Proteste gegen das nationalistische Theaterstück "Letzte Festung Türkei" in Mannheim

MA1902

"Letzte Festung Türkei" heißt das umstrittene aus dem Türkischen übersetzte Theaterstück, das türkische Nationalisten am kommenden Sonntag in der Rheingoldhalle in Mannheim-Neckarau aufführen wollen. Veranstalter ist die von dem türkischen SPD-Mitglied Mehmet Ali Sen geführte Betreibergesellschaft SMS GmbH.

 

Das Theaterstück entstand anlässlich des Putschversuches 2016 in der Türkei und verherrlicht Erdogans Politik einer ethnisch reinen großtürkischen Diktatur. Es transportiert eine deutliche politische Propaganda. Es geht darum, das türkische Volk auf die nationalistische und rassistische Einheit einzuschwören. Indirekt werden auch vermeintliche Verschwörermächte aus dem Ausland kritisiert. Zu angeblichen Verschwörern zählen die kurdische Arbeiterpartei PKK, die Gülen-Bewegung und ausländischen Mächte.

 

In vielen Städten wurde die Aufführung verboten oder von antifaschistischen Protesten begleitet. Faschistischer Hass, Gewaltverherrlichung und Nationalismus zählen nicht zur künstlerischen Freiheit, auch wenn sie als Theater getarnt sind. Die Überlegenheit der islamisch türkischen Ethnie zieht sich als roter Faden durch das gesamte Theaterstück und zeigt damit die menschenverachtende Ideologie der ultranationalistischen türkischen Gruppen wie beispielsweise der Grauen Wölfe.

 

Die Rheingoldhalle wurde 2013 von der MVV Mannheim im Rahmen eines Erbbauvertrages an die Betreibergesellschaft und ehemaligen Pächter SMS GmbH übergeben. Geschäftsführer der SMS GmbH ist der türkischstämmige Mehmet Ali Sen. Das SPD-Mitglied sitzt für die SPD im Bezirksbereirat Neckarau, ist ehrenamtlicher Richter beim Verwaltungsgericht in Karlsruhe und im Vorstand verschiedener türkische Vereine wie dem Verband Türkischer Unternehmer. In der Halle finden regelmäßig türkische Veranstaltungen wie die türkische Hochzeitsmesse statt.

 

Dass ausgerechnet ein SPD-Mitglied die Aufführung verantwortet, der sich nach eigener Aussage für die türkisch-deutsche Integration einsetzt, ist ein Hohn. Wir setzten uns für die Verhinderung der türkischen nationalistischen Propaganda ein. Unterstützt die Proteste. Kommt am Sonntag zur Rheingoldhalle.

 

Sonntag, 19.02. // 17 Uhr // Rheingoldhalle Mannheim, Rheingoldstr. 215

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Nachdem der ursprüngliche Veranstaltungsort in Mannheim aufgrund unserer Proteste nicht mehr zur Verfügung steht, fand der Veranstalter "Gözyasi Geceleri Avrupa" mit dem türkischen Veranstaltungshaus Can Gala in Lampertheim kurzfristig eine neue Halle. 

 

Wir rufen daher zu Protesten in Lampertheim auf:

 


Sonntag, 19.02. // 15 Uhr // Can-Gala-Eventcenter Lampertheim, Otto-Hahn-Str. 10a

 

 

Hier ist der neue Aufruf: https://linksunten.indymedia.org/de/node/203998

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