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Da hat man sich gerade mal politisiert und schon geht alles Schlag auf Schlag. Und prompt sind dann auch schon wieder 3 Jahre vergangen, seit ich mich von meinen Engsten verabschiedete und in die Illegalität abtauchte um einer erneuten Haftstrafe zu entgehen. 3 Jahre, die mir eine Intensität des Lebens gezeigt haben wie ich sie vorher noch nicht kannte...

Zu Beginn möchte ich aber erst mal solidarische Grüße an Thomas Meyer-Falk rausschicken, der dieses Jahr seinen 20er im Knast vollgemacht hat und seit der Verbüßung seiner eigentlichen Haftstrafe nun schon seit über 3 Jahren in der Sicherungsverwahrung im Totenhaus Freiburg festgehalten wird.

Lieber Thomas, bleib stark und schreibe weiter! Ohne Dich wären viele Missstände im längst überholten Knastsystem der BRD unbeleuchtet geblieben. Einige würden vermutlich gar nicht wissen dass die Sicherungsverwahrung selbst noch ein Erbe aus der NS-Zeit ist. Schreibt dem Gefangenen: Thomas Meyer-Falk, c/o jva-SV-Abtlg, Herrmann-Herder-Str. 8, 79104 Freiburg

Und vergesst auch alle anderen politischen Gefangenen nicht. Infos hier: www.rote-hilfe.de

Zurück zu mir: Urlaub im Campingwagen an der Ostsee konnte ich bisher noch nicht machen, aber ich bin ja auch kein NSU. Und in Zeiten in denen die Widersprüche im kapitalistischen System nicht größer sein könnten, erwarte ich auch nicht dass es progressiven Kräften künfig leichter gemacht wird.

Stattdessen wird unter dem ständigen Ruf nach mehr Sicherheit weiter Militarisierung nach innen und außen vorangetrieben und bürgerliche Freiheiten bald ganz abgeschafft sein.

Wenn nun im frisch geschnürten Sicherheitspaket der Von der Leyen- De Maizière- Sekte offengelassen wird ob sich ein Bundeswehreinsatz im Inneren auch gegen soziale Unruhen richten könnte, und man dieser gesellschaftsspaltenden Burka-Debatte noch anfügen muss dass die neuen Sicherheitsmaßnahmen auch für Demontstrationen gelten, so wird schon klar um was es hier eigentlich geht.

Der Kapitalismus ist am Ende und seine letzten Nutznießer versuchen sich noch krampfhaft auf den Stühlen zu halten. Grenzenlose Konsumsucht erreichte schon längst den äußeren Rand ökonomischer Möglichkeiten und soziale Ungleichheit steigt stetig an, während sich die Spirale derWirtschaft als logische Folge kontinuierlich weiter nach unten dreht.

Wer kann uns da noch helfen ? Die AfD? Als deutschnationaler Bürgerblock der privilegierten Mittelschicht daherkommend, der sich aus Professoren, Polizisten, ehemaligen CDU-Kadern und ausgewiesenen Neonazis zusammensetzt? Jene, die sich in ihrer Kriegspolitik von CDU/CSU bis zu den Grünen in überhaupt gar nichts unterscheiden? Freilich, ein bischen deutscher sollte es dann schon sein. Deshalb sollen, neben der Beschneidung bürgerlicher Rechte - was die Anderen ja ebenfalls wollen - gleich auch noch sämtliche sozialen Errungenschaften unserer Gesellschaft abgeschaft werden. Das kann ja nicht Euer Ernst sein...

Dann vielleicht die Grünen? Das Abfallprodukt früherer Friedensbewegung, die sich in der Vergangenheit auch nicht zimperlich zeigten deutsche Soldaten für das Kapital in den Krieg zu schicken?

Leider - ich muss es sagen - wird uns auch keine reformistische Linke weiterhelfen, welche nur innerhalb des Systems agieren und somit nur kleinere Verbesserungsarbeiten an diesem vornehmen kann.

Also was tun? Warten bis Gott irgendwann auf die Erde kommt und uns aus der Scheiße hier rausholt?

Ich hätte da was, und dafür braucht man nicht in die Steinzeit zurückreisen, so wie uns das die herrschende Klasse dann am 3. Oktober wieder präsentieren wird. Etwas wofür man technischen Fortschritt auch nicht abschalten muss, jedoch in eine für uns brauchbare statt profitorientierte Richtung lenken könnte. Etwas wo jede/r Wohnung und Arbeit, oder zumindest bedingungsloses Grundeinkommen hat. Etwas wo es keine Klassenunterschiede mehr geben wird...

Zeit Demokratie wieder radikal von unten zu organisieren. Eine bessere Welt ist möglich.    

Zeit für Sozialismus!

GenossInnen, FreundInnen, liebe Fam, der Kampf geht weiter für uns alle. Ob auf der Straße, vor Gericht, im Knast, oder an der Front. Bis wir die Freiheit haben, die wir uns wünschen und nicht die, die man uns vorgaukeln will.

"Die Revolution ist kein Apfel, der vom Baum fällt, wenn er reif ist;  man muss machen, dass er fällt."

Auf die nächsten Jahre,                                                                                               

schöne Grüße!