Wir haben bewegte Zeiten hinter uns. Drei Wochen der Belagerung gingen auch an uns nicht spurlos vorüber. So wurden im Vorderhaus Menschen, die den Dachboden seit über einem Jahr besetzt hatten, geräumt und ihre komplette Einrichtung, sowie persönliches Hab und Gut zerstört bzw. entsorgt. Auch wenn wir die Bullen und Securities nicht immer direkt vor unseren Zimmern/Wohnungen stehen hatten, wie die Nachbar_innen aus dem Hinterhaus, so mussten wir doch alle die gleichen erniedrigenden Einlasskontrollen über uns ergehen lassen.
Die dabei gesammelten Informationen über uns, wurden Nazis zugespielt. Auch wir haben spüren müssen, was es heißt, keinen Besuch empfangen zu können. Oder wie die Bullen unseren Gästen den Zutritt verwehrt haben und mit Blick auf unseren Pass gesagt haben: "Du bist hier doch selber nur zu Gast!". Und im Bewusstsein dieser ganzen Schikanen müssen wir sagen: Ihr wart es, die Bullen. Ihr habt unsere Freund_innen, Arbeitskolleg_innen und/oder Angehörige nicht reingelassen. Auch wenn ihr noch sooft in die Kameras lügt und irgendetwas von unserer Hausverwaltung faselt. Die 3-wöchige Belagerung und Zermürbungstaktik war eine Aktion von Henkel und seinen Lakaien von der Berliner Polizei, um unser Haus und unsere Idee eines solidarischen Kiezes zu zerstören.
Unsere
Antwort darauf könnt ihr an unserer Pforte lesen: „Das
ganze Haus hasst die Polizei!“.
Diese Wochen haben aber auch unglaublich viele Momente
geschaffen, die die Solidarität untereinander sehr gestärkt haben.
Vor allem das abendliche Scheppern, mit allen Nachbar_innen, die sich
mit uns und unserer Idee solidarisch erklärt haben. Und natürlich
werden auch wir nicht von den nächtlichen Aktionen schweigen. Sie
sind Ausdruck von Solidarität und ein Druckmittel gegen diese
autoritäre Politik. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, eine
Öffentlichkeit zu schaffen. Danke dafür. Das solidarische
Bewusstsein, was hier geschaffen wurde, ist nicht aus dem nichts
geboren und muss weiter, wie ein kleines Pflänzchen, täglich
gegossen werden. Die Sprache der Berliner Bullen und des nun
untergehenden Innensenators F. Henkel, war eine klare Ansage gegen
einen Kiez, der sich selbstverwalten will. Geht es nun um die
Gestaltung der öffentlichen Räume, einen geplanten Luxusneubau oder
um die Verwaltung der Häuser. Wir sind in der Lage, unsere eigenen
Meinungen zu bilden und zu vertreten, uns zu treffen und
auszutauschen und eine Kiezorganisierung selbst in die Hand zu
nehmen. Deshalb war der Angriff auf die Rigaer94, nicht nur ein
Angriff auf unsere Organisierung sondern auch ein Angriff auf unsere
Solidarität. Dieser Angriff galt all den Widerständigen dieser
Stadt, die den Gesetzen und Spielregeln der Autoritäten den
Mittelfinger zeigen und trotz der Gewalt, die gegen jene ausgeführt
wird, nicht aufhören gemeinsam gegen den Ausverkauf dieser Stadt,
eben unseren Wohnraum, zu kämpfen.
Und
das heißt auch, dass wir für die Leute, die der Staat mit
fadenscheinigen Gründen hinter Gittern hält, da sein müssen. Ihnen
gilt unsere vollste Solidarität. Exemplarisch für den Kampf um den
Rigaer Kiez stehen hier Aaron und Balu (hier könnt ihr Infos und
Erklärungen der beiden nachlesen: https://aaronbalu.blackblogs.org/
). Sie sind aber bei weitem nicht die einzigen. Zum Beispiel ist da
noch Rainer Loehnert, der seit ca. 30 Jahren im Maßregelvollzug
sitzt und in seinem letzten Brief Mitte Juli folgendes schreibt: „Es
stinkt mir, mich nicht in Freiheit zu befinden und nicht draußen bei
den FreundInnen und KomplizInnen zu sein. Ich möchte das Leben
spüren wie in der Rigaer oder in der Liebig Straße, wo das
anarchistische Feuer nicht mehr ausgehen soll.“ Solidarität ist
die Stärke nicht alleine zu sein. In einer Profitgesellschaft wie
dieser, ist es daher ein verdammt großes Gut, sich nicht vereinzeln
zu lassen und gemeinschaftlich zu handeln und für Dinge einzustehen.
Der
Abriss der ältesten Häuser im Kiez hat begonnen und das Luxusneubau
Projekt ist schon geplant. Der Kiez hat keinen Bock auf Spekulanten und
Verdrängung! (https://samariga.noblogs.org/)
Stattdessen fordern wir, dass Gelände frei zu geben an die
Anwohner_innen dieses Kiezes. Es gibt schon viele Überlegungen und
alle sind besser als die Scheiße der CG-Gruppe. Die Stimmen aus dem Kiez
sind gerade seit dem Beginn des Gefahrengebietes auch klar: solange
keine Bullen im Kiez sind, gibt es hier ein angenehmes Zusammenleben
ohne Angst.
Kein SamaRiga-Carré!
Für Bullen, Parteien und CG-Gruppe: Kiezverbot!
Das ganze Land hasst die Polizei!
Wir können eure Gefühle aus vollem Herzen nachvollziehen. Es sind keine Freunde, keine Helfer die uns unterdrücken, drangsalieren auf der Demo kriminalisieren und unsere Freunde aus Afrika oder anderswo rassistischen Kontrollen unterwerfen!
Ohne diese Schergen gebe es den Kapitalismus nicht; das ganze Land hasst die Polizei!
Freiheit für Aaron und Balu und alle anderen politichen Gefangenen! Solidarität mit Burkhardt, Volker und allen anderen kämpfenden Genossen; gemeinsam im Kampf um Befreiung!
Warum so kleine Brötchen?
Es ist doch überall auf der Welt das gleiche. Bullen sind da um den Status Quo aufrecht zu erhalten und unsere Gefährt_innen überall in der Welt zu bremsen, notfalls in Ketten zu legen oder gar zu töten. Daher muss die Parole heißen: Die ganze Welt hasst die Bullerei! Jedenfalls der Teil der Welt der die Freiheit und die Menschen liebt!
Freiheit für alle Gefangenen!
Ganz Berlin...
Z.B. hier:
Adbusting beim Polizeipräsident*en mit Polizeikritik:
http://maqui.blogsport.eu/2016/09/21/b-korrigierte-wahlplakate-vor-dem-polizeirevier-am-tempelhofer-damm/
Oder
grade weil es den Kapitalismus gibt,gibt es auch die Bullen und andere Unterdrückungsmechanismen.Deshalb:Kapitalismus abschaffen
Die Geschichte hat gezeigt...
...dass du absolut falsch liegst.
Nicht weil es den Kapitalismus gibt, gibt es die Bullen. Es gab schon immer eine "Ordnungsmacht" auch in pre-kapitalistischer Zeit und in jeder Staatsform.
Kapitalismus und Bullerei
immer wenn es eine "Ordnungsmacht" gab, war sie dazu da, eine ungleiche und ungerechte Verteilung von Ressourcen abzusichern, Widerstand dagegen zu unterdrücken. Diese Ungleichverteilung funktioniert nur unterschiedlich: im Feudalismus über Leibeigenschaft, Zwangsabgaben und Frondienste, im Kapitalismus funktioniert sie über das Privateigentum an Produktionsmitteln und die Ausbeutung der Arbeitenden.
Aber die "Ordnungsmacht" betätigt sich immer nur auf Initiative der jeweiligen Ausbeuter, nicht umgekehrt. Es gibt keinen Bulleneinsatz, der erstmal ein Haus frei macht und dann fragt, wer es haben will. Insofern ist das Grundübel schon das jeweilige ausbeuterische System, aktuell der Kapitalismus. Der Kapitalismus braucht und benutzt die Polizei, die Polizei würde auch jede andere Obrigkeit stützen.
Gefangenen schreiben
Balu:
1776/16/8
JVA Moabit
Alt Moabit 12a
10559 Berlin
Aaron:
1777/16/7
JVA Moabit
Alt Moabit 12a
10559 Berlin
Rainer Loehnert
Bahnstr. 6
47551 Bedburg/Hau
Zeigt den Gefangenen das sie nicht alleine sind! Kein Knast steht ewig!
"Die dabei gesammelten Infos..."
"Die dabei gesammelten Informationen über uns, wurden Nazis zugespielt."
Kann mir einer erklären was da vorgefallen ist ?mehr infos z.b. hier
https://linksunten.indymedia.org/en/node/183701