[B] Kiezladen Friedel54: Last round – rising up to the challenge of our rival

Räumung Verhindern

New Owner, same Shit

Der Kiezladen Friedel 54 hat die Räumungsklage erhalten. Nach einem langen Kampf gegen die Verdrängung durch die „CITEC Immo Invest GmbH“, hat diese das Haus Ende Juni an die „Pinehill S.à.r.l.“ mit Sitz in Luxemburg verkauft. Die Hausgemeinschaft hat vergeblich versucht, das Haus mit Hilfe des Mietshäusersyndikats zu kaufen. Pinehill hat also in vollem Bewusstsein um den Friedel54-Konflikt das Haus gekauft und sofort die Räumungsklage eingereicht. Die Klage ist die erste Kontaktaufnahme aus Luxemburg, denn dass das Haus verkauft worden ist, hat die neue Eigentümerin immer noch niemandem hier mitgeteilt. Die Hausgemeinschaft der Friedel54 sah sich schon unter der alten Eigentümerin mit massiven Mieterhöhungen wegen Modernisierung bedroht, was durch den Kampf der letzten Monate zumindest teilweise abgewehrt werden konnte. Bis jetzt.

 

Das Verhalten des neuen Eigentümers ist also nicht nur eine Kampfansage an den Kiezladen, sondern auch an die Hausgemeinschaft. Gleichzeitig spiegelt es die kapitalistische Stadtpolitik wieder. Verdrängt wird alles, was keine maximale Rendite verspricht. Menschen mit geringem Einkommen und unkommerzielle Räume sind in dieser Logik nichts wert.

 

Wir fragen uns weiterhin: Wer ist dieser „Eigentum“?
Schon seit April bekommen wir komische Briefe, in denen wir aufgefordert werden, die Räume „zurückzugeben“.
Doch warum sollten wir unsere Räume “zurück”-geben und an wen? Wir sind diejenigen, welche die Räume seit über 12 Jahren mit Leben, Liebe und Solidarität füllen! Ein Eigentumsrecht, welches die Interessen einer dubiosen Immobilienfirma, die erst seit ein paar Monaten existiert, sich aus zwielichtigen Kapitalquellen finanziert und uns mit Gewalt vertreiben will, schützt, werden wir nicht akzeptieren. Diese Räume gehören uns und wir geben sie nicht “zurück”! Stattdessen wollen wir mehr:

 

Mehr Solidarität in der Nachbarschaft – Mehr rebellische Kieze – Mehr Stadt von Unten.

In einer Welt, in der ein immer größerer Teil des Lohns, für den wir unsere Arbeitskraft zu Markte tragen müssen, für die Miete draufgeht, ist es umso wichtiger, dass Menschen sich gegen Ausbeutung und andere Herrschaftsverhältnisse wehren. Die Friedel54 ist einer der Orte, wo diese Menschen zusammenkommen und Widerstand praktizieren. Viele andere soziale Räume befinden sich in vergleichbaren Situationen und sind von systematischer Verdrängung und staatlicher Repression betroffen. Wir waren, sind und bleiben solidarisch mit Euch und allen anderen von Verdrängung Bedrohten. Ihr seid nicht allein! Denn: Solidarität ist praktisch!


Die Klage ist frisch, die Beratung mit unserem Anwalt läuft. Bald werden wir eine genauere Vorstellung davon haben, wieviel Zeit uns bleibt und wie wir sie nutzen. Haltet euch bereit und die Augen offen. Wir freuen uns ausdrücklich über jede Form von Solidarität. Die letzte Runde ist eingeläutet, wer sie gewinnt, liegt an uns allen.

 

Don’t lose your grip on the dreams of the past. You must fight just to keep them alive

 



Kiezladen Friedel54 - Soziales Zentrum in Nord-Neukölln

 

E-Mail: kiezladenf54bleibt@riseup.net (PGP auf Anfrage)

Pressehandy: 017691281251

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Wegen einer schlecht gelaufenen Sache und ein bisschen Internet-Hetze kündigt doch kein Linksradikaler nem linken Projekt die Solidarität auf. Geh zu deinen Kollegen Donuts fressen du Depp.

... es einige leute gibt, die extremste bauchschmerzen haben in bezug auf die friedel. das ist damals halt nicht nur eine schlecht gelaufene sache gewesen & bisschen internet-hetze, dass war krasseste entsolidarisierung. ich denke wenn das mit der friedel nochmal richtig durchstarten sollte, sollten die friedel leute auch mehr schreiben als "Wir waren, sind und bleiben solidarisch mit Euch" was ja faktisch nicht gestimmt hat ... fand den text jetzt auch eher nicht so gut, weil er die "nächste runde" ein leiten sollte, dass wäre für mich der zeitpunkt nochmal auf die negativen sachen einzugehen und die friedel für alle nochmal richtig ein zu ordnen.

Bauchschmerzen mögen ja ihre Berechtigung gehabt haben, oder meinetwegen immer noch haben, aber das die jetzt erst wieder unter einem Indyartikel auftauchen finde ich auch etwas schwach. Da sind Menschen in einer super komplexen und persönlichen Grenzsituation in die Distanzierungsfalle getappt, was natürlich totaler Mist ist. Aber immerhin wurde das reflektiert und öffentlich als Fehler eingestanden.

 

Die Resonanz darauf? Quasi keine. Bei dem besagten Mist-Statement auf Indy gab' es 74 Kommentare, bei der darauffolgenden Stellungnahme, die darauf eingeht, genau 3. Zu der halb-öffentlichen Diskussion kamen - trotz großem Grummeln in der Berliner Szene - nicht mal ansatzweise soviele Menschen wie Indy-Kommentare. Danach: Totenstille. Keine einziger Diskussionsbeitrag, keine einzige Mail, keine einzige Aufforderung für eine weitere, größere, oder komplett öffentliche Veranstaltung. Kein Besuch auf unseren Plenas, um direkt mit uns zu sprechen. Die Menschen, die uns direkt auf einer Veranstaltung, einem Infotisch oder sonstwo öffentlich darauf angesprochen haben, kann mensch an einer Hand abzählen. Das hinterlies bei einigen Menschen von uns dann einen zusätzlichen bitteren Nachgeschmack.

 

Wie gesagt, was damals gelaufen ist war Mist, aber Mist, der nicht aus heiterem Himmel gefallen ist und der mit Sicherheit auch in Zukunft Menschen und / oder Projekten passieren kann. Das zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen, Gegenstrategien zu entwickeln finde ich unglaublich wichtig. Aber dazu gehören nunmal zwei Seiten. Da müssen die Strukturen in der Friedel schauen, wie das zukünftig besser laufen kann, aber auch ebenso alle anderen. Denn für eine Szene, die sich konstruktiven Streit, gemeinsame Diskussionen und kritische Solidarität so groß auf die Fahne schreibt, war das ein allseitiges Armutszeugnis.

Den Fehlern, die gemacht wurden, wurde sich doch ausgiebig gestellt. Es gab Diskussionsrunden und erklärende Stellungnahmen.
Immer noch auf diesem Unfug herumzureiten ist sowas von daneben...

 

Solidarität für die Friedel54, auf allen Ebenen!

zu denen offen eingeladen wurde?

fand das das elitäre veranstaltungen waren, ne menge leute die sich unter anderem für die friedel gerade gemacht haben, wussten davon leider nichts.

Mensch, wo linke Politik gemacht wird, passieren Fehler. Das wird auch in Zukunft so sein. Ich finde, dieser Rückzug aus dem Solidaritätsumfeld für die Friedel ist eine ziemlich luxuriöse Haltung, die man sich angesichts der Schwäche der radikalen Linken und dem Aufschwung von Rassismus und Nationalismus in diesem Land erstmal leisten können muss. Geht IN die Friedel, redet mit den Leuten vor Ort, sprecht sie auf Missverständnisse und Irritationen an. Sucht das direkte Gespräch. Raus aus dem Internet. Es sind alles Leute, die irgendwo irgendwie das gleiche wollen wie ihr, und mit denen deshalb ein anerkennender Umgang möglich sein sollte. Aber flamed und hatet nicht auf Indy, vor allem verbreitet keine Gerüchte.