Vom 18. bis zum 22. August fand das alljährliche Sommercamp des BASH (Bündnis antifaschistischer Strukturen in Hessen) in Nordhessen statt. Jetzt, einen Monat später, haben wir uns die Zeit genommen das Camp zu reflektieren, das Feedback aufzuarbeiten und uns Gedanken über die Zukunft des Camps zu machen.
Das nunmehr siebte antifaschistische Sommercamp hatte es sich zum Ziel gesetzt, aktuelle linksradikale Debatten aufzugreifen und eine Plattform für regionale und überregionale Vernetzung zu bieten. Gerade aufgrund des Vernetzungscharakters haben wir uns gefreut, dass letztendlich über 100 Teilnehmer_innen nicht nur aus Hessen zum Camp gekommen sind. Ärgerlich war jedoch auch, dass viele Angemeldete Teilnehmer_innen am Ende ohne Absage nicht erschienen. Das hat unsere Planungen teilweise erheblich erschwert und wir würden uns freuen wenn Anmeldungen in den nächsten Jahren verbindlicher gehandhabt werden würden.
Neben der Vernetzung lag unser Schwerpunkt in diesem Jahr vor allem darauf, in den verschiedenen Workshops möglichst viele Themenbereiche abzudecken. So gab es neben theoretischen Vorträgen auch Workshops zu den Grundlagen politischer Arbeit (Datensicherheit, Organisation und Gruppenprozesse, etc.) sowie praktische Workshops wie Sport oder ein Demotraining. In unserem Ankündigungstext sind wir vor allem auf die momentane gesellschaftliche Lage und die daraus resultierenden Probleme für die radikale Linke eingegangen, die wir auf dem Camp diskutieren wollten. Dies ist teilweise in den Workshops geschehen, wie z.B. im Vortrag „Der autoritäre Charakter- Zurichtung des Individuums im Kapitalismus und Anfälligkeit für faschistische Ideologie“, der einen Erklärungsansatz für die momentanen gesellschaftlichen Zustände lieferte. Trotz, oder gerade wegen, des eher eng getakteten Programms gab es jedoch oft nicht genug Raum diese Diskussionen auch über die Workshops und Vorträge hinaus zu führen und Ergebnisse festzuhalten. Die Abwägung zwischen theoretischer Vielfalt und inhaltlicher Tiefe ist immer eine Gratwanderung. Wir haben dieses Jahr jedoch eine Menge Feedback bekommen, welches wir hoffentlich bei der Programmplanung nächstes Jahr berücksichtigen können.
Alles in allem kann man festhalten, das das BASH-Camp wie auch schon letztes Jahr eher eine Art Rückzugsraum für Austausch, Input, Diskussion und Vernetzung war. Auch wenn das erst einmal nichts Negatives ist, fragen wir uns wie es in den nächsten Jahren mit dem Camp weitergehen soll. In einer Abschlussdiskussion am Sonntag Abend wurde noch einmal über die ersten BASH-Camps berichtet. Angetreten sind die Organisator_innen der ersten Camps vor acht Jahren auch, um dezidiert in sogenannte „No-Go-Areas“ zu intervenieren und politische Aktionen in Orte zu bringen, an denen es sonst keine wirklichen Strukturen gibt. Vielleicht ist es auch jetzt mal wieder an der Zeit, dass wir uns wieder an Orte begeben, die außerhalb unserer Komfortzone sind.
Auch wenn wir zufrieden mit dem diesjährigen Camp sind, wollen wir versuchen andere Schwerpunkte zu setzen und neue Wege zu gehen statt jahrelang das gleiche Konzept zu verfolgen.
Zu guter Letzt haben uns beim diesjährigen BASH-Camp auch die Berichte vom Nazi-Übergriff auf einen Genossen in Dortmund beschäftigt. Einige Teilnehmer_innen haben sich spontan entschlossen zur Demo zu fahren. Der Rest des Camps hat im Anschluss an das Camp-Plenum ein Soli-Foto gemacht, welches wir anlässlich der Demo am 24.9. mit euch teilen möchten. In Zeiten wie diesen ist entschlossenes Handeln und Solidarität wichtiger denn je.
Antifa heißt weitermachen – wir freuen uns auf das nächste Camp!
Bündnis antifaschistischer Strukturen in Hessen
Eure "Grüsse" könnt ihr euch in die Haare schmieren
wärt ihr mal lieber mit ALLEN GenossInnen vom Camp hergekommen um die Nazischweine zu rocken. Solidarität sind keine leeren Worte aus dem Plenum.