Am vergangenen Freitag, 25. November 2016 erhielt der Kieler Kreisverband der Rechtspartei "Alternative für Deutschland" (AfD) hohen Besuch von seiner stellvertretenden Bundesvorsitzenden Beatrix von Storch. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe sollte diese um 19 Uhr in der Landesgeschäftsstelle in ihrer Funktion als Abgeordnete im EU-Parlament zu dem Thema "Die Macht der EU - die Ohnmacht Deutschlands?" ein paar Worte verlieren. Trotz massiven Polizeiaufgebots und Eingangskontrollen fand eine Torte mit Rasierschaum erst den Weg ins Gebäude und zu Beginn ihres Vortrags ins Gesicht von Storch.
Bereits im Vorfeld mobilisierte die Antifa Kiel in einem breiten Bündnis gegen den Besuch der AfD-Politikerin. Zur angemeldeten Kundgebung tauchten knapp 350 Menschen auf. Die Polizei hatte die Landesgeschäftsstelle im Umkreis von 100 Metern weiträumig abgesperrt und lies nur Menschen durch, die ins biedere Bild von AfD-Sympatisant*innen passten. Auch am Eingang selbst fanden Kontrollen der AfD statt - die Taschen sämtlicher Besucher*innen wurden durchsucht, ihre Körper abgetastet und der Personalausweis, Studenten- oder Schülerausweis musste vorgezeigt werden. Begründet wurden diese Kontrollen mit einer Angst vor Tortenwürfen.
Einer durchaus berechtigten Angst. Denn Tortenwürfe auf rechtsradikale Politiker*innen scheinen gerade in Mode zu sein. Bereits im Februar diesen Jahres torteten Aktivist*innen die Storch. In Norwegen bekam E* von der Band Cistem Failure sogar eine 45-tägige Gefängnisstrafe nachdem sie die norwegische "Ministerin für Gleichstellung" mit einer Torte beglückt hatte.
Torten zeigen: Ihr seid so lächerlich, dass wir es noch nicht einmal in Erwägung ziehen mit euch zu reden. Gründe dafür Storch zu Torten gibt es viele: Die rechte AfD-Verschwörungstheoretiker*in zeichnet sich u.A. durch ihre Meinung zur Flüchtlingspolitik (Schusswaffengebrauch gegen Flüchtlinge legalisieren) und ihre anti-femistische Haltung (Abtreibung komplett verbieten und Kondom-Werbung durch Keuschheits-Kampagne ersetzen) aus.
Die Werferin wurde direkt vom Sicherheitsdienst überwältigt, grob rausgezerrt und von der Polizei vorübergehend in Gewahrsam gebracht. Vorgeworfen wurde ihr "Körperverletzung". Eine zunächst angedrohte ED-Behandlung wurde vorerst unterlassen. Falls es zu einem Prozess kommen sollte wird sicherlich auch Storch als Zeugin geladen werden. Die Angeklagte freut sich über eine solidarische Begleitung durch große und kleine Torten.
War noch nicht alles
nächsten Dienstag geht es um 19 Uhr weiter. Da wird Doris von Sayn-Wittgenstein im Walkerdamm sprechen dürfen und würde sich sicherlich ebenfalls sehr über lautstarken Protest freuen.
Sehr gut!
Noch besser - Sprühsahne statt Rasierschaum.
So viel Kultur sollte doch sein!
Da waren bestimmt Veganer_innen am Werk
Außerdem will man die Storch doch nicht mit leckerer Sahne (ob nun vegan oder nicht) beglücken. Den Backaufwand oder der Einkauf wäre mir diese nicht wert. Könnte aber auch einen anderen Grund haben, den ich hier nicht unbedingt nennen will.
Die Frage ist ja: Torte + Taschenkontrolle? ......... den Rest denkst du dir jetzt selber.
Alles Spekulation :D
man soll sich ja über die kleinen Dinge im Leben freuen
Danke! Ich habe gehofft dass das passiert nachdem ich gelesen habe dass dieses Event stattfindet. :) (leider ändert die Torte nichts an ihrer furchtbaren politischen Einstellung, aber so wurde wenigstens mir der Tag versüßt)