Am 22. Oktober 2016 will die extrem rechte Gruppierung „Gemeinsam für
 Deutschland“ zum dritten Mal in Folge eine öffentliche Versammlung in 
Norddeutschland durchführen.
Nach den vorangegangen Versuchen in 
Bad Oldesloe und Stade, die von hunderten Antifaschist*innen verhindert 
bzw. erheblich gestört werden konnten, wollen die Nazis am kommenden 
Samstag im Schleswig-Holsteinischen Neumünster aufmarschieren. Antifaschistische Gruppen und linke Jugend- und Hochschulorganisationen aus Norddeutschland rufen dazu auf, den Nazis den Tag zu verhageln und den Aufmarschversuch effektiv zu verhindern. 
Im
 Rahmen der antifaschistischen Mobilisierung wurden hunderte Plakate und
 Flyer sowie tausende Sticker an Leute und Wände im gesamten Norden 
gebracht und gutbesuchte Mobilisierungsveranstaltungen in Lübeck, 
Hamburg, Kiel, Flensburg und Neumünster durchgeführt. Es gab 
verschiedene Hintergrundberichte und ein Mobi-Video
 wurde veröffentlicht. Zudem muss wohl mindestens ein Teilnehmer einer 
vorangegangen “Gemeinsam für Deutschland” - Demonstration fortan auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen.
Der Tag
Die
 Nazis haben von 12.30 bis 18.30 Uhr eine Demonstration durch die 
Neumünsteraner Innenstadt angemeldet. Als Startpunkt wird der 
Konrad-Adenauer-Platz direkt am Bahnhof ausgegeben, von da soll es über 
den Kuhberg, Großflecken, Altonaer Straße, Holsatenring, Schleusberg, 
Kleinflecken, Am Teich, Kuhberg und zurück zum Konrad-Adenauer-Platz 
gehen. Kundgebungen der Nazis sind auf dem Großflecken, Kleinflecken und
 Konrad-Adenauer-Platz geplant. 
Wir rufen dazu auf, sich ab 10.30 Uhr am Bahnhof einzufinden.
Lokale Antifaschist*innen 
werden dabei von gemeinsamen Zuganreisen aus Kiel, Lübeck, Rendsburg, 
Flensburg und Hamburg unterstützt, die zusammen die Stadt erreichen 
werden:
KIEL: Treffen am Hbf 9.40 Uhr, Abfahrt 9.55 Uhr
HAMBURG: Treffen Reisezentrum Hbf 9.00 Uhr, Abfahrt 9.21 Uhr
FLENSBURG: Treffen am Hbf 8.45 Uhr, Abfahrt 9.09 Uhr
LÜBECK: Treffen am Hbf 8.45 Uhr, Abfahrt 9.08 Uhr
RENDSBURG: Treffen am Hbf 08.30 Uhr, Abfahrt 08.58 Uhr
Zudem ruft das lokale Bündnis gegen Rechts Neumünster ab 11.00 Uhr zu einer Kundgebung am Großflecken direkt an der geplanten Route der Neonazis auf. 
Im Innenstadtbereich wird es verschiedene angemeldete Infotische geben, die eine freie Bewegung von Antifaschist*innen an diesem Tag zumindest rechtlich gewähren sollen. Folgende Punkt sind unseren Informationen nach angemeldet:
Rendsburger Str. / Gewerkschaftshaus (Ver.di)
Postparkplatz / Friedrichstr. (Die Linke)
Bahnhofstr. / Kirche St. Maria - St. Vicelin (Grüne)
Anscharkriche / Kieler Str. (SPD)
Kleinflecken (VVN-BdA)
Infostruktur
Für aktuelle Infos an dem Tag wird es sowohl eine Infotelefonnummer als auch einen Infoticker auf Twitter geben. 
Am Freitag werden wir eine Aktionskarte zum ausdrucken veröffentlichen.
Info-Telefon: 0152 / 175 048 47 
Ab 9.00 Uhr erreichbar
Twitter: twitter.com/ticker_nms | #NMS2210
Der Ticker ist auch lesbar ohne eigenen Twitter-Account!
Verifizierte
 Informationen wird es nur über den zentralen Ticker und das 
Info-Telefon geben. Oft entstehen in der Hektik des Tages falsche 
Gerüchte, zum einen aus Unachtsamkeit und zum anderen, da Nazis auch 
soziale Medien nutzen um bewusst falsche Versionen der Situation zu 
streuen. In anderen Bundesländern versucht auch die Polizei, die 
sozialen Medien offensiv für ihre Propaganda zu nutzen, 
Schleswig-Holstein wurde davon bisher glücklicherweise verschont. Folgt 
also nicht blind Gerüchten in sozialen Medien. Guckt euch die 
Benutzer_innen genau an, denen ihr da vertraut und nutzt nicht eure 
privaten Accounts bzw. logt euch aus und schaltet die Standortdaten ab. 
Wir
 empfehlen euch daher auch, nicht alle eure eigenen Mobiltelefone 
mitzubringen. Günstige gebrauchte Smartphones gibt es an fast jeder Ecke
 und alle Supermäkte verkaufen Prepaidkarten. Wenn ihr nicht auf eure 
eigenen Telefone verzichten könnt, dann überlegt euch, ob ein Gerät pro 
Bezugsgruppe reicht. Sichert dieses ausreichend, damit es zumindest 
nicht vor Ort ohne Eingabe einer PIN von Polizist_innen durchsucht 
werden kann. Natürlich verspricht dies keine absolute Sicherheit, aber 
zumindest sind die rechtlichen und organisatorischen Hürden für eine 
Beschlagnahmung und spätere technische Auswertung höher.
Ermittlungsausschuss (EA)
Es wird für den Tag einen Ermittlungssausschuss geben.
Telefon: 0431 / 530 34 35
Ab 9.30 Uhr erreichbar
Der
 EA sammelt neben allgemeinen Informationen zu Übergriffen, 
Ingewahrsamnahmen und Festnahmen hauptsächlich die Namen und 
Geburtsdaten von Verletzten und Fest-/ Ingewahrsamgenommenen. Er hält 
Kontakt zu Anwält*innen und gewährleistet so, dass die Festgenommenen 
rechtzeitig einen Rechtsbeistand zur Seite gestellt bekommen. Außerdem 
versucht der Ermittlungsauschuss herauszufinden, auf welche Wachen und 
Gefangenensammelstellen die Leute gebracht wurden und den Vorgang dort 
zu beschleunigen. Also, wenn ihr Betroffene oder Zeug*innen von 
Festnahmen oder Übergriffen durch die Polizei seid, meldet euch 
telefonisch beim EA!
Zusammen mehr erreichen!
Bereitet
 euch auf den Tag vor und seid nicht alleine unterwegs. Tut euch mit 
Freund*innen und Genoss*innen in Bezugsgruppen zusammen, diskutiert was 
ihr euch zutraut, wie ihr mit verschiedenen Situationen umgeht und passt
 aufeinander auf. Für mehr Infos zu Bezugsgruppen und Rechtshilfetipps 
bieten sich die “Was tun wenns brennt” - Broschüre der Roten Hilfe als auch der “Bezugsgruppenreader” an. 
Alle reden vom Wetter...
Antifaschist*innen
 können sich für den Tag auf 8-9°C bei bewölktem Himmel einstellen. 
Empfohlen werden winddichte Jacken sowie Handschuhe und adäquate Hals- 
und Kopfbedeckungen, damit es auch in etwas stürmischeren Situationen 
nicht kalt wird. 
Für die Nazis hingegen wird schwerer Hagel vorhergesagt und die Empfehlung ausgesprochen besser zu Hause zu bleiben.  
Die Rechte Mobilmachung stoppen – Gegen Rassismus und Nationalismus auf allen Ebenen! 
Für eine befreite, emanzipierte Gesellschaft! 




Aktionskarte #NMS2210 online
Download unter http://www.antifa-kiel.org/tl_files/kiel_antifa/downloads/karte_NMS2210.jpg