauertag durch. Erst 2008 marschierten ca. 100 Neonazis mit 
Trommeln und Fackeln durch Wurzen. Damals kündigte OBM Rögelin an, 
"einen solchen Spuk" nicht wieder zuzulassen.
2.-3.11.2009 Quelle NDK
Gegen
 23.00 Uhr läuft eine Gruppe von fünf bis sieben Neonazis mit einem 
Transparent "Nationaler Sozialismus jetzt!" durch die Innenstadt. Es 
werden zudem Parolen gerufen, die mutmaßlich neonazistischen Inhalts 
waren, allerdings werden sie nicht vollständig von Zeug_innen 
verstanden, ebenso wenig werden die Nazis erkannt. Quelle: Zeug_innen
25.10.2009 Quelle Chronikle
Nach
 einem Punkkonzert in Wurzen wurde in der Nacht zu Sonntag ein Besucher 
angegriffen. Gegen 2.30 Uhr betraten drei unbekannte Personen das 
Gebäude des Netzwerks für Demokratische Kultur e.V. (NDK). Sie wurden 
darauf hingewiesen, dass die Party bereits beendet sei. Einer der noch 
anwesenden Veranstalter folgte ihnen nach draußen, um sicher zu gehen, 
dass sie wirklich gehen. Dort wurde der 34-Jährige von ihnen geschlagen 
und verletzt. Im Krankenhaus mussten ihm mehrere Glassplitter aus dem 
Gesicht entfernt werden. Vermutlich haben die drei Schläger auch einen 
Tisch vor dem Gebäude demoliert. Die Polizei wurde alarmiert, konnte die
 Täter aber nicht mehr finden.
Zuvor war während des Konzerts 
ein Gast von der Veranstaltung verwiesen und ein Hausverbot gegen ihn 
ausgesprochen worden. Er war laut Augenzeug_innen an dem neonazistischen
 Angriff auf Fans und Spieler des Fußballvereins Roter Stern Leipzig am 
gleichen Tag in Brandis beteiligt gewesen. Dies gab er auf Nachfrage 
selbst zu. Ob die Attacke nach dem Konzert in Zusammenhang mit diesem 
Rauswurf steht, ist unklar.
14.10.2009 Quelle NDK
Im
 Stadtgebiet von Wurzen tauchen am Mittwochmorgen Plakate auf, die für 
einen Aufmarsch der "Nationalen Sozialisten" am 17.10.2009 in Leipzig 
werben. Diese werden von aufmerksamen BürgerInnen entfernt. Quelle: 
Chronik L.E.
Wurzen: Durch die Mitarbeiterin des Penny-Marktes
 in der Marienstraße wird gegen 17.00 Uhr bekannt,dass mehrere Männer, 
die eindeutig dem Neonazispektrum von Wurzen zuzurechnen sind (wie 
AugenZeug_innen berichten)im Markt herumgrölen und eine Flasche Schnaps 
entwendet haben. Durch die Polizei werden drei Tatverdächtige im Alter 
von 19, 26 und 27 Jahren im Stadtgebiet aufgegriffen. Der 26-Jährige 
reagiert sehr aggressiv und versucht sich aktiv gegen den 
ausgesprochenen Platzverweis zur Wehr zu setzen. Daher muss er sich nun 
wegen des Verdachts des Diebstahls sowie Widerstand gegen 
Vollstreckungsbeamte verantworten.
Am gleichen Tag, gegen 
20.10 Uhr wird ein Mitarbeiter eines weiteren Wurzener Supermarktes aus 
der gleichen Gruppe heraus durch einen Mann bedroht und geschlagen. Die 
Gruppierung kann jedoch noch vor dem Eintreffen der Polizei flüchten.
Gegen
 21.45 Uhr wird bekannt, dass ca. 12 Personen einen Informationsbus der 
"Barmer Zelt Mission" (christliche Vereinigung) am Clara-Zetkin-Platz 
mit Flaschen und Steinen bewerfen (Sachschaden ca. 1.000 Euro) und die 
Mitarbeiter beschimpfen. Als sich ein Einsatzfahrzeug der Polizei 
näherte, rannte ein Mann über die Fahrbahn und stieß gegen das Fahrzeug.
 Wie sich herausstellte, handelte es sich um den bereits im Vorfeld 
aufgefallenen 26-Jährigen. Er wurde nicht verletzt. Durch die 
eingesetzten Polizeibeamten wurden Personalien, darunter auch die der 
drei des Diebstahls im Penny-Markt verdächtigen Männer, festgestellt und
 Platzverweise ausgesprochen. Drei Männer (24/26/27) kamen auch der 
wiederholten Aufforderung, den Platz zu verlassen, nicht nach und 
setzten sich teilweise aktiv zur Wehr. Sie wurden in Gewahrsam genommen.
 Die Ermittlungen zu den genannten Vorfällen sind noch nicht 
abgeschlossen. Quelle: Polizei Sachen, Verkäufer
03.10.2009 Quelle Chronikle
Ein
 auf der Videoplattform Youtube eingestellter Film zeigt Neonazis des 
"Freien Netzes" bei einem Fußballturnier. Um dem mäßig attraktiven 
Gekicke zumindest einen politischen Zweck zu verleihen, berichteten die 
Neonazis später unter dem Motto "Das System ins Abseits": "Am Tage der 
Teilvereinigung, trafen sich Aktivisten und Freunde [...] um dem 
Ballsport zu frönen". Demnach habe das Turnier dazu gedient, "die 
Grundlage für eine weitere gute und produktive Zusammenarbeit [zu] 
legen". Der Bericht fand sich auf der Internetseite "Aktionsbüro 
Nordsachsen". Acht Mannschaften aus Torgau, Grimma, Eilenburg und 
Nordsachsen hätten teilgenommen; eine Mannschaft hätten die Wurzener 
selbst gestellt. Die Teams trugen illustre Namen wie "Sturm Grimma", 
"Sturm 20 Torgau", "Wurzner Jungs" oder "Terror Crew Muldental". 
Insgesamt sollen 90 Personen anwesend gewesen sein. "Das System" war 
beeindruckt.
In einem Online-Artikel des Antifaschistischen 
Infoblatts wird dieses Tunier sowie dessen Teilnehmer als ein Teil der 
"braunen Mischszene" des Muldentalkreises, bestehend aus organisierten 
Nazis, NPD, Rechtsrock-Bands, Schlägern und Hooligans beschrieben. Der 
Artikel deckt auf, dass aus dieser "Szene" etliche Angreifer des 
Überfalls auf Fans und Spieler des Roten Stern Leipzig in Brandis kamen.
26.09.2009 Quelle NDK
In
 der Nacht, nach einem Punkkonzert im D5, versuchen mehrere mutmaßliche 
Neonazis in das Haus einzudringen. Durch den Lärm werden Mitglieder 
einer Band, die hier übernachten, wach und können die überraschten Nazis
 überzeugen, das Gelände zu verlassen. Quelle: NDK
04.09.2009 Quelle NDK
Ein
 Großflächenplakat, mit dem die Grünen in Wurzen für die Bundestagswahl 
werben, wurde Anfang September mit Nazi-Parolen wie "NPD forever" und 
"Heil Hitler" beschmiert. Der Kreisverband hat deswegen Anzeige 
erstattet. Die mit der Betreuung der Werbefläche beauftragte Firma werde
 das Plakat zeitnah ersetzen. "Der Vorfall zeigt einmal mehr, wessen 
Geistes Kind die NPD und ihre Anhänger sind", so Grünen-Sprecher Miro 
Jennerjahn. Quelle: miro-jennerjahn.eu
25.08.2009 Quelle RAA
Eine
 18-Jährige erstattete am 25.08.2009 beim Polizeirevier in Wurzen eine 
Anzeige gegen Unbekannt wegen Diebstahls. Die junge Frau teilte den 
Beamten mit, dass es im Juli und August dieses Jahres mehrfach 
Zwischenfälle an ihrer Wohnanschrift in der Schillerstraße gab. Eine 
konkrete Diebstahlhandlung ereignete sich am 20.08.2009. Zwei ihrer 
T-Shirts, welche sie auf der Wäscheleine im Hof hängen hatte, wurden 
gestohlen. Außerdem stellte sie im Juli Aufkleber an ihrem Briefkasten 
fest, welche einen rechtsmotivierten Charakter gehabt haben könnten. Die
 junge Frau gab weiterhin an, dass ihr Fenster im August mit 
Paintballkugeln beschossen, eine von ihr genutzte Mülltonne entwendet 
wurde und sich mehrere Personen ebenfalls im August an ihrer Wohnungstür
 zu schaffen gemacht hätten, jedoch ohne eine konkrete Einbruchs- oder 
gar Diebstahlhandlung nachweisen zu können. Die Ermittlungen wurden 
aufgenommen. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen gibt, kann 
zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden.
PD Westsachsen
21.08.2009 Quelle Chronikle
Über
 mehrere Wochen hinweg hat eine Gruppe jugendlicher Neonazis in Wurzen 
eine junge Frau in ihrer Wohnung terrorisiert. Die Nazis treffen sich 
nach Angaben des Netzwerks für Demokratische Kultur e.V. (NDK) oft zum 
Feiern in dem Haus in der Schillerstraße, in dem auch der mutmaßliche 
Kopf der Gruppe zusammen mit seiner Mutter wohnt. 
Die 
Bedrohungen und Belästigungen begannen Anfang Juli mit Nazi-Auklebern 
auf dem Briefkasten der Schülerin. In den folgenden Tag wurde mehrfach 
mit Paintballkugeln auf ihre Fenster geschossen, einmal aus einem 
silberfarbenen Opel heraus. Zudem wurden ihr zwei auf dem Hof 
aufgehängte T-Shirts gestohlen. Höhepunkt des Psychoterrors waren zwei 
versuchte Einbrüche: Am 15. August wurde die junge Frau durch Geräusche 
im Treppenhaus geweckt - mindestens drei junge Männer machten sich an 
ihrem Türschloss zu schaffen, ohne dass es ihnen gelang, die Wohnungstür
 zu öffnen. Als sich die Nazis am 21. August wieder zum Feiern im Haus 
einfanden und die junge Frau einschüchterten, verließ sie 
vorsichtshalber die Wohnung. Bei ihrer Rückkehr war das Türschloss mit 
Gewalt geöffnet. Der in der Wohnung verbliebene Hund hatte die Täter 
aber anscheinend davon abgehalten, die Wohnung zu betreten.
Angesichts
 der ständigen Bedrohungen und Einschüchterungen ist die 18-Jährige am 
Sonntag Hals über Kopf ausgezogen. Zu groß war mittlerweile die Angst, 
das Gebäude allein zu betreten. Sie selbst vermutet als Motiv für die 
Einschüchterungen, dass sie von den Nazis als Linke wahrgenommen wird, 
da sie sich anders kleidet und anders denkt als diese.
"Die 
jungen Neonazis nehmen sich einfach das 'Recht' heraus, im Haus und 
anderswo als Ordnungsmacht aufzutreten", schreibt das NDK in einer 
Pressemitteilung. Durch Bedrohungen und Gewalt hätten sie ihr Ziel in 
diesem Fall sogar erreicht. Das Opfer hat jetzt bei der Polizei Anzeige 
wegen Bedrohung und Diebstahl erstattet.
17.08.2009 Quelle RAA
Mit
 rechten Symbolen besprühten unbekannte Täter in der Nacht zum Sonntag 
(16.08.2009) zwei Gartenlauben in der Gartensparte „Prießnitz“ sowie den
 Eingangsbereich eines Wohngrundstückes in der Marienstraße. Die 
Beseitigung der Schmierereien wurde veranlasst und die Ermittlungen zu 
den Tätern aufgenommen. Sachschaden unbekannt.
PD Westsachsen
12.08.2009 Quelle NDK
Trotz
 vorheriger Absprachen der vier im Wurzener Stadtrat vertretenen 
demokratischen Parteien wurde am Mittwoch bei der konstituierenden 
Sitzung ein Mitglied der NPD in den Verwaltungsschuss gewählt: Mithilfe 
einer Stimme aus Reihen der demokratischen Fraktionen. In Machern 
hingegen wurde die NPD von vornherein als normale Partei behandelt. 
Offenbar wurde bereits im Vorfeld der Ausschussbesetzungen Einvernehmen 
hergestellt. Anders ist nicht zu erklären, dass die Wahl des technischen
 Ausschusses am 10.08. mit nur einer Gegenstimme erfolgte, obwohl sich 
unter den Ausschuss-Anwärtern auch NPD-Gemeinderat Heiko Forwerg 
befand."Quelle: NDK, LVZ-Muldental vom 14.8.2009
01.08.2009 Quelle NDK
Im
 Gewerbegebiet »Lüptitzer Höhe« bei Wurzen findet ein Neonazikonzert 
statt, bei welchem die Bands "Inkubation Döbeln", "Storm of Minds" und 
"Eastside" auftreten. Veranstalter war mutmaßlich die Lok-Fangruppierung
 "Wurzener Jungs". Unter anderem feierten hier auch Nazis, die später am
 Angriff auf Fans und Spieler des Fußballvereins Roter Stern Leipzig 
beteiligt waren. Quelle: Antifaschistischen Infoblatt Nr. 85, Chronik.LE
24.07.2009 Quelle RAA
Am
 24.07.2009, gegen 20.30 Uhr, ereignete sich auf dem Parkplatz der 
F.-Ebert-Straße eine Körperverletzung. Ein 25-jähriger Deutscher 
beschimpfte einen türkischen Imbissbesitzer (30). In der Folge kam es zu
 einer Rangelei, wobei beide Beteiligte leicht verletzt wurden. Die 
Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Ein fremdenfeindlicher 
Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden.
PD Westsachsen
16.07.2009 Quelle Chronikle
Das
 Gegenteil von gut ist manchmal auch „gut gewollt“. Das illustriert 
eindrücklich der Artikel „Zwischen Nobelkarosse und Camper“ aus der 
Feder von Drago Bock, der am 14.07.2009 in der „Leipziger Volkszeitung“ 
erschienen ist.
Eine Gruppe Roma aus Spanien macht offenbar 
regelmäßig Halt auf dem Festplatz in Wurzen. Dass war für den 
Journalisten Drago Bock Anlass einmal vorbeizuschauen. Nicht Anlass, 
sondern der Grund für sein schiefes Porträt der Campierenden, war aber 
offenbar die Suche nach der Bestätigung seiner Klischees. Über Roma bzw.
 dieser Gruppe zugeordneten Menschen existieren seit Jahrhunderten 
Klischees und Vorurteile, die wenig bis gar nichts mit der Wirklichkeit 
zu tun haben. Diese „Zigeuner-Bilder“ legen sich über die Wahrnehmung 
und verformen sie. Der Rassismus gegen Roma, der auch als Antiziganismus
 bezeichnet wird, besteht nicht nur aus Ablehnung und Anfeindung, 
sondern auch aus solchen „Zigeuner-Bilder“, die zum Teil erst einmal 
nicht direkt negativ sind.
Der Journalist gibt gleich zu 
Anfang als eine Art Bürgeranwalt die Beschwerden eines Teils der 
Anwohnerschaft wieder. Die Roma hätten den Wald als Toilette verwendet 
(„Schamlos hätten dort die Roma ihr Geschäft verrichtet.“). Es wird 
nicht hinterfragt, ob das stimmt bzw. ob überhaupt die Roma-Gruppe dafür
 verantwortlich ist. Diese Klagen sind für ihn der Grund einmal bei dem 
Lager vorbeizuschauen. Hier wird er freundlich empfangen und ein 
Camp-Mitglied erklärt, dass sie auf eigene Kosten einen Müllcontainer 
von der Stadt bestellt haben.
Statt einmal nach dem Leben der 
Roma und der individuellen Lebensgeschichte zu fragen, ist der 
Journalist verwundert über den scheinbaren Reichtum, dem er begegnet 
(„Auch er trägt eine
Rolex-Uhr am Handgelenk.“). Obwohl die 
Gesprächspartner den ersten Eindruck korrigieren, so liest man in der 
Berichterstattung doch deutlich Zweifel aus dem Bericht. Die Rolex ist 
„Keine echte, wie er sagt.“. Das „wie er sagt“, illustriert aber 
deutlich den Zweifel.
Offenbar ist Drago Bock durch die Wirklichkeit an 
die Grenzen des Klischees vom „dreckigen Zigeuner“ gestoßen und ersetzt 
das durch ein anderes Klischee, nämlich das vom durch unlautere Mittel 
zu Reichtum gelangten „Zigeuner“, die über „schnittige Limousinen“ und 
Rolex-Uhren verfügen.
Auch gibt er unkritisch den Kommentar 
eines Anwohners wieder, der sein Ressentiment nicht offen ausspricht, 
aber doch andeutet: „Man dürfe zu den Thema ja nichts sagen, würde sonst
 gleich abgestempelt, lässt er wissen.“ Da Antiziganismus ähnlich wie 
Antisemitismus auch als kultureller Code funktioniert, kann man auch mit
 Andeutungen arbeiten. Das Wissen um diese Andeutungen, die seit 
Jahrhunderten vermittelten „Zigeuner-Bilder“, ist vorhanden und muss gar
 nicht mehr offen ausgesprochen werden.
Selbst Tatsachen, die 
den Vorurteilen entgegen stehen, werden in dem Bericht als Ausnahme 
gekennzeichnet. So heißt es: „In diesem Jahr habe es bislang keine 
Probleme gegeben.“ Oder an anderer Stelle: „Dass die Toiletten im 
Kaufland, seit die Roma auf dem Festplatz lagern, in saumäßigem Zustand 
seien, will im Supermarkt keiner bestätigen.“ Der Subtext suggeriert 
entgegen der Faktenlage, dass es normalerweise eigentlich anders sei.
Dorothea
 Strekies vom Ordnungsamt wird mit der Behauptung wiedergegeben, „dass 
die Stadt fast regelmäßig seit Anfang der 90-er Jahre von den Sinti und 
Roma überrascht werde. Die sind plötzlich unangemeldet da, und wir 
können nur reagieren.“ Abgesehen davon, dass hier entgegen den 
Grundregeln des Journalismus unklar ist, wo die Grenze zwischen direkter
 und indirekter Rede ist, muss der logische Fehler sofort auffallen. Wie
 bitteschön kann man denn „regelmäßig […] überrascht“ werden? 
Überraschungen sind nur solche, wenn sie unerwartet auftreten.
Das
 die Roma-Gruppe vom Ordnungsamt als Störfaktor betrachtet wird, ist 
der/dem Leser/in schnell klar. Der Bericht betont noch einmal: „Eine 
Standgebühr zahlten sie nicht.“ Allerdings wurde ein paar Zeilen darüber
 noch erwähnt, dass die Gruppe die nicht gerade geringe Summe von 350 
Euro für einen Müllcontainer bezahlt hat. Trotzdem soll offenbar bei der
 Leserschaft der Eindruck entstehen, die Roma bekämen etwas umsonst. 
Gleichzeitig gibt der Journalist noch eine mögliche, andere 
Handlungsoption wieder: „Theoretisch könne ein sofortiger Platzverweis 
ausgesprochen werden.“ Dann betont der Autor im nächsten Satz noch 
einmal, dass geschehe aber nicht, solange sie sich den Gegebenheiten 
unterordnen würden: „Die Leute müssten die Regeln und Gesetze 
akzeptieren […].“ Trotzdem planten der „Oberbürgermeister Jörg Röglin 
oder Bürgermeister Gerald Lehne einen Besuch auf dem Festplatz.“ Dieser 
Besuch ist aber nicht ergebnisoffen. Denn Drago Bock schreibt ohne jede 
Kritik im darauf folgenden Satz: „Ziel: Räumung der Wagenburg noch am 
selben Tag.“ Dass hier mehrere Familien offenbar vertrieben werden 
sollen, ist Bock keine Silbe der Kritik wert.
Zu dem Bericht 
gibt es noch einen Kommentar mit dem Titel „Eine fremde Welt einfach mal
 besuchen“. Hier wird die Roma-Gruppe bereits im Titel als exotisch, als
 „fremde Welt“ gekennzeichnet. Auch wenn es weiter heißt: „Die Wagenburg
 der Sinti und Roma bestätigt so gar nicht das Klischee über die 
fahrenden Leute. Sie kommen nicht schmutzig daher, von bettelnden 
Kindern keine Spur. Und Taschenspieler und Trickser hat die Polizei 
bislang auch noch nicht entdecken können, bestätigt das Ordnungsamt.“ So
 ist die Verwunderung über das Nicht-Eintreffen der antiziganistischen 
Klischees greifbar. Offenbar misstraut Bock seiner eigenen Wahrnehmung. 
So heißt es dann weiter: „Gastfreundlich und sympathisch wirken die 
Camper. Gleichwohl kann sich der unvoreingenommene Besucher des 
Eindrucks nicht erwehren, ein bisschen auf den Arm genommen zu werden. 
Heißen die beiden Gesprächspartner wirklich Borado und Borati? Arbeiten 
sie tatsächlich als Maschinenbauer und Tischler?“ Offenbar gilt für Roma
 nicht die Unschuldsvermutung. Die Wahrheit gibt es laut Autor nur gegen
 Geld, denn so ticken laut seiner antiziganistischen Wahrnehmung nun mal
 die Sinti und Roma: „Man wird es (vielleicht) nur erfahren, wenn man 
ein paar Scheine auf den Tisch legt.“ Da mutet es schon wie Hohn an, 
wenn der Journalist am Ende empfiehlt: „Trotz aller gefühlter Skepsis 
wie unter den Nachbarn der Wagenburg empfehle ich einen Besuch bei den 
Sinti und Roma. Warum nicht die vermeintliche Fremdheit kennenlernen und
 das Gespräch suchen?“ Ihm hat der Besuch jedenfalls nicht geholfen.
Insgesamt
 verrennt sich der Bericht und der Kommentar in antiziganistischen 
Klischees, auch wenn er vorgibt genau diese widerlegen zu wollen. 
„Zigeuner-Bilder“ funktionieren zum Teil über Andeutungen und kritiklos 
wiedergegebene O-Töne, zum Teil werden sie aber vom Autor auch direkt 
wiedergekäut.
Um die ganze Sache zu erfassen, möge man einmal 
in einem Gedankenexperiment an die Stelle der Roma-Gruppe eine 
niederländische Camping-Gruppe setzen. Ob hier Drago Bock wohl auch 
empfohlen hätte: „Insofern sollte die Stadt durchgreifen, wenn die 
Sitten nicht eingehalten werden.“?
12.06.2009 Quelle NDK
Gegen
 3.15. Uhr schlagen zwei Neonazis einen 16-Jährigen und verletzten ihn 
in der Franz-Mehring-Straße. Er muss im Krankenhaus stationär behandelt 
werden. Die Polizei wird informiert und Anzeige erstattet. Mittlerweile 
ist einer der Täter bekannt. Vorausgegangen waren der Tat rassistische 
Bedrohungen gegenüber einem vietnamesischen Jugendlichen, der den 
16-Jährigen mit einem weiteren Freund begleitete und ihn schützen 
wollte. Quelle: Polizei Sachsen, NDK
10.06.2009 Quelle Chronikle
Die
 Leipziger Volkszeitung berichtet am 10. Juni 2009 über den 
NPD-Kandidaten Matthias Möbius. Dieser steht beim ATSV Wurzen im Tor. 
Möbius sei NPD-Mandatsträger im neuen Stadtrat, gewählt mit 188 Stimmen,
 schreibt das Blatt. Vereinspräsident Ralf Neustadt sei „betroffen“. 
„Wir wussten zwar, dass Möbius mit der NPD sympathisiert, dass er für 
die Partei auch kandidiert, haben wir erst am Sonntag erfahren. Dass er 
nun zu einer öffentlichen, politisch handelnden Person wird, schadet 
unserem Verein erheblich.“ Es konterkariere die Bemühungen des ATSV, 
sich klar gegen Neonazis zu positionieren. Gerade darum habe man sich 
seit den Vorkommnissen, als es Himmelfahrt 2007 zwischen Jugendteams des
 ATSV und eines Chemnitzer Klubs zu verbalen rassistischen Entgleisungen
 kam, verstärkt gekümmert.
Neustadt wolle „schnellstmöglich“ 
Gespräche mit Möbius führen und ihm nahelegen, sein Mandat nicht 
anzutreten.“ Möbius schade der Außenwirkung des Vereins erheblich. Auch 
wolle man nicht, dass er möglicherweise Vereinsinteressen über die 
Plattform NPD/Stadtrat vertritt.
In einem Bericht der LVZ 
Muldental vom 20.6. spricht sich der Verein erneut für Matthias Möbius 
aus. Er wird weiter Stammtorhüter der ersten Mannschaft bleiben. So 
hätte sich laut Vereinspräsident Ralf Neustadt der Vorstand geeinigt. 
Ein Ausschluß von Möbius aus dem Verein komme nicht in Frage, da die NPD
 nicht verboten sei. Außerdem fürchte der Verein eine rechtliche 
Auseinandersetzung mit der NPD. Das Dilemma des Vereins führt Präsident 
Neustadt auf eigene Unwissenheit zurück. Er habe bis zum Wahlabend nicht
 gewußt, dass Möbius für die NPD kandidiert - auch wenn bekannt gewesen 
sei, dass er mit der neonazistischen Partei sympathisiere. Auch sei 
Neustadt nicht bekannt gewesen, dass Möbius vor vier Jahren schon einmal
 ein Stadtratsmandat auf der Liste der NPD erreicht hatte.
Ob 
derlei Unwissenheit eine gute Grundlage für die "Auseinandersetzung" mit
 dem neonazistischen Gedankengut der NPD darstellt? Genau das möchte 
Präsident Neustadt nämlich: sich vereinsintern mit Möbius 
auseinandersetzen. "Wir haben den Spieler genau im Auge", äußert er 
gegenüber der LVZ.
07.06.2009 Quelle NDK
Landkreis
 Leipzig: Bei den Kommualwahlen hat die NPD in den Landkreisen Leipzig 
und Nordsachsen insgesamt 16 Mandate errungen. Angetreten war die 
neonazistische Partei mit 53 Bewerbern (darunter sechs Frauen) in 16 
Kommunen des Landkreises Leipzig und mit 14 Bewerbern (darunter zwei 
Frauen) in vier nordsächsischen Gemeinden. Im Landkreis Leipzig kam die 
NPD auf insgesamt 8226 Stimmen (2,6 Prozent) und stellt nun zwölf Stadt-
 bzw. Gemeinderäte, im Landkreis Nordsachsen reichten 3035 Stimmen (1,4 
Prozent) für vier Mandate. Alle gewählten Abgeordneten der NPD sind 
Männer. 
Bemerkenswert ist, dass sowohl in Delitzsch als auch in Borna und Geithain Vertreter der offen neonazistischen "Freien Kräfte" für die NPD in die Stadträte einzogen. Mit dem Delitzscher Maik Scheffler ist nun einer der Initiatoren des Neonazi-Portals "Freies Netz" mit einem Kommunalmandat ausgestattet. Dem früheren Wurzener Kameradschaftsführer Marcus Müller, seit 1997 Vorsitzender der NPD im Muldentalkreis und mittlerweile im neuen Landkreis Leipzig, gelang der Sprung in den Gemeinderat von Mutzschen. Bei den Stadt- und Gemeinderatswahlen 2004 war die NPD nur auf dem Gebiet des damaligen Muldentalkreis angetreten und hatte drei Mandate in Wurzen und eins in Trebsen errungen. In beiden Städten war der NPD bereits 1999 der Einzug ins Parlament gelungen.
In Wurzen verlor die Partei dieses Mal allerdings einen Sitz, da ihr Stimmenanteil von 11,8 auf jetzt 7,1 Prozent zurückging. In Trebsen verlor die Partei 2,8 Prozentpunkte, das Ergebnis von immer noch 8,9 Prozent reicht aber weiter für einen Sitz im Stadtrat. In der Gemeinde Parthenstein hatte der NPD-Kandidat Peter Köppe das Losglück auf seiner Seite. Der frühere Vorsitzende der DSU im Muldentalkreis war wie ein SPD-Bewerber auf 295 Stimmen (5,36 Prozent) gekommen. Daher musste per Los darüber entschieden werden, wer als letzter Abgeordneter in den 16-köpfige Gemeinderat einzieht. Dank Fortunas Hilfe ist die NPD jetzt neu im Parthensteiner Rat vertreten, die SPD hingegen nicht mehr.
Übersicht der NPD-Ergebnisse:
Landkreis Leipzig (Wahlkreis, Ergebnis, NPD-Abgeordneter)
Bad Lausick, Stadt 5,9 % ,Thomas Drechsler
Borna, Stadt 4,4 %, Tony Keil
Brandis, Stadt 4,4 %, Thomas Hettwer
Geithain, Stadt 5,4 %, Manuel Tripp
Großbothen 6,5 %, Peter Fritzsche
Parthenstein 5,4 %, Peter Köppe
Machern 7,0 %, Heiko Forwerg, (auch Kreisrat)
Mutzschen, Stadt 7,2 %, Marcus Müller (Kreisvorsitzender)
Thallwitz 6,2 %, Falko Dittberner
Trebsen, Stadt 8,9 %, Andreas Hufnagel
Wurzen, Stadt 7,1 %, Wolfgang Schroth (auch Kreisrat), Matthias Möbius
Landkreis Nordsachsen
Delitzsch, Stadt 3,8 %, Maik Scheffler
Eilenburg, Stadt 4,9 %, Kai Rzehaczek
Liebschützberg 5,7 %, Jens Gatter (auch Kreisrat)
Oschatz, Stadt 6,2 %, Steffen Heller (auch Kreisrat)
Quelle:
 Statistisches Landesamt, LVZ/MTL vom 09.06.2009, Freies Netz 
Nordsachsen vom 08. und 09.06.2009, Freies Netz Borna-Geithain vom 07. 
und 10.06.2009
04.06.2009 Quelle RAA
Am
 04.06.2009, gegen 2.00 Uhr, wurde durch Bürgerhinweis bekannt, dass 
mehrere Unbekannte im Bereich Schweizergartenstraße unterwegs sind und 
rechtsgerichtete Parolen rufen. Durch eine Funkwagenbesatzung konnte 
einer der Rufer im Bereich Badegraben gestellt werden. Der Alcomat-Test 
des 28-Jährigen zeigte 1,22 Promille. Es wurde Anzeige erstattet.
PD Westsachsen
06.05.2009 Quelle Chronikle
Offenbar
 mit Unterstützung der NPD wurde der Bürgermeister* der Großen 
Kreisstadt Wurzen, Gerald Lehne (CDU), am Mittwoch in geheimer Wahl für 
weitere sieben Jahre im Amt bestätigt. Dass der parteilose 
Oberbürgermeister Jörg Röglin, der im vergangenen Jahr seinen 
CDU-Vorgänger abgelöst hat, oder Abgeordnete von SPD oder Die Linke für 
den CDU-Kandidaten gestimmt haben, gilt als äußerst unwahrscheinlich. 
Der CDU-Fraktion selbst fehlten mit 14 bei der Wahl anwesenden 
Stadträten zwei Stimmen zur absoluten Mehrheit. Trotzdem kam ihr 
Kandidat, gleichzeitig stellvertretender CDU-Kreisvorsitzender, auf 
genau 16 Stimmen.
Die Wurzener NPD, die drei Stadträte stellt,
 von denen bei der Wahl zwei anwesend waren, brüstete sich drei Tage 
später auf ihrer Homepage damit, Lehne zur Wiederwahl verholfen und 
damit den "Salonbolschewisten um [SPD-Fraktionschef] Konheiser und 
Konsorten" einen Schlag ins Gesicht verpasst zu haben. Die "Fähigkeit 
zur konstruktiven Zusammenarbeit mit der CDU im Stadtrat von Wurzen" 
habe die Partei bereits in der Vergangenheit bewiesen und sei bereit, 
"das auch im neuen Stadtrat nach der Wahl am 7. Juni 2009 fortzusetzen."
Die
 Wurzener CDU betreibt damit zum zweiten Mal nach 2004, als sie den 
Haushalt nur dank der Stimmen der NPD durch den Stadtrat brachte, einen 
Tabubruch, der es der neonazistischen NPD ermöglicht, sich als eine 
normale, demokratische Partei darzustellen. Das Vorgehen der CDU stellt 
auch einen klaren Bruch mit der nach dem Eklat vom Herbst 2004 
geschlossenen Koalitionsvereinbarung mit der SPD dar. Vereinbart wurde 
damals unter anderem: "Eine Beschlussfassung, die nur eine Mehrheit mit 
den Stimmen der NPD ermöglichen würde, ist auszuschließen."
Öffentlich
 kritisiert haben den Vorgang die bislang nicht im Stadtrat vertretenen 
Grünen. Kreissprecher und Stadtratskandidat Miro Jennerjahn erklärte, 
die CDU habe der NPD damit kurz vor dem Wahlmarathon 2009 ein 
Erfolgserlebnis beschert und "den Bemühungen der vielen Menschen in 
Wurzen, den Einfluss der neonazistischen NPD zurückzudrängen, schweren 
Schaden zugefügt."
Eine entgegengesetzte Position vertritt die
 Lokalredaktion der Leipziger Volkszeitung (LVZ). Für sie besteht der 
Tabubruch nicht in der Einbindung der Neonazis durch die CDU, sondern an
 der Öffentlichmachung dieses Vorgangs. Ohne konkret über die Vorwürfe 
zu berichten, werden die ungenannten Kritiker in der Ausgabe vom 16./17.
 Mai in einem als Analyse bezeichneten Artikel mit der Überschrift 
"Bürgerunmut: 'Die spinnen doch alle'" lapidar als "schlechte Verlierer"
 bezeichnet. Weiter heißt es anklagend: "Sie, sonst gern Musterknaben 
der Demokratie, ziehen nun die unentschuldbare NPD-Karte und 
spekulieren, dass NPD-Stimmen das Zünglein an der Waage bei der 
Lehnewahl gewesen seien."
Geklagt wird über "parteipolitische 
Scharmützel", die den Interessen der Stadt schaden und ihr einen "nicht 
absehbaren Imageschaden nach innen und außen" zufügen würden. Besser 
wäre es nach Ansicht der Redakteure, "gemeinsam nach besten Lösungen für
 die kommunalpolitischen Aufgaben und Probleme in schwieriger Zeit zu 
suchen". Dass sich daran auch die NPD beteiligt, wird anscheinend nicht 
als Problem angesehen. Damit verharmlost der lokale 
Printmedienmonopolist die Gefahr, die von neonazistischen Gruppierungen 
wie der NPD ausgeht, und begünstigt deren Normalisierung.
* in 
Wurzen die Bezeichnung für die/den Beigeordnete, eine kommunale 
Wahlbeamt_in, die/der zusammen mit der/dem Oberbürgermeister_in den 
Gemeindevorstand bildet
16.04.2009 Quelle Chronikle
Die
 Wurzener Lokalausgabe der LVZ berichtet am 16. April von einem durch 
"verschiedene Klebezettel" beinahe "unbrauchbar" gemachten 
Verkehrsschild am Wurzener Ortseingang. Nur noch ein paar Aufkleber mehr
 und LKW-Fahrer könnten womöglich nicht mehr erkennen, dass ihnen das 
Einbiegen von der B6 in die Straße Am Mühlgraben verboten ist. Ein 
Angestellter der Stadt erklärt, dass es äußerst schwierig sei, die 
Hinweisschilder von den "unglaublich fest" haftenden Aufklebern zu 
befreien. Auch im Umfeld der Walther-Rathenau- und der 
Karl-Liebknecht-Straße seien mehrere Schilder auf die gleiche Weise 
verunstaltet worden.
In der Sorge um die durch die Aufkleber 
verursachte "Sicherheitsgefährdung" vergisst die LVZ leider zu erwähnen,
 dass es sich bei all den "Klebezetteln" um reine Nazi-Aufkleber 
handelt, die u.a. für "Nationalen Sozialismus, jetzt!" oder 
"Umweltschutz ist Heimatschutz" werben. Dies kann man nur dem 
beigefügten kleinen Foto des verunstalteten Verkehrsschildes entnehmen. 
Dabei wäre diese Information für das Aufspüren der "Übeltäter" eventuell
 ganz hilfreich. Immerhin werden "Augenzeugen solcher Untaten" in dem 
LVZ-Artikel gebeten, sich bei der Stadtverwaltung zu melden. Schließlich
 seien das "keine harmlosen Schildbürgereien".
28.03.2009 Quelle NDK
Gegen
 9 Uhr laufen laut grölend ca. 30 Neonazis und Fußballhooligans durch 
die Stadt in Richtung Bahnhof, mutmaßlich auf dem Weg zu einem Spiel des
 FC Lok Leipzig. Sie rufen mehrfach Naziparolen, wie etwa "Sieg Heil!" 
u.a., berichten Zeug_innen. Die Polizei wurde informiert. Auf der 
Zimmermannskreuzung soll es dann zu einem Zusammentreffen der Gruppe mit
 der Polizei gekommen sein. Quelle: Zeug_innen
18.03.2009 Quelle NDK
Im
 Verlaufe des Tages sind Flugblätter der so genannten "Nationalen 
Sozialisten Muldental" in Briefkästen in Wurzen verteilt worden. Das 
Flugblatt trägt die klassische Überschrift "National statt global" und 
stellt die übliche krude Mischung aus völkischem Antikapitalismus, 
Rassismus und "Systemkritik" dar. Allerdings diesmal auf vergleichsweise
 hohem Niveau und ohne die üblichen zahlreichen Rechtschreibfehler. 
Verwiesen wird natürlich auch auf das Freie Netz Nordsachsen. Notdürftig
 als V.i.S.d.P. ausgewiesen (nachträglich auf die Rückseite geklebt) ist
 ein gewisser Marcus Großmann aus Sotterhausen, der mutmaßlicher 
Betreiber des "Mitteldeutschen Musikversandes" sei, welcher unter der 
gleichen Adresse firmiert. Der "SelbstSchutz Deutschland", eine in 
mehreren Bundesländern aktive und als rechtsextremistisch 
einzuschätzende "Security"-Firma, gibt den Musikversand als 
Kooperationspartner an. Zudem werden im gesamten Frühjahr massenhaft 
Aufkleber mit rechtsextremistischen Parolen und Motiven an 
Laternenmasten, Stromkästen usw. verklebt. Quelle: Zeug_innen, 
Flugblatt, SelbstSchutz Deutschland
13.03.2009 Quelle NDK
Gegen
 22 Uhr skandiert eine Gruppe von ca. einem Dutzend Neonazis in der 
Innenstadt lautstark und mehrfach rechtsextremistische Parolen, wie 
"Hier marschiert der nationale Widerstand.". Quelle: Zeug_innen
01.03.2009 Quelle NDK
Im
 Stadtgebiet sind in den letzten Tagen zahlreiche rechtsextremistische 
Aufkleber an Hauserwänden sowie Strom- und Laternenmasten verklebt 
worden. Inhaltlich zeigt sich die NPD und deren Jugendorganisation 
"Junge Nationaldemokraten" verantwortlich. Wenige Tage später sind die 
meisten allerdings wieder abgerissen worden. Quelle: Zeug_innen
23.02.2009 Quelle Chronikle
Die
 Polizei hat am 23. Februar an verschiedenen Stellen in der Umgebung von
 Leipzig Plakate sowie Bettlaken mit Bezug zum Todestag von Horst Wessel
 entdeckt. Der SA-Sturmführer wurde im Dritten Reich als Märtyerer 
verherrlicht, von ihm stammte der Text der offiziellen Parteihymne der 
NSDAP. Die Transparente hingen im Bereich der Bundesstraße 2 in 
Markkleeberg, an zwei Brücken über der Bundesstraße 6 bei Wurzen, im 
Bereich der Bundesautobahn 14 an der Brücke Thekla sowie im Stadtgebiet 
von Döbeln. Die Propagandawerke wurden zur strafrechtlichen Würdigung 
sichergestellt und dem Staatsschutz übergeben.
16.02.2009 Quelle RAA
In
 Wurzen wurden Werbeflyer für den so genannten Trauermarsch der Jungen 
Landsmannschaft Ostpreußen unter dem sinnreichen Titel "Dresden - 
13./14. Februar ´45 Der ungesünde Holocaust" (sic!) in der Nacht zum 
16.02. - zwei Tage nach der Nazidemonstration in Dresden - in 
Briefkästen verteilt. Verantwortlich zeigt sich das Freie Netz 
Nordsachsen. Behauptet wird u.a., es seien 250.000 bzw. 300.000 Menschen
 durch die Bomben in Dresden getötet worden. Seit Jahren ist bekannt, 
dass zahlreiche Historiker die Opferzahl auf 25.000 festgelegt haben. 
Das Dezernat Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
NDK Wurzen
26.01.2009 Quelle NDK
Angehörige
 der rechtsextremistischen Szene verteilten in Wurzen in den letzten 
Tagen Exemplare einer so genannten „Burgerpost“ (Rechtschreibfehler im 
Original). Damit reagiert die extreme Rechte auf ein Projekt des 
Wurzener Netzwerks für Demokratische Kultur e.V. (NDK), das im Jahr 2008
 drei „Bürgerbriefe für Demokratie und Zivilcourage“ heraus gegeben hat.
 In dem nun durch die rechtsextreme Szene verteilten Flugblatt wird 
nicht nur Werbung für diverse neonazistische Internetseiten gemacht, 
sondern auch der altbekannte Vorwurf erhoben, beim NDK handele es sich 
um eine linksextremistische Organisation, die "geistige Brandstiftung" 
und "Nestbeschmutzung" betreibe. Darüber hinaus werden weitere 
Falschaussagen über den Verein verbreitet. Das NDK erstattete Anzeige. 
Quelle: NDK Wurzen
23.01.2009 Quelle Chronikle
Im
 Stadtgebiet von Wurzen findet sich in vielen Briefkästen ein 
zweiseitiges A4-Flugblatt mit dem Titel "Burgerpost [sic!] #2". Der 
Untertitel "Für Volksherrschaft, Wahrheit und echte Meinungsfreiheit" 
spielt offenbar auf den "Bürgerbrief für Demokratie und Zivilcourage" 
an, den das Netzwerk für Demokratische Kultur e.V. (NDK) aus Wurzen im 
vergangenen Jahr dreimal herausgegeben hat, um über Rechtsextremismus 
aufzuklären und Projekte zur Demokratieförderung vorzustellen. 
Finanziert wurde dieses Projekt durch den Lokalen Aktionsplan (LAP) für 
den Muldentalkreis im Rahmen des Bundesprogramms "Vielfalt tut gut. 
Jugend für Vielfalt, Demokratie und Toleranz". In der "Burgerpost" ist 
spiegelbildlich von einem Projekt "Heimat tut gut. Jugend für Vielfalt, 
satt [sic!] bunter Einfalt / für ein Europa der Vaterländer" die Rede.
Als
 V.i.S.d.P. ist eine Person mit dem Namen "Susi Sorglos" angegeben. 
Aufschlussreicher hinsichtlicher der Verfasser sind die Internetseiten, 
auf die unter der Überschrift "Die Botschafter für ein besseres 
Deutschland stellen sich vor" verwiesen wird - eindeutige Nazi-Seiten 
wie das lokale "Freie Netz", "Widerstand.info" und "Jugend-Offensive".
Inhaltlich
 besteht das "Burgerpost"-Flugblatt aus dumpfer Propaganda gegen "als 
Gutmensch und/oder Demokraten" getarnte "Linksextremisten" und 
"Linksfaschisten". Diese würden seit Jahren versuchen, mit "dumpfer 
Unterhaltung, sinnfreien Veranstaltungen und Drogenpartys" vor allem 
unter Jugendlichen Nachwuchs rekrutieren. Das NDK sei eines von 
"bundesweit tausenden dieser Brandstifter- und 
Nestbeschmutzerorganisationen". Hier würden "gescheiterte und 
'verstudierte' Menschen ihr geistiges Gift gegen das eigene Volk" 
versprühen und versuchen, "mit aufgesetzter Toleranz, die Menschen über 
ihre wahren Absichten und Motive zu täuschen." Statt sich mit "bitter 
bösen 'Nazis'" zu beschäftigen, wird den "zivilcouragierten BürgerInnen"
 empfohlen, sich doch besser Themen wie Abwanderung, Arbeitslosogkeit, 
Abtreibung, Gewalt und Verbrechen, Ausländerkriminalität, Verfall von 
Sitte und Anstand, Überfremdung sowie "Weltweiter Terror durch USrael" 
zu widmen.
Neben solchen Ratschlägen, die eher etwas über die 
Urheber der "Burgerpost" aussagen, wird das als "linksextrem" 
bezeichnete NDK auch noch direkter angegangen. So wird behauptet, der 
Verein stünde wegen "Handel und Konsum von Betäubungsmitteln" im Fokus 
der Ermittlungsbehörden. Ende 2007 habe aus diesem Grund im Vereinssitz 
D5 eine Hausdurchsuchung stattgefunden. Diese wahrheitswidrige 
Behauptung wurde - ohne das NDK konkret zu benennen - erstmals in der 
Januar/Februar-Ausgabe des Lokal-Blättchens "Der Buchheimer" in die Welt
 gesetzt. Die sich als "halbsatirisch" verstehende Zeitschrift aus Bad 
Lausick, die auch in Wurzen verkauft wird, wartetet immer wieder mit 
rassistisch und antisemitisch gefärbten Artikeln auf. Der Herausgeber 
berichtete zudem mehrfach wohlwollend von Veranstaltungen in der 
revisionistischen "Gedächtnisstätte" in Borna. Die Falschbehauptung 
wurde danach unter anderem durch den NPD-Landtagsabgeordneten Winfried 
Petzold aufgegriffen, der dazu eine Kleine Anfrage an die 
Landesregierung verfasste. In einer der letzten Kreistagssitzungen des 
früheren Muldentalkreises wurde der Vorwurf während der 
Bürgerfragestunde von einem Angehörigen der rechten Szene wiederholt.
"Deutlich
 wird, dass es sich bei der genannten Behauptung um eine systematische 
Kampagne der extremen Rechten gegen das NDK handelt", heißt es in einer 
Stellungnahme des Vereins. "Dass aus diesen Kreisen Lügen über das NDK 
verbreitet und Vereinsmitglieder namentlich beleidigt werden, ist nicht 
neu. Eine neue Qualität bekommen diese Vorwürfe jedoch dadurch, dass 
dies erstmals anhand eines konkreten Themas versucht wird, das seit 
nunmehr einem Jahr immer wieder in die Öffentlichkeit getragen wird. 
Auffällig ist darüber hinaus das arbeitsteilige Vorgehen zwischen NPD 
und so genannten „Freien Kräften“."
Der Verein hat das 
Flugblatt seinem Anwalt übergeben, um juristische Schritte dagegen 
prüfen zu lassen. NDK-Mitarbeiter Miro Jennerjahn kann dem 
Propagandaversuch aber auch etwas Positives abgewinnen: "Dass Neonazis 
versuchen unseren Bürgerbrief zu karikieren, zeigt, dass unser Projekt 
erfolgreich war und sich die rechtsextremistische Szene getroffen 
fühlt."
06.01.2009 Quelle Chronikle
Das 
"Freien Netz Nordsachsen" brüstet sich virtuell damit, Sebastian 
Krumbiegel während seines Besuches im Rahmen einer Schultour in Wurzen 
(Landkreis Leipzig) kritisch begleitet zu haben. Zwar wurden die 
Neonazis, die den Sänger der Prinzen nach eigenen Angaben "einmal nach 
seiner persönlichen Intension und seinen politischen Neigungen zum 
Anti-Deutschtum" befragen wollten, zu Krumbiegels musiklischem Vortrag 
über die Themen Migration, Intoleranz und Vorurteile in der Berufsschule
 nicht eingelassen. (Ob sie es wirklich versucht haben, dafür gibt es 
außerhalb des Internets keine Bestätigung.)
Aber immerhin 
wollen "nationale Aktivisten" an diesem Tag und bereits zuvor 
Flugblätter zu den für Wurzen brandaktuellen Themen 
"Parallelgesellschaften" und "Linksextremismus" an ca. 2000 Haushalte 
verteilt haben. Die Neonazis verkünden stolz, dass sie mit ihren 
Flugblättern "dem Vorzeige-Antideutschen Krumbiegel zumindest einen 
Großteil der geneigten Interessengemeinschaft entzogen" hätten. Bereits 
ein paar Tage vor Krumbiegels Auftritt in Wurzen hatten die "Freies 
Netz"-Nazis den Leipziger Popsänger und ehrenamtlichen 
Anti-Nazi-Aktivisten auf ihrer Internetseite als "Berufhetzer" und als 
"Schweinebacke" verunglimpft.
2008
13.-14.12.2008 Quelle NDK
Unbekannte
 beschmieren am Wochenende ein Wohnhaus in der Badergasse mit einem 
Hakenkreuz. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. Quelle: 
Polizei Sachsen
02.12.2008 Quelle NDK
Auf
 der Toilette einer Wurzener Schule werden antisemitische Parolen und 
rechtsextremistische Symbole entdeckt. Diese werden entfernt. Die 
Ermittlungen dauern an. Quelle: Polizei Sachsen
29.11.2008 Quelle NDK
Wie
 bekannt wird, hat die Staatsanwaltschaft Leipzig die Revision gegen den
 Freispruch von Thomas P. vor dem Oberlandesgericht Dresden zurück 
gezogen. P. war im Februar vom Verdacht der Volksverhetzung (T-Shirts 
„Hooli-Caust“) von Richter Weise am Amtsgericht Grimma frei gesprochen 
worden. Quelle: LVZ-Muldentalkreis
23.11.2008 Quelle NDK
Am
 Wochenende werden durch bisher Unbekannte im Stadtgebiet flächendeckend
 anitsemitische Aufkleber an Straßenlampen und -schildern verklebt. 
Inhalt: "Schluss mit der Judentyrannei - Nationalsozialismus jetzt!". In
 der Mitte der ca. 5x10 cm großen und in rot gehaltenen Aufkleber prankt
 ein schwarzes Hakenkreuz in einem weißen Kreis - Abbild der Flagge der 
Nazis im Dritten Reich. Quelle: ZeugInnen
22.11.2008 Quelle RAA
Unbekannte
 verteilten in der Nacht vom 22. zum 23.11.2008 im gesamten Stadtgebiet 
Aufkleber mit rechtsgerichtetem Inhalt. Eine genaue Zahl ist nicht 
bekannt, vor Ort wurde die Anzahl auf ca. 50 Stücke geschätzt. Durch die
 Stadtverwaltung wurde die Beseitigung veranlasst. Der Staatsschutz hat 
seine Ermittlungen aufgenommen.
PD Westsachsen
16.11.2008 Quelle Chronikle
Zum
 Volkstrauertag ist wieder eine große Gruppe Nazis durch Wurzen 
marschiert. Wie im Vorjahr sind die Beteiligten, die sich kurz vor 18 
Uhr auf dem Jacobsplatz sammeln, mit Trommeln, Fackeln und 
schwarz-weiß-roten Fahnen ausgestattet. Die Polizei gibt die Zahl der 
"dem rechten Spektrum zuzuordnenden Demonstranten" lediglich mit 50 an. 
Laut Augenzeugen sind es jedoch etwa 80 bis 100 Personen, darunter auch 
der NPD-Kreisvorsitzende Marcus Müller und der ehemalige DSU-Kreischef 
Peter Köppe, der bei den Kreistagswahlen im Juni für die NPD kandidiert 
hatte.
Die Nazis laufen vom Jacobsplatz aus in Zweierreihen 
durch die Innenstadt (Badergraben, Wenceslaigasse, Dresdener Straße/B6) 
bis zum sogenannten Kriegerdenkmal auf dem Alten Friedhof am Bahnhof. 
Hier werden drei Kränze niedergelegt, davon einer im Namen der NPD 
Muldentalkreis. Zudem werden Reden gehalten, in denen laut LVZ "die 
gefallenen Soldaten als Helden glorifiziert" und die Bombardierung 
deutscher Städte durch die Allierten als "verbrecherischer Akt" 
bezeichnet werden. Ein Teilnehmer habe Passagen aus alten 
Feldpostbriefen zitiert, ein weiterer auf einer Mundharmonika gespielt.
Die
 von AnwohnerInnen verständigte Polizei rückt erst am Ende der 
Veranstaltung gegen 18.30 Uhr mit mehreren Fahrzeugen in Wurzen an. Die 
OrdnungshüterInnen waren auf spontane Aktionen der Nazis in Oschatz 
eingestellt. Dort hatte die NPD Nordsachsen eine Demonstration zum 
"Heldengedenken" angemeldet, diese nach der Ankündigung von Protesten 
und dem Verhängen harter Auflagen aber wieder zurückgezogen. Laut LVZ 
werden noch im Park die Personalien einiger Demonstranten aufgenommen. 
Der Chef der Polizeidirektion Westsachsen, Jürgen Georgie, kündigt an, 
dass nun wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz 
ermittelt werde, da die Demonstration in Wurzen nicht angemeldet gewesen
 sei.
Oberbürgermeister Jörg Röglin berichtet von zahlreichen 
Anrufen, in denen sich Wurzener BürgerInnen am Abend schockiert über den
 Aufmarsch äußerten. Er kündigt an, sich dafür einzusetzen, dass die 
demokratischen Kräfte im nächsten Jahr "solch einen Spuk nicht 
zulassen."
07.09.2008 Quelle RAA
Nach
 ersten Spurenauswertungen gehen die Ermittlungsbehörden davon aus, dass
 der Brand in der Theodor-Körner-Straße (die LVZ berichtete gestern) in 
der Nacht zum Montag gegen 1.30 Uhr vorsätzlich gelegt wurde. Das sagte 
Wurzens Stadtwehrchef Thilo Bergt auf Anfrage und wurde von 
Polizeisprecherin Ilka Peter bestätigt. Sowohl im Fenster- als auch im 
Eingangsbereich hätten sich Brandlegespuren befunden. Die Untersuchungen
 sind noch nicht abgeschlossen. Sie konzentrierten sich vor allem auf 
die Motivsuche und die Suche nach Augenzeugen, so Peter. Die 
Einsatzkräfte waren Montagmorgen gegen 1.30 Uhr alarmiert worden. Als 
sie wenig später vor Ort eintrafen, waren die Flammen erloschen, die 
Polizei bereits vor Ort. „Vermutlich hatte das Feuer nicht mehr genug 
Nahrung“, so Thilo Bergt, der selbst mit im Einsatz war. Die Tür des 
Ladens für afrikanische Kunst wurde beschädigt. Bewohner des 
Mehrfamilienhauses kamen nicht zu Schaden. Der Sachschaden beträgt rund 
2000 Euro. Die Polizei bittet weiter um Zeugenhinweise, Telefon: 
03425/9850.
LVZ/MTL
29.08.2008 Quelle NDK
Nach
 der Ermordung eines achtjährigen Mädchens in Leipzig tauchen auch in 
Wurzen Flugblätter auf, in denen mit Bezug auf dieses Verbrechen die 
"Todesstrafe für Kinderschänder" sowie "Nationaler Sozialismus jetzt!" 
gefordert wird. Ein Verantwortlicher im Sinne des Presserechts ist nicht
 angegeben, dafür prangt auf den Flugblättern das Logo der "Nationalen 
Sozialisten Muldental". Zudem wird auf die neonazistischen 
Internetseiten "(Freier) Widerstand" und "Freies Netz Leipzig" 
verwiesen. Quelle: Flugblatt
28.08.2008 Quelle NDK
In
 einem "Gemeinsamen Lagebild der Verfassungsschutzbehörden Sachsen und 
Brandenburg zu aktuellen Entwicklungen im Rechtsextremismus 2008" wird 
als Beispiel für die länderübergreifende Zusammenarbeit im Bereich 
rechtsextreme Musik auf "Front Records" aus Wurzen verwiesen. Es handele
 sich bei der Firma um "eine(n) der bedeutendsten Vertriebe bundesweit".
 Große Vertriebe wie dieser hätten erfahrungsgemäß mehrere Tausend 
Kunden im In- und Ausland und kämen auf einen Jahresumsatz von mehreren 
100.000 Euro. Hingewiesen wird auf "weitere, vordergründig unpolitische 
Unternehmen", die neben dem dem eigentlichen Vertrieb betrieben werden. 
Darunter sei ein Handel mit Rohtextilien, von dem es auch eine 
Zweigstelle im brandenburgischen Eberswalde gibt. Unter der dortigen 
Anschrift seien ebenfalls rechtsextremistische Unternehmen gemeldet. 
Laut
 Einschätzung des Verfassungsschutzes lassen die "übereinstimmenden 
E-Mail-Adressen (...) den Schluss zu, dass die Online-Kommunikation des 
Rohtextil-Handels über die sächsische Hauptniederlassung erfolgt." Bei 
den "rechtsextremistischen Unternehmen" in Eberswalde dürfte es sich um 
das Firmengeflecht des bekannten Brandenburger Neonazis Gordon R. 
handeln, der dort u.a. eine Textildruck-Firma, einen Army-Shop und einen
 Laden für Hooligan-Bedarf betreibt. Ein ähnlich ausgerichteter, fast 
namensgleicher Versandhandel für "Problemfans" agiert seit Anfang 2008 
von einem Grundstück in Falkenhain (bei Wurzen) aus, das ebenfalls 
"Front Records"-Inhaber Thomas P. gehört (siehe Meldung vom Februar 
2008). Quelle: VS-Lagebild, LVZ-Muldental vom 09.09.2008
30.06.2008 Quelle RAA
„Am
 Sonntag (29.06.2008 Finalspiel) gegen 23.13 Uhr erhielt die Polizei 
über Notruf die Information, dass mehrere Personen auf dem Markt Lärm 
verursachen und rechte Parolen rufen sollen. (...) Der Polizei wurde 
bekannt, dass ein 37-Jähriger und eine zweite, nicht bekannte Person, 
durch unbekannte Täter geschlagen wurden seien. (...)“. Nach Aussage des
 Opfers „(...) wurde er von drei unbekannten Männern aus einer Gruppe 
von ca. 30 Personen heraus angegriffen. Einer der Männer schlug ihm ins 
Gesicht und trat ihn mehrfach. Ein weiteres Opfer oder Zeugen für die 
Straftat sind ihm nicht bekannt. Die Ermittlungen wurden aufgenommen, 
bislang liegen jedoch noch keine konkreten Hinweise auf mögliche 
Tatverdächtige vor. Ob die Tat im Zusammenhang mit dem Fußballspiel 
stand, ist bislang noch nicht bekannt. Ein politisch motivierter 
Hintergrund der Straftat ist derzeit nicht auszuschließen.“
PD Westsachsen
29.06.2008 Quelle NDK
Nach
 der Übertragung des EM-Finales Deutschland - Spanien am Sonntag im 
Kulturkeller in D5 wurden zwei Gäste der Veranstaltung durch mutmaßlich 
rechte Jugendliche geschlagen und verletzt. Gegen 23.00 Uhr lief eine 
Gruppe von bis zu 30 Personen aus Richtung Domgasse auf den Domplatz und
 skandierten fußballtypischen Sprechchöre. Mindestens einer der Personen
 rief zudem: "Ich denke hier sind Zecken!", was darauf schließen lässt, 
dass die Gruppe dem rechten Spektrum zuzuordnen ist und sie vor hatten, 
die Veranstaltung zu stören und deren Besucher zu bedrohen oder zu 
schlagen. Der Großteil der Besucher konnte sich in das Gebäude zurück 
ziehen. Zwei Personen wurden jedoch von den Angreifern unmittelbar am 
und auf dem Gelände des D5 geschlagen, getreten und verletzt. Die 
Polizei wurde verständigt und Strafantrag wegen Körperverletzung 
gestellt. Quelle: Augenzeugen
27.06.2008 Quelle NDK
Unbekannte
 haben an Zaun und Eingangsbereich eines Gebäudes in der 
Freiligrathstraße 9 ein Hakenkreuz sowie die Ziffern 88 (HH=Heil Hitler)
 und 14 (Synonym für die so genannten 14 Worte - siehe: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Fourteen_Words) geschmiert. Zudem mehrere 
SS-Runen und den Slogan "Heil dem deutschen Volke". Der Staatsschutz 
ermittelt. Quelle: LVZ-Muldentalkreis
08.06.2008 Quelle NDK
Die
 NPD erhält bei den Kreistagswahlen für den neuen Landkreis Leipzig 4,7%
 der Wählerstimmen und wird mit vier Abgeordneten im neuen Parlament 
vertreten sein. Neben den bisherigen MTL-Abgeordneten Tautermann, 
Schroth und Forwerg wird nun Gerd Fritzsche einziehen. In Wurzen verlor 
die NPD nahezu 300 Stimmen und kam auf 7,3% (2004: 11,5%). Dagegen 
erhöhte sie ihre Stimmanteile in Trebsen auf 12,3%(2004: 11,4%). Mehr 
Stimmen - wenn auch gering - erlangte sie zudem in Falkenhain, 
Thallwitz, Bad Lausick, Bennewitz, Borsdorf, Brandis, Großbothen, 
Machern, Mutzschen und Thümmlitzwalde. In Colditz verlor die Partei über
 2%. Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen
26.05.2008 Quelle NDK
Unbekannte
 haben in der Nacht zum Montag sämtliche Wahlplakate, außer denen der 
NPD, von ihren Sichtplätzen entfernt. Bekannt wurde, dass drei 
Jugendliche durch den Ort zogen, die die Plakate abgerissen und in 
Gesbüsche geworfen haben sollen. Ein Plakat sei mit einem Hakenkreuz 
besudelt worden sein. Ortsvorsteher Jörg Grundig erstattete Anzeige. 
Quelle: LVZ-Muldental
25.05.2008 Quelle NDK
Während
 einer Open-Air-Veranstaltung auf dem Festplatz an der Collmener Straße 
beschimpfte ein unbekannter junger Mann gegen 02:00 Uhr drei weitere 
Personen im Alter von 18, 22 und 24 Jahren. Er rief u.a. 
rechtsextremistische Parolen und zeigte den so genannten Hitlergruß. Die
 drei wollten daraufhin die Festwiese verlassen. Dieser ließ jedoch 
nicht ab und warf mit Bierflaschen nach ihnen. Der 24-Jährige wurde von 
einer vollen Bierflasche dabei leicht verletzt. Der Tatverdächtige soll 
ca. 20 Jahre alt, ca. 175 cm bis 180 cm groß und sportlich gewesen sein.
 Er trug ein blaues Kapuzenshirt, die Kapuze trug er über dem Kopf. 
Gesucht werden Zeugen, die sachdienliche Hinweise zur Tat oder dem 
Tatverdächtigen geben können. . Quelle: Polizei Sachsen
06.05.2008 Quelle NDK
Der
 Sächsische Verfassungsschutzbericht erscheint. Wurzen wird darin zwei 
mal benannt: Es gibt in Wurzen die Band Namens "Aryan Hope" und der 
Wurzener Ortsteil Roitzsch ist neben Schildau und Dresden einer der 
Hauptveranstaltungsorte für Konzerte rechtsextremer Bands in Sachsen. 
Weder der europaweite und als mittlerweile einer der größten geltende 
rechtsextreme Versandhandel Front Records aus Wurzen noch dessen Inhaber
 Thomas P. werden erwähnt. Quelle: VS-Bericht Sachsen 2007
01.05.2008 Quelle NDK
Der
 Asia-Imbiss auf dem Parkplatz des Kaufland-Marktes ist gegen 3.45 Uhr 
des 1. Mai regelrecht explodiert und wurde vollständig zerstört. Die 
Überreste des Wagens waren im Umkreis von ca. 40 m verstreut. Er ist 
offenbar vorsätzlich angezündet worden, wie die Polizei mitteilte. Zwar 
seien die Untersuchungen der Brandursachen-Ermittler noch nicht 
abgeschlossen, doch es mehrten sich die Hinweise, dass „da nachgeholfen 
wurde“. Sollte sich die Tat als eine politisch motivierte entpuppen, 
würde der Vorgang an den Staatsschutz übergeben. Bei „klassischer“ 
Brandstiftung ermittelten die Wurzener Beamten. Die Höhe des 
entstandenen Sachschadens beziffern der Inhaber mit ca. 5000 €. Quelle: 
LVZ-Muldental/ Polizei Sachsen
30.04.2008 Quelle RAA
„(...)
 Durch unbekannte Täter wurde am 1. Mai, gegen 03:45 Uhr, ein auf dem 
Parkplatz befindlicher Imbisswagen in Brand gesetzt. Im Ergebnis der 
Branduntersuchungsermittlungen wird davon ausgegangen, dass es sich um 
Brandstiftung mit anschließender explosionsartiger Verbrennung handelt. 
Die Überreste des Wagens waren im Umkreis von ca. 40 m verstreut. Die 
Höhe des entstandenen Sachschadens ist noch nicht beziffert.“
PD Westsachsen
16.03.2008 Quelle Chronikle
Am
 16.03. fand in Wurzen der 4.Antirassistische Sonntagsspaziergang statt,
 der diesmal den Versandhandel "Front Records" von Thomas Persdorf 
thematisierte. Während des gesamten Verlaufs störten Neonazis die 
Demonstration. Am Wettiner Platz sowie am Bahnhof versuchten ca. 60 bis 
70 Nazis, die Teilnehmer_innen des Spaziergangs anzugreifen, die Polizei
 konnte dies allerdings verhindern. Thomas Persdorf hatte an diesem Tag 
auf dem Gelände seines Versandhandels in der Rathenaustraße zum Grillen 
geladen, sodass dieser als Treffpunkt für die Nazis fungierte.
Ab
 dem Marktplatz und entlang der gesamten Route provozierten ca. 15 Nazis
 die Demoteilnehmenden, indem sie Naziparolen skandierten und die 
Teilnehmer_innen abfilmten und fotografierten. Zudem führten sie ein 
Transparent mit der Aufschrift "Mord und Totschlag nicht nur in Leipzig.
 Multikulti - Nein Danke. Nationaler Sozialismus bringt die Wende" mit 
sich. Die Neonazis bildeten eine eigene unangemeldete und spontan 
durchgeführte Demo, wogegen die Polizei nicht vorging. Auch Persdorf war
 unter den Teilnehmenden.
Auch Funktionäre der NPD waren vor 
Ort, so der NPD-Stadt- und Kreisrat Wolfgang Schroth sowie Matthias 
Möbius, Torwart des ATSV, des örtlichen Fußballvereins. Beide 
fotografierten die Teilnehmer_innen des "Antirassistischen 
Sonntagsspazierganges" ab. Im Vorfeld der Demo wurden in der Wurzener 
Innenstadt Zettel mit neonazistischen und rassistischen Inhalten 
verbreitet, die den "Freien Kräften" sowie den "Nationalen Sozialisten 
Muldental" zugeordnet werden können.
Am späteren Abend kam es 
zu einer Auseinandersetzung. Einer der bereits nachmittags aktiven 
Neonazis schlug aus einer Dreiergruppe heraus auf einen Jugendlichen 
ein, der sich mit zwei Freunden am Domplatz aufhielt. Die Polizei wurde 
informiert, konnte die Täter jedoch nicht mehr auffinden. Bei einer 
Verhandlung im März 2009 wurde Thomas Persdorf freigesprochen. Persdorf 
war allerdings auch nicht unter den drei Angreifern, wie Zeug_innen und 
Betroffene übereinstimmend berichteten. "Was die Ermittler auf die 
Vermutung gebracht hat, P. sei der Täter", konnte der Staatsanwalt 
"nicht beantworten", so die LVZ am 1.4.2009. Letztlich wurde für diese 
Tat niemand verurteilt.
16.03.2008 Quelle RAA
„
 (...) Am Sonntag (16.03.) Abend kam es kurz nach 20:00 Uhr vor dem 
Domplatz zu einer Auseinandersetzung zwischen vermutlich vier Personen, 
in deren Folge ein 24-Jähriger mit einer Tüte, in der sich 
Nahrungsmittel befanden, geschlagen wurde. Verletzt wurde er dadurch 
nicht. Ob die Handlung im Zusammenhang mit dem Antirassistischen 
Spaziergang steht, wird noch ermittelt. Derzeit kann auch nicht 
ausgeschlossen werden, dass die Tat einen politischen Hintergrund hatte.
 (...)“.
PD Westsachsen
09.03.2008 Quelle NDK
Im
 Stadtgebiet sind an Infotafeln (Markt), Schaufenstern, 
Verkehrsschildern und Laternenmasten (Wenceslaigasse) Aufkleber und 
"Spuckies" mit rechtsextremistischen Inhalten (Freier Widerstand, Gegen 
Zensur, Horst Wessel, Rudolf Heß, Nationaler Sozialismus) verklebt 
worden. Einige davon sind selbst "gemalt". Quelle: ZeugInnen
Mitte Februar 2008 Quelle NDK
Wie
 erst jetzt bekannt wurde, soll Thomas P., der u.a. den bundesweit 
bedeutende neonazistischen Versandhandel "Front Records" in Wurzen 
betreibt,seine Geschäftstätigkeit auch auf Falkenhain (zwischen Wurzen 
und Schildau) ausgedehnt haben. Dort habe er nach Aussagen aus der 
Gemeindeverwaltung einen Teil eines Gewerbegrundstückes am Doktorweg 2 
bezogen und stehe auch im Grundbuch. ZeugInnen berichten von intensiven 
Bau- und Abrissarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen PGH, auf welchem 
sich mehrere Gebäude befinden. Gemutmaßt wird, dass P. die dortigen 
Gebäude vor allem als Textildruckerei und Lagerraum nutzen könnte. Die 
einige hundert Quadratmeter großen Garagen sind in den letzten Wochen 
bereits zu einem großen Teil umgebaut worden. Der Falkenhainer 
Bürgermeister Härtel wurde dem Vernehmen nach vom Staatsschutz auf die 
Hintergründe von P. hingewiesen. Handlungsbedarf sieht Härtel auf 
Nachfrage hin aber bisher kaum. In Wurzen hatte P. lange vergeblich 
versucht, weitere geeignete Räumlichkeiten zu finden.
Von der 
Adresse in Falkenhain aus betreibt Daniel S. seit Anfang des Jahres den 
Textilversand "Problemfans". Dieser gibt sich mit seinen Motiven 
scheinbar unpolitisch (Shirts für Fußballfans und Autofans), teilweise 
dem Hooligan-Milieu verbunden ("violence in our minds"). S. hatte im 
September 2005 einen Infostand des NDK auf dem Wurzener Markt 
angegriffen und war deshalb im August 2006 zu einer Geldstrafe 
verurteilt worden. Zu diesem Zeitpunkt wohnte der gebürtige Leipziger 
bereits im Haus von Thomas P. in der Walther-Rathenau-Straße 18, dem 
Sitz von Front Records. Mit dieser Adresse ist S. zudem als inhaltlich 
Verantwortlicher auf der Internetseite der rechtsextremen Gruppierung 
Aryan Brotherhood aus Leipzig angegeben. Offizieller Inhaber auch dieser
 Domain ist allerdings Thomas P. bzw. Front Records. Nach dem Sommer 
wird zudem bekannt, dass sich auf dem Areal ein Holzhandel etabliert, 
dessen Inhaber ebenfalls Thomas P. sein soll. Quelle: ZeugInnen, 
Problemfans, Gemeindeverwaltung Falkenhain
15.02.2008 Quelle NDK
Vor
 dem Amtsgericht Grimma wird Thomas P. freigesprochen. Die 
Staatsanwaltschaft hatte dem 35jährigen Front-Records-Inhaber die 
Störung des öffentlichen Friedens und Volksverhetzung vorgeworfen. 
Gegenstand des Verfahrens waren T-Shirts mit der Aufschrift 
"Hoolicaust", welche Thomas P. über seinen Versandhandel in Wurzen 
vertrieben hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte darin eine Verunglimpfung
 des Massenmordes an den europäischen Juden während des 
Nationalsozialismus gesehen. Das Schöffengericht folgte dieser 
Argumentation jedoch nicht. Zwar sei ein Zusammenhang mit rechtsextremem
 Gedankengut erkennbar, doch damit, so argumentierte das Gericht 
(Vorsitz: Richter Weise), müsse man sich politisch auseinandersetzen. P.
 wurde bereits 2005 für den Vertrieb von Videos und CDs mit 
rechtsextremen Inhalten zu einer (lächerlichen) Geldstrafe von 5.000 
Euro verurteilt. Quelle: LVZ-Muldental
30.01.2008 Quelle NDK
Thomas
 P. steht wegen des Verdachts auf Volksverhetzung und Verunglimpfung des
 Holocausts vor dem Amtsgericht Grimma. Die Staatsanwaltschaft wirft dem
 35-Jährigen, der in der Walther-Rathenau-Straße 18 in Wurzen den 
Versandhandel Front Records betreibt und Kleidung sowie CDs vertreibt, 
die Bagatellisierung des Judenmords im Dritten Reich sowie die Störung 
des öffentlichen Friedens vor. Anlass sind im Februar 2006 im 
Versandhandel 179 sichergestellte T-Shirts mit dem Aufdruck "Hooli 
Caust, Sport frei, Fußball 2006". Die Staatsanwaltschaft geht davon aus,
 dass P. die Kleidungsstücke gelagert hatte und weiter verkaufen wollte.
 Verteidiger Curt-Matthias Engel drängt auf die Einstellung des 
Verfahrens,. da zu viele englische Wörter in der Anklageschrift 
verwendet werden. Zwei Polizeibeamte des Landeskriminalamtes (LKA) 
werden als Zeugen gehört, können sich allerdings nicht mehr an alle 
Details der Durchsuchung erinnern. Nach gut anderthalb Stunden schien 
nach Antrag der Verteidigung alles auf die Zahlung von 2500 Euro an eine
 soziale Einrichtung und die entschädigungslose Abgabe der T-Shirts 
hinauszulaufen, was jedoch abgelehnt wurde. A 15. Februar ab 9 Uhr geht 
der Prozess in Grimma weiter. Quelle: LVZ-Muldental
16.01.2008 Quelle NDK
Im
 Zuge einer länderübergreifenden Ermittlung werden Tonträger und 
Propagandamaterialien mit rechtsextremistischen Inhalten beschlagnahmt. 
So werden in den Morgenstunden in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, 
Berlin, Brandenburg und Baden-Württemberg mehrere Objekte durchsucht und
 dabei diverse, offenbar strafrechtlich relevante, Asservate 
sichergestellt. Schwerpunkt der Aktion ist Sachsen. Hier werden "acht 
Firmensitze und Wohnungen in allen drei Regierungsbezirken" durchsucht 
(ddp). Allein hierbei seien 119 CDs sichergestellt worden, deren Inhalte
 als volksverhetzend eingestuft werde. Unter den konfiszierten 
Asservaten befänden sich gut 50 Exemplare einer zweiten Ausgabe der CD 
"Gift für die Ohren". Darüber hinaus seien 32 Zeitschriften aufgefunden 
und gleichfalls eingezogen worden, "in denen der Staat verunglimpft" 
werde. Zu den durchsuchten Objekten zählte der Vertrieb "Front Records" 
in Wurzen. Hier wurden 24 CDs "Gift für die Ohren" beschlagnahmt. 
Quelle: dpa, redok
12.01.2008 Quelle NDK
Am
 Abend findet ein Konzert der bundesweit bekannten Hooligan-Band 
"Kategorie C - Hungrige Wölfe" in der ehemaligen LPG-Halle im Eichenweg 
statt. Es kommen mehrere hundert Personen, die laut gröhlen und feiern 
("Die Stimmung kochte, was nicht zuletzt an dem hoffnungslos überfüllten
 Raum lag.", so ein Besucher im Internet). Die Polizei wurde bereits in 
den Mittagsstunden darüber informiert, trotzdem konnte das Konzert von 
ca. 21 Uhr bis 23.30 Uhr veranstaltet werden. Wie am 18.01.2008 bekannt 
wurde, gibt es seit November 2007 eine Nutzungsuntersagung seitens der 
Bauaufsicht des Landratsamtes für diese Halle, nachdem dort eine 
"Geburtstagsfeier" stattgefunden haben soll. 
Dies ist auch dem OBM Wurzens bekannt, der diese wichtige Information aber mutmaßlich nicht an die Polizei weitergab. Die hätte mit diesem Wissen das Konzert verhindern bzw. abbrechen können. Dr. Schmidt äußerte in einem Artikel der LVZ am 15.01.2008, dass er das Konzert nicht einfach als "gewesen" hinnehmen werde. Bereits einen Tag vorher machte die Landtagsabgeordnete Köditz auf das Konzert aufmerksam und forderte die Stadtverwaltung endlich zum handeln auf. Das Konzert der Nazi-Band sollte eigentlich in Halle/ Saale (Organisator dort: Nils L. - Mitarbeiter der NPD-Landtagsfraktion in Dresden und Organisator der so genannten Rudolf-Heß-Tour 2007 gemeinsam mit Hendrik Ostendorf) stattfinden, wurde dort aber abgesagt.
Gerüchten 
zufolge soll Thomas P. mitverantwortlich dafür sein, dass die 
Veranstaltung in die Halle nach Roitzsch verlegt wurde. Besucher kamen 
laut KfZ-Kennzeichen aus dem gesamten Bundesgebiet, vor allem aus 
Sachsen-Anhalt, sachsen und Thüringen. In einem Konzert-Videomitschnitt,
 der im Internet angesehen werden kann, ist auch mehrmals der so 
genannte "Hitlergruß" zu sehen. Die Halle, die sich mittlerweile als 
überregionaler Veranstaltungsort für Nazikonzerte etabliert hat, soll 
Peter J. ("Victoria-Kurve") gehören, der es an Uwe T. 
verpachtet/vermietet haben soll. Dieser soll auch den seit einigen 
Jahren von mutmaßlich Rechtsextremen genutzten Proberaum (Aryan Sound 
bzw. Aryan Hope?) in der Halle betreiben. Die Band "Kategorie C - 
Hungrige Wölfe" ist in der Hooligan- und Naziszene eine sehr populäre 
Band. Der Bruder des Sängers Hannes O., Hendrik O., ist im "Deutsche 
Stimme Verlag" in Riesa beschäftigt. In der Muldentaler LVZ (15.01.2008)
 reagiert OBM Dr. Schmidt und kündigt wieder mal Gespräche mit der 
Polizei an. Quelle: Wikipedia/ LVZ-Muldental/ eigene
01.01.2008 Quelle Chronikle
An die Tür eines Abrisshauses schmierten Unbekannte ein Hakenkreuz. Die Polizei konnte keinen Täter ermitteln.
2007
01.12.2007 Quelle NDK
Während
 einer Veranstaltung der Aktion „Kriegsverbrecher“ auf dem Wurzener 
Markt beobachten mehrere mutmaßliche Neonazis das Geschehen. Die Polizei
 versucht diese immer wieder zu vertreiben. Zudem verteilen Unbekannte 
in Briefkästen und an PKWs Flugblätter mit unglaublich vioelen 
Rechtschreibfehlern, die sich gegen die Marktaktion richten und in denen
 „die Ehre des deutschen Soldaten“ im 2.Weltkrieg „verteidigt“ wird. Im 
Gästebuch des NDK wird einige Tage zuvor ein sinngemäß ähnlicher Eintrag
 ins Forum gesetzt. Darin wird u.a. die sächsische Landtagsabgeordnete 
der Partei Die Linke Kerstin Köditz beleidigt. Die Aktion auf dem Markt 
richtet sich vor allem gegen verurteilte Kriegsverbrecher, die jedoch 
noch immer in Freiheit leben können ohne bisher von der deutschen Justiz
 belangt worden zu sein. In Wurzen lebt ein solcher Mann, der 1944 an 
einem Massaker an der Zivilbevölkerung im italienischen Marzabotto 
beteiligt war und der im Januar 2007 von einem italienischen Gericht zu 
lebenslänglicher Haft verurteilt worden war. Quelle: akubiz/ eigene
18.11.2007 Quelle NDK
Gegen
 18.00 Uhr demonstrieren und marschieren anlässlich des Volkstrauertages
 vom Jacobsplatz aus ca. 50 Rechtsextremisten, auch aus dem Muldentaler 
NPD-Kreisverband, mit Fackeln, schwarz-weiß-roten Fahnen und von 
Trommeln angeführt zum Alten Friedhof. am Bahnhof Dort legen sie am so 
genannten Kriegerdenkmal Gebinde nieder und veranstalten eine 
„Gedenkfeier“. Gegen 19 Uhr ist der Spuk vorbei. Die Polizei war im 
Vorfeld darüber informiert und beobachtete. Mutmaßlich war jedoch eine 
solche Demonstration nicht angemeldet worden und hätte so, wie in 
anderen Städten auch, erfolgreich verhindert bzw. beendet werden können.
 Quelle: eigene
16.11.2007 Quelle NDK
In 
der Dresdner Straße werden in den Abendstunden zwei ausländische Bürger 
von mutmaßlichen Rechtsextremen bedroht. Zu Verletzungen kommt es nicht.
 Es wird versucht Anzeige zu erstatten, jedoch soll der zuständige 
Polizist nach Aussage eines Betroffenen deutlich wenig Interesse gezeigt
 haben. Er fragte noch nicht einmal nach den Familiennamen des 
Anzeigenden. Quelle: Betroffener
20.09.2007 Quelle NDK
Wie
 Internetmedien berichten, will sich unter dem Namen „aryan-brotherhood“
 (arische Bruderschaft) seit kurzem ein mutmaßlich rechtsextremistischer
 Klub in der Leipziger Innenstadt etablieren. Dieser wurde vor einigen 
Tagen eröffnet. Am 22.09. und am 28.09. gibt es gleich zwei 
Eröffnungspartys, wie die Betreiber mitteilen. Angeboten werden sollen 
neben Thor-Steinar-Klamotten etc. auch Sicherheitsdienste. Die Domain 
der dazugehörenden Homepage ist auf Thomas P. registriert. Dieser hatte 
im Vorfeld bereits für die Eröffnung auf seiner Homepage geworben. Im 
Impressum der Homepage wird später Daniel Schw., Walther-Rathenau-Straße
 18, 04808 Wurzen als verantwortlich für den Inhalt angegeben. Der war 
am Urinbeutel-Angriff auf den Infostand des NDK am 07.08.2005 maßgeblich
 beteiligt und wurde verurteilt. Quelle: Indymedia/ NDK
17.09.2007 Quelle NDK
Die
 zu abstrusen Verschwörungstheorien tendierende und mehr als nur 
rechtslastige Zeitschrift „Der Buchheimer“ aus Bad Lausick ist mit 
seiner letzten Ausgabe nunmehr auch in Wurzen erhältlich: Der 
Zeitungsladen am Jacobseck bietet das selbst ernannte 
Möchtegern-Satiereblättchen von Bernd Uwe Hubmann an und wirbt dafür mit
 einem Extra-Aufsteller. Selbstdarstellung des Autors: „Damit sind wir 
nun in 7 Städte und auf Dörfer mit insgesamt 27 offiziellen und weiteren
 3 inoffiziellen Auslegestellen vertreten.“ Inhaltlich wird sich in der 
aktuellsten Nummer 7 mehrfach mit Mügeln und den Vorkommnissen dort 
„auseinander gesetzt“ und dabei massiv gegen die betroffenen Inder 
gehetzt. Quelle: Homepage von Der Buchheimer Nr.7
08.09.2007 Quelle NDK
Laut
 Verfassungsschutzinformation findet an diesem Abend im Wurzener 
Ortsteil Roitzsch (Eichenweg) wieder ein rechtsextremistisches Konzert 
mit ca. 150 Besuchern statt. Ursprünglich war für den Abend ein Konzert 
im Rahmen eines "Aktionswochenendes" der so genannten "Erzgebirgsjugend"
 in Brand-Erbisdorf geplant, das jedoch untersagt wurde. Auftreten 
sollten dort die Szene-Bands K.T.E. (Erzgebirge), Störmanöver (Hessen) 
und Feldherren (Bayern) sowie die Band Aryan Sound bzw. Aryan Hope aus 
Wurzen. So liegt die Vermutung nahe, dass es sich in Roitzsch um eine 
Ausweichveranstaltung für Brand-Erbisdorf handeln könnte. Quelle: VS
05.09.2007 Quelle NDK
Wie
 die Internetseite endstation-rechts.de meldet, hat eine Grundschule in 
Boizenburg 28 T-Shirts mit deren Logo beim Textilversand des bekannten 
Brandenburger Neonazis Gordon Reinholz (textildruck-eberswalde) drucken 
lassen. Eingefädelt haben soll dies der ebenso bekannte Neonazi Thomas 
„Steiner“ Wulff, der im Elternrat der Schule agiert. Schaut man in das 
Impressum des Eberswalder Vertriebes und auf die Kontaktseite des 
Wurzener Textilhandels „Texha-Wurzen“ (P./ front-records), so stellt man
 fest, dass beide dieselbe Adresse in Eberswalde haben. Der Wurzener hat
 seine Firma „Texha“ lediglich in die Bereiche Süd (Wurzen) und Nord 
(Eberswalde) eingeteilt. Quelle: endstation-rechts.de, eigene Recherchen
01.-02.09.2007 Quelle NDK
Wie
 Anwohner melden, soll an diesem Abend wiederholt ein Konzert in der 
Garage im Eichenweg stattgefunden haben. Die Garage dient seit 
mindestens 2005 auch Rechtsextremen als Treffpunkt und als Proberaum. 
Mehrere Konzerte fanden bisher statt, Anwohner fühlen sich bedroht und 
belästigt – unternommen wurde bisher jedoch seitens der Kommune und des 
Ortschaftsrates nichts. Quelle: Anwohner
25.-26.08.2007 Quelle NDK
Auf
 der neuen Zufahrt zur B 107 (verlängerte Straße des Friedens) ist 
mehrmals die Zahl 28 mit gelber Farbe gesprüht worden. Die Zahl gilt als
 Code der verbotenen Neonaziorganisation Blood&Honour und steht für 
die Stellung der Buchstaben B und H im Alphabet. Quelle: NDK
17.08.2007 Quelle NDK
Pünktlich
 zum 20. Todestag des Nazi-Kriegsverbrechers Rudolf Heß wird die 
Litfasssäule in der Albert-Kuntz-Straße mit Plakaten zur Erinnerung an 
den so genannten "Friedensflieger" beklebt. Am DISKA-Markt in der 
Külzstraße, an der Rossmann-Drogerie in der Marienstraße und in der 
Straße des Friedens werden Parolen in großen roten Lettern mit ähnlichen
 Inhalten geschmiert. So u.a.: "Rudolf Heß ermordet!", "Rudolf Heß - 
Dein Opfer unser Auftrag!", "Ich wähle die Freiheit Ihr - CDU, SPD, 
SED/PDS, ...". Noch am selben Tag werden zumindest die Plakate an der 
städtischen Litfasssäule beseitigt, die Schmierereien sind Tage später 
noch immer zu sehen. Quelle: eigene/ Fotos
04.-05.08.2007 Quelle NDK
Anwohner
 in der Rathenaustraße melden der Polizei in der Nacht, dass vom 
Grundstück Nr. 18 (Sitz von Front-Records) sehr laute und mutmaßlich 
Live-Musik kommt. Wahrscheinlich findet dort wieder ein Konzert statt, 
obwohl dem Betreiber P. dies seit langem widersagt wurde. Quelle: 
Anwohner
21.07.2007 Quelle NDK
Leipzig: 
Zu der von Neonazi Christian Worch angemeldeten bundesweiten 
Demonstration, zu der allerdings nur 37 Kameraden kommen, reisen auch 
wieder Rechtsextreme aus Wurzen an und nehmen an der Demo teil. U.a. 
dokumentieren dies mehrere Fotos. Zudem beteiligt sich ein mutmaßlicher 
Wurzener („... Beide Seiten (Worch und sein Kritiker – A.d.A.) haben 
großen Schaden angerichtet und das Gegenteil von Einigkeit und 
Gemeinschaft in der Bewegung gezeigt!!! ...Gruss aus Wurzen“) in einem 
Neonaziforum im Internet an der Diskussion der Rechten um die Kritik an 
Worchs Demonstrationen und Strategie. Quelle: eigene/ indymedia/ 
altermedia
07.07.2007 Quelle NDK
In der 
Nacht betreten gegen 0.30 Uhr drei mutmaßlich der rechtsextremen Szene 
zugehörige Männer, von denen einer ein T-Shirt der Neonazi-Band 
„Skrewdriver“ trägt, das Vereinshaus des Netzwerk für Demokratische 
Kultur e.V. (NDK) am Wurzener Domplatz in dem auch das sächsische 
Beratungsprojekt AMAL – Hilfe für Betroffene rechter Gewalt e.V. seinen 
Anlaufpunkt hat. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich noch ein 
ehrenamtlicher NDK-Mitarbeiter in den Büroräumen. Mehreren 
Aufforderungen, das Haus zu verlassen, widersetzen sich die Männer. Als 
der NDK-Mitarbeiter die Polizei rufen will, versucht einer der Männer 
ihn zu würgen. Der Mitarbeiter kann jedoch fliehen. Es wird ein Laptop, 
Kleingeld sowie ein Aktenordner entwendet. Der Aktenordner enthält die 
Unterschriften von rund 1.300 Wurzener Bürgerinnen und Bürgern, die sich
 nach dem Bombenanschlag auf das NDK im November 2004 mit dem Verein 
solidarisch erklärt hatten. Der Mitarbeiter erstattet Anzeige, die 
Kriminalpolizei ermittelt. 
Quelle: NDK
20.05.2007 Quelle NDK
In
 den Nachmittagsstunden greifen fünf mutmaßliche Rechtsextreme, die sich
 am Alten Friedhof aufhalten, zwei Punks im Bahnhofsshop an und 
demolieren Inventar bzw. zerschlagen eine Scheibe. Die Polizei wird 
informiert, kommt aber 15 Minuten später und scheint völlig überfordert 
zu sein, wie Zeugen aussagen. Die beiden Betroffenen flüchten vor den 
noch immer anwesenden Tätern, die auch im Beisein der Polizisten weiter 
drohen. Quelle: Zeuge
19.05.2007 Quelle NDK
Unbekannte
 haben am Lichtmast vor dem Kultur- und BürgerInnenzentrum D5 in 
schwarzer Schrift ein Hakenkreuz und die Parole "Deutschland den 
Deutschen" geschmiert. Das NDK als Eigentümer des anliegenden 
Grundstücks erstattete Anzeige. Der Mast allerdings gehört der Stadt 
Wurzen, welche die Schmierereien später entfernte. Quelle: NDK
17.05.2007 Quelle NDK
Beim
 C-Jugend-Spiel der Wurzener Fußballmannschaft „Frisch Auf“ gegen 
Fortuna Chemnitz kommt es zu Ausschreitungen, die von lautstarken 
rassistischen und antisemitischen Parolen begleitet werden. So 
beschimpfen die Wurzener Fans (ca. 30 Leute, von denen ein Teil das 
Stadion später verlassen musste) in Sprechchören die Chemnitzer (in 
deren Team spielen vietnamesische Sportler) mit "Scheiß Juden!", 
"Hurenschweine", "Fidschi-Schweine" und affenähnliche Laute nachgeahmt.
Das
 Spiel muss mehrfach unterbrochen werden, Schiedsrichterin Weigel 
schaltete die Polizei ein. Die mutmaßlichen rechtsextremistischen Fans 
gröhlen das so genannte U-Bahn-Lied ("Wir bauen eine U-Bahn, von 
Chemnitz bis Auschwitz.") oder wollten sich zu einem Hakenkreuz 
formieren. Auch die Schiedsrichter werden antisemitsch beschimpft. 
Betreuer und Trainer der Wurzener bagatellisieren und äußern den 
Schiedsrichtern gegenüber, dass sie das nicht so hochspielen sollen, es 
sei ja niemand zu Schaden gekommen und sie es im Spielbericht nicht so 
wild machen solle, da der DFB derzeit heiß auf solche Geschichten sei. 
Erst
 nach dem Spiel konnte durch einen Schiedsrichter die Polizei informiert
 werden, da ihm dies durch Drohungen seitens der Wurzener Betreuer nicht
 möglich war. Mittlerweile ermittelt der Staatsschutz. Täter und Verein 
müssen sich zudem vor dem Sportgericht verantworten, einer der Täter 
wird gesperrt. Erst auf Druck durch lokale und bundesweite 
Öffentlichkeit werden weitere Beteiligte vom ATSV-Vorstand sanktioniert 
und Konzepte gegen Rassismus und Rechtsextremismus ins Auge gefasst. 
Quelle: Bild, Spielbericht, Medien
06.05.2007 Quelle NDK
Vor
 Beginn des 8. Gedenkmarsches für die Opfer der Todesmärsche schmieren 
Unbekannte Schriftzüge mit diesen verächtlich machenden Inhalten auf die
 B6: „Lügenmarsch - ihr macht euch lächerlich“ und “Jede Wahrheit 
braucht einen Mutigen, der sie ausspricht - Freiheit für Ernst Zündel“. 
Die Polizei ermittelt und entfernte die Schmierereien. Quelle: 
LVZ-Muldental/ Zeugen
01.05.2007 Quelle NDK
Auf
 dem ALDI-Parkplatz in der Dresdner Straße treffen sich Mitglieder des 
NPD-Kreisverbandes Muldental, um gemeinsam mit Mitgliedern des 
NPD-Kreisverbandes Leipzig im vollbesetzten Reisebus zur Demonstration 
anlässlich des so genannten „Tages der Nationalen Arbeit“ nach Erfurt zu
 fahren. Reiseunternehmen ist die Firma „Eilenburger“ aus gleichnamiger 
Stadt. Quelle: Zeuge/ NPD Leipzig
19.03.2007 Quelle NDK
Rechtsextremistische
 Erscheinungen steigen im Muldentalkreis um über 30 Fälle auf 88 an, 
teilt Bernd Merbitz (Chef der Polizeidirektion Westsachen ) mit. Während
 sich Wurzen in den vergangenen beiden Jahren weitestgehend beruhigte, 
stiegen die Zahen der rechtsmotivierten Straftaten (hauptsächlich 
Propagandadelikte) in Grimma (Grimma: von acht auf 34, Wurzen: von18 auf
 elf) sprunghaft an. Weiterhin gibt es im Landkreis fünf rechtsextrem 
beeinflusste Jugendclubs. Damit steht der Muldentalkreis Regionen wie 
der Sächsischen Schweiz, dem Landkreis Delitzsch und Chemnitz in nichts 
nach, so Merbitz. Führend ist der Landkreis, wenn es um die Ausrichtung 
von rechtsextremen Skinheadkonzerten (Wurzen-Rathenaustraße, Roitzsch, 
Seelingstädt) geht - diese nehmen inzwischen Größenordnungen von 200-400
 Gästen an. Schwierig für die Polizei ist dabei zu unterscheiden, ob es 
sich um eine öffentliche oder private Veranstaltung handelt.
Quelle: LVZ-Muldental
18.03.2007 Quelle NDK
Während
 des Antirassistischen Sonntagsspaziergangs der JA/ SAM – Jugendgruppe 
der Linke/ PDS Muldentalkreis durch Wurzen provozieren und begleiten bis
 zu zehn Rechte die TeilnehmerInnen und drohen ihnen mit 
rechtsextremistischen Parolen. Zu Übergriffen kommt es nicht.
Quelle: NDK
2006
Ende 2006 / Anfang 2007 Quelle NDK
Thomas
 P. stiftet die Gewinne (T-Shirts und CDs) für ein Preisausschreiben des
 von „freien Nationalisten“ aus Halle sowie NRW herausgegebenen 
„Nationalen Infoblatts“. Sowohl auf der Internetseite als auch in der 
Printausgabe des dünnen Blättchens (Auflage von nach eigenen Angaben: 
1.500 Exemplare) findet sich mehrfach Werbung von ihm – sowohl für den 
Versandhandel „Front Records“ als auch für das Tattoo- & 
Piercingstudio „Colour and Pain“ in der Schillerstraße. Letzteres will 
offiziell nichts mit P. zu tun haben. Die gemeinsame Werbung in einem 
rechtsextremen Fanzine deutet jedoch auf anderes hin. Die „Colour and 
Pain“-Anzeige in der Ausgabe 12/2006 steht direkt unter einem Nachruf 
auf den verunglückten NPD-Landtagsabgordneten Uwe Leichsenring. Quelle: 
Nationales Infoblatt
29.11.2006 Quelle NDK
An
 der alten Gutshofmauer gegenüber der Bushaltestelle befindet sich u.a. 
der in ca. 60 cm hohen Lettern gemalte Schriftzug "Welcome in Roitzsch -
 White Power". Noch im Sommer 2007 ist dieser nicht entfernt worden. 
Quelle: Zeugen
28.11.2006 Quelle NDK
Auftakt
 im Prozess gegen Thomas P. wegen Volksverhetzung, Verwenden von 
Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und der Verbreitung von 
jugendgefährdenden Medien im Amtsgericht Grimma. Angeklagt sind zudem 
zwei weitere Männer, Thorsten K., Mitarbeiter bei Front Records, und 
Marcel M.. Quelle: Prozessbeobachter
19.11.2006 Quelle NDK
Am
 Sonntagabend treffen sich etwa 30 bis 40 mutmaßlich dem rechtsextremen 
Spektrum zugehörige Personen, die anschließend am Mahnmal auf dem Alten 
Friedhof Kränze ablegen mit Aufschriften wie „Die Vergangenheit strömt 
in hundert Wellen in uns fort. Nationale Sozialisten Delitzsch“ oder 
„Deutschlands unvergessene Helden“. Nach Polizeiangaben übernimmt der 
NPD-Kader Marcus Müller die Verantwortung für die Kranzniederlegung. 
Bedenklich ist nach Polizeiangaben weiterhin, dass die gemeinsame 
Kranzniederlegung auf enge Verbindungen zwischen Wurzener und 
Delitzscher Rechtsextremisten schließen lässt.
In der Presse wird
 durch den Stadtrat der SPD Konheiser thematisiert, dass die Kränze 
viele Tage lang liegen blieben und seitens der Stadt nicht weggeräumt 
wurden, wie andern Ortens. OBM Dr. Schmidt wies die Kritik mit dem 
Hinweis, dass ja jeder Bürger hätte Zivilcourage hätte zeigen können, 
zurück. Quelle: LVZ-Muldental
03.11.2006 Quelle NDK
Die
 antifaschistische Zeitschrift Der Rechte Rand berichtet in einem 
Artikel über den Kampf auf dem Rechtsrock-Tonträgermarkt und die nahezu 
mafiaähnlichen Methoden bei der Aufteilung des Marktes. Erwähnt wird 
u.a. der Wurzener Vertrieb Front Records, bei dem seit 2001 mindestens 
20 CDs veröffentlicht wurden und deren Chef P. regelmäßig Projekte der 
Szene unterstützt. Erwähnt wird auch, dass in den Räumen mehrere 
Konzerte veranstaltet wurden. Quelle: DRR, Nr.103
Oktober 2006 Quelle NDK
Gartenanlage
 hinter dem Bahnhof: Der letzte Garten auf rechter Seite hinter den 
Bahngleisen gegenüber der alten Halle wird von mehreren Rechten genutzt.
 U.a. ist oft ein tarnfarbener T2-Bus zu sehen. Zudem wird ab und zu 
lautstark rechte Musik abgespielt. Quelle: ZeugInnen
September/Oktober 2006 Quelle NDK
Thomas
 P. (Front Records) saniert mit Hilfe mehrerer Kameraden derzeit u.a. 
die Fassade seines Domizils in der Walter-Rathenau-Straße. Laut 
Behördeneinschätzungen scheint er ja über genügend Geld dafür zu 
verfügen. 
Quellen: eigene
20.09.2006 Quelle NDK
Winfried
 Petzold, Mitglied des Sächsischen Landtags für die NPD-Fraktion, reicht
 zwei Kleine Anfragen an die Staatsregierung ein. In insgesamt neun 
Fragen möchte er von der Sächsischen Staatsregierung detaillierte 
Auskünfte über die Arbeit des NDK haben. Gleichzeitig wirft Petzold dem 
NDK vor, eine gezielte Rufmord-Kampagne gegen die Stadt Wurzen und 
dessen Einwohner zu betreiben. Die NDK-Mitarbeiter werden von Petzold 
als „hochdotierte Ideologen“ bezeichnet. Quelle: Sächsischer Landtag
13.09.2006 Quelle NDK
Sechs
 Monate Jugendstrafe auf Bewährung und drei mal Freispruch. So lauteten 
die Urteile gegen vier der gefährlichen Körperverletzung beschuldigten 
Täter aus Wurzen und Umgebung. In der Nacht auf den 15. Mai 2004 griffen
 rund 15 Täter, die der rechten Szene zugehören sollen, in der 
Rosa-Luxemburg-Straße mehrere Jugendliche an und verletzten dabei zwei 
Personen schwer. Einer musste mit zweifachem Kieferbruch und einem 
Hämatom am Auge im Krankenhaus behandelt werden. Geschwungen wurden von 
den Angreifern auch Zaunlatten. Ausgangspunkt der nächtlichen Ereignisse
 war die Wurzener Esso-Tankstelle, wo die Betroffenen bereits verbal 
attackiert worden. Kurz darauf folgten mehrere rechte Jugendliche den 
späteren Opfern.
Quelle: AMAL Wurzen/ LVZ-Muldental
21.08.2006 Quelle NDK
Im
 Amtsgericht findet die Verhandlung zu einem Angriff auf einen 
Informationsstand des Netzwerk für Demokratische Kultur e.V. statt 
(siehe Meldung vom 7.9.2005). Dieser wurde im September 2005 von einem 
vermummten Angehörigen der rechten Szene mit einem mit Urin gefüllten 
Plastikbeutel beworfen, von dessen Inhalt mehrere NDK-Mitglieder 
getroffen wurden. Der Angeklagte, der über ein langes Vorstrafenregister
 verfügt – darunter Diebstahl, illegaler Schusswaffenbesitz, 
Sachbeschädigung, Beleidigung sowie Verwendung verfassungsfeindlicher 
Kennzeichen - wird zur Zahlung von 60 Tagessätzen á 18.- Euro 
verurteilt. Als Wohnsitz gibt der Angeklagte die Immobilie an, in der 
sich auch der rechtsextreme Vertrieb Front Records befindet.
Quelle: eigene
Sommer 2006 Quelle NDK
Im
 neuen Tatoo-Shop an der ehemaligen SPAR-Kaufhalle in Wurzen-Nord 
treffen sich mutmaßlich Rechte. U.a. wird oft ein Renault gesehen, der 
in der Heckscheibe eine großen White-Destiny-Schriftzug hat. Quelle: 
ZeugInnen
05.08.2006 Quelle NDK
Pappritz 
bei Dresden: Im letzten Jahr war es dem Bundestagswahlkampf zum Opfer 
gefallen, doch nun sollte das sog. Pressefest der Parteizeitung 
"Deutschen Stimme" wieder Geld in die Kassen der NPD spülen. Die 
Veranstaltung hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Renner der 
rechten Szene entwickelt. Trotz schlechtem Wetter und hohen Preisen 
kommen an diesem Samstag insgesamt mehr als 7000 Rechtsextreme aller 
Couleur auf ein Privatgelände bei Dresden, um wirren Vorträgen, sanften 
Balladen und hartem Rechtsrock zu lauschen. Auch "Front Records" aus 
Wurzen ist bei diesem 5. Pressefest mit von der Partie. Inhaber Thomas 
P. betreibt nach Angaben von Beobachtern den größten Verkaufsstand und 
lässt mit Lifestyle-Produkten aller Art die Herzen (und Geldbeutel) der 
Neonazis höher schlagen. Gegen eine Konzession in Höhe von 30.000 Euro 
(!) hat er sich von der NPD auch den Getränke- und Speisenverkauf 
gesichert und macht nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes „den 
Umsatz seines Lebens“. Die NPD will mit den Einnahmen (allein der 
Eintritt kostet 22,50 Euro) anscheinend das Festivalgelände kaufen.
Quellen: sächsische Presse, Verfassungsschutz Sachsen
30.06.2006 Quelle NDK
In
 einer vollbesetzten Kneipe in der Innenstadt werden während der 
gesamten Liveübertragung des WM-Spiels Deutschland-Argentinien 
rassistische und antisemitische Sprechchöre angestimmt. So wird fast 
jeder Ballbesitz der argentinischen Mannschaft mit "Jude! Jude! Jude!" -
 Rufen begleitet. Obwohl nur wenige tatsächliche Rechtsextreme anwesend 
sind, von denen die Sprüche angestimmt werden, beteiligen sich im 
Verlauf des Spiels immer mehr Zuschauer an den Parolenrufen. Der 
Kneipenbesitzer, dem dies - so berichten Zeugen - sehr zuwider ist, 
scheut jedoch bei dieser aggressiven Stimmung in seinem Lokal und aus 
Angst vor einer gewalttätigen Eskalation vor einem Eingreifen zurück.
Juni 2006 Quelle NDK
Während
 der Fußball-Weltmeisterschaft wird bei Front Records mehrfach eine 
Iran-Fahne aufgehangen. Damit wird Solidarität mit der gegenwärtigen 
iranischen Regierung und insbesondere dem iranischen Präsidenten Mahmud 
Ahmadinedschad demonstriert. Ahmadinedschad hatte mehrfach öffentlich 
den Holocaust geleugnet und die Vernichtung Israels gefordert.
27.05.2006 Quelle NDK
An
 diesem Abend kann wiederum ungestört ein Nazikonzert bei Front Records 
stattfinden. Aus gut unterrichteter Quelle wird bekannt, dass mindestens
 110 Besucher anwesend sind. Mit hoher Wahrscheinlichkeit tritt die 
polnische und in Neonazikreisen in ganz Europa äußerst populäre 
Nazisband Konkwista 88 (88=HH= Heil Hitler) auf. Trotzdem es im Vorfeld 
mehrere Hinweise an die Polizei gab, wurde das mittlerweile mindestens 
sechste dort veranstaltete Konzert wieder nicht verhindert.
Ca.
 20-30 rechtsextremistische Besuchern trafen sich bereits ca. 18 Uhr am 
Bahnhof und begrüßten sich mehrfach mit dem sog. Hitlergruß. Die 
daraufhin von ZeugInnen benachrichtigte Polizei kommt ca. 20 min später 
aus Taucha und Oschatz, die Wurzener gar 35 min.
27.04.2006 Quelle NDK
In
 der S-Bahn wird ca. 22.30 Uhr ein 22jähriger Mann aus Polen, der in 
Wurzen seinen Europäischen Freiwilligendienst ableistet von zwei 
Neonazis bedroht. Er steigt vorzeitig in Bennewitz aus, da er Angst hat,
 den Zug gemeinsam mit ihnen in Wurzen verlassen zu müssen.
25.04.2006 Quelle NDK
Während
 eines Treffens der Bundestagsabgeordneten von Bündnis90/ Die Grünen 
Monika Lazar mit sächsischen Initiativen gegen Rechtsextremismus, 
Vertretern Wurzener Unternehmen und dem Oberbürgermeister Dr. Jürgen 
Schmidt, lässt sich letzterer auch auf Nachfrage nicht zu einem 
öffentlichen politischen Statement gegen Rechtsextremismus, insbesondere
 gegen die lokalen Strukturen, wie den Versandhandel Front Records, 
hinreißen. Hingegen - so die Muldentaler Kreiszeitung in ihrer 
Berichterstattung am folgenden Tage – “anerkenne” er die Arbeit des 
Netzwerks für Demokratische Kultur e.V.
24.04.2006 Quelle NDK
Im
 Rathaussaal, der gleichzeitig als Parlaments- und Veranstaltungssaal 
dient, enthüllt Oberbürgermeister Dr. Jürgen Schmidt (CDU) ein neues 
Portrait in der Galerie früherer Stadtoberhäupter. Jenes des von 1938 
bis 1945 amtierenden Bürgermeisters Dr. Armin Graebert. Graebert, 
langjähriges NSDAP-Mitglied, gilt als so genannter "Retter der Stadt", 
da er diese 1945 kampflos den Alliierten übergeben und somit vor der 
Zerstörung bewahrt habe. Die Ehrung des in der Zeit aktivster 
Judenvergasung und Verfolgung von Antifaschisten fungierenden 
Stadtoberhaupts erfolgte ohne Beschluss des Stadtrates. Die in der 
lokalen Presse betonte, “wie die öffentliche Diskussion bewies, (…) 
Zustimmung einer breiten Mehrheit" (LVZ) für eine solche Würdigung 
Graeberts ist mehr als zweifelhaft, zumal es eine solche öffentliche 
Diskussion und Transparenz nie gab. Initiiert wurde die Ehrung von zwei 
bis drei (!!!) Pensionären, ehemaligen Lehrern, die bereits 2005 dem 
ehemaligen Bürgermeister die Ehrenbürgerschaft verleihen lassen wollten.
 Dies ist jedoch nur lebenden Persönlichkeiten vergönnt. Maßgeblich an 
der Bewahrung Wurzens im Jahr 1945 beteiligt waren die beiden Wurzener 
Antifaschisten von KPD und SPD, Otto Schunke und Kurt Krause. Beide 
wurden - so die Presse - während der Enthüllung im Ratssaal von 
Hans-Adolf Graebert, Sohn des nun Geehrten, positiv erwähnt.
April 2006 Quelle NDK
Informationen
 aus gut unterrichteter Quelle zufolge soll sich Front-Records-Inhaber 
P. um eine von privat zu verkaufende Immobilie in Nähe der Dresdner und 
der August-Bebel-Straße bemühen. Bisher habe der Kauf nicht abgewickelt 
werden können, u.a. mutmaßlich deshalb nicht, weil die Stadt Wurzen ein 
Vorkaufsrecht habe. Ob diese ihr Recht wahrnehmen wird, um den Kauf und 
die damit verbundene weitere Etablierung von Front Records in der Stadt 
zu verhindern, ist fraglich.
März 2006 Quelle NDK
Die
 Wurzener Nazi-Band “White Destiny” bringt eine zweite Cd mit dem Titel 
“Wurzner Jungs” heraus. Erschienen ist diese beim Chemnitzer Nazilabel 
PC-Records. 12 Titel – teils deutsche, teils englische Texte – im 
“typischen RAC-Stil”. Ein 12-seitiges Booklet mit Texten – u.a. über die
 Band aus dieser Chronik – und Fotos liegt der CD bei. Verkauft wird sie
 in fast allen einschlägigen Nazi-Online-Vertrieben der Bundesrepublik 
für ca. 14,50 ¤. Natürlich auch bei Front Records. In mehreren rechten 
Foren wird die Scheibe jedoch ziemlich verrissen und als musikalisch in 
den 90er Jahren stehengeblieben bewertet. Auch textlich gibt’s Kritik. 
So z.B. bei arian**.com: “Hervorzuheben ist vielleicht noch das Lied 
"Muldentaler Lied", eine Ode an die Region, die man aber getrost 
vergessen kann. Texte wie "Ob Grimma, Colditz, Wurzen, all das ist das 
Muldental, Radikal, Deutsch, National." sind einfach schlecht.”
19.03.2006 Quelle NDK
Zum
 Antirassistischen Sonntagsspaziergang, zu dem die Jugendantifa/ 
Sozialistische Aktion Muldentalkreis einlud, gehen ab 13 Uhr ca. 40 
zumeist junge Leute durch die Innenstadt, um auf das derzeitige 
Fortschreiten des lokalen und bundesweiten Rechtsextremismus aufmerksam 
zu machen. Es gibt mehrere Redebeiträge. Die Route verläuft u.a. nahe am
 Front-Records-Sitz in der Rathenau-Straße vorbei. Die Polizei begleitet
 die Demonstration, ca. 50 Beamte sollen im Einsatz sein, so berichtet 
die LVZ später. Zu Zwischenfällen kommt es nicht, lediglich ein 
bekannter Rechter begleitet die SpaziergängerInnen ein Stück des Weges 
und fotografiert via Handy.
Ende Februar 2006 Quelle NDK
Mit
 der Schließung des Machener Sonnenstudios geht der gleichzeitige Umzug 
des Textildruckservice Protexdruck und der gesamten Druckerei Thomas P.s
 nach Wurzen einher. Alles befindet sich nun in der 
Walter-Rathenau-Straße 18, nachdem dort 2005 massive Umbauten 
stattfanden. Derzeit soll Inhaber P. auf der Suche nach 
Lagerräumlickeiten in Wurzen sein. U.a. habe ihn die ehemalige Kaufhalle
 in Wurzen Nord interessiert, die er jedoch nicht bekommen habe, wie 
Behörden mitteilten. Dass er bei der Suche Hilfe von dem Wurzener 
Werbestudio Hund+Scheuring im Crostigall erhalte, wie durch Insider 
gemutmaßt wird, kann derzeit nicht bestätigt werden. Berichten zufolge 
soll P. zudem seit längerem ein mögliches Interesse zeigen, in Wurzen 
ein Tattoostudio etablieren zu wollen. Ob es bei der gleichzeitigen 
Schließung in Machern und der Eröffnung eines Sonnenstudios sowie eines 
Tattoostudios durch einen Dirk Sch. in der Wurzener Schillerstraße einen
 Zusammenhang gibt, sei dahingestellt. Fest steht, dass die Homepages 
beider Läden auf Front Records und Thomas P. angemeldet wurden. Links 
gibt es u.a. zu P.s Protexdruck und zum Untergrundstore von Daniel 
Benetka (Footballstar von Galaxy Frankfurt) in Leipzig. Dieser verlinkt 
wiederum P.s Protexdruck sowie die o.g. Läden. (Quelle: eigene, LRA)
24.02.2006 Quelle NDK
Die
 Räume des Front-Records-Inhabers Thomas P. in der Rathenaustraße 18 
werden ab 9 Uhr durch LKA-Beamte nach T-Shirts und CDs durchsucht. 
Richter Weimann vom Amtsgericht Grimma, Zweigstelle Wurzen, hatte den 
Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschluss ausgestellt. 177 der gesuchten
 T-Shirts mit volksverhetzenden Aufdrucken (”Hoolicaust”) wurden 
sichergestellt. Dazu fünf Tonträger. Außerdem wurden Geschäftsunterlagen
 beschlagnahmt.
16.02.2006 Quelle NDK
An 
diesem Tag ging nach vier Verhandlungstagen der Prozess gegen fünf 
Rechte im Amtsgericht Grimma/ Wurzen zu Ende. Sie waren angeklagt, in 
den Morgenstunden des 18. Juli 2004 zwei junge Männer (29 und 27 Jahre 
alt) auf dem Wurzener Marktplatz geschlagen und einen von ihnen schwer 
verletzt zu haben. (siehe 18.07.2004) Leider kam es am letzten 
Verhandlungstag zu einer überraschenden Wendung. Nachdem aus Sicht der 
beiden Opfer und deren Nebenklagevertreter und verschiedensten 
Zeugenaussagen die Sachlage relativ eindeutig erschien und zumindest 
vier Tätern eine mehr oder weniger aktive Beteiligung an dem Übergriff 
nachgewiesen werden konnte, stellte der anklagende Staatsanwalt einen 
Antrag auf Einstellung des Verfahrens. Unter Ausschluss der 
Öffentlichkeit und nach Unterbrechung der Sitzung einigten sich die 
Beteiligten auf individuelle Vergleiche, die durch den vorsitzenden 
Richter schriftlich fixiert wurden. Ein Urteil gegen die vier wurde 
somit nicht verhängt. Für die beiden Opfer bedeutet dies, dass der 
damals schwer Verletzte insgesamt 7000 € Schmerzensgeld von vier Tätern 
bekommt, das zweite Opfer 400 €. Die Zahlungen erfolgen in monatlichen 
Raten. Bei Nichteinhaltung der Vereinbarungen wird jedoch das Verfahren 
wieder eröffnet werden, so der Richter. Der fünfte Angeklagte wurde 
freigesprochen.
11.02.2006 Quelle NDK
Dresden/
 Wurzen: Zur Demonstration von Rechtsextremisten anlässlich der 
Bombardierung durch die Alliierten 1945 fahren auch wieder Wurzner mit. 
Ein Reisebus holt diese vom ALDI-Parkplatz an der Dresdner Straße ab
Januar 2006 Quelle NDK
Thomas
 P. wirbt in der NPD-Postille "Deutsche Stimme" aus Riesa. Zwischen 
einer Anzeige für die Fahrschule des NPD-Landtagsabgeordneten Uwe 
Leichsenring und der für eine private Ferienwohnung in schönen 
Königstein (“21,1 % NPD – Hier macht man Urlaub!”) findet sich in der 
Januar-Ausgabe der Zeitung auch der Hinweis auf eine “Nationale 
Textildruckerei”: “Wir veredeln T-Hemden (...) für Kameradschaften, 
Vereine etc. zu volknahen Konditionen.” Nähere Angaben zum Unternehmen 
fehlen zwar, aber aus der abgedruckten Telfonnummer geht klar hervor, 
dass es sich um den rechtsextremistischen Versandhandel (inkl. 
Textildruck-Service) “Front Records” aus Wurzen handelt.
17.01.2006 Quelle NDK
Der
 sächsische NPD-Vorsitzende und Landtagsabgeordnete Winfried Petzold 
reicht wiederholt eine Kleine Anfrage an die Staatsregierung zu den 
mittlerweile eingestellten Ermittlungen zum – wie er es ausdrückt – 
“vorgeblichen” und “vermeintlichen” Bombenanschlag auf das Netzwerk für 
Demokratische Kultur e.V. am 7. November 2004 ein. Petzold fragt u.a. 
danach, wie die Staatsregierung “das mögliche Vorliegen von politischen 
Gründen für die Erfolglosigkeit der Aufklärungsbemühungen staatlicher 
Organe” bewerte. (Quelle: Sächsischer Landtag, Drucksache Nr. 4/4060)
Anfang 2006 Quelle NDK
Nachfolger
 des aus dem Stadtrat ausgeschiedenen Müller-Vertrauten Thomas 
Rosenberger ist Matthias Schindler. Laut Wahlliste hätte jedoch Thomas 
Jablinski die Nachfolge antreten müssen.
2005
26.11.2005 Quelle NDK
Am
 26. Dezember konnte in Gera ungestört eine Fight Club Veranstaltung mit
 Nazis ablaufen. Trotz einer Stadtratsresolution und einer Erklärung der
 Free Fight Association versammelten sich etwa 400 Zuschauer in der nach
 dem ermordeten Antifaschisten Erwin Panndorf benannten Sporthalle in 
Gera, unter ihnen auch mehrere Nazigruppen. Neben unauffällig 
gekleideten Nazis tauchten auch T-Shirts mit Labels wie *Landser» oder 
*Hauptkampflinie» auf. Außerdem waren Mitglieder mehrerer Nazibands und 
Nazi Free Fight Vereinen präsent. Aus Altenburg tauchten Personen der 
Nazihatecorebands «Moshpit», «Abolition» und «Eternal bleeding» und aus 
Wurzen Matthias Eichler vom Nazi Free Fight Verein «Fighting Fellas» 
auf. Dieser betreibt den Onlineshop «Gewalttätersport» und unterhält 
gute Kontakte zu Thomas P., der den nazistischen Onlineshop «Front 
Records» betreibt.
Außerdem waren Nazis der Band «Blitzkrieg» 
aus Chemnitz, die bei anderen Fight Clubs auch in «Hoonara» (Hooligans, 
Nazis und Rassisten) Gruppen auftreten und Aktivisten aus dem in 
Deutschland verbotenen «Blood & Honour» Spektrum in der Sporthalle 
zugegen. Einlass und Ordnerdienst übernahmen Personen des Eastfight e.V.
 und der Alpha DSD Security, über deren Kontakte in Nazikreise die 
Antifaschistische Aktion Gera [AAG] Anfang Dezember berichtete. (Quelle 
und Text: w.w.antifasichistische-nachrichten.de)
26.11.2005 Quelle NDK
Während
 und nach der Fußballbegegnung des FC Lok Leipzig und des ATSV Wurzen in
 Wurzen kommt es zu massiven Ausschreitungen. Fans bewerfen 
Polizeibeamte mit Ziegelsteinen, Fahrrädern, Wassertonnen, Flaschen und 
Feuerwerkskörpern. Randalierer kippen einen in der Nähe abgestellter 
Funkwagen um und zerstören diesen. Insgesamt gibt es 18 verletzte 
Polizeibeamte. 
Zwei Tatverdächtige werden vorläufig 
festgenommen, die Auswertung des Videomaterials dauert an, so die 
Polizei. U.a. wird einer der Verantwortlichen in den Reihen des SV 84 
Roitzsch (OT Wurzen) ausgemacht. Veröffentlichte Fotos der Muldentaler 
Kreiszeitung und Zeugenaussagen lassen deutlich auf die aktive 
Beteiligung Wurzener Rechter aus dem Umfeld der Fighting Fellas 
gewalttätersport.de und Front Records an den Ausschreitungen schließen. 
In einem Eintrag vom 1. November auf der Fanpage www.lok-forum.de “laden
 ab 10.00 Uhr die Fighting Fellas Brotherhood+LOK-Fanclub Wurzen ´Wir 
sind die Größten der Welt´ in das Boxgym Dresdner Straße ein. Es wird 
eine private Fanparty aller Fraktionen stattfinden in der alte und neue 
Gesichter unserer Fangemeinde sich treffen. Für Speis+Trank und gute 
Laune wird gesorgt sein. Es wird dann ein gemeinsamer Abmarsch Richtung 
Wurzner-Stadion stattfinden. In diesem Sinne Sport Frei!”
In den 
frühen Morgenstunden überfallen gegen 1.30 Uhr ca. 12 rechte Jugendliche
 mehrere Gäste des Shops am Bahnhof, die sich vor diesem aufhalten. 
Dabei werden drei Gäste verletzt, sie erleiden u.a. Hämatome und 
Schürfwunden im Gesichtsbereicht. Ein Mädchen wird zudem gleichzeitig 
von einem bekannten und vorbestraften Wurzener am Bahnsteig 1 brutal 
zusammengeschlagen. Zwei anwesende Bundespolizisten, die aus einem 
wartenden Zug die Tat sehen, greifen trotz Anruf eines Jugendlichen um 
Hilfe nicht ein. Sie drohen ihm mit einer Anzeige wegen 
Beamtenbeleidigung. Der Inhaber des Shop benachrichtigt die Polizei, die
 mit ca. 6-8 Beamten eintrifft. Ein Täter wird festgenommen. 
Nachdem
 die Polizei den Tatort verlässt, verlassen auch die Opfer das Gelände. 
Den Angegriffenen sind mehrere Täter bekannt, es wird Anzeige erstattet.
 Die Rechten, die zum größten Teil Wurzener sind, outen sich u.a. 
lautstark als sogenannte Freefighter und kommen aus der nahe gelegenen 
Diskothek Victoria (Die Kurve), wie Zeugen berichten. Bereits vor dem 
Überfall waren drei Rechte vor Ort und beleidigten und bedrohten die 
Anwesenden, wobei einer der Rechten einem Gast eine Flasche auf den Kopf
 zerschlug und ihn verletzte. Aber auch nach dem oben beschriebenen 
Überfall versuchten nochmals ca. 30 Rechte lautstark an den Bahnhof zu 
gelangen, was jedoch durch die massive Präsenz der Polizei verhindert 
wurde.
15.11.2005 Quelle NDK
Drei 
alternative Jugendliche werden in der Diskothek Victoria (Dresdner 
Straße), die als "Kurve" bekannt ist, von mutmaßlich rechten Besuchern 
bedroht. Einer wird geschlagen und verletzt. Ein weiteres Opfer erleidet
 durch einen anwesenden Securitymitarbeiter einen Nasenbeinbruch. Die 
drei wurden nach Verlassen des Lokals von mindestens einem Rechten 
weiter verfolgt. Anzeigen wurden durch die Betroffenen gestellt. In der 
"Diskothek" sind, so ZeugInnen, immer wieder bekannte Wurzener Rechte 
anzutreffen.
13.11.2005 Quelle NDK
Zum 
Volkstrauertag haben unbekannte mutmaßlich Rechte einen Kranz am Denkmal
 für gefallene deutsche Soldaten der beiden Weltkriegeam alten Friedhof 
niedergelegt. Zeugen berichten, dass die dazugehörige Schleife mit 
folgendendem Spruch geziert ist: Geheiligt sei der Toten Name, die nie 
das große Werk vollbracht. Dem sie ihr junges Leben weihten, in ihres 
Vaterlandes Nacht. Deutsche Jugend 2005.
Eine Recherche vor Ort zeigte, dass die Schleife abhanden gekommen war.
05.11.2005 Quelle NDK
An
 diesem Samstagabend kann in den Räumlichkeiten des 
rechtsextremistischen Versandhandels Front Records in der 
Walter-Rathenau-Straße 18 (ehemals Fleischerei) in Wurzen wiederholt ein
 Konzert mit vier mutmaßlich rechtsextremistischen Bands stattfinden. 
Anwesend waren - so vorliegende Informationen - mehr als 200 Personen 
der rechtsextremen Szene aus ganz Sachsen, u.a. aus den Landkreisen 
Döbeln, Delitzsch-Eilenburg, Torgau-Oschatz, Leipziger Land, Saalekreis 
sowie aus Dresden und Leipzig. Presse und Polizei waren im Vorfeld über 
die Veranstaltung informiert worden.
01.11.2005 Quelle NDK
Der
 selbsternannte “Chef” der so genannten Wurzener Bruderschaft Fighting 
Fellas (gewalttaetersport de) Matthias E. hat an der Heckscheibe seines 
Kleinbusses ein Plakat angebracht, auf dem er gegen “Linksfaschisten” – 
gemeint ist das NDK – hetzt und Fotos einiger Aktiver des Vereins 
veröffentlicht. E. kann mittlerweile neben Thomas P. von Front Records 
als eine zentrale Figur des lokalen Rechtsextremismus eingeschätzt 
werden. In einem Beitrag des Fernsehmagazins Kontraste über die derzeit 
sehr populären Freefight-Clubs wird der fortschreitende Einfluss von 
Rechtsextremisten auf diesen Sport bzw. dessen Veranstaltungen 
thematisiert. Beispiel hier: Wurzen. Mutmaßlich beteiligt ist dabei 
neben Front Records als Sponsor immer wieder auch der o.g. 
Kampfsportclub und Matthias E.. “Trainiert” wird in einem Gebäude in der
 Dresdner Straße, dessen Vermieter der Besitzer eines angrenzenden 
Autohauses ist. In dem Gebäude fand laut Zeugen und Internetberichten 
bereits mindestens eine sogenannte Free-Fight-Veranstaltung statt.
19.10.2005 Quelle NDK
Wie
 die Leipziger Staatsanwaltschaft der Bürogemeinschaft in der 
Bahnhofstraße 19 schriftlich mitteilt, wurde das Ermittlungsverfahren 
gegen Unbekannt zum Tatvorwurf des Herbeiführens einer 
Sprengstoffexplosion eingestellt. Ein Täter konnte bisher nicht 
ermittelt werden. Wie berichtet, haben in der Nacht vom 6. zum 7. 
November 2004 Unbekannte zwei Sprengkörper an Schaufenster und 
Eingangstür der Gemeinschaftsbüros von Mobilem Beratungsteam, 
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt AMAL und dem Netzwerk für 
Demokratische Kultur angebracht und gezündet. Verletzt wurde niemand, es
 entstand Sachschaden in Höhe von ca. 1000 Euro.
Ermittlungen 
von Polizei bzw. Staatsanwaltschaft laufen derzeit noch zum Überfall auf
 eine Kultursommerveranstaltung des NDK am Domplatz im Sommer dieses 
Jahres durch Rechte und zum Überfall auf den NDK-Infostand auf dem Markt
 im September. Zu von Front Records - Inhaber P. angestrengte Anzeigen 
gegen das NDK zum Vorwurf des "Aufrufs zum Mord" laufen ebenfalls noch 
Ermittlungen.
27.09.2005 Quelle NDK
Es
 wird der Einbruch in den Internetauftritt des rechtsextremen Versandes 
Front Records gemeldet. Dabei wurden mehr als 2500 Namen und Adressen 
von Bestellern öffentlich zugänglich gemacht. Im wenig später ebenfalls 
“gehackten” Naziportal Freier Widerstand wird Inhaber P. scharf von 
seinen eigenen Kameraden wegen seiner großer Internet-Sicherheitslücken 
angegriffen. Er selbst äußert sich diesen Angriffen gegenüber teilweise 
sehr abfällig.
07.08.2005 Quelle NDK
Ein 
Infostand von NDK und Mobilen Beratungsteam auf dem Wurzener Markt wird 
von einem vermummten Mann angegriffen und mit einem Urinbeutel beworfen.
 Ein couragierter Wurzener kann ihn jedoch am Fliehen hindern und 
überwältigen. Er wird jedoch massiv von ca. zwölf plötzlich 
eintreffenden rechten Männern bedroht. Die wenig später eintreffende 
Polizei nimmt den Angreifer mit. Es wird Anzeige gegen ihn gestellt. 
Unter den Rechten ist auch der Front Records Inhaber P.. Dieser stellt 
noch am selben Tag Anzeige gegen das NDK wegen des “Aufrufs zum Mord”. 
Durchsetzen will er das mit seiner in rechtsextremistischen Kreisen der 
Bundesrepublik berüchtigten Rechtsanwältin Gisa Pahl aus Hamburg. Zeugen
 berichten später, dass sich der Angreifer – ein Leipziger - kurz vor 
der Attacke am Markt auf dem Gelände des Front Records Versandes in der 
Rathenaustraße aufhielt.
05.08.2005 Quelle NDK
Laut
 einer anonymen Meldung gibt es durchaus ernst zu nehmende 
Informationen, dass ein bekannter Wurzener Neonazi (Kai D.) die 
sogenannte Schulhof-CD “Anpassung ist Feigheit” in Wurzen und Umgebung 
verteilen will. An der Verteilung soll auch der AltenburgerThomas 
Gerlach - Anmelder einer Neonazi-Demonstration am 17.08. in Altenburg - 
beteiligt sein. Es soll sich um etwa 300-400 CDs handeln, die Kai D. 
erhalten solle. Die Information wurde an die Polizei weitergeleitet.
Juli 2005 Quelle NDK
Im
 Antifaschistischen Infoblatt erscheint ein Artikel über Verbindungen 
von sogenannten Fight Clubs und der rechtsextremen Szene. Benannt werden
 auch die Wurzener Kampfsportgruppe Fighting Fellas und deren Beziehung 
zu Front Records.
Wie Insider aus Wurzen informieren gibt es 
bei einigen Aktiven innerhalb der Kampfsportgruppe mittlerweile großen 
Widerstand gegen die starke Infiltration durch Rechte, die 
Zusammenarbeit mit Front Records und die Politisierung ihres Sports.
Wurzen:
 Direktkandidat der NPD zur Bundestagswahl am 18.September für den 
Wahlkreis Muldental ist der Kreisvorsitzende und Mitarbeiter des 
Landtagsabgeordneten Schön Marcus Müller.
Wurzen: Bereits 
mehrmals in den letzten Wochen wird ein Jugendlicher aus Wurzen Opfer 
rechter Schläger. Ihm wird aufgelauert, er wird mehrfach bedroht und 
verletzt. Vor einem Anzeigen der Straftaten schreckt er trotzt der 
massiven Übergriffe auf ihn und aus Angst noch immer ab.
23.07.2005 Quelle NDK
Zu
 einem Direktverkauf in der Rathenau-Straße lädt Front Records ein. 
Geworben wird mit Preisnachlass: Jedes Shirt 10 Euro. Für Musik, Essen 
und Getränke sei auch gesorgt. Vermutlich gab es auch Livemusik. Die 
Veranstaltung wurde angeblich auch angemeldet.
16.-17.07.2005 Quelle NDK
In
 der Nacht vom Freitag zum Sonnabend bedrohten ca. 25-30 Neonazis die 
Gäste einer Kultursommer-Veranstaltung des Netzwerks für Demokratische 
Kultur e.V. (NDK) auf dem Domplatz 6 in Wurzen. Zwei Gäste erlitten 
dabei schockähnliche Zustände. Mit Hilfe der Polizei wurden sie zum 
Verlassen des Geländes gezwungen, belagerten aber weiter den Domplatz. 
Die Neonazis verlangten lautstark Eintritt zum Gelände und hatten 
bereits das an der Außenmauer befestigte Kultursommer-Banner in Brand 
gesteckt und ein Fahrrad demoliert. Die Beamten nahmen von einigen die 
Personalien auf und forderten Verstärkung an. Bis diese eintraf, 
bemühten sich sie sich, die provozierende Parolen wie “Hier marschiert 
der nationale Widerstand!” skandierende Gruppe vor dem mittlerweile 
geschlossenen Tor zurückzuhalten. Um 2:30 Uhr löste die Polizei mit 
Hilfe weiterer Verstärkung die Zusammenrottung der Neonazis auf dem 
Domplatz endgültig auf. Mehrere verängstigte Gäste wurden nach Hause 
geleitet. Das NDK erstattete Strafanzeige.
11.06.2005 Quelle NDK
Die
 Homepage von Front Records wurde überarbeitet online gestellt. Statt 
des wie bisher auf der Startseite abgebildeten Ian Stuart Donaldson 
(verstorbener Skrewdriver-Sänger) wird man nun durch deutsche 
Wehrmachtssoldaten mit Stahlhelm und Maschinengewehr begrüßt. Insgesamt 
ist die Page militaristischer, nationalsozialistischer und aggressiver 
gestaltet.
Im Online-Shop der Wurzener Kampfsportgruppe 
Fighting Fellas werden u.a. rechtsextremistische CDs verkauft. Auch das 
Textilangebot ähnelt auffallend dem von Front Records. Die Faxnummer des
 Fellas-Shops ist dieselbe Telefon- und Faxnummer wie bei Front Records.
07.06.2005 Quelle NDK
Es
 findet bei Front Records eine Durchsuchung durch Polizeibeamte des 
Landeskriminalamtes Sachsen (Soko Rex), der Polizeidirektion Westsachsen
 und der Bereitschaftspolizei statt, die mit mehreren Kleinbussen und 
PKWs anrückten. Laut Staatsanwaltschaft Leipzig wurden 89 Tonträger und 
192 Booklets mit Hakenkreuzabbildung beschlagnahmt. Ermittelt wird wegen
 Verdachts der Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen und 
Volksverhetzung, bestätigte die Staatsanwaltschaft Leipzig. Begonnen 
hatte die Durchsuchung gegen 9 Uhr und dauerte mehrere Stunden. 
Durchsucht wurden auch Räume und eine Wohnung des beschuldigten Inhabers
 des Vertriebes, Thomas P., in Machern.
Ende Mai 2005 Quelle NDK
Auf
 dem Gelände von Front Records wird intensiv gebaut, berichten Zeugen. 
Auf dem Internetportal ist das Forum wieder geöffnet, nachdem es durch 
Unbekannte “gehackt” wurde. Gute Kontakte bestehen seit einigen Monaten 
zwischen Front Records und Aktiven einer Wurzener Kampfsportgruppe. 
Diese lassen sich von Front Records sponsoren und tragen offen dessen 
faschistische T-Shirts. Front Records- und Protex-Druck - Werbebanner 
hingen zudem auf verschiedenen öffentlichen Kampfsportveranstaltungen in
 Thüringen und Sachsen, bei denen der Vertrieb auch mit Verkaufsständen 
vertreten ist. Auch Bands sollen wieder in den Räumen der 
Rathenau-Straße proben. Beides berichteten Zeugen. Gewerbe hat P. in 
Wurzen (Versandhandel und Verkauf von Textilien und Tonträgern, 
Veranstaltungsservice), Schildau (beides Hauptniederlassungen) und 
Machern (Solarium, Textildruck und –handel = Protex-Druck) angemeldet.
28.05.2005 Quelle NDK
Während
 des gesamten Stadtfestes sind wieder eine Vielzahl rechtsextremer 
Jugendliche anwesend, die ihre Gesinnung auf T-Shirts offen zur Schau 
tragen. Aufdrucke wie “Freiheit für alle Nationalisten!”, “Frei Sozial 
National”, “White Power” und “Landser” (verbotene rechtsextremistische 
Band) sind keine Seltenheit. Sie halten sich zeitweise vor allem in der 
Domgasse und an der Liegenbank auf. Seit Wochen treffen sich zudem 
Rechte vor der Eisdiele Schönemann am Markt. In der Nacht wird ein 
Jugendlicher von mehreren Rechten zusammengeschlagen und verletzt. Gegen
 00.40 Uhr grölen Jugendliche mehrfach “Sieg Heil!” in der Innenstadt.
23.-24.05.2005 Quelle NDK
Brandis
 / Wurzen: Das Muldentaler Forumveranstaltet in beiden Städten 
Informationsabende zu Rechtsrockmusik und rechtsextremen Vertrieben. 
Referent Christian Dornbusch von der FH Düsseldorf geht auch auf das 
Wurzener Label Front Records ein, welches zu den bundesweit fünf größten
 Vertrieben mit einem geschätzten Umsatz von mehreren hunderttausend 
Euro im Jahr gezählt wird. An beiden Abenden halten sich rechte bzw. 
sympathisierende Beobachter in der Nähe auf bzw. waren angebliche. Auch 
Inhaber P. erscheint in Wurzen kurzzeitig in der Nähe des 
Veranstaltungsortes.
29.03.2005 Quelle NDK
In
 der Kleingartenanlage Am Güterbahnhof (Schwarzer Weg) treffen sich 
immer wieder rechte Jugendliche im Gartengrundstück eines bekannten 
Wurzener Rechten. Weitere Treffpunkte Rechter sind wieder der Spielplatz
 im Rosental und Front Records in der Rathenau-Straße 18. In Roitzsch 
probt noch immer eine mutmaßlich rechte Band in einem alten Gebäude im 
Eichenweg.
23.02.2005 Quelle NDK
Mit 
einer Plakatierungsaktion haben in der Nacht zum Mittwoch mutmaßlich 
Neonazis dem am 23.Februar 1930 verstorbenen Neonazi und rechten 
Märtyrer Horst Wessel gehuldigt. Im gesamten Stadtgebiet wurden farbige 
Portraits Wessels mit dem Schriftzug “Am 23.Februar 1930 hörte ein 
starkes Herz auf zu schlagen. Ermordet durch rote Hand!”. Verantwortlich
 zeigen sich der aus Rostock stammende Lars J., einschlägig bekannter 
und vorbestrafter Neonazi und Leugner des Holocaust sowie das in 
Norddeutschland berüchtigte rechtsextreme Internetportal 
www.widerstandnord.com.
11.01.2005 Quelle NDK
In
 der LVZ erscheint eine Meldung, dass es bisher keine Spuren von den 
Tätern des Bombenanschlags vom 06./07.11.2004 gibt. Die Auswertung der 
am Tatort gefundenen DNA-Spur habe noch kein Ergebnis gebracht.
2004
Ende 2004 Quelle NDK
2004
 fanden laut dem Opferberatungsprojekt AMAL 15 rechtsextremistische 
Straftaten im Muldentalkreis statt. Es gab 12 Verletzte, davon drei sehr
 schwere, vier Sachbeschädigungen, eine antisemitische Beleidigung und 
zwei Bedrohungen/ Nötigungen. Zudem gab es Propaganda-Relikte, rechte 
Schmierereien, mindestens ein Konzert und Demonstrationen bzw. 
Mahnwachen. In Wurzen zählte AMAL 11 Straftaten mit 10 Verletzten, drei 
Sachbeschädigungen und zwei Bedrohungen/ Beleidigungen.
15.12.2004 Quelle NDK
In
 der unmittelbaren Nähe des Kebab-Imbisses am Clara-Zetkin-Platz grölen 
gegen 19 Uhr zwei Rechte mehrmals lautstark “Ausländer raus”. Einer ist 
der einschlägig bekannte Carsten R.. Vorher beschimpfen sie eine 
20-Jährige Lüptitzerin als “Zecke”.
13.12.2004 Quelle NDK
Zum
 zweiten Verhandlungstag im Amtsgericht Wurzen erscheint der Angeklagte 
Rene M. nicht. Richter Weihmann beantragt einen Haftbefehl gegen ihn. M.
 war wegen mehrerer Körperverletzungsdelikte angeklagt. Tage später wird
 M. im Amtsgericht Grimma wegen anderen Körperverletzungen zu einer 
Jugendstrafe verurteilt.
10.12.2004 Quelle NDK
Im
 Amtsgericht Grimma ging der Prozess gegen sieben rechte Jugendliche 
wegen des Überfalls in Hohburg am 25.07.2003 zu Ende. Angeklagt waren 
sie wegen gefährlicher Körperverletzung. Richterin Haubold verurteilte 
einen Täter zu einer Einheitsstrafe von drei Jahren und zehn Monaten 
(Dirk K.), einen zu zehn Monaten (Marco H.) und einen weiteren zu sechs 
Monaten (Thomas S.) Haft ohne Bewährung. Die vier anderen erhielten 
Haftstrafen zu einmal zehn (Dennis S.) und dreimal zu je sechs Monaten 
(Tommy G., Marcel S., Conrad K.), die allerdings alle auf zwei Jahre zur
 Bewährung ausgesetzt wurden. Fünf mehrfach und einschlägig vorbestrafte
 rechte Jugendliche werden nach Jugendstrafrecht verurteilt, obwohl sie 
Heranwachsende sind. Tage später behaupten Jugendliche in einer 
Beschäftigungsmaßnahme, “das `Netzwerk´ habe die Faschos in den Knast 
gebracht”.
26.11.2004 Quelle NDK
Thomas 
P. hat ein T-Shirt in sein Online-Sortiment aufgenommen, welches an das 
Logo der antifaschistischen Kampagne “Schöner leben ohne Naziläden” 
angelehnt ist. Der Slogan heißt hier jedoch: “Schöner Leben mit 
Naziläden”. Über dem Motiv steht www.front-records.de. es liegt Nahe, 
dass er Urheber der Imitation ist. Das Shirt gibt es für 8 Euro. P. hat 
mittlerweile ein sehr gut etabliertes Tonstudio und bringt unter seinem 
Label eigene Produkte (CD, Shirts) heraus, u.a. einen 
Solidaritäts-Sampler “zur Unterstützung von verschiedenen nationalen 
Projekten” in Kooperation mit dem ebenfalls rechtsextremistischen Label 
PC Records heraus. Im Anfang 2005 neu gestalteten Web-Forum mehren sich 
Bedrohungen gegen Andersdenkende. “Rote haben Gesichter und Adressen!”
10.-19.11.2004 Quelle NDK
Im
 Gästebuch auf www.ndk-wurzen.de häufen sich rechtsextreme Einträge und 
Verschwörungstheorien zum Anschlag. Auch in Wurzen häufen sich Gerüchte,
 dass NDK hätte den Anschlag vom 6./7. 11. selbst verübt. Die 
Argumentationen sind denen der NPD sehr ähnlich. Die Junge Union Wurzen 
stellt einen möglichen politischen Hintergrund der Tat generell in Frage
 und zieht laut LVZ vom 13.11.2004 eher betrunkene normale Jugendliche 
in Betracht, den Anschlag begangen zu haben.
Am 11. Januar 
2005 erscheint in der LVZ eine Meldung, dass es bisher keine Spuren von 
den Tätern gibt. Die Auswertung der am Tatort gefundenen DNA-Spur habe 
noch kein Ergebnis gebracht.
10.11.2004 Quelle NDK
Zur
 Stadtratssitzung verabschieden alle Fraktionen bis auf die der NPD eine
 Erklärung, die den Sprengstoffanschlag und Gewalt als Mittel der 
politischen Auseinandersetzung verurteilt. In der Bürgerfragerunde 
verließt Sascha Wagner (mittlerweile in der Walther-Rathenau-Straße 25 
gemeldet) ein NPD-Flugblatt, in welchem dem NDK unterstellt wird, ein 
“linksextremistischer” Verein zu sein. Das Flugblatt (s.u.) wurde 
anschließend verteilt. Nach etwas verhaltenem Protest aus den Fraktionen
 schnitt OBM Dr. Schmidt Wagner das Wort ab, da er Fragen stellen solle.
 Anwesend waren ca. 12 NPD-Anhänger.
"Bolschewistische Gewalt in Wurzen"
Wurzen
 – Eine andere Sichtweise als den der Systemmedien über den 
"Sprengstoffanschlag" von Wurzen hören wir von der NPD (datiert auf den 
10.11.2004):
Linksextremistische Gewalt in Wurzen
Seit 
Jahren wird die Stadt Wurzen gezwungen, ein sogenanntes "Netzwerk für 
demokratische Kultur e. V. (NDK)" zu dulden. Niemand wollte es und 
niemand braucht es. Lediglich die linksextremistischen "Netzwerkspinner"
 hängen an ihm und saugen öffentliche Gelder in ihre Kasse. Sinn und 
Zweck des linksextremistischen "Netzwerkes" werden systematisch 
verdunkelt. Nach außen geben sich die Linksextremisten betont harmlos, 
oft auch lächerlich. Jetzt demaskierte sich das "Netzwerk", nachdem zwei
 Sprengsätze gezündet worden waren. Obwohl die Täter noch nicht 
ausgemacht sind, werden die Sprengsätze mißbraucht, einen absurden 
Rundumschlag gegen alles systemkritische und nationale in Wurzen, 
Sachsen und Deutschland auszuführen.
Aber die Verfolgung 
systemkritischer Deutscher in Wurzen durch das "Netzwerk" ist nichts 
neues. Altbewährte stalinistische Diffamierungsmethoden werden vom 
"Netzwerk" seit Jahren angewandt. Die Methode ist einfach. Alles, was 
ein Stalinist nicht versteht, und jeder, der den Stalinismus 
hinterfragt, ist "faschistisch". Für Stalinisten ist "Faschismus" ein 
Verbrechen. Anders ausgedrückt: die Stalinisten maßen sich an, Menschen 
ihre Grundrechte zu rauben. Und wer beraubt wird und wer nicht, bestimmt
 Herr Ingo Stange vom "Netzwerk".
Wem nutzt die Gewalt?
Angesichts
 dieser Lage muß die Frage gestellt werden: "Wem nutzt dieser Anschlag?"
 Sicherlich nicht der nationalen Opposition, in diesem Fall der 
Nationaldemokratischen Partei Deutschland - NPD und ihrer Fraktion im 
Wurzener Stadtrat.
Die LVZ vom heutigen Mittwoch meldete: 
"Autonome wüteten in Wurzen". Mit solchen Schlagzeilen versucht das 
BRD-System, linksextremistische "Netzwerke" mit ihrem kriminellen Anhang
 als sogenannte unpolitische "Autonome" zu verharmlosen. Und hier haben 
wir typische Nutznießer solcher Zündungen von Sprengstoff. Kriminelle 
Banden aus Leipzig, Dresden und Chemnitz, die Wurzen "zuscheißen wollen"
 und den Menschen dieser Stadt den Krieg erklären. Diese stalinistischen
 Privatmilizen rechtfertigen ihr kriminelles Treiben mit solchen 
Sprengstoffzündungen.
Ebenso Nutznießer dieses Anschlages sind
 die Damen und Herren des stalinistischen "Netzwerkes". Mit solchen 
Aktionen rechtfertigen sie ihre Daseinberechtigung und erschleichen sich
 öffentliche Gelder für ihre Angestelltenstäbe.
Der Gewalt in Wurzen ein Ende setzen!
Den
 Stadtratsmitglieder ist ein Sonderschreiben vom Bürgermeister Lehne 
zugeschickt worden. Beigefügt war dem Schreiben die Vorlage einer 
Unterschriftenaktion, die von ihm und der Verwaltung unterstützt wird, 
und eine Kopie eines Flugblattes, das auf der Demonstration am Montag 
den 8. November 2004 verteilt wurde. Auf der Kopie befindet sich ein 
Aufruf zu einer Demonstration am 27. November 2004 in Pirna. Dieses 
Flugblatt hing tagelang als Werbeplakat in den Schaufenstern des 
"Netzwerks". Jedes Stadtratsmitglied mußte bei klarem Verstand erkennen,
 daß die Werbung für eine militante Demonstration der "Antifa", als 
deutlicher Gewaltaufruf gewertet werden muß. Im Rahmen dieser Kampagne 
wurden zahlreiche Anschläge auf Ladenlokale in Sachsen vor allem in 
Dresden verübt.
Die Gewalt der stalinistischen 
Linksextremisten wird nicht durch schwammige Unterschriftenaktionen 
beendet. Der Gewalt muß entschieden entgegengetreten werden. Dazu 
gehört:
1. die deutliche Distanzierung von den Überfällen der stalinistischen Privatmilizbanden auf Wurzener Jugendliche.
2. der Ausgrenzungs- und Diffamierungsmethode des "Netzwerkes" muß eine klare Absage erteilt werden.
3. dem "Netzwerk" müssen alle öffentlichen Mittel gestrichen werden, es ist vollständig zu privatisieren.
Wir fordern: "Netzwerk" privatisieren, "autonome" Banden verscheuchen!
Aktion Schöner und gewaltfrei wohnen in Wurzen (ASGWW)
V.i.S.d.P.: Sascha Wagner
8.11.2004 Quelle NDK
Im
 Anschluss an eine Kundgebung gegen den Bombenanschlag auf das Büro des 
Netzwerks für Demokratische Kultur, des Mobilen Beratungsteams und der 
AMAL – Opferberatung in Wurzen wurde eine Gruppe junger Wurzener (ca. 12
 Personen) auf dem Heimweg von 25-30 Rechten verfolgt und im Rosental 
angegriffen. Zwei Jugendliche wurden dabei zusammengeschlagen, verletzt 
und mussten ärztlich behandelt werden. Sie erstatteten später 
Strafantrag. Nach Angaben der Polizei wurden 16 Rechte vorübergehend in 
Gewahrsam genommen, aber auch einer der angegriffenen Jugendlichen. 
“Trotz der starken Präsenz von Polizeikräften vor Ort scheuten die 
Rechten nicht vor einem tätlichen Angriff zurück. Im Vorfeld hatten sich
 mehrere Gruppen Rechter mit insgesamt ca. 80 Personen im Stadtgebiet 
aufgehalten.” so eine Beraterin von AMAL - Hilfe für Betroffenen rechter
 Gewalt. Ob die festgenommen Rechten mit dem Überfall in Verbindung 
stehen, war bisher unklar.
6.-7.11.2004 Quelle NDK
In
 der Nacht von Samstag zu Sonntag gab es ein Anschlag auf die 
Bürogemeinschaft des Netzwerkes für Demokratische Kultur e.V., des 
Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus und der 
Beratungsinitiative AMAL – Hilfe für Opfer rechter Gewalt in Sachsen in 
der Bahnhofsstraße 19 in Wurzen durch bisher unbekannte Täter. An 
Schaufenster und Eingangstür wurden jeweils ein Sprengsatz (sog. 
Rohrbomben) angebracht und gezündet. Die Sprengsätze zerstörten die 
Scheiben. Nur weil es sich um Sicherheitsglas gehandelt hat, haben die 
Sprengsätze die Scheiben nicht gänzlich zum Einsturz gebracht. Um die 
Bedeutung dieser Tat zu unterstreichen:
Nach Aussage des 
Landeskriminalamtes, welches die Ermittlungen mit Hilfe von 
Sprengstoffexperten aufgenommen hat, hätte der Sprengsatz bei einer 
Fehlzündung den oder die Täter erheblich verletzt. Außerdem muss der Tat
 eine längere Planungsphase vorausgegangen sein, um die Materialien für 
die Sprengsätze zu besorgen und sie dann zu erstellen. Dies macht u.a. 
deutlich, dass dies eine neue Qualität von Gewalt ist, die sich gegen 
Andersdenkende richtet und eindeutig politisch motiviert war. Es war 
eine geplante Tat und entstand keineswegs aus eine Laune heraus. Es 
wurde eine Ermittlungsgruppe der PD Grimma und der Soko Rex gebildet, 
die den Anschlag untersucht.
Ein lokales Bündnis aus NDK, 
AMAL, MBT, Bürgermeister Lehne, PD-Leiter Merbitz, Standortinitiative 
und anderen initiierten eine Unterschriftenliste in der Stadt, die den 
Anschlag verurteilt.
Anfang November 2004 Quelle NDK
Auf
 der Naziwebseite www.schulhof.net, die die sogenannte "Schulhof-CD" 
bewirbt, wird als eine der sechs aufgeführten Kontakte in Sachsen Combat
 Wurzen mit folgender Email-Adresse genannt: (Karen-Teuber@t-online.de).
 Ob diese Frau existiert oder die Adresse ein fake ist, ist noch nicht 
zu beantworten, wobei wohl eher letzteres gilt. Die CD - nicht zu 
verwechseln mit der NPD-Wahl-CD - sollte an Schulen kostenlos verteilt 
werden. Auf der rassistischen und national-völkischen Scheibe geben sich
 berühmt-berüchtigte Nazibands wie Faustschlag, Endlöser, Noie Werte und
 der deutschtümelnde Gitarrenbarde Rennicke ein Stelldichein und werben 
um Anhänger. Die Lieder können auf der Homepage herunter geladen werden.
28.10.2004 Quelle NDK
Im
 Amtsgericht beginnt der Prozess gegen sieben rechte Tatverdächtige aus 
Wurzen und Umgebung, die den Überfall auf Jugendliche des Hohburger 
Jugendklubs im Sommer 2003 begangen haben sollen. Keiner der rechten 
machte Angaben zu den Vorwürfen.
6.10.2004 Quelle NDK
Der
 Stadtrat beschließt den Haushaltsplan 2005 mit Stimmenmehrheit aus CDU 
und NPD, die für den Plan stimmen, PDS und SPD dagegen. Absprachen bzw. 
Verhandlungen mit der “linken” Opposition, um nicht auf die NPD 
angewiesen zu sein, gab es vorher nicht. In der Bundesrepublik ist dies 
ein Novum, was kurzzeitig für Schlagzeilen und Diskussion sorgt. Es gibt
 zudem radikale Kürzungen vor allem im sozialen Bereich, der u.a. viele 
engagierte Vereine der Stadt betrifft.
19.09.2004 Quelle NDK
Zu
 den Landtagswahlen erhält die NPD in Sachsen 9,2% und hat somit 12 
Sitze im Parlament. Im Muldental bekommen sie 10,0% im Wurzener bzw. 9,6
 % im Grimmaer Wahlkreis bei den Listenstimmen. In der Stadt Wurzen 
11,7% bei den Direktstimmen, in Thallwitz (8 km von Wurzen) 13,3%, in 
Mutzschen (18 km von Wurzen) 16,2%.
Sommer 2004 Quelle NDK
Leipzig:
 Auf den Montagsdemos treten immer wieder auch Wurzener Nazis - u.a. mit
 Transparenten - in Erscheinung, wie diverse Fotos beweisen.
01.09.2004 Quelle NDK
In
 der Wenceslaigasse wird 11.45 Uhr der PDS-Kreis- und Stadtrat Jens 
Kretzschmar von einem rechten Jugendlichen geschlagen und bepöbelt. 
Dieser war zusammen mit einem weiteren Rechten in einem Opel Kadett 
unterwegs. Kretzschmar erstattete Strafantrag und wurde ärztlich 
behandelt. Die Täter konnte Kretzschmar später bei der Polizei 
identifizieren.
Wurzen: Zur Stadtratssitzung erscheinen auch 
die drei NPD-Abgeordneten Rosenberger (er muss sein Mandat im Gegensatz 
zu Möbius annehmen), Schumann und Schroth. Sie sagen während der Sitzung
 nichts. Im Publikum saßen sechs Sympathisanten. Proteste oder Beiträge 
zum Einzug der Nazis ins Parlament kamen von keiner der Fraktionen, auch
 nichts zum Tag des Überfalls der Nazis auf Polen.
Mitte August 2004 Quelle NDK
In
 der Walther-Rathenau-Straße soll Thomas P. neben seinem Laden, dem 
Textildruckservice und dem Online-Versandhandel front-records eine 
(illegale) Kneipe “Zur ehemaligen Fleischerei” etabliert haben, 
berichten Zeugen. Wie aus "Insiderkreisen" zu hören ist, hat P. auch ein
 Studio zur Produktion eigener Tonträger im Haus. So würde sich auch 
erklären, dass seit Monaten Autos aus aller "Welt" da auftauchen, deren 
(nicht nur) kurzhaarige Insassen vermutlich Aufnahmen machen. Er hat 
fast täglich sehr großen Brief- und Paketverkehr.
Mitte August 2004 Quelle NDK
Wurzen/
 Bennewitz: Ein Jugendlicher in einer Beschäftigungsmaßnahme beim 
Kyffhäuser-Bildungswerk wird durch rechte Jugendliche antisemitisch 
beschimpft, nachdem er sich geoutet hatte, jüdische Vorfahren zu haben. 
Er wird nunmehr nur noch als “der Jude” gerufen. Wenige Tage später wird
 er auch im Stadtgebiet Wurzen und vor seiner Wohnung beleidigt und 
bedroht.
17.08.2004 Quelle NDK
Muldentalkreis:
 Pünktlich zum Rudolf-Heß-Gedenktag tauchen im gesamten Kreis Aufkleber 
und Schmierereien auf, die an den Naziverbrecher und sogenannten 
“Märtyrer des Friedens” erinnern sollen. Während in Brandis die 
Verwaltung Anzeige erstattet, sieht man bei der in Wurzen davon ab. Auch
 in Nemt, einem Ortsteil von Wurzen, ist die Bushaltestelle 
verunstaltet.
18.07.2004 Quelle NDK
Gegen
 5.00 Uhr schlagen mindestens vier rechte Jugendliche aus einer Gruppe 
von ca. 15 nach rassistischen und nazistischen Beleidigungen einen 
29-Jährigen auf dem Markt zusammen. Er wird schwer an der Hand verletzt 
(ein Finger ist gesplittert, mehrere Hämatome am ganzen Körper) und wird
 stationär behandelt. Ein weiterer 27-Jähriger wird beim zu Hilfe kommen
 ebenfalls geschlagen und verletzt (Knie, Hämatome). Zwei weitere Zeugen
 – darunter eine junge Frau - bleiben unverletzt. Einer der Täter wird 
am Kopf verletzt. Diese sind zum Teil bekannt. Ein Opfer will nach 
Eintreffen der Polizei Strafantrag stellen, was die Beamten jedoch mit 
dem Hinweis auf Vorladung ablehnen. Sie nehmen lediglich Personalien der
 Betroffenen auf. Ob sie dies auch bei den Angreifen tun, ist den Zeugen
 ungewiss. Die Verletzten werden mit juristischer Unterstützung als 
Nebenkläger im Strafprozess auftreten.
Die drei Haupttäter 
(zwei davon - 23 und 22 - erwähnt der Polizeibericht und die LVZ in 
einer Meldung) sind den Betroffenen (der später schwer Verletzte war 
sehr betrunken und musste gestützt werden, um zu laufen) von der 
Postsäule in der Wenceslaigasse aus gefolgt und haben sie beleidigt und 
bedroht. Dort standen sie in einer Gruppe von 15 Rechten. Später kam der
 Rest der Gruppe zum den Markt hinzu.
(Nachtrag am 14.01.2005:
 Die Fingerverletzung des 29-Jährigen ist im Januar 2005 derart 
kompliziert, dass der ihn behandelnde Arzt im Jahr 2005 auch eine 
mögliche Amputation nicht völlig ausschließt.)
In derselben 
Nacht kommt es vorher zu mindestens zwei weiteren Übergriffen durch 
rechte Jugendliche. So wird in der R.-Breitscheid-Straße ein 
Jugendlicher in Höhe des China-Restaurants verletzt, ein anderer in der 
Nähe der Miami-Bar in der Mozartstraße. Er muss mit einer Kopfverletzung
 stationär behandelt werden. Es liegt sehr nahe, dass es die selben 
Täter gewesen sind, da die Täterbeschreibungen übereinstimmen.
26.06.2004 Quelle NDK
Beim
 Pressefest der Muldentaler Kreiszeitung (MTZ) im Badergraben tauchen 
gegen 12.30 Uhr ca. 15 Rechtsextreme (u.a. Müller, Wagner, Schrot sen.) 
aus dem NPD-Umfeld auf. Gegen 13.10 Uhr entfalten sie Transparente. 
Slogans u.a. sind “Gegen politische Verfolgung nationaler Jugendlicher!”
 und “Wir glauben eher an die Unschuld einer Hure, als an den 
Wahrheitsgehalt der LVZ!”. Die Aktion wurde 14.00 Uhr ohne Störungen 
beendet.Die Polizei ermittelt wegen Verstoß gegen das 
Versammlungsgesetz.
Am ehemaligen Möbelhaus Zimmermann an der 
Zimmermannskreuzung wurde schon vorher ein Transparent mit gleichem o.g.
 Slogan aufgehängt.
Wurzen: Zeugen berichten davon, dass 
Wagner umgezogen sei. Sie beobachteten ihn und andere bekannte Rechte, 
wie sie mit einem PickUp Möbel usw. abtransportierten.
Wurzen:
 Zwei namentlich bekannte Rechte (22) randalieren gegen 3.00 Uhr vor dem
 Bahnhofsshop und beschädigten zwei Blumenkübel sowie eine 
Fensterscheibe und flüchten zu Fuß. Beide werden durch den Betreiber des
 Shops in Wurzen, in der Walther-Rathenau-Straße / Kantstraße gestellt 
und an die Polizei übergeben.
13.06.2004 Quelle NDK
Bei
 den Kommunalwahlen bekommt die NPD im Kreis 5,8%. In Wurzen sogar 
11,8%, in Trebsen 11,7%. Im Kreistag und im Stadtrat Wurzen zieht die 
NPD mit je drei Leuten ein. OBM Schmidt relativiert den Wahlerfolg in 
der Presse und sieht keinen Handlungsbedarf.
15.05.2004 Quelle NDK
In
 der Nacht zum Samstag überfallen mindestens 15 Rechtsextreme fünf 
alternative Jugendliche in der Rosa-Luxemburg-Straße. Dabei werden drei 
verletzt. Einer wird mit mehreren Kieferfrakturen und zahlreichen 
Hämatomen am gesamten Körper in die UNI-Klinik Leipzig gebracht und 
später operiert. Ein weiterer erleidet mehrere Verletzungen an Kopf und 
Hand, ein Dritter wird am Unterarm verletzt. Die organisiert 
auftretenden Rechten sind massiv mit Schlagstöcken, Knüppeln und 
Baseballschlägern bewaffnet. Der Staatsschutz ermittelt, u.a. auch wegen
 Landfriedensbruch. Es werden insgesamt 15 Tatverdächtige festgestellt 
und vier vorläufig festgenommen. Die Betroffenen stellen Strafantrag. 
Bürgermeister Lehne und Revierleiter Weiden besuchen am Sonntag das 
Opfer in Leipzig.
Ende Juli 2004 bezeichnet Frau Friedrich (Verein 
zur Förderung umweltbewussten und sozialen Handelns / 
Schweizergartentreff ) gegenüber Zeugen den Übergriff als “von AMAL 
inszeniert”.
30.04.2004 Quelle NDK
Ein
 thailändisch-chinesischer Imbiss vor dem Kaufland in Wurzen wird 
angezündet, nachdem versucht wurde, einzubrechen. Die Feuerwehr konnte 
das Feuer noch löschen, bevor größerer Schaden entstand. Anzeige wurde 
erstattet, die Polizei ermittelt. Es wird von einem Schaden von ca. 2000
 Euro ausgegangen.
29.04.2004 Quelle NDK
In
 der Walther-Rathenau-Straße 18 (Front Records) findet ein Konzert mit 
zwei rechtsextremen Skinheadbands statt. Ca. 100 Gäste sind anwesend. 
(lt. Antwort des SMI/ VS auf kleine Anfrage der PDS vom Juni 2005)
März 2004 Quelle NDK
In
 der Walther-Rathenau-Straße 18 hat Thomas P. - www.front-records.com - 
ein Haus (ehem. Fleischerei) gekauft, in dem auch Band-Proberäume in 
ehemaligen Kühlräumen geschaffen werden. So probt die Naziband “White 
Destiny” da. Der ehem. Eigentümer des Hauses, Wolfgang F., kommt aus 
Dahlen. Augenzeugen berichten von viel Zulauf auf dem Grundstück durch 
rechte Jugendliche.
Februar 2004 Quelle NDK
Machern:
 Das BKA beschlagnahmt bei einer Razzia im Sonnenstudio rechtsextreme 
CDs, rassistische T-Shirts und diverse PC. Von hier aus betreibt der 
rechte Versandhandel unter seinem Betreiber Thomas P. das Label 
Front-Records (www.front-records.com). U.a. werden 150 Combat 18 – 
Shirts beschlagnahmt. Der Online-Vertrieb jedoch geht weiter. (LVZ vom 
12.02.2004)
Am 19.02. wird eine Gegendarstellung P.s in der 
LVZ abgedruckt, in der er bestreitet, jemals aktiv in noch führender 
Kopf der Blood&Honour Sachsen gewesen zu sein. Am 25.02. berichtigt 
die LVZ aufgrund einer einstweiligen Verfügung zudem, dass keine 
Hakenkreuzfahnen gefunden worden seien. P. lässt sich gegenüber der 
Zeitung juristisch von der bundesweit bekannten Anwaltskanzlei Kunze 
(u.a. Verteidiger von Rechtsterroristen)  vertreten.
Januar 2004 Quelle NDK
Sascha
 Wagner wohnt mittlerweile in Wurzen in der Kutusowstraße 42; der meldet
 mehrere Mahnwachen bzw. Infostände im gesamten Kreisgebiet an, um 
Wahlkampf für die bevorstehenden Wahlen im Juni zu machen. Seine 
Vertretung ist Marcus Müller. Außerdem werden massiv 
Unterstützer-Unterschriften gesammelt. Insgesamt schafft es die NPD in 
sieben von acht Wahlkreisen Kandidaten für die Kreistagswahl und 
Kommunalwahl aufzustellen. Somit ist relativ sicher, dass sie in den 
Kreistag einziehen wird.
Januar 2004 Quelle NDK
Die
 Naziband “White Destiny” hat Ende 2003 eine Demo-CD mit neun Liedern in
 Rostock aufgenommen. Sie heißt “Finde deinen Weg” und wird über 
einschlägige Nazi-Versandkataloge und über das Internet vertrieben (“ … 
im typischen deutschen RAC-Stil in Studioqualität. Textlich dreht es 
sich um politische Themen, Szene und das Leben.” /Rock-Nord). Einen 
Proberaum haben sie jedoch immer noch nicht, treten dafür aber 
mittlerweile bei zahlreichen rechten Konzerten mit u.a. Selbststeller 
(Riesa) und Racial Purity (Sachsen-Anhalt, Cottbus) auf. Beide nennt der
 VS-Bericht 2003. Eine weitere CD soll “Warten auf den Neuanfang” o.s.ä.
 heißen, besagen Gerüchte.
Die Band “Utgard” hat sich gegen Ende 2003 aufgelöst, sagen Insider; den Proberaum nutzt nun eine nichtrechte Metal-Band.
24.01.2004 Quelle NDK
Es
 taucht ein A4-Flugblatt der JN auf, in dem für eine Mahnwache am 24. 
Januar auf dem Jacobsplatz (10 – 13 Uhr) geworben wird. Verantwortlich 
ist Sascha Wagner. Erwartet werden angeblich 10-25 Leute. Im Flugblatt 
wird gegen das System etc. sowie gegen Markus Zeh (sic!) und Michel 
Friedmann geschimpft. Das Flugblatt wird auch von drei Nazis auf dem 
Parkplatz vor dem Gymnasium verteilt. Schüler benachrichtigen die 
Schulleitung und die Polizei. Die Nazis verschwinden daraufhin.
Wurzen:
 Die bundesweit beworbene Kundgebung der Jungen Nationaldemokraten JN, 
der Jugendorganisation der rechtsextremen Partei NPD, auf dem 
Jacobsplatz wurde von dem bundesweit bekannten Neonazi Sascha Wagner als
 “Beauftragter für den Muldentalkreis” angemeldet. Hier versammelten 
sich ab 11.00 Uhr etwa sechzig Rechtsextreme und forderten u.a. 
“Freiheit statt Repression für nationale Jugendliche”. Anwesend waren 
neben vielen jungen auch mehrere ältere Rechte aus Wurzen und Umgebung. 
Schaulustige waren neben dem OBM Dr. Schmidt auch das Ehepaar F. (Verein
 zur Förderung umweltbewussten und sozialen Handelns e.V.), welches sich
 mit Organisatoren der Mahnwache unterhielt.
Unter dem Motto 
"Die Narren sind los" protestiert ein Bürger- und Bürgerinnenbündnis 
gegen die Mahnwache der Jungen Nationaldemokraten.
Mit einer 
halbstündigen Kundgebung auf dem Bürgermeister-Schmidt-Platz 
protestieren zum Höhepunkt der Narrenzeit rund sechzig größtenteils 
Wurznerinnen und Wurzner gegen die Jungen Nationaldemokraten am selben 
Tag. Nach Beendigung des Protestes ziehen viele TeilnehmerInnen an den 
Ort der Nazis und protestieren friedlich. Von der Polizei “vorsorglich” 
und massenhaft ausgesprochenen Platzverweise müssen nach Veto jedoch 
wieder zurückgenommen werden.
31.12.03 - 01.01.04 Quelle NDK
In
 der August-Bebel-Straße 11 feiern Wurzener Neonazis Silvester und 
spielen rechtsextremistische Musik ab. Der Hausbesitzer – kein Wurzener –
 wird darüber verständigt und erstattet später Anzeige, u.a. gegen 
seinen Neffen, in dessen Wohnung gefeiert wurde.
2003
Dezember 2003 Quelle NDK
Marcus
 Müller gibt sein Stadtratsmandat auf. Nachfolger wird Wolfgang Schroth.
 In der LVZ erscheint eine kleine Meldung zum Abschied Müllers. Er 
bleibt jedoch Kreisvorsitzender der NPD und meldet im Frühjahr 2004 für 
Trebsen (21.5.) und Mutzschen (16.5.) je eine Wahlkampfveranstaltung der
 NPD an. Er wohnt nun in Wetteritz am Rande des Muldentalkreises bei 
Mutzschen, wo er sich auch als Kandidat zu den Kommunalwahlen stellt..
12.12.2003 Quelle NDK
Der
 bekannte Rechtsextreme Rene M. versucht gegen 01.00 Uhr einen 
22-Jährigen mit seinem PKW auf der B6 in Höhe der Esso-Tankstelle 
anzufahren. Der Betroffene kann ausweichen und bleibt unverletzt.
10.12.2003 Quelle NDK
Ein
 19 Jahre alter Wurzener wird gegen 13 Uhr durch einen - mittlerweile 
bekannten - Rechten vorsätzlich mit dessen PKW in der Straße des 
Friedens angefahren und geschlagen. Verletzt wurde er nicht, sein 
Fahrrad jedoch demoliert. Er erstattete Strafantrag. Die Polizei 
ermittelt wegen Körperverletzung und Fahrerflucht. Einer der 
Tatverdächtigen wird später als Rene M. identifiziert.
09.12.2003 Quelle NDK
Ein
 Verfahren vor dem Amtsgericht Grimma gegen den ortsansässigen 
Handwerker D. wegen einer Ordnungswidrigkeit wird eingestellt. Dieser 
begreift sich nicht nur als Bürger des vierten "Deutschen Reiches", 
sondern die Sächsische Staatskanzlei wirft ihm auch die Benutzung eines 
entsprechenden Ausweises zu Legitimationszwecken vor. Die Richterin 
lässt sich den Ausweis vorlegen. Sie stellt fest, auf dem Dokument 
nichts erkennen zu können und schlägt daraufhin die Einstellung des 
Verfahrens vor. Als Publikum sind bei der Verhandlung auch zahlreiche 
weitere "Reichsbürger" anwesend, u.a. Marcus Müller.
Herbst 2003 Quelle NDK
Der
 ehemalige und verurteilte Rechtsterrorist Harold Lothar Sch. bezichtigt
 in einem abstrusen Bericht (Der Anschlag) via Internet Marcus Müller 
und einen Dennis L., mittels Waffengewalt Michel Friedmann töten zu 
wollen. Er berichtet ausführlich von geheimen Treffen in Wurzen und 
Geldübergaben an Müller. Des weiteren bezichtigt er L. als Informant des
 Mossad und deutscher Geheimdienste, der ihn, Sch., ruiniert hat. 
Interessant: In einem Schreiben an Sch., weist Müller dessen Vorwürfe 
zurück und spricht sehr ausführlich über die “nationale Arbeit” in 
Wurzen in den vergangenen Jahren.
07.11.2003 Quelle NDK
Der
 schon am 14.10.2003 von Rechten geschlagene Jugendliche, wird in der 
Straße des Friedens gegen 23.30 Uhr von drei Rechten attackiert und 
gegen sein Fahrrad getreten. Sie rufen: ”Kommt, die Zecke machen wir 
platt!”. Den Schlägen kann er ausweichen. Sein Fahrrad wird jedoch 
zerstört, er kann, ohne weitere Verletzungen zu erleiden, flüchten. Er 
erstattet Anzeige. Einer der Täter trug eine Bomberjacke mit dem in 
altdeutscher Schrift gehaltenen Zug ”White Power”.
14.10.2003 Quelle NDK
Ein
 19-jähriger Wurzener wird auf dem Rummel (Bürgermeister-Schmidt-Platz) 
aus einer Gruppe von ca. 20 rechtsradikalen - teilweise bekannten und 
wegen Körperverletzung vorbestraften - Jugendlichen als 
"Vaterlandsverräter" beschimpft und von einem Rechten mehrmals ins 
Gesicht geschlagen, von einem weiteren in Bauch und Rücken getreten. Er 
erleidet Hämatome im Gesichts- und Kopfbereich.
08.10.2003 Quelle NDK
Ein
 21-jähriger Wurzener Jugendlicher wird gegen 22.00 Uhr von nach seinen 
Aussagen ca. fünf rechten Jugendlichen in der Beethovenstraße von seinem
 Fahrrad gestoßen und geschlagen. Verletzt wird er nicht.
05.09.03 Quelle NDK
Eine
 junge Frau mit Kind wird an der Zimmermannskreuzung von Rene M., einem 
bekannten rechten Schläger, aus seinem Auto heraus bedroht und beleidigt
 M. ist für mehrere Angriffe der letzten Monate gegen Jugendliche in der
 Region mit verantwortlich.
August 2003 Quelle NDK
Die
 als rechtsextrem zu bezeichnende Band ”White Destiny” hat nach der 
Kündigung ihres Proberaumes einen neuen in Roitzsch/ Nemter Weg (ehem. 
Luftfiltertechnikgelände), den sie am 05. September lautstark mit einer 
Party einweihen, so berichten Anlieger.
Die Firma 
GEA-Klimatechnik als Besitzer des Geländes kündigt ihnen die Räume 
jedoch sofort zum Monatsende, nachdem ihr die Gesinnung der Jugendlichen
 durch Hinweise von anderen bekannt wird. Die Band hat seitdem keinen 
Raum, nahm aber schon in einem Studio in Rostock eine CD auf.
30. 08.03 Quelle NDK
Mehrere
 Rechte schlagen einen 16-Jährigen, der mit Freunden auf dem 
Nachhauseweg vom Fest im Fährhaus zur Muldenregatta war, brutal 
zusammen. Er hat im gesamten Gesichtsbereich Hämatome.
Es gibt 
das Gerücht, dass sich Wurzener Neonazis mit Spätaussiedlern 
”einvernehmlich geeinigt” haben und ”zusammenarbeiten” wollen. 
25.08.03 Quelle NDK
Der
 von rechten Jugendlichen angemietet Proberaum in der Industriestraße im
 Mittelstandszentrum wird von der TLG als Vermieter zum 31. August 
gekündigt. Grund: Lautstärke, Müll, zu viele Partys. In den letzten 
Wochen hatte sich der Proberaum zu einem Treffpunkt der lokalen rechten 
Szene etabliert von dem aus vermutlich auch immer wieder Rechte Jagd auf
 andere Jugendliche machten.
23.08.03 Quelle NDK
Gegen.
 03.15 Uhr zünden Rechte, die mit einem PKW kommen, zwei NDK-Banner an 
und zerschlagen die Scheibe des Schaukastens vor D5. Dabei verletzt sich
 einer. Durch Hinweise der Nachbarn und des Krankenhauses werden die 
Täter ermittelt. PD-Chef Bernd Merbitz bestätigt in einer 
Stadtratssitzung einige Wochen später auch deren einschlägig bekannte 
rechte Gesinnung. Anzeige wird erstattet. Aus einem Haus in der Domgasse
 wird zudem gerufen: ”Ihr werdet brennen!”. In beiden Fällen ermittelt 
die Kripo bzw. Staatsschutz. Die Polizei fährt vermehrt Streife am 
Domplatz.
22.08.03 Quelle NDK
Am Abend 
attackieren mehrere Rechte dieJugendlichen am Bahnhof. Dabei werden zwei
 junge Männer verletzt, einer an der Hand. Sie müssen im Krankenhaus in 
der Notaufnahme behandelt werden. Anzeige wird erstattet.
Nach 
dem Konzert am Domplatz 5 (D5) ”Die Leude woll´n, dass was passiert” 
überfallen ca. 20 – 30 Rechtsextreme die noch verbliebenen Gäste und 
Mitwirkende (17 Personen). Gegen 01.00 Uhr fährt ein Konvoi von ca. fünf
 bis sieben PKW, die voll besetzt sind, auf den Domplatz. Es wird ”Hier 
marschiert der nationale Widerstand!” skandiert. Die Angegriffenen 
flüchten panikartig ins Haus und verbarrikadieren die Tür. Diese wird 
von den Rechten versucht, einzutreten. Es geht eine Fensterscheibe zu 
Bruch, die Türklinge wird verbogen. Verletzt wird niemand, einige stehen
 unter Schock. Die Rechten fliehen. Die Polizei kommt 20 min nach den 
Hilferufen und nimmt Anzeigen auf.
14.08.2003 Quelle NDK
Im
 gesamten Stadtgebiet gibt es Plakate und Aufkleber zum ”Gedenken an den
 Märtyrer Rudolf-Heß” mit Werbung für den Nazi-Gedenkmarsch in 
Wunsiedel.
Juli 2003 Quelle NDK
Das LKA 
macht im ”Happy-Haus” der NPD eine Razzia mit mehreren Dutzend Beamten. 
Unter anderem setzen sie Spürhunde ein. Die Razzia dauert laut Zeugen 
ca. zehn Stunden. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass vermutlich kein
 belastendes Material gefunden wurde. Aber es gibt die Info, dass Marcus
 Müller und Hausbesitzer Gerhardt Icker ”Pleite” sind und letzterer wohl
 verkaufen müsse. Durchsucht wird ebenfalls der Versandhandel Front 
Records in Machern. Belastendes wird vermutlich aber auch nicht 
gefunden.
25.07.2003 Quelle NDK
Ca. zehn 
rechte Jugendliche greifen 15 Kids im Jugendclub Hohburg an und schlagen
 sie zusammen. Es gibt acht Verletzte, davon drei schwere (Hämatome, 
Platzwunden). Die Rechten sind durchweg mit Schlagstöcken und sog. 
Totschlägern bewaffnet. Fünf Täter sind bekannt. Die Polizei ermittelt. 
Die Opfer machen Anzeigen.
04.07.2003 Quelle NDK
Ca.
 zehn mit Schlagstöcken, Baseballschlägern u.a. Waffen ausgestattete 
rechte Jugendliche schlagen am Bürgermeister - Schmidt - Platz auf eine 
Gruppe von ca. sieben Spätaussiedlern ein und verletzen mindestens einen
 schwer. Marcus Müller (NPD Wurzen) soll Gerüchten zufolge angeblich 
später den Angreifern nahe gelegt haben, an die Opfer Geld als 
Wiedergutmachung zu übergeben (2000  Euro).
21. Juni 2003 Quelle NDK
In
 der Wenceslaigasse/ EckeDresdner Straße wird ein 22jähriger Mann gegen 
00.30 Uhr von vier Rechten zusammengeschlagen. Er erleidet Prellungen 
und Hämatome am Körper. Anzeige erstattet er noch nicht. Seinen Aussagen
 nach sind die bekannten Rechten Dirk K. und Rene M. an dem Überfall 
beteiligt.
Mai 2003 Quelle NDK
Die beiden
 bisher als rechtsextrem eingestuften Bands ”Utgard” – sie wird auch im 
sächs. VS-Bericht 2002 erwähnt - und ”Final Destination” haben sich 
angeblich von ihren bisherigen Gesinnungen und Nazifans losgesagt, 
berichten Zeugen. Letztere probt nunmehr ebenfalls in der Teppichfabrik.
In
 deren ehemaligen Proberaum im Mittelstandszentrum probt eine neue 
Faschoband mit Namen ”White Destiny” (Weißes Schicksal), die u.a. RAC 
machen (Rock against Communism). Die gibt es seit Herbst 2002.
31.05.03 Quelle NDK
In
 der Domgasse (LVZ-Gebäude) wird überdimensional laut 
rechtsextremistische Musik (Sieg Heil, Juden raus, Bullenschweine) aus 
einer Wohnung heraus abgespielt. Nach Herbeirufen der Polizei durch 
Anlieger zerstören die Jugendlichen (unter 17 Jahre) eine oder mehrere 
CDs.
30.05.03 Quelle NDK
Zum Stadtfest in
 Wurzen kommt es in der Nacht zum Freitag gg. 01.00 Uhr auf dem Markt 
zum Übergriff von ca. zehn rechten Jugendlichen auf einen jungen Mann, 
berichten ZeugInnen. Diesem wird mit einer Eisenstange das Schlüsselbein
 gebrochen. Es kann jedoch nicht herausgefunden werden, wer das Opfer 
war.
Über den gesamten Zeitraum des Festes halten sich vor allem 
nachmittags und am Abend immer wieder bis zu 20-30 Jugendliche auf dem 
Markt und in der Innenstadt auf, deren rechtsextreme Gesinnung sie u.a. 
durch Aufnäher, T-Shirts (18 – Old School Racist) zur Schau tragen. 
Daran gestört fühlen sich nur sehr wenige. OBM Schmidt und diverse 
Amtsleiter sowie die Leiterin des Kinder- und Jugendhauses als 
Mitorganisatoren ebenso nicht.
Mai 2003 Quelle NDK
Der
 ehemalige rechte Schläger Dirk K. ist aus dem Strafvollzug entlassen 
worden. Seitdem gibt es wieder vermehrt brutale Übergriffe auf andere 
Jugendliche, Spätaussiedler und Jugendtreffs.
17.05.2003 Quelle NDK
Drei
 Jugendliche werden in der Nacht gg. 00.30 Uhr in der 
Martin-Luther-Straße (Dönerimbiss) von ca. 20 Rechten angegriffen und 
von mindestens drei Rechten mit Baseballschläger und Totschläger und 
Stöcken zusammengeschlagen. Ein Jugendlicher wird verletzt und muss 
ärztlich behandelt werden. Jedoch soll das Krankenhaus eine Behandlung 
abgelehnt haben, da er alkoholisiert sei, berichtete der Verletzte. Die 
Polizei ermittelt. Die tw. bekannten Angreifer kamen vermutlich aus dem 
Nazi-Bandproberaum im Mittelstandszentrum.
Anfang 2003 Quelle NDK
Im
 sächsischen VS-Bericht wird die Wurzener Band ”Utgard” als 
rechtsextremistisch genannt. Die hat ihren Proberaum mittlerweile in der
 Teppichfabrik. Eine andere Wurzener Band, ”Final Destination”, bleibt 
ungenannt, hat aber ebenso rechtsextreme Mitglieder und Fans.
28.03.- 06.04.2003 Quelle NDK
Zum
 Rummel auf dem Bürgermeister-Schmidt-Platz gibt es wiederum Pöbeleien 
und Diskriminierungen anderer durch eine rechte Clique, die sich dort 
seit einiger Zeit trifft.
März 2003 Quelle NDK
Machern:
 Ein Schüler der Mittelschule wird während des Sportunterrichts durch 
Rechte verletzt. Ihm reißen durch deren Attacke gegen ihn die beiden 
Trommelfelle in den Ohren. Er muss stationär behandelt werden. Die 
Sportlehrerin greift nicht ein.
Zudem zieht gerade ein 
Nazi-Versandhandel (Nähe zu Blood&Hounor-Szene) aus Schildau nach 
Machern. Die Polizei ermittelt zusammen mit der Soko Rex, beobachtet die
 Aktion und will ”zuschlagen”, wenn er denn alle Waren in Machern hat, 
so die Polizei. Dazu kommt es jedoch nicht, da das LKA im Juli eine 
Razzia macht, ohne es mit den ermittelnden Behörden abzustimmen. So wird
 das Ganze zu einem ”Schlag ins Wasser”. Inhaber des als Sonnenstudio 
(Lust auf Bräune?) getarnten Vertriebs ist Thomas P., der in den 90er 
Jahren zu den führende Köpfen von Blood & Honour gezählt wurde und 
ausgezeichnete Kontakte in die Rechtsrockszene pflegt. Immer wieder wird
 in den kommenden Jahren über P. behauptet, dass er Informant des 
Verfassungsschutzes sei.
22.01.2003 Quelle NDK
Die
 Büste des Wurzener Antifaschisten Albert Kuntz wird in der Nacht vor 
seinem Todestag im Stadtpark von seinem Gedenkstein geschlagen und im 
Parkteich versenkt. Da wird sie erst im April gefunden. Die PDS 
erstattet Anzeige.
01.01.2003 Quelle NDK
Vier
 Geschäfte von vietnamesischen Händlern sind die Scheiben eingeworfen 
worden (Kuntzstrasse, Jacobsplatz). Dabei wird auch auf eine Frau 
geschossen (Rakete), ihr Freund mit einem Baseballschläger bedroht und 
versucht ihn damit zu schlagen. Sie sollte auf den Laden (Vietnamese) 
aufpassen. Im Laden wurden durch die Rakete Kleidungsstücke in Brand 
gesetzt. Die Frau konnte erst Tage später Anzeige erstatten, da die 
Polizei zwar in der Nacht zufällig am Tatort war, die Frau aber nie 
befragte.


Es geht übrigens um diese Demo
https://irgendwoindeutschland.org/aufruf-das-land-rassistisch-der-friede...
https://twitter.com/irgendwoinde
eine sehr krasse aktion fehlt noch in der chronik oben:
http://www.lvz.de/Region/Grimma/Nach-Pizzeria-Ueberfall-In-Wurzen-protes...
Nach Pizzeria-Überfall: In Wurzen protestieren 400 Menschen
Nach dem Übergriff auf eine Pizzeria am Freitag haben sich bis zu 400 Menschen an einer Kundgebung in Wurzen beteiligt. An der Attacke sollen etwa 20 Asylbewerber beteiligt gewesen sein. Vize-Landrat Gerald Lehne (CDU) erwartet von seiner Heimatstadt, die Proteste und Ängste der Bürger ernst zu nehmen. [...] nach der Beurteilung verschiedener Behörden befanden sich unter den 350 Teilnehmern circa 50 bis 70 Personen aus dem rechten Spektrum. „Das heißt, der Großteil der Demonstranten waren ganz normale Bürger der Stadt, die ihre Sorgen artikulieren wollten.“ Zu den Anwesenden, so der Vize-Landrat, gehörten „unter anderem sehr viele Unternehmer und Mittelständler, die die Zivilgesellschaft mittragen, Arbeitsplätze in Wurzen sichern und steuern“
*
ja stimmt, war krass, steht aber in der chronik drin
Nächster Artikel in der LVZ
Und die nächste Runde in derLVZ, es wird immer absurder:
„Wir lassen uns Wurzens Ruf als weltoffene Stadt nicht kaputt reden“
Die Standortinitiative Wurzen, das seit 2003 bestehende Netzwerk von 100 Unternehmern, Gewerbetreibenden und Vereinen, äußert sich entsetzt über den im Internet veröffentlichten Aufruf zur bundesweiten Antifa-Demo in Wurzen. Es könne nicht unwidersprochen bleiben, dass die Stadt pauschal in die rechtsextreme Ecke gestellt werde.
Wurzen. Mit Blick auf die f ür den 2. September angemeldete Demo „Gegen Rassismus in Wurzen und Sachsen“ kursiert derzeit im Netz ein leicht abgewandelter Ringelnatzvers: „In Hamburg lebten zwei Ameisen, die wollten nach Wurzen reisen. Bei Altona auf der Chaussee, da taten ihnen die Beinchen weh, da verzichteten sie weise, auf den letzten Teil der Reise.“
Andreas Blechschmidt, Kopf der Hamburger Autonomen, der nach „Welcome to Hell“ auch Wurzen anmeldete, betont, dass es sich um keinen Hamburger Aufruf handele, sondern um einen bundesweiten Zusammenschluss verschiedenster Antifa-Gruppen, auch aus Leipzig und Wurzen: „Ich bin lediglich der Versammlungsleiter.“ Auf LVZ-Anfrage bat er am Donnerstag um Verständnis, sich zu Inhalten nicht äußern zu wollen, er sei kein Bündnissprecher, ihm fehle dafür schlicht das Mandat.
Aber ja, es sei richtig, er habe die Veranstaltung beim zuständigen Landratsamt angemeldet, Anfang August werde er persönlich zum Kooperationsgespräch in Wurzen erscheinen. Er kenne die Stadt, sei auch schon da gewesen und wünsche sich einen friedlichen Aufzug: „Dass es geht, haben wir im Vorjahr in Zwickau bewiesen“, so Blechschmidt. Zu jenem Marsch unter dem Titel „NSU in Zwickau: Kein Gras drüber wachsen lassen!“ waren am 5. November Teilnehmer aus ganz Deutschland gekommen.
Eberhard Lüderitz ist Vorsitzender der Standortinitiative Wurzen (SiW), eines seit 2003 bestehenden Netzwerkes von 100 Unternehmern, Gewerbetreibenden und Vereinen. „Wir können die im Demonstrationsaufruf getätigte Pauschalverurteilung unserer Stadt nicht unwidersprochen lassen. Wurzen ist eben kein Ort, der exemplarisch für rassistische Normalität steht.“ Lüderitz, Geschäftsführer der Wurzener Tochter der global agierenden amerikanischen World Resources Company (WRC), wird deutlich: „Den in 20 Jahren hart erarbeiteten Ruf Wurzens als weltoffene Stadt lassen wir uns nicht kaputt reden.“ Hoffmann Fördertechnik, DencoHappel, Cryotec, Neuman & Esser, Emde, die Filzfabrik und andere hätten Exportquoten von bis zu 90 Prozent: „Ausländische Geschäftspartner und Kunden sind regelmäßig in der Stadt – wir leben von der Internationalität.“
Natürlich sei der Rechtsextremismus in Wurzen wie auch in anderen vergleichbaren Städten eine dauernde Herausforderung, „der wir uns seit Jahren aktiv stellen – ob mit Plakataktionen, Fotoausstellungen oder unserer Praktikumsbörse“. Den Nachwuchs in Lohn und Brot zu bringen – auch das helfe, dem Extremismus vorzubeugen. Wurzen sei mittlerweile zum stärksten Industriestandort im Landkreis Leipzig aufgestiegen, die Arbeitslosigkeit liege unterhalb des Bundesdurchschnitts. Kunst und Kultur hätten in der Ringelnatzstadt ihren Platz.
Nein, Wurzen sei schon lange nicht mehr die „national befreite Zone“ der 90er-Jahre, unterstreicht SiW-Vorstandsmitglied Jan Jentzsch und fragt besorgt: „Was soll es bringen, vermummt durch die Straßen zu ziehen und die Anwohner zu beschimpfen – autonome Krawalltouristen werfen uns weit zurück, und es dauert lange, bis wir die Wurzener wieder aus ihrem Schneckenhaus holen.“
„Das Land: rassistisch. Der Frieden: völkisch. Unser Bruch: unversöhnlich.“ Demo-Anmelder Blechschmidt hält es gerade am 2. September für geboten, dem Tag der Sachsen in Löbau etwas entgegenzusetzen: „Statt dort hinzugehen, wo sich staatliche Akteure als schöneres, weltoffenes Sachsen inszenieren, wollen wir mit euch an einen Ort fahren, der exemplarisch für die rassistische Normalität in Sachsen steht“, heißt es im Aufruf. Gerade an jenen Tagen der Sachsen, so Blechschmidt, gebe es Übergriffe auf Geflüchtete. Auch in Wurzen sei das 2015 nicht anders gewesen, behauptet das Antifa-Bündnis: „Wer nicht dazugehört oder dazugehören will, kriegt selbst auf die Fresse.“
Und die Ameisen von Ringelnatz? Die Stadt Hamburg setzte ihnen ein Denkmal. Im Moment bietet die Skulptur jedoch ein trostloses Bild, erst verschwanden die Fühler, dann der Kopf und inzwischen die ganze Figur. Ein schlechtes Omen?
Von Haig Latchinian
Das dürften dann also diese lokalen Unternehmer sein
die auch gerne mal an Faschodemos teilnehmen, um sich von Brinsa und Johnke demokratisch bilden zu lassen:
Zu den Anwesenden, so der Vize-Landrat, gehörten „unter anderem sehr viele Unternehmer und Mittelständler, die die Zivilgesellschaft mittragen, Arbeitsplätze in Wurzen sichern und steuern“
Und die bringen dann also den "Nachwuchs in Lohn und Brot" gegen "Extremismus". Das wird ja immer besser.
Die Partei
Hier die Reaktion der Partei "Die Linke":
Antifaschistische Demo in Wurzen - Wichtiges Signal, trotz holprigem Start
Für den 2. September hat eine bundesweite Initiative eine antifaschistische Kundgebung in Erinnerung an die vor 25 Jahren in Rostock-Lichtenhagen stattgefundenen Pogrome gegen Asylbewerberinnen und -bewerber in Wurzen angemeldet. Zu den Medienveröffentlichungen im Umfeld dieser geplanten Kundgebung erklären Vertreter der LINKEN aus dem Landkreis Leipzig:
Im Landkreis Leipzig und der Region Wurzen sind seit vielen Jahren rechtsextremistische Strukturen existent und aktiv. Die von ihnen ausgehende Hetze und Gewalt gegen anders Denkende, anders Lebende, anders Aussehende, gegen Demokratie, Mitmenschlichkeit und Rechtstaatlichkeit darf weder relativiert noch verharmlost werden. Sie untergraben die freiheitlich-demokratische Grundordnung und die Grund- und Freiheitsrechte eines Jeden. Vielmehr braucht unser Gemeinwesen viele Menschen, die aktiv dieser Menschen- und Demokratiefeindlichkeit entgegentreten.
Unsere Gesellschaft braucht insbesondere die Vereine, Initiativen, Kirchen und Einzelpersonen, die sich für eine offene Gesellschaft, eine gewinnende und gelingende Integration von Minderheiten und abgehängten Gruppen sowie vor Krieg und Hunger zu uns Geflüchteter engagieren. Das Netzwerk für demokratische Kultur in Wurzen ist dafür seit Jahren ein gutes Beispiel.
Jens Kretzschmar, Stadt- und Kreisrat der LINKEN: „In Wurzen nimmt die Beharrlichkeit dieser Engagierten zunehmend größer werdende Teile der Wurzener Stadtgesellschaft für sich ein. Auch die Stadt Wurzen hat gemeinsam mit vielen Aktiven schon erfolgreiche Arbeit geleistet. Es sei erinnert an die Stolpersteinverlegungen und an die gute Zusammenarbeit in Fragen der Aufnahme und dezentralen Unterbringung Geflüchteter und an ähnliche Aktivitäten.“
Um diese langwierige und schwere Arbeit für eine offene und solidarische Gesellschaft zu unterstützen und um sie zu stärken, müssen neben einer symbolischen Solidarisierung vor allem die aktive Mitgestaltung und der friedliche und demokratische Widerstand gegen rechtsextremistische Kräfte aus der Mitte der Wurzener Stadtgesellschaft getragen werden. Deshalb wollen wir mit den Initiativen, den Vereinen, Kirchen und aktiven Einzelpersonen vor Ort, die diese wichtige Arbeit leisten, ins Gespräch kommen.
Dazu der Kreisvorsitzende der LINKEN Westsachsen Holger Luedtke: „Wenn nun durch mangelnde Absprachen im Vorfeld der Eindruck entsteht, eine Hamburger Gruppierung käme einfach in die Stadt, um zu demonstrieren und ihr anschließend für längere Zeit den Rücken zu kehren, ist das kontraproduktiv. Es sorgt für weitere Sympathien mit dem rechten Rand und stärkt diesen. Aggressive Rhetorik und Pauschalverurteilungen von ‚außen‘ machen die so wichtige Arbeit gegen neonazistische Strukturen schwerer, nicht einfacher.“
Der Bundestagsabgeordnete und Direktkandidat der LINKEN für den Landkreis Leipzig Dr. Axel Troost ergänzt: „Wir müssen demokratischen Kräften in der Region den Rücken stärken, statt Menschen das Gefühl zu geben, dass ihre Arbeit nicht anerkannt wird oder örtliche AntifaschistInnen in einen Topf mit den Menschenverächtern der Neonazis zu stecken. Wir sollten also Solidarität mit den Opfern rechter Gewalt demonstrieren. Mit Geflüchteten, die in Wurzen attackiert wurden, genauso wie mit dem NDK Wurzen oder dem Bornaer Verein Bon Courage, dessen Büro wiederholt angegriffen wurde. Wir müssen deutlich machen, dass wir zusammen für eine weltoffene Gesellschaft stehen.“
Abschließend sagt Holger Luedtke: „DIE LINKE Westsachsen ist weder im Vorfeld informiert worden, noch fanden dazu Gespräche statt. Auch die Organisatoren sind uns oder vor Ort nicht bekannt. Eine friedliche Demonstration gegen rechte Hetze und für eine solidarische Gesellschaft ist uns willkommen. Nun liegt es an den Anmeldern und AkteurInnen in der Region, eine friedliche Kundgebung in Solidarität mit den Opfern rechter Gewalt und für eine solidarische Gesellschaft zu organisieren. Mit der Wurzner Zivilgesellschaft. Dann bekommt diese Demonstration ihre Legitimation. Dazu fordern wir hiermit auf!"
Ich kann gar nicht so viel essen....
Ist das jetzt ein Satire-Beitrag? Oder schwadroniert tatsächlich die gesamte Funktionärsriege der "Linken" vom Stadtrat bis zum Bundestagsabgeordneten in einer derart staatstragenden Art und Weise, dass mensch meinen könnte, es handele sich um eine gemeinsame Stellungsnahme von jenen, die auf die oben aufgelisteten Vorkommnisse eben nicht reagiert haben. Über Jahre hinweg nicht. Wenn es keine Satire ist, dann frage ich mich, wofür diese Partei dort in Wurzen denn nun steht? Die einen Vertreter*innen kritisieren die niedrigen Aufklärungszahlen bei rassistischen Übergriffen oder verurteilen die Polizeigewalt in Hamburg, die anderen stellen sich mit breiter Brust vor "ihre" Gemeinde und nehmen die Zustände dort gegen Kritik in Schutz. Vielleicht sollten sich diese "Linken" erst einmal verständigen, was sie denn nun wollen, bevor sie überall laut herumtönen. Der Gipfel der Dämlichkeit aber ist der Kreisvorsitzende. Die "aggressive Rhetorik und Pauschalverurteilungen" im Aufruf zur Demo (wo findet er diese????) machten die Arbeit gegen Neonazis künftig schwerer, die Demo sorge "für weitere Sympathien mit dem rechten Rand und stärkt diesen". Wer so schreibt, hat sich vom Antifaschismus - egal welcher Ausformung - schon verabschiedet.