Identitäre blockieren! 17.6. Busanreise aus Hamburg nach Berlin

#blockib
Identitäre blockieren
Interventionische Linke Hamburg

#blockib 17.6.2017 // Tickets für die gemeinsame Busanreise aus HH gibt´s im Schanzenbuchladen // Infoveranstaltung am 8.7.2017, Rote Flora

Bereits zum zweiten Mal mobilisiert die Identitäre Bewegung (IB) europaweit zu einer Demonstration am 17. Juni in Berlin. Dieses Jahr unter dem Motto „Zukunft Europa - bewegen und verändern“. Klingt harmlos, ist es aber nicht! Tatsächlich verbirgt sich dahinter eine Gruppe nationalistischer, rassistischer, antifeministischer und autoritärer Arschlöcher. Diese bekämpft nicht nur mit Worten die „links-grüne kulturelle Hegemonie“, sondern greift auch, wie kürzlich in Lübeck geschehen, Antifaschist*innen direkt mit Messern an.


Seit einigen Jahren hetzen sie gegen einen angeblichen von „geheimen Mächten“ gesteuerten „großen Austausch“. So geht Antisemitismus. Sie hetzen gegen Geflüchtete und Migrant*innen und propagieren eine Festung Europa. In Deutschland war die IB zunächst nur ein Internetphänomen. Seit einiger Zeit versucht sie aber auch durch Aktionen und Demonstrationen auf sich aufmerksam zu machen. Im Mai 2017 z.B. bedrängten Identitäre im Hafen der sizilianischen Stadt Catania die „Aquarius“ - ein Schiff zur Rettung von Geflüchteten aus Seenot - und hinderten es kurzzeitig am Auslaufen. Aktuell sammeln sie Spenden zur Gründung einer eigenen Grenzpatrouille. In ihrer rassistischen Logik sehen sie sich als die Retter Europas. Mit ihrem Ruf nach einer starken Führung durch „patriotisch gesinnte“ Deutsche zeigen sie ihre faschistische Ideologie.


Deutlich wird das auch in der Nähe zur Bibliothek des Konservatismus und dem Institut für Staatspolitik (die beiden bedeutendsten rechten Denkfabriken/Thinktanks in Deutschland) sowie durch die zahlreichen personellen Überschneidungen mit Burschenschaften oder der Jungen Alternativen (Jugendorganisation der AfD). Seit 2016 selbst unter Beobachtung des Verfassungsschutzes, finden sich in der IB auch Personen, die früher Teil der verbotenen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) waren.


Und auch in der Wahl des 17. Juni als Demonstrationstag stehen sie ganz in der Tradition extrem rechter Parteien wie etwa der NPD. Diese hatte bereits vor einigen Jahren versucht, den Tag des Volksaufstandes in der DDR für sich zu besetzen.
 
Die IB traut sich nur selten auf die Straße. Wenn sie sich zeigt, dann meist durch Flashmobs oder Bannerdrops. Schnell ein paar gute Bilder für die Propaganda schießen und abhauen. Diesmal will sie aufmarschieren. In Berlin Mitte. Und wir können nicht anders, als hinzufahren und diese Gelegenheit zu nutzen, um ihnen so richtig den Tag zu versauen!  Unser Plan? Ameisentaktik: Organisiert und in der Überzahl.  Kein Fußbreit den Faschisten! Kommt mit uns nach Berlin. Bustickets gibt´s im Schanzenbuchladen. 
 
Ihr wollt noch mehr über die IB erfahren? Kommt zur Infoveranstaltung am Donnerstag, 8.6.2017, 20 Uhr, Rote Flora.

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Treffpunkt ist 14 Uhr S-Bahnhof Gesundbrunnen laut Facebookseite der IB.

 

Kommt alle zum Blockieren!

Nachdenkliche Beiträge, die sich kritisch mit einem Artikel auseinandersetzen, werden hier auf Indy leider gelöscht. So ist es auch unserem Beitrag ergangen. Dieser Kommentar stand schon einmal hier und wurde gelöscht, keine Ahnung warum. Eine Unterdrückung kritischer Stimmen nennt man eigentlich „Zensur“. Wir möchten daher den Aktivisten, die in konstruktiver Kritik keine Bedrohung sehen, nochmal die Möglichkeit geben, eine Stimme zu hören, die den Aufruf, zu dem wir einen Kommentar verfasst haben, in einem gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang betrachtet und ihn damit auch zu hinterfragen wagt. Es wäre schade, sollte unser Beitrag nochmals von den Moderatoren gelöscht werden. Solltet ihr ihn lesen und später nicht wiederfinden, hat dies wohl abermals stattgefunden. In diesem Falle fragt euch bitte einmal, wie ihr dazu steht, dass auf dieser Seite Kritiker mundtot gemacht werden. Offensichtlich wird euch einfach nicht nicht zugetraut, dass ihr fähig seid, euch ein eigenes Bild zu machen. Euch wird diese Möglichkeit genommen, und damit werdet ihr ganz klar bevormundet. Ein Selbst-Denken eurerseits wird schlichtweg nicht zugelassen. Ist das nicht merkwürdig? Was denken die Moderatoren von euch? Doch hier nun unser Beitrag: Wir haben uns Gedanken gemacht, als wir vor kurzem den Aufruf "Rechte Hetze stoppen" lasen. Dort wurde dazu aufgerufen, die Auslieferung einer Zeitschrift zu behindern und Kioskbetreiber etc. zu bedrohen (sog. „Besuche“). Es folgte ein „Kommentar“, in dem ein bestimmter Grossist, der unter Druck zu setzen sei, mit Namen und Adresse genannt wurde. Dies hatten wir zu hinterfragen gewagt. Wir meinen, unschuldige Menschen, die nur ihrer Arbeit nachgehen, öffentlich zu bedrohen, sowie dazu aufzurufen, sie zu bedrohen, aus dem simplen Grund, dass sie eine Zeitung ausliefern, die nicht der politischen Meinung der Verfasser des Aufrufs entspricht, dieses Verhalten ist unserer Meinung nach sehr fragwürdig. Rechtlich gesehen ist es aller Wahrscheinlichkeit nach sogar eine kriminelle Handlung? Was bedeutet das, was geht in den Verfassern vor, dass sie zu solch drastischen Massnahmen greifen? Wahrscheinlich meinen sie es nur gut und wähnen sich auf der moralisch richtigen Seite. Doch sind sie sich im Klaren, dass die Handlung, die sie vollziehen, ein Schritt in eine sehr gefährliche Richtung ist? Weg vom Traum von Anarchie, Selbstbestimmung und Freiheit, hin zu Unterdrückung, Gewalt und Intoleranz? Hat diese in letzter Zeit um sich greifendende Verrohung und die damit einhergehende Gewohnheit, gegen Menschen zu hetzen, die einfach nur eine andere Meinung haben, die Verfasser des Aufrufs schon blind gemacht dafür, wann sie zu weit gehen? Täglich beklagen wir, dass die Journalisten z.B. in der Türkei, von Repression betroffen sind. Mit Recht. Doch denkt einmal nach - wird hier, z.B. bei diesem Aufruf, denn nicht genauso Repression ausgeübt? Einschüchterung, Verbotsversuche, Bedrohung – alles eindeutige Zeichen von Repression. Was ist aus der Freiheit des Journalismus geworden? Ist das nicht zutiefst alarmierend? "In Deutschland gewährleistet Artikel 5 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland die Pressefreiheit, gemeinsam mit der Meinungsfreiheit, der Rundfunkfreiheit und der Informationsfreiheit." Wir fragen die Verfasser des Aufrufes, und alle, die ihn unterstützen: Möchtet ihr wirklich die Pressefreiheit abschaffen? Und. ist das nicht ein Merkmal einer Diktatur? Wäre diese Zeitschrift ein Buch, fragt euch bitte einmal ganz ehrlich: würdet es dann am liebsten verbrennen? Wie weit würdet ihr gehen? Und wenn eure Antwort auf unsere obige Frage „ja“ ist, woran erinnert euch das? Vielleicht an die Dreissiger Jahre des letzen Jahrghunderts? Demokratie, Freiheit, Toleranz – sind diese Werte denn nur so lange existent, so lange das Gesagte und Geschriebene eurer Meinung entspricht? Es wäre schön, wenn ihr die Werte, für die ihr euch einsetzt, auch anwendet, und zwar nicht nur innerhalb der Szene, eurer Familie oder im Freundeskreis, sondern auch auf diejenigen Menschen, deren Einstellung euch nicht gefällt. Das wäre wahre Grösse. Zeigt Toleranz, zeigt Großmut. Seid bereit zur Kommunikation – statt Menschen dazu aufzuhetzen, andere Menschen zu bedrohen. Das ist unserer Meinung nach nicht der richtige Weg. Es erscheint oftmals leider so, als ob grosse Teile der Szene die Gewalt mehr lieben als Werte. Glaubt uns, wir wissen wovon wir reden, wir sind seit über sieben Jahren aktiv in der linken Szene. Doch wir sind nachdenklich geworden. Wir bitten euch, denkt doch einmal nach. Es gibt doch so viel wirkliche Not auf dieser Welt, es gibt so viel zu tun. Wäre es nicht ein gutes Gefühl, wirklich Gutes zu tun, anstatt andere Menschen in ihrer Freiheit, selbst zu denken, beschneiden zu wollen? Auch wenn es sicher gut gemeint ist, glaubt ihr wirklich, das ist der richtige Weg? Und wie ist es zu erklären, dass ihr Repression und Gewalt durch die Polizei und Regierung mit Recht beklagt, sie dann aber selbst auf völlig unschuldige Menschen ausübt? Leider kommt uns bei diesem Verhalten ein alter Spruch in den Sinn, der etwas abgewandelt werden muss: "Ihr werdet's nicht vermuten - wir sind leider nicht die Guten." Auch wenn ihr es sicher gut meint. Viele Menschen, die dieses Verhalten sehen, halten euch für keinen Deut besser als die, die ihr ständig verurteilt. Denn nach aussen hin zeigt sich die linke Szene leider sehr widersprüchlich. Soweit zu unserer Kritik. Hoffentlich geben euch die Moderatoren die Chance, sie zu lesen, statt sie sofort wieder zu löschen. Denn ihr könnt denken und euch euer eigenes Bild machen. Ihr braucht keinen Babysitter für euren Kopf. Und wenn das aktive Beschneiden der Pressefreiheit und das Löschen von Kommentaren plötzlich „richtig“ sein soll, dann brauchen wir die Bücherverbrennung damals bei den Nazis auch nicht anzuprangern – denn dann sind wir genau dort wieder hingekommen.