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Wir haben heute morgen ein Banner mit der Aufschrift „ FRIEDE DEN HÜTTEN,... Stoppt die gewaltsame Räumung in Calais!“ vor dem französischen Konsulat in Frankfurt angebracht, um gegen die momentanen Polizeiaktionen im als „Jungle“ bekannten Flüchtlingscamp in Calais zu protestieren. Seit 2003 leben Menschen hier in prekärsten Bedingungen. Da ihnen durch immer massivere Grenzkontrollen jede legale Reisemöglichkeit nach Großbritannien unmöglich ist, riskieren sie ihr Leben bei dem Versuch, in LKWs oder Schiffen dorthin zu gelangen.

Nachdem im letzten Winter ca. 8000 Menschen dort in Zelten und selbstgebauten Hütten lebten, wurde bei der Räumung im März ein Großteil der Infrastruktur zerstört. Seitdem ist das Camp jedoch wieder gewachsen, momentan leben dort mehr als 10 000 Menschen. An den politischen Umständen hat sich nichts geändert. Großbritannien weigert sich immer noch, Verantwortung zu übernehmen. Frankreich hat sich um echte Lösungen jenseits von Tränengas und der Vertreibung der Menschen nicht bemüht. Währenddessen kommt es verstärkt zu rechter Gewalt gegen die Geflüchteten, Menschen sterben an der Grenze.

Momentan wird versucht, die Geflüchteten auf offizielle Einrichtungen in ganz Frankreich zu verteilen, damit sie dort Asyl beantragen oder abgeschoben werden können. Es wird der Eindruck erweckt, man bemühe sich um eine für alle akzeptable Lösung.  Allerdings besteht seit  Jahren Beratung zu freiwilliger Registrierung und zum Asylantrag im Camp. Dabei helfen weder Polizeigroßeinsätze noch Bulldozer.

Die Menschen werden wieder nach Calais kommen. Die Infrastruktur wird dann fehlen und mühsam wieder aufgebaut werden müssen - bis zur nächsten Räumung.  Eine Besserung der Verhältnisse in Calais braucht kein Tränengas, keine Deportation von Menschen und keine Zerstörung von Wohnungen. Es braucht langfristige politische Veränderungen und legale Migrationswege.

Für Information aus Calais: https://calaismigrantsolidarity.wordpress.com