Seit mehr als 100 Jahren gilt der 1. Mai als Arbeiter*innenkampftag. Die ersten Streiks fanden noch für eine Kürzung der Arbeitszeit auf acht Stunden am Tag statt. Heute ist der 1. Mai ein Tag, an dem soziale Bewegungen verschiedenste Forderungen nach Teilhabe, Chancengleichheit und Gerechtigkeit laut machen.
Wir möchten uns mit unserer Kritik und unseren Forderungen an die Wurzel des Problems begeben und stellen uns entschieden gegen Kapitalismus, Nationalismus und das ganze verdammte Schweinesystem!
Gegen Kapitalismus und Lohnarbeit
Der Kapitalismus auf der einen, die Lohnarbeit auf der anderen Seite haben alle ihre ganz eigenen Probleme, die wir nicht länger hinnehmen wollen:
In dieser Gesellschaft ist der Besitz von Geld eine oftmals
notwendige Voraussetzung zur (gesellschaftlichen) Teilhabe. Ein System,
das exklusiver nicht sein könnte. Ein Leben in der Gesellschaft ist nur
möglich, wenn jeder Mensch seine*ihre Arbeitskraft, zumeist unter Wert,
verkauft und sich dementsprechend ausbeuten lässt.
Hinzu kommen reaktionäre Lohnverhältnisse, etwa zwischen Ost und West,
Mann* und Frau*, Menschen mit Behinderung und sogenannten “normalen”
Menschen,….usw.
Lohnabhängig Beschäftige verbringen häufig mehr Zeit auf der Arbeit als
Zuhause. Für eine selbstbestimmte Mitgestaltung der Gesellschaft bleibt
daher wenig bis gar keine Zeit.
Schulen und Universitäten sind längst Lernfabriken, in denen unter
immer größerem Konkurrenz- und Zeitdruck möglichst gefügige
Leistungsträger*innen ausgebildet werden.
Wichtig dabei ist die Erkenntnis, dass es immer um gegenseitige Auf-
und Abwertung geht. Das kaptialistsiche System existiert in seiner ganz
eigenen Komplexität nur durch unsere Kämpfe gegeneinander.
Daher fordern wir Schluss mit Sozialpartnerschaft. Rechte werden nicht
mit kruden Kompromissen erbettelt sondern durch ehrlichen Klassenkampf
erwirkt.
Es ist nicht weiter hinnehmbar, dass Leiharbeiter*innen ausgebeutet
werden, aber am Ende des Monats Bedürftigeneinrichtungen aufsuchen
müssen, weil der geringe Lohn nicht zum Leben reicht!
Es ist nicht weiter hinnehmbar, dass Studierende zwei oder mehr Jobs annehmen müssen, um ihr Studium zu finanzieren, während CDU und FDP wieder nach Studiengebühren rufen!
Es ist nicht weiter hinnehmbar, dass Alleinerziehende neben der
Erziehung ihrer Kinder arbeiten müssen, um den Kindern ein Dach über dem
Kopf bieten zu können!
Es ist nicht weiter hinnehmbar, dass Menschen, die ihr halbes Leben
gearbeitet haben, so wenig Rente beziehen, dass sie sich selbst im Alter
nicht pflegen lassen können!
Es ist einfach nicht weiter hinnehmbar, dass wir abseits des schönen
Lebens, das uns die Mär vom Kapitalismus verspricht, darauf angewiesen
sind, unsere Arbeitskraft zu verkaufen und uns in die Fänge eines
ausbeuterischen Systems zu geben! Für uns steht fest, dass Kapitalismus
und Lohnarbeit überwunden werden müssen!
Doch noch sind wir auf Lohnarbeit angewiesen und die Politik wird nicht müde, uns ihr Credo einzubläuen. “Nur wer arbeitet, soll auch essen”, wie Franz Müntefering es 2006 verlauten ließ, ist die Kernthese des Kapitalismus. Und auch Martin Schulz zielt in eine ähnliche Richtung: “Wer hart arbeitet und sich an die Regeln hält, muss respektiert werden.” Beide lassen darauf schließen, dass sich Grundrechte wie Essen, Wohnen oder gar Würde über Arbeit verdient werden müssten. Im Umkehrschluss hätten Menschen, die – ob selbstgewählt oder unfreiwillig – nicht zum staatlichen Wirtschaftswachstum beitragen, keinen respektvollen Umgang verdient. Wir sagen Nein! Wir wollen in keiner Gesellschaft leben, in der Bildungszeit verkürzt wird, in der Leistungs- und Konkurrenzdruck herrscht und in der kein Platz für diejenigen vorhanden ist, die sich diese Fesseln nicht auferlegen lassen wollen. Wir wollen in keiner Welt leben, in der Menschen gegeneinander ausgespielt werden!
Wir fordern daher eine solidarische Gemeinschaft, in der jeder Mensch sich frei entfalten und alle an den gesellschaftlichen Ressourcen teilhaben können. Hierzu können Menschen bspw. Kollektivbetriebe aufbauen, die ein flächendeckendes, solidarisches Wirtschaften möglich machen.
Kapitalismus aushebeln! – Her mit dem schönen Leben!
Migration und Flucht
Die EU im allgemeinen, jedoch auch Deutschland im Besonderen tragen die Mitschuld an Hunger, Armut, Tod und Krieg auf der ganzen Welt. Am Leid Hunderttausender, ja sogar Millionen von Menschen verdient der reiche Westen mit. Kaum ein Konfliktherd, in dem NATO und EU nicht an vorderster Front die eigenen Interessen erkämpfen.
Andererseits werden Fluchtursachen, die nicht selten aus eben diesen
Untaten des Westens resultieren, nicht anerkannt. Menschen, die ein
menschenwürdiges Leben fern ihrer Heimat suchen, werden durch Frontex,
den diktatorischen NATO-Partner Türkei und
durch Mauern und Stacheldraht allerorts aufgehalten. Ein Leben in
Frieden und Freiheit wird ihnen verwehrt. Der Tod dieser Menschen wird
billigend in Kauf genommen.
Selbst diejenigen Menschen, die es nach Europa schaffen, werden nicht
herzlich empfangen, wie es eigentlich die Pflicht eines jeden Menschen
hierzulande sein müsste. Sie müssen sich mit dem Bürokratieapparat der BRD
herumschlagen, der nichts unversucht lässt, ihnen ihr Menschenrecht auf
Asyl abzuerkennen. Nicht erst mit den zahlreichen
Asylrechtsverschärfungen der letzten Jahre, sondern bereits mit dem
verlogenen Asylkompromiss von CDU und SPD im Jahre 1992 wurde das Asylrecht in Deutschland faktisch abgeschafft. Die BRD tut ihr Möglichstes, die eigene Schuld am Elend der Welt nicht begleichen zu müssen.
Doch nicht nur Politik und Bürokratie üben sich stets in möglichst
rassistischen Praktiken, auch der deutsche Mob ist wieder in Höchstform:
mehr als 10 fremdenfeindliche Angriffe auf geflüchtete Menschen pro Tag
sind das traurige Ergebnis eines deutlichen Rechtsrucks der
Gesellschaft, der von der deutschen Politik im Allgemeinen, von
faschistischen Parteien wie AfD, NPD und Co. im Besonderen getragen wird.
Diese Faschisten, egal ob im Anzug oder sofort erkennbar, ob geistige
oder aktive Brandstifter, sind es, die Rassismus in Europa wieder
salonfähig machen.
Die AfD sucht europaweit den Schulterschluss mit rechtsradikalen
Parteien, auch mit der gewaltbereiten Rechten. Ob Marine Le Pen, Geert
Wilders, Victor Orbán oder anderen Nazis aus ganz Europa, sie alle haben
ein Ziel: Hass gegen all diejenigen Menschen zu schüren, die nicht in
ihr Weltbild passen, seien es geflüchtete Menschen, Jüd*innen,
Muslim*innen, Romn*ja, Obdachlose oder Linke.
Für uns steht fest: dieser Status Quo ist nicht länger haltbar, Nationalismus ist keine Alternative!
Feminismus
Nicht erst seit den Ereignissen der Kölner Silvesternacht geben sich
konservative Kräfte betont feministisch. Zumeist männliche
selbsternannte Frauenschützer zogen durch die Straßen, um die weiße Frau
vor den Blicken des nordafrikanischen Mannes zu beschützen. Diese
Praxis passt in das altbewährte Muster, nach dem Männer Frauen* zu
beschützen hätten, während Frauen* bloß passiver Spielball männlicher
Gelüste seien. Sie vermittelt zudem den Anschein, Sexismus,
sexualisierte Übergriffe und Gewalt gegen Frauen* seien ein durch
Einwanderung importiertes Phänomen. Die sexualisierte Gewalt, der
Frauen* täglich ausgesetzt sind, wird damit in der Mehrheitsbevölkerung
ausgeblendet und nach Außen verlagert.
Unser Feminismus bleibt antirassistisch! Jeglichem Übergriff, jedem
nicht-einvernehmlichen Verhalten und jedem sexistischen Spruch muss
kämpferisch entgegnet werden!
Jedoch verstehen wir unter Feminismus nicht nur eine anti-sexistische Praxis. Es geht uns auch um andere, ganz grundlegende Forderungen. So verdienen Frauen* im Schnitt immer noch rund 21% weniger für die gleiche Arbeit und haben schlechtere Chancen, trotz gleicher Qualifikation in Führungspositionen zu arbeiten. Nicht wenigen Frauen* wird der Zugang zum Arbeitsmarkt komplett verwehrt in der stillschweigenden Annahme, sie könnten ja bald schwanger werden und seien dann auf längere Zeit nicht als Arbeitskraft verfügbar. Unterschiedliche Lebenskonzepte, bei denen bspw. ein Mann die Fürsorge für ein Kind übernimmt oder gar, dass eine Frau keine Kinder bekommen möchte, werden hierbei ausgeblendet. Wir fordern Chancengleichheit und Gleichbehandlung für alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Ethnie usw. und den damit verbundenen Stereotypen.
Der Rechtsruck, den diese Gesellschaft erfasst hat, richtet sich
nicht nur gegen vermeintliche Ausländer*innen, auch versucht er, ein
traditionelles Wertesystem zu befeuern: Frauen* sollen sich wieder auf
ihre traditionellen Rollen als Mütter, Hausfrauen und gefügige
Sexualobjekte besinnen.
Heterosexismus und Transphobie gehören zum Standartrepertoire rechter
Ideologie, sind jedoch gesamtgesellchaftlich stark verbeitete
Denkmuster. Homosexuelle dürfen hierzulande weder heiraten noch Kinder
adoptieren. Ihnen wird damit das normalste der Welt nicht zugestanden,
nämlich das Recht, eine Familie zu gründen. Neben dieser strukturellen
Benachteiligung, werden offen homosexuelle Menschen und auch
Trans*Personen regelmäßig Opfer von Diskriminierung und Gewalt.
Menschen, die sich nicht einem Geschlecht zuordnen möchten oder nicht
dem Geschlecht, welches ihnen bei der Geburt anerkannt wurde, Menschen,
die das gleiche Geschlecht lieben oder sich in ihrer Partnerwahl
generell nicht der geltenden Norm anpassen möchten oder können, sind in
unserer Gesellschaft immer noch außen vor.
Wir sagen: f*ck that bullshit! Menschen definieren sich nicht allein
durch ihr biologisches Geschlecht oder ihre sexuelle Orientierung. Die
Antwort auf steigende Verunsicherung in einer pluralistischen
Gesellschaft kann nicht die Rückbesinnung auf veraltete Weltbilder sein,
sondern die Freiheit eines jeden Menschen und die Unterstützung
verschiedener Lebensentwürfe.
Wo das Wort „schwul“ immer noch eine gängige Beleidigung ist, wo Trans*Personen als psychisch krank erklärt werden, wo Frauen* nicht über ihren eigenen Körper entscheiden dürfen und wo sich Menschen in ihren Etablierten vorrechten verletzt sehen, sobald Forderungen nach Gleichberechtigung aufkommen, wirkt die Aussage, man brauche keinen Feminismus mehr, fast schon zynisch. Wir lassen uns davon nicht aufhalten. Wir werden weiterhin auf die Straße gehen, um uns für mehr Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und Akzeptanz einzusetzen. Feuer und Flamme dem Patriarchat – Kampf dem Sexismus im Alltag und im Staat!
Polizeigewalt
Was unter dem Begriff Repression unter anderem zu verstehen ist, mussten viele Bochumer*innen am 1. Mai letzten Jahres erfahren. Während ein lächerliches Häuflein NPD-Nazis durch Bochum marschieren konnte, übte sich die Polizei darin, auch den letzten demokratischen Anschein dieser Gesellschaft zum Erlöschen zu bringen. Ungestört konnten Nazis ihren Menschenhass propagieren, während die Bullen den Gegendemonstrant*innen Knochen brachen, sie mit Pyrotechnik bewarfen und Freiheitsentzug durch einen gigantischen Kessel mit ca. 300 Betroffenen im Bermudadreieck durchsetzten. Zuvor wurden schon an der Oskar-Hoffmann-Straße und am Bochumer Hauptbahnhof Antifaschist*innen schikaniert. Die NPD wird es gefreut haben, dass die Cops antifaschistischen Protest überall störten und praktisch verunmöglichten. Staat und Nazis arbeiteten wieder einmal Hand in Hand. Bis zum heutigen Tag haben die antifaschistischen Demonstrationsteilnehmer*innen vom 01. Mai 2016 mit diesen Repressionen zu kämpfen – gegen viele wird noch ermittelt. Die, die schon eine Einstellung ihrer Verfahren erreichen konnten, müssen nun die Anwaltskosten aufbringen. Auch dieser finanzielle Part ist Teil der Repression.
Hiermit jedoch nicht genug: nur sieben Wochen später filmte die Polizei eine Gegendemonstration zu einer rechten Demonstration grundlos ab und stürmte nach deren Ende brutal in die Menschenmenge. Personen wurden verletzt und festgenommen. Im Nachhinein stellte die Polizei sogar noch Anzeigen gegen durch sie verwundete Personen wegen angeblicher Körperverletzung. Im Anschluss an diese Polizeigewalt wurde eine angemeldete und mit der Polizei abgesprochene antirassistische Kundgebung des Refugee Strike Bochum durch die Polizei aktiv verhindert: Der Kundgebungsplatz wurde mit Polizeipferden “besetzt”, Demonstrationsteilnehmer eingeschüchtert und am Ende wurden sogar alle “vom Platz gejagt”. Wir geben uns schon längst nicht der Illusion hin, man könne mit staatlichen Repressionsorganen kooperieren. Jedoch zeigt sich bei Protesten gegen Rechts immer wieder, auf wessen Seite die Polizei steht.
Die Repression des Staates sind vielfältiger. Es sind nicht nur linke Menschen, die tagtäglich der Willkür und Gewalt der Polizei ausgesetzt sind. Racial Profiling ist nicht erst seit dem skandalträchtigen Einsatz rund um den Kölner Hauptbahnhof in der letzten Silvesternacht in aller Munde, nein, Racial Profiling ist polizeilicher Alltag und auch in NRW ständig zu beobachten. Nur zwei Beispiele seien genannt: nach dem Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt kontrollierten auch hier in Bochum mit Maschinenpistolen bewaffnete Bullen all diejenigen Menschen, die ihnen nicht deutsch genug aussahen. Ein Weihnachtsmarktbesuch war für Menschen, die der Polizei nicht passten, nicht mehr möglich. In der Dortmunder Nordstadt hingegen braucht es nicht einmal eine angebliche Gefahrenlage, hier ist die Polizei beinahe täglich im Einsatz, um Menschen, die ihnen nicht in den Kram passen, zu kontrollieren.
Gestern wie heute sind es Polizist*innen, die Abschiebungen durchsetzen, oftmals mit brutaler Gewalt. Schon jahrzehntelang wird die deutsche Abschiebepraxis von vielen Stellen, unter anderem Amnesty International, scharf kritisiert. Die Bundespolizei steht seit mehr als zwanzig Jahren im Verdacht, Menschen während ihre Abschiebung systematisch zu foltern. Ein Aufschrei in der Zivilbevölkerung bleibt jedoch oftmals aus.
Und auch der Staat denkt nicht einmal darüber nach, diesem Treiben irgendwie Einhalt zu gebieten, viel mehr sollen die Gewalttäter*innen und Verbrecher*innen in Uniform in besonderem Maße geschützt werden. Entgegender Kritik von Anwält*innen, Jurist*innen und Menschenrechtsorganisationen und entgegen aller Statistiken über Angriffe auf Cops will die Regierung den Strafgesetzbuchparagrafen 114 verschärfen. Polizeibeamte werden dann zu einer Art bessere Menschen gemacht, für die der Tatvorwurf der Körperverletzung nicht gut genug ist. Nein, berührt man aus Versehen den Arm eines Cops, was im Demonstrationsgeschehen durch die endlosen Provokationen der Bullen quasi unvermeidbar ist, dann kann man schon 3 Monate in den Knast kommen. Demonstrationen werden dadurch unmöglich gemacht. Auch der Alltag wird sich verändern. Diese verschärften Strafen für den Dialog mit der Staatsgewalt sollen auch gelten, wenn die Polizei keine Maßnahmen durchführt. Sondern einfach immer dann, wenn sich die Polizei die Uniform überzieht. Bei der letzten Anhörung zu diesem Gesetzentwurf forderte eine Polizeipräsidentin sogar, das Filmen von Polizist*innen bei ihren Maßnahmen solle unter den Widerstandsparagrafen fallen. Willkommen im Polizeistaat!
Noch immer wird hierzulande der, durch Heinrich Himmler geprägte
Satz: “Die Polizei – dein Freund und Helfer” genutzt, um die
Staatsgewalt, den mächtigen Unterdrückungsapparat zu rechtfertigen.
Wir sagen: die Polizei ist kein Freund, die Polizei hilft uns nicht! Wir sagen: Polizist+innen sind Feinde der Freiheit.
Wir lassen uns nicht unterkriegen. Unsere Antwort heißt Widerstand und
Solidarität – Kampf dem Staat und seinen Repressionsorganen!
Wahlen
Im Jahr 2017 stehen erneut gleich zwei Wahlen in NRW
an – die Landtagswahlen im Mai und die Bundestagswahlen im September.
Dass wir heute über Parlamentarismus streiten können, ist nicht zuletzt
Folge vielfacher sozialer Kämpfe gegen die Interessen der Herrschenden.
Trotzdem glauben wir nicht, dass die Revolution an der Wahlurne
ausgefochten wird. Wir glauben nicht, dass die Wahl von Parteien etwas
am bestehenden System verändern können, zumindest kaum zum Positiven.
Zum einen sind wir der Meinung, dass Parteien höchstens in einigen
wenigen Punkten die eigenen Interessen widerspiegeln können. Dies hat
zur Folge, dass viele Interessen – und zwar gerade die von Minderheiten –
meist außen vor gelassen werden. Zum anderen wird diese ungleiche
Repräsentation auch durch das eingeschränkte Wahlrecht gefördert.
Geflüchtete und Migrant*innen werden vom Wahlrecht ausgeschlossen, da
sie anscheinend nicht den richtigen Pass haben, um über ihre eigenen
Rechte in diesem Land mitentscheiden zu dürfen. Parlamentarische Politik
ist damit immer noch eine Politik der Herrschenden und Privilegierten.
Rechte Ideologien sind in ganz Europa und im Rest der Welt wieder auf
dem Vormarsch. Der französische Front National, die österreichische
FPÖ, die niederländische PVV und die deutsche
AfD bilden u.a. die neue extrem rechte Front der europäischen
Parteienlandschaft. Sie alle eint ein menschenfeindliches Weltbild, das
sich am deutlichsten in ihrer rassistischen Hetze gegen Muslime und
geflüchtete Menschen äußert, verschleiert unter dem Deckmantel einer
legitimen Islamkritik.
Zudem gibt sich die AfD gerne als Partei des kleinen Mannes, dem durch
Zuwanderung Arbeit, Wohnraum und gar die eigenen Werte abhanden kommen
würden. Sie spielt damit die Schwächsten der Gesellschaft –
Geringverdienende, Arbeitslose und Migrant*innen – gekonnt gegeneinander
aus, ohne jedoch eigene Lösungsansätze zu bieten. Im Gegenteil betreibt
sie mit vielen ihrer Forderungen sogar Politik gegen das eigene
Klientel. Die AfD ist keine soziale Partei, sie manifestiert das Recht
des Stärkeren, sie ist Ausdruck des Kapitalismus und des Faschismus
schlechthin. Ihre bürgerliche Fassade scheint in jüngster Zeit immer
mehr zu bröckeln, ihre hässliche braune Fratze sich immer weiter selbst
zu entlarven. Auch wenn die AfD und andere rechte Parteien zeitweilig an
Einfluss zu verlieren scheinen, dürfen wir nicht aufhören, uns den
Faschist*innen in den Weg zu stellen. Hier stehen wir ein als Erben
großer Frauen* und Männer, die zuweilen ihr Leben gaben, um die Freiheit
der Menschheit gegen den Faschismus zu verteidigen. Noch ist es nicht
so weit, dass unsere Leben tagtäglich in Gefahr sind. Jedoch ist es
notwendig, sich den neuen und alten Faschist*innen in den Weg zu
stellen, sie Tag für Tag zu bekämpfen. Damals wie heute gilt unsere
Losung: Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft!
Und daher gehen wir nicht nur am Vorabend des internationalen
Arbeiter*innenkampftag, sondern auch am 1. Mai selbst erneut auf die
Straße, um den Nazis in Dortmund, Essen und anderswo den Tag zu
vermiesen.
Kommt am 30.April zur revolutionären Vorabenddemo in Bochum
19:00Uhr Bochum HBF
Gegen Faschismus und Reaktion – Für ein schönes Leben für alle!
Antifaschistische Aktion Bochum
Antifaschistische Linke Bochum
Autonome Antifaschist*innen
Comic Kultur im Sandkasten verlorener Utopien
Da haben die Autor*innen aber auch keine Sprechblase ausgelassen.
Schätsken, gibt`s die Sprüche jetzt in einer Art Satzbaukasten? "How I pimp me up to a revolutionary"?
Man merkt so richtig, dass das was da geschrieben steht so gar nicht gelebt, durcherlebt oder gefühlt ist.
Aufgesetzt ist noch eine verharmlosende Bezeichnung zu dieser Comic Cultur Speak!
Sondersüß aber dieser Satz hier: "sich den neuen und alten Faschist*innen in den Weg zu stellen".
Und deswegen eine Demo in der Komfortzone Bochum. Nicht in Essen oder Dortmund, wo man vielleicht Gegenwind von Nazis erwarten kann. Man merkt wie ernst das "Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft!" der Autor*innen zu nehmen ist.
What a fake Revolution!
Der Vollständigkeit halber
zu Lesen hier.
8. Apr. 2017, 02:29 Uhr
@Situationist. dir ist schon klar, dass die Nazis am 1. Mai in Essen und Dortmund sind und nicht am 30. April? Und dir ist bewusst, weshalb es revolutionäre Vorabenddemos am 30. April gibt?
Nur Knalltüten unterwegs in diesem Internet.
8. Apr. 2017, 11:39 Uhr
@Eddy,
und weil die Nazis am 1. Mai in Dortmund und Essen marschieren setzen zwei Jugendgruppen mal son ganz derbes revolutionäres Zeichen in der Bochumer City. Nicht in Essen oder Dortmund. Sondern in Bochum. Warum hier und nicht in einen der betroffenen Städte? Vor allem in Dortmund, der Hochburg der Nazis in NRW. Du weisst? Fünf Morde, angebliche NS-Zonen, jährliche NS-Demonstrationen, etc.p.p..
Wo bleibt da der support für die Nachbarstadt? 20 Minuten mit der S-Bahn?
Vielleicht ist es in Bochum aber auch gemütlicher? Kann man hier stressfreier Poosen? Und wenn, warum? Vielleicht weil die Grannies die Bo-Zone in den letzten 30 Jahren frei gehalten haben? Aber in Dortmund seit mittlerweile 20 Jahren Politik betrieben wird, den der Nachwuchs jetzt in Bochum einführen will? Ist Dortmund nicht gerade wegen seiner gnadenlos großen Klappe, bei gleichzeitig desaströsen Nichtstun zu einer NS-Hochburg mutiert? Warum suchen sich die Nazis am 1. Mai 2017 gerade Essen und Dortmund aus? Weil sie seit Jahren schon dort über das ganze Jahr alles machen können was sie wollen? Und weil dort eine Großdemo dann auch strategisch gut hinpasst?
Tja inner Bochumer Luxuslounge lässt sich halt gut “die dicke Lippe” riskiert. Das weiss man nicht, ob das so schmerzfrei in Dortmund läuft. Da gibt es schon mal was auf die Fresse. Von Nazis und Cops. Da traut man man sich nur hin, wenn es einmal im Jahr eine Großdemo gibt. Und dann schnell wieder in die Bahn und in die Kuschelzone.
Ansonsten:
Geht mal heute Abend Fressen und Saufen. Verkauft das als revolutionäre Tat und klopft euch gegenseitig auf die Schultern was ihr nicht alles für bedrohte Strukturen tut.
Geht mal Parolen in der Komfortzone Bochumer Innenstadt Parolen gröhlen, tut so als ob das auch nur irgendetwas mit Revolution zu schaffen hätte und klopft euch gegenseitig auf die Schultern.
Das ist alles so Pseudo, so Fake, man muss schon wirklich ne Knalltüte sein, wenn man das nicht merkt.
Knalltüten, die eine Knalltütenszene inszeniert, damit sie sich als Knalltüten wohlfühlen können. Politischer Fake, narzistisch, egozentristisch, abseits jeglicher realer Widersprüche, Durchlauferhitzer in der Adolezenzphase und politische Karriersprungbrett in Knalltütenorgas.
Was diese Stadt, was diese Linke, was Bochums AntifaschistInnen von dieser Knalltütenfraktion haben wird, wird in ein paar Jahren ersichtlich sein: Den ein oder anderen Knall. Nach einer Implusion bleibt halt eine politisch und soziale Leere. Und Zustände wie in Dortmund.
Frage: Will man das?
Was ist das denn?
Geil, in Dortmund blockieren Anwohner und Antifas die Nazis in der Nordstadt.
Und in Bochum demonstriert die Antifa - Trockenschwimmer!