Am Samstag den 27. August trafen sich FreundInnen, Verwandte und GenossInnen von Renato Biagetti am Strand von Focene, um der Ermordung des 26jährigen vor 10 Jahren zu erinnern.
Renato Biagetti kam aus Rom. Er war Ingenieur und als leidenschaftlicher DJ ging er seiner Passion in dem linken Sozialzentrum Abrobax unter seinem Logo „Renoize“ nach. Am 27. August 2006 war er nach Focene gefahren um den Abend auf einem Reggae-nighter in einer Strandbar zu verbringen. Als er mit seiner Freundin Laura und einem Freund aus der als linken Treffpunkt bekannten Strandbar kam, wurden sie von zwei rechten Jugendlichen aus dem Stadtteil angesprochen. Als klar war, dass Renato und seine BegleiterInnen BesucherInnen der Party gewesen waren wurden sie umgehend mit Messern angegriffen. Renatos Freund erhielt zwei, Renato acht Messerstiche - einen davon ins Herz. Eine Stunde nach der Tat verstarb Renato im Hospital von Ostia.
Die beiden jugendlichen Faschisten konnten einige Tage nach der Tat verhaftet werden. (siehe unser Interview von 2008)
Decennale Renoize 2006 ★ 2016
Am letzten Samstag den 27. August 2016 trafen sich am Strand von Focene die Verwandten, FreundInnen und GenossInnen von Renato. Gekommen waren nicht nur die AktivistInnen aus dem Sozialzentrum Acrobax, sondern auch viele andere AntifaschistInnen und AntirassistInnen aus Rom und von weiter her.
Am Nachmittag fand ein von den „All Reds Rugby Roma“ organisiertes Strand-Rugby Turnier statt. Fast zeitgleich traten verschiedene Fußballteams in einem anti-rassistischen Fußballturnier gegen einander an. Es gab Getränke und Essen, Merchandise und der zum 10ten Jahrestag erschienene Comic „Prossima Fermata“ von Zerocalcare und ErrePush konnte erstanden werden. DJs sorgten für die passende musikalische Untermalung für all die Sportiven und MüßiggängerInnen, die nur zum Schauen gekommen waren..
Bei einbrechender Dunkelheit wurden Bengalos und ein „Ciao Rena“ in Erinnerung an Renato am Strand entzündet. Anschließend wurde auf einer aufgebauten Leinwand die Dokumentation „Io non dimentico“ - „Ich vergesse nicht“ von Attrice Contro und Daniele Napolitano zu den Morden an Renato Biagetti, Davide Cesare, Carlo Giuliani und Valerio Verbano gezeigt. In dem Film kamen neben diversen ZeitzeugInnen Stefania - die Mutter von Renato Biagetti, Rosa - die Mutter von Davide Cesare und Haidi - die Mutter von Carlo Giuliani zu Wort.
Rosa Piro, Haidi Giuliani, Stefania Zuccari und viele Mitglieder der von Stefania gegründeten antifaschistische Frauenorganisation „Madri per Roma Città Aperta“ waren den ganzen Tag auf der Veranstaltung zugeben, die erst spät in der Nacht nach einem Konzert endete.
Mit kommenden, größeren Veranstaltungen unter dem Motto „Contro ogni fascismo io non dimentico Renato“ - „Gegen jeden Faschismus. Ich werde Renato nicht vergessen.“ soll in den nächsten Tagen an den 10ten Jahrestag des Mordes ein weiteres Mal erinnert werden.
Am 1. September wird im Sozialentrum Acrobax ein großes Konzert mit den Bands
SPAM!, KAOS FOR CAUSE, PREMIERE LIGNE, LOS3SALTOS, ADRIANO BONO, BESTIERARE, SIGNOR K., ASSALTIFRONTALI und 99 POSSE stattfinden.
Am 2. September ist auf der Piaza Damiano Sauli in Garbatella ein
Fest der Basiskulturen geplant. Mit einer antifaschistischen
Straßenparade, Clowns, Straßenbands, feministischen Theaterstücken,
antifaschistischen Kabaret, RAP-Musik, Fanfarenchor,
Kunstausstellung, Feuershow und vielen mehr.
Am 3. September finden im Rarco Schuster
Theater-Vorstellungen, künstlerische Darbietungen, Vorstellungen des
Comics von ZaroCalcare
und Erre Push
“Prossima Fermata – Una Storia per Renato”, gemeinsames Essen
und Musik der Bands EST EST EST,
SEAL’D IN VAIN, RANCORE, VEEBLEFETZER, BARACCA
SOUND, RADICI NEL CEMENTO und ZION TRAIN LIVE statt.
Ancora una volta, contro ogni fascismo per non dimenticare mai!
Links:
truth may lies between contractions
typo : Valerio Verbano
also: Renato died in the hospital beacause the stab wound was shallow stitched and he was left dying in the corridor for two hours. nice one that hospital!