Ohne Zwischenfälle verlief der Demonstrationszug gegen rechte Umtriebe – wenn man von dem Verkehrschaos absieht, das die Sperrung der Hauptstraße und ihrer Zufahrten zur Haupteinkaufszeit am Samstag bewirkte.
WEIL AM RHEIN. "Wir zeigen unsere 
Freude über die Absage der hier in Weil geplanten Nazi-Demonstration 
ganz offen – dort wo sie hingehört, auf der Straße", heißt es bei der 
Kundgebung auf dem Schlaufenkreisel. Dass die Weiler Rechten sich 
zurückgezogen haben, rechnen sich die rund 250 Antifaschisten aus 
Süddeutschland, Frankreich und der Schweiz als Erfolg an. Während sie 
die immergleichen Parolen skandierend die Hauptstraße entlang ziehen, 
und am Berliner Platz dann bei der Abschlusskundgebung feststellen, dass
 ihnen das bei dem schönen spätsommerlichen Wetter richtig Spaß gemacht 
hat, fiel die Bilanz bei den vielen tausend Autofahrern, die wegen der 
Demonstration und der damit einhergegangenen Straßensperrungen im Stau 
standen, nicht gar so positiv aus.
Als sich der Demonstrationszug knapp eine halbe Stunde verspätet – in 
der von der Polizei bereits der große Kreisel vor dem Rheincenter 
gesperrt worden war – vom Rheinpark aus in Bewegung setzte, hatten viele
 Autofahrer in der Colmarerstraße wie auch in der Zollstraße von 
Schweizer Seite her, müde des Wartens längst reißausgenommen. Die 
Hupkonzerte waren bei den Übriggebliebenen einer stumpfen Resignation 
gewichen. Und das, was sich in Friedlingen abspielte, wiederholte sich 
später auf dem Zug nach Weil an jeder größeren Kreuzung.
				
Zwischenfälle oder auch Sachbeschädigungen blieben aus. Um 16.30 Uhr 
endete der Zug am Bahnhof, nachdem die Demonstranten am Berliner Platz, 
dem Ort der Abschlusskundgebung, wo die Demo auch offiziell aufgelöst 
worden war, kurzerhand beschlossen hatten, auch den Rückweg durch die 
Hauptstraße bis zur Tramhaltestelle noch einmal gemeinsam zu machen.
								
				



