(M) 26. September (!!!) 1980: Anschlag auf das Oktoberfest

Gedenkveranstaltung und Demonstrationszug 25 Jahre Oktoberfestattentat, München

Anschlag auf das Münchner Oktoberfest 1980

Am 26. September 1980 zündeten Faschisten am Haupteingang des Münchner Oktoberfestes mindestens eine Rohrbombe. Es wurden 13 Menschen getötet, mehr als 200 verletzt, 70 davon schwer. Ohne jegliche Empathie wurde das Fest fortgesetzt. Es war ja Bundestagswahlkampf und Politik wird in Bayern ja schon immer gerne beim Bier gemacht. Der fürs Grobe bekannte bayerische Ministerpräsident und CDU/CSU - Kanzlerkandidat, Franz Josef Strauss und die "Ermittlungs"behörden ermittelten und propagandierten ganz so, wie es ihrem Wahlkampf, ihrer Rechtsoffenheit und ihrem Linkenhass entsprach, natürlich erstmal nach "links".

 

Von Ermitteln konnte nicht ganz die Rede sein, stand doch schon vorher das Ergebnis fest und man versuchte die Ermittlungen der politischen Zielstellung anzupassen. Zeugen wurden nicht gehört, Asservate verschwanden...die Opfer und ihre Angehörigen kämpfen noch heute um ihr Recht auf Aufklärung.

 

Als die Hetze gegen Links nicht mehr aufrecht zuerhalten war und man die Tatbeteiligung Gundolf Köhlers/ "Wehrsportgruppe Hoffmann" nicht mehr zu leugnen war, wurde die Einzeltäterthese geboren. Eine Theorie, die heute bei fast jedem Anschlag von Rechts aus dem Hut gezaubert wird.

 

Später bei den NSU - Morden wurde es dann um das Konstrukt "türkische/kurdische Mafia" oder, wieder in Bayern erfunden, "Dönermorde" erweitert.

 

Es wird prinzipiell nie nach rechts ermittelt. Erst, wenn es nicht mehr anders haltbar ist. Dann halt "Einzeltäter" und im Falle NSU "zu dritt alleine - Gruppe".

 

Begleitet wurde das Ganze immer wieder von der Mainstreampresse (gibt glücklicherweise auch andere) mit Hofberichterstattung.

 

Hierzu und den Hintergründen wurde auf "Linksunten" schon genug geschrieben.

 

(Parallelen mit aktuellen Ereignissen völlig zufällig...)

 

 

https://www.jungewelt.de/2016/09-28/001.php

 

https://www.youtube.com/watch?v=rX5VaoxIFpc

 

und Film "Tod auf der Wiesn" von 2000

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Spiegel, 06.10.1980
„Mit Dumdum aus der Schußlinie"
"In den allerersten Stunden nach dem Attentat allerdings war das Nervenkostüm des Bayern noch halbwegs heil gewesen. Am Sonnabendmorgen vorletzter Woche -- als der rechtsextreme Köhler noch nicht als mutmaßlicher Täter ermittelt worden war und allgemein Ultralinke als Urheber vermutet wurden -- stellte Strauß bereits wahltaktische Überlegungen an. "Man müßte jetzt", posaunte er, "ein Flugblatt verfassen, das nur eines zeigt: Baum im Gespräch mit Mahler."
Auch außerhalb Münchens zeigten sich CDU- und CSU-Wahlkämpfer am Samstagmorgen durch den vermeintlich linken Terrorakt beflügelt. Provinzfunktionäre, die die Wahl schon verloren geglaubt hatten, witterten nun neue Chancen.
Und Bonner Koalitionsstrategen sahen sich, als die ersten Nachrichten aus München eintrafen, urplötzlich als mögliche Wahlverlierer. Sollte die Identität des Bombenlegers bis zur Wahl ungeklärt S.31 bleiben, so das Kalkül der Koalitionäre, würden große Teile der Wählerschaft das Münchner Verbrechen fraglos den Terroristen um den flüchtigen Christian Klar anlasten -- und damit dem angeblich gegenüber links zu laschen Baum. "Wenn so was passiert", hatte ein enger Baum-Mitarbeiter schon Wochen vor der Wahl gebangt, "dann sind wir weg vom Fenster.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14316876.html
Neue Ermittlungen:
Und immer wieder der Verfassungsschutz...
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/oktoberfest-attentat-wiesn-anschlag-verfassungsschutz-laesst-ermittler-auf-akten-warten-1.2989864