Am 05.01.2017 wurde die Agnes-Miegel-Straße in Neumünster in Einhornstraße umbenannt. Das Original-Straßenschild wurde entfernt, dafür aber ein würdiger Ersatz angebracht, der auch die Motive dieses Austausches erklärt. Agnes Miegel war eine rassistische Dichterin, vor allem aber eine glühende Anhängerin Hitlers – sie ist noch spät in die NSDAP eingetreten, weil sich sich so geschämt hat, nicht von Anfang an dabei gewesen zu sein, und hat auch nach 1945 dem Nationalsozialismus nie abgeschworen (ausführlich nachzulesen in dieser Materialsammlung).
Obwohl sie trotz alledem nach dem Krieg noch Preise ohne Ende erhielt, hat in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden: Viele Städte haben Agnes Miegels Namen schlichtweg vom Stadtplan gestrichen (siehe http://www.taz.de/!5098015/), Neumünster gehörte allerdings bisher nicht dazu. Der neue Name der Straße erinnert auch daran, dass das Einhorn, Symbol für Diversität und Solidarität, für die Utopie vom guten Leben für alle, in den letzten Wochen und Monaten des Öfteren gegen die Rassist*innen und Sexist*innen der extremen Rechten in den Kampf ziehen musste. In diesem Sinne: Kein Hufbreit dem Faschismus!
Antifaschistische Aktion Neumünster
http://antifanms.blogsport.de
gute sache
Die alten schilder waren schon fast nicht mehr lesbar.
Dafür kommen nun neue hin.
Und weil Schulferien ja bald wieder vorbei sind bleiben die sicherlich auch ne Zeit lang..
Selbstbild
Erstmal schön das Menschen sich bemühen und eine Aktion machen und eben nicht nur im Internet rumtrollen und prollen, dennoch möchte ich eine konstruktive Kritik bzw. eine konstruktiv gemeinte kritische Frage stellen:
Warum Einhornstraße und nicht einen ernsthaften Namen? Warum nicht etwas mit Inhalt. Manchmal frage ich mich, ob die Genoss*innen, die lieber Einhörner, Glitzer und was weiss ich nicht nutzen, statt ernsthafte Begriffe, Namen gefallener oder ermordeter Genoss*innen oder inhaltlich sinnvoller Worte, sich selber überhaupt noch ernst nehmen.
Auch wenn die Verhältnisse in Deutschland uns es kaum spüren lassen, wir leben unter der Herrschaft des Feindes. Wollen wir eine andere Welt, dann bedeutet dies einen tagtäglichen Kampf, einen ernsthaften Kampf. Auf mich wirken Einhörner und Glitzer dabei nurnoch wie traurige Selbstironie, einer von vornhinein kapitulierten Linken.
Ich hoffe es ist mehr als konstruktive Kritik, als wie ein Angriff zu verstehen. Macht weiter, habt Mut und Kraft!
.
Vl. intepretiere ich da zuviel hinein, aber gerade dass der Name der Autorin, dem Namen einer solch irrwittzen Kreaturen, die Regebogen und Glitzer kotzt weichen muss ist imo ein Angriff auf das Gedenken der Frau selbst. Somit wird suggeriert das selbst das Einhorn eine größere Relevanz besitzt als die besagte Lyrikerin, Frei nach: "Mein Skateboard ist wichtiger als Deutschland".
?
na und? mein skateboard ist wichtiger als deutschland!
Zustimmung
ich kann mit diesem ganzen Glitzer-Bling-Bling-Einhorn-Zeug zum einen echt nix anfangen, vor allem aber finde ich eine politische Aktion sollte dann doch eine politische Aktion bleiben. Es gibt in eurer Stadt doch sicherlich ein, zwei Menschen, die sich der Nazi-Scheiße widersetzt haben und denen ein Straßenname wesentlich besser zu Gesicht stehen würde als einem -sorry- verhipsterten Fantasiewesen.