Kommt zur Landesweiten Aktionskonferenz des antirassistischen Netzwerks Baden-Württemberg - Solidarity4all – Grenzenlose Solidarität statt Asylrechtsverschärfung am 28. JANUAR 2017 von 10-18 UHR im Anne Frank-Haus in Karlsruhe, Moltkestraße 20. FLUCHTURSACHEN BESEITIGEN ! FLÜCHTLINGSRECHTE VERTEIDIGEN ! ABSCHIEBUNGEN ÄCHTEN UND VERHINDERN ! TÖDLICHE ABSCHOTTUNG BEENDEN !
Beteiligt Euch an der Aktionskonferenz des AntiRaNetzwerks Baden-Württemberg am 28. Januar 2017 in Karlsruhe
        Infos, flyer und Plakat: http://stop-deportation.de/  
          Kontakt:
            info@stop-deportation.de
 
        
      „Wenn die Wahrheit zu schwach ist, sich zu verteidigen, muss
        sie zum Angriff übergehen.“ 
      Bertolt Brecht
      
      Am Samstag den 28. Januar 2017 lädt das Antirassistische Netzwerk
      Baden-Württemberg zu einer Aktions-Konferenz ein. Die Konferenz
      wird von 10–18 Uhr im Anne Frank-Haus, Moltkestraße 20 in
      Karlsruhe stattfinden. Unter den Forderungen 'Fluchtursachen
      beseitigen!, Flüchtlingsrechte verteidigen!, Abschiebungen ächten
      und verhindern!' und 'Tödliche Abschottung beenden!' wird es
      Vorträge und Workshops geben. Die Konferenz ist offen für alle
      Interessierte.
      
      Beginnen wird die Konferenz mit einem Vortrag zu „Fluchtursachen
      und Abschottung“ von Thomas Gebauer, medico-international e.V..
      Danach wird Rechtsanwältin Kirsten Striegler in ihrem Beitrag die
      aktuelle Flüchtlingspolitik analysieren und bewerten. Inwieweit
      der neoliberale Gedanke bereits die Flüchtlingspolitik in
      Deutschland erreicht hat, wird ein weiteres Referat von Brigitte
      Kiechle vom AntiRA-Netzwerk aufzeigen. Nach den Referaten ist Zeit
      für Fragen und kurzen Diskussionsbeiträgen.
      
      Am Mittag werden in vier bis fünf Workshops die Themen vertieft.
      Neben Jean McKinley vom Flüchtlingsrat Baden-Württemberg und Prof.
      Dr. Albert Scherr werden zwei VertreterInnen transnationaler
      Gruppen und Aktive im AntiRA-Netzwerk die Workshops durch
      Kurzreferate einleiten. Danach ist Zeit für einen ausführlichen
      Erfahrungsaustausch, Diskussion und weitere Planung. Bei dem
      Abschlussplenum sollen weitere Aktivitäten und Aktionen
      beschlossen. Das Programm im einzelnen ist hier zu finden:
      
      <http://stop-deportation.de/landesweite-aktions-konferenz-am-28-januar-2017-in-karlsruhe/>
      
      Das AntiRA-Netzwerk Baden-Württemberg verurteilt die Angriffe auf
      den Flüchtlingsschutz, den weiteren Abbau demokratischer Rechte,
      die nicht alleine nur Flüchtlinge betreffen, und ruft dazu auf,
      das unabhängige politische Netzwerk in Baden-Württemberg durch
      aktive Mitarbeit zu stärken. Bereits am 1. Oktober 2016 haben wir
      mit etwa 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegen die restriktiven
      Asylpakete, das Registrierzentren und Asyl-Schnellverfahren in
      Heidelberg demonstriert. Mit der Konferenz wollen wir unsere
      Sammlungsbewegung und unseren Protest fortsetzen. 'Jeder Mensch
      hat das Recht, Rechte zu haben' schrieb Hannah Arendt. Dafür
      treten wir entschieden ein. Wir sehen im Hinblick auf die
      politische Kurzsichtigkeit, dem intoleranten und
      menschenverachtenden Populismus und der nationalen Engstirnigkeit
      eine wachsende politische Gefahr für die Gesellschaft, der Einhalt
      geboten werden muss.
      
      Antirassistisches Netzwerk – Baden-Württemberg
      
      http://ilkarlsruhe.blogsport.de/2016/12/28/landesweiten-aktionskonferenz-solidarity4all-des-antirassistischen-netzwerks-baden-wuerttemberg-am-28-januar-2017-von-10-18-uhr-im-anne-frank-haus-in-karlsruhe-moltkestrasse-20-fluchtursachen-beseitig/
        
Für viele Menschen stellt sich die Überlebensfrage so elementar, dass
 ihnen kein anderer Ausweg bleibt, als ihr Herkunftsland zu verlassen. 
Sie suchen Schutz vor politischer Verfolgung, Kriegen und massiver 
Diskriminierung. Wieder andere werden aufgrund ökologischer Krisen ihrer
 Lebensgrundlagen beraubt oder werden arbeits- und perspektivlos anhand 
katastrophaler ökonomischer Entwicklung durch die desaströse Einmischung
 der westlichen Industrieländer. Millionen sind auf der Flucht und leben
 irgendwo im Niemandsland, in Slums, hungrig, im Freien, ohne irgendwelche Rechte 
und der Hoffnung, dass der nächste Tag eine Veränderung zum Besseren 
bringt. Die neoliberale kapitalistische Lebens- und Wirtschaftsweise hat den gesamten Globus erfasst und produziert täglich neue Flüchtlinge. Es ist Zeit, dass wir uns stärker einmischen. Hier steht unser aller 
Zukunft auf der Agenda. Überlassen wir unsere Zukunft nicht 
Nationalisten und einem Gesetzespopulismus!
Seit Herbst 2015 herrscht erneut asylpolitisch eine neue Eiszeit. Die 
Ausweitung der angeblichen „sicheren“ Herkunftsstaaten, der 
EUBRD-Erdogan-Deal und die Beseitigung zahlreicher erkämpften Erleichterungen für viele Geflüchtete sind vehemente Angriffe auf die 
Rechte der Geflüchteten. Massenabschiebungen, Ausweitung der 
Abschiebehaftgründe, Etablierung sogenannter Ankunftszentren, in denen 
Schnellverfahren stattfinden, all das konnte fast ohne Widerstand und 
öffentlichen Protest im Eiltempo durchgesetzt werden. Hier stellt sich 
die Frage, warum dies trotz einer breiten Solidarität für Geflüchtete 
möglich war?
Weitere Angriffe auf die Rechte der Geflüchteten
 
Für die deutsche Bundesregierung und die EU steht weniger die 
Schutzbedürftigkeit der Geflüchteten, sondern ihre Nützlichkeit für den 
deutschen Arbeitsmarkt und strategische Interessen im Vordergrund. Das 
neue Integrationsgesetz bestätigt dies eindrücklich.
Für das Jahr 2017 sind weitere einschneidende Maßnahmen geplant und 
sollen auch als „Europäische Lösung“ in der gesamten EU durchgesetzt 
werden: 
● Das individuelle Recht auf Asyl soll de facto weitgehend abgeschafft werden.
● Alle noch vorhandenen Rechtsansprüche und Ermessensspielräume, die zumindest noch individuell für humanitäre Lösungen genutzt werden konnten, sollen systematisch verschlossen werden.
● Sogar in Bürgerkriegsländer wie z.B. Afghanistan sollen Zehntausende abgeschoben werden.
● Im Mittelmeer aufgegriffene oder gerettete Flüchtlinge sollen die EU nicht betreten dürfen, sondern in (Internierungs-)Lager in Nordafrika verbracht werden.
● Das Menschenrecht den Aufenthaltsort frei zu wählen, wird in der EU und der BRD für Migranten und Geflüchtete noch weiter eingeschränkt als bisher.
● Das deutsche Modell der „Residenzpflicht“ soll weiter verschärft und EU-weit eingeführt werden.
Der massenhafte Tod auf den Flucht-Routen und Menschenrechtsverletzungen
 an den Grenzen, sind seit langem integraler Bestandteil der 
EU-Flüchtlingspolitik. Die Abschottung und Überwachung der Außen- und 
Innengrenzen, Stacheldraht, Zäune, und immer öfters auch Militäreinsätze
 zwingen Menschen auf immer gefährlichere Fluchtrouten. 2016 sind allein im Mittelmeer bereits
 bis November offiziell mindestens 4600 Menschen Opfer dieser 
unmenschlichen Politik geworden. Niemand müsste sterben, wenn es legale 
Migrations- und Fluchtmöglichkeiten gäbe – Fähren statt Frontex!
Wenn wir Verhältnisse verändern wollen brauchen wir eine breite 
Bewegung als Gegenpol zur aktuellen Politik. Schließen wir uns zusammen!
 
Mit der bunten und kämpferischen überregionalen Demonstration am 
1.Oktober 2016 in Heidelberg gegen das „Modell-Registrierzentrum“ und 
die Umsetzung der beschlossenen Gesetzesverschärfungen, haben wir 
deutlich gemacht, dass wir diese Angriffe nicht hinnehmen wollen. Die 
Aktions-Konferenz ist unser nächster Schritt. Versammeln wir uns in 
Karlsruhe, informieren wir uns, diskutieren über mögliche gemeinsame 
Projekte, vernetzen wir uns besser und lasst uns weitere Aktionen für 
Baden-Württemberg beschließen. Jeder Mensch hat das Recht, Rechte zu 
haben, sagte Hannah Arendt. Gleiche Rechte für alle heißt nicht 
Gleichheit in der Ungleichheit, sondern u.a. die soziale Frage neu zu 
stellen.
Dazu gehört auch die kommunale Diskussion über Welcome Citys /Stadt für 
alle, die aktuell ansteht. Welche Inhalte müsste ein Manifest an eine 
Zufluchts-Stadt / einer Stadt für alle haben? Welchen kommunalen 
Gestaltungsraum müssen wir einfordern?
Schaffen wir soziale Allianzen gegen Rassismus und Ausgrenzung, mischen 
wir uns ein, wenn Menschen abgeschoben werden sollen. Unterstützen wir 
Projekte, die bereits erfolgreich gegen das EUGrenzregime arbeiten. Ein Recht auf ein gutes Leben hat jeder. Der Kampf um die 
Rechte für Geflüchteten ist ein unverzichtbarer Bestandteil dieser 
Kämpfe! Fangen wir gemeinsam damit an! – Save the date!
Wir sehen uns bei der Aktions-Konferenz in Karlsruhe!
Wer die Konferenz unterstützen möchte, bitte eine Nachricht an info@stop-deportation.de schicken.
PROGRAMM
9 Uhr – Einlass
10 Uhr – Beginn und Begrüßung
Informationen zum Ablauf der AKTIONS-KONFERENZ
10.30 Uhr –„Fluchtursachen und Abschottung“
Vortrag von Thomas Gebauer (medico international e.V)
11.15 Uhr –„Flüchtlingspolitik:
Kein Schutz (mehr) für Menschen auf der Flucht“ – Vortrag von Rechtsanwältin Kirsten Striegler, Mannheim
12.00 Uhr –„Neoliberale Flüchtlingspolitik – soziale Spaltung oder 
gleiche Rechte und Solidarity4ALL“ Vortrag von Brigitte Kiechle (AntiRA 
-Netzwerk Ba-Wü)
13 Uhr – Mittagspause
14 Uhr – Workshops – 16 Uhr – Pause
16.30 Uhr – Plenum
Bei dem Plenum werden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen 
zusammengetragen. Danach wird das Plenum weitere Aktionen und 
Verabredungen treffen. 
Workshops siehe Seite 5 des Flyers
Wir sehen uns bei der Aktions-Konferenz in Karlsruhe!
Wer die Konferenz unterstützen möchte, bitte eine Nachricht an info@stop-deportation.de schicken.
14 Uhr – Beginn der Workshops
Workshop I – Gesetzesänderungen, Abschiebungen, Protest 
Die aktuelle Asylpolitik verweigert immer mehr Geflüchteten Rechte und Aufenthalt. Mit Dublin IV ist der Ausstieg aus dem Flüchtlingsschutz angekündigt. Warum ist es insbesondere heute von Bedeutung, Rechte für ALLE einzufordern? Wie gehen wir mit Repression gegen Geflüchtete und antirassistische Aktivist_innen um? Wie können wir gemeinsam gegen die Beseitigung der Flüchtlingsrechte und Abschiebungen vorgehen? Was wären mögliche politische Ansatzpunkte?
Workshop II – Fluchtursachen – EU-Abschottungspolitik
Wie können wir die Ursachen von Flucht und Migration stärker in den 
Focus unserer politischen Alltagsarbeit stellen? Mit welchen 
internationalistischen, transnationalen Gruppen können wir eine 
gemeinsame Kampagne entwickeln? Wo gibt es bereits Ansatzpunkte für mehr
 Protest und Widerstand gegen die EU-Abschottungspolitik? Welchen 
Beitrag kann jeder leisten?
Workshop III – Neoliberale Flüchtlingspolitik
Für die deutsche Bundesregierung und die EU steht weniger die 
Schutzbedürftigkeit der Geflüchteten, sondern ihre Nützlichkeit für den 
deutschen Arbeitsmarkt und strategische Interessen im Vordergrund. Das 
neue Integrationsgesetz bestätigt dies eindrücklich. Wie können wir die 
Kritik an der neoliberalen Flüchtlingspolitik entwickeln? Ist es möglich
 gewerkschaftliche Kräfte zu gewinnen?
Workshop IV – Welcome Cities, Zuflucht-Stadt, Stadt für alle
Welche Inhalte müsste ein Manifest an eine Zufluchts-Stadt / einer Stadt
 für alle haben? Welchen kommunalen Gestaltungsraum haben wir und müssen
 wir einfordern? Die Stadtregierung in Barcelona unter Bürgermeisterin 
Ada Colau fordert die Bildung eines europäischen Netzwerkes von 
rebellischen Sanctuary Cities zum Schutz von Menschen, die ohne Papiere 
unter uns leben.
Was ist das Ziel der AKTIONS-KONFERENZ?
Die Aktions-Konferenz bietet Vorträge und Workshops an. In den Workshops
 wird es Inputs von sachkundigen Menschen geben. Danach ist mehr als 
eine Stunde Zeit für den Austausch von
Erfahrungsberichten, Beiträgen, Debatten, Vorschlägen und Ideen. Im 
Anschluss sollen die Ergebnisse der Workshops zusammengefasst werden. 
Ziel der Workshops soll es sein, konkrete Ideen, Projekte und Aktionen 
zu entwickeln. Die Ergebnisse der einzelnen Workshops werden im 
Anschluss im Plenum vorgestellt und nach der Konferenz in einer 
A2-Zeitung des AntiRA-Netzwerkes veröffentlicht.
Kontakt
AntiRA-Netzwerk Baden-Württemberg, C/o Aktion Bleiberecht
Freiburg, Adlerstr.12, 79098 Freiburg info@stop-deportation.de



RDL Interview zur Konferenz