[LB] Rockfabrik hält weiter an Bands aus der Grauzone bis hin zu offen rechts fest

Anti-Grauzonistische Aktion

Die Rockfabrik Ludwigsburg besteht seit nunmehr Jahren. In all den Jahren gingen zahlreiche Rock- und Metalfans, sowie FreundInnen des Punk und Hardcore dort gerne ein und aus und feierten bei rockigen Klängen und reichlich alkoholischen Getränken ausgelassene Partys. Aber in den letzten etwa 10 Jahren gab es immer wieder wellenartig regelmäßige Besuche eines fragwürdigen Klientels bestehend aus "DeutschrockanhängerInnen" bis hin zu offen neofaschistisch auftretenden Personen aus dem Umfeld der NPD sowie freier Kameradschaftsstrukturen.


AN Göppingen, Kameradschaft Ludwigsburg, NPDler aus Stuttgart, Pforzheimer Faschisten usw. gingen in der Rockfabrik gleichfalls ein und aus und feiern oftmals ungestört neben, teilweise erschreckenderweise sogar mit den anderen Gästen bis in die frühen Morgenstunden.

Musik von stumpf und brachial daher kommenden deutschtümmelnden Bands wie Frei.Wild, Kärbholz, Hämatom und alte Onkelz-"Klassiker" stellen wohl nicht zuletzt einen der Hauptgründe für das emsige Besuchen der "RoFa" (wie sie in Insiderkreisen genannt wird) dar.

 

In den vergangenen Jahren hat sich die gespielte Musik als auch die auftretenden Bands unserer Ansicht nach sehr zum negativen entwickelt.
So werden regelmäßig Lieder der völkisch-nationalistischen Band Frei.Wild sowie anderer rechtsoffener Bands von den anwesenden DJs zum besten gegeben. Da lacht das Herz eines jeden rechtsaffinen Jugendlichen, aber auch stramme Neonazis wird es erfreuen Texte wie "Ich scheiß auf Gutmenschen, Moralapostel, selbsternannt politisch korrekt.. ich hass' euch wie die Pest!" zu hören und sich in einem Sumpf aus tumbem Patriotismus, einem "Wir-gegen-Sie"-Gefühl, Deutschland über alles und Stolz auf die Heimat suhlen zu können.
Ungehindert können so immer wieder Neonazis mit teilweise mehr als eindeutigen Aufdrucken auf ihren Shirts zu stumpfsinnigem Deutschrock und  üblem Grauzone-Rock abfeiern, sich bis aufs letzte besaufen und vermeintlich linke Gäste bedrängen und bedrohen.
Die anwesende Security bietet dem braunen Spuk keinerlei Einhalt und eine angebliche Kleiderkontrolle am Einlass (wie dies einst von der RoFa-Leitung beteuert und versprochen wurde) findet scheinbar nachwievor nicht statt. Was sich deutlich an Shirts und Jacken mit Aufdrucken wie "Refugees not welcome", "Todesstrafe für Kinderschänder" oder auch dem unverblümten "Nationaler Sozialist" mit dazugehörigen roter Fahne mit leer gelassenem weissen Kreis zeigt.

Um all dem noch die Krone aufzusetzen, tauchten immer wieder im direkten Umfeld der RoFa, sowie im angrenzenden Kaufland-Parkhaus faschistische Aufkleber auf und kleinere Gruppen zumeist jungendlicher rechter Idioten glühen dort mit billigem Alk vom Supermarkt und Nazi-Musik der übelsten Sorte (Landser, Zillertaler Türkenjäger und Co.) vor, um im Anschluss besoffenen die RoFa zu besuchen und um dort sogleich oftmals auf die Suche nach Streß und vermeintlich Andersdenkenden zu gehen.

Im Anhang findet sich eine Auswahl an Bildern und Veranstaltungsflyern, die keinen Zweifel offen lässt, auf welcher Welle die Rockfabrik Ludwigsburg seit geraumer Zeit schwimmt.

Wir fordern daher klar und deutlich: Kein Raum für Nazis und Faschisten - weder in der Rockfabrik in Ludwigsburg noch in anderen Clubs und Musikkneipen!

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Wie lächerlich und unglaubwürdig ist das denn, dass die Antifa Stuttgart der Rockfabrik Ludwigsburg diesen Aufkleber "verleiht", während die ungestört weiter Grauzone Musik laufen lassen und noch dieses Jahr Konzerte diverser Deutschrock Bands anstehen die stark am rechten Rand fischen!?

Danke für den Text! Das Antifa-Aktionsbündnis Stuttgart erklärte die RoFa am 20. August 2016 auf Facebook zum "Kein Ort für rechte Hetze":

Seit zwei Jahren geht die Rockfabrik Ludwigsburg verstärkt gegen rassistische und faschistische Umtriebe vor. AntifaschistInnen hatten die Geschäftsführung darauf aufmerksam gemacht, dass sich Nazis zuvor frei der Rofa bewegen und offen faschistische Symbole zur Schau tragen konnten. Seitdem werden solche Personen ohne Diskussion rausgeworfen - oder gar nicht erst reingelassen. Die Rockfabrik beteiligt sich an unserer Kampagne und bekräftigt damit, dass sie #keinortfürrechtehetze ist!

 

Quelle: facebook.com/pages/Antifaschistisches-Aktionsb%C3%BCndnis-Stuttgart-und-Region/260705110668693

Bis vor zwei Jahren war es tatsächlich so, dass Menschen mit sehr eindeutigen Aufnähern, T-Shirts usw. sich ungehindert in der Rofa ausbreiten konnten. In mehreren Gesprächen haben wir dann ausgehandeln können, dass erstens Menschen mit eindeutigen Symbolen etc. nicht mehr reingelassen bzw. falls sie es doch reinschaffen, rausgeworfen werden. Zudem hat die Rofa damals ein Statement auf ihrer Facebookseite veröffentlicht (die Beobachter News berichteten). Mehr war leider erstmal nicht drin.

Bezüglich der Symbole haben Antifa-Aktivist*innen einen Katalog zusammengestellt und dem Geschäftsführer überreicht, der es dann den Türstehern eingebläut hat.

Ich habe es selbst mehrfach miterlebt, dass Menschen mit entsprechenden Symbolen nicht reinkamen bzw. rausflogen. Auch Genoss*innen haben mir berichtet, dass es gut funktioniert (bin nicht ständig dort). Wenn jemandem was auffällt, direkt zum Chef (Chris) gehen und melden, dann gibts auch keine Diskussion.

 

Es wäre natürlich möglich, dass sie es wieder schleifen gelassen haben. Falls jemand was konketes mitbekommen hat, gerne in den Kommentaren schildern was passiert ist. Wir (aus Ludwigsburg etc.) werden dort mal wieder verstärkt "nach den Rechten sehen" und das überprüfen.

 

Wegen Kärbholz werde ich mich mit der Rofa-Leitung in Verbindung setzen und fordern, dass sie die Veranstaltung canceln. Da ist es übrigens von Vorteil, dass man sie auf ihre Teilnahme an der Kampagne des AABS festnageln kann, das können wir gegebenenfalls als Druckmittel einsetzen.

 

Zum Parkhaus: Das gehört nicht zur Rofa, das kann man ihr nun nicht wirklich vorwerfen. Aber natürlich werden wir uns auch darum kümmern.

War diese Woche dort auf einem Konzert. Leider waren mehrere Personen in der Rofa, die eindeutige Tshirts und Jacken (skrewdriver, white power,..) trugen-von den Tattoos (Reichsadler, SS,..) mal ganz abgesehen... Als ich die Security darauf aufmerksam machte, wurde mir erklärt man könne nicht jedes tshirt kontrollieren, von der band Skrewdriver hätten sie noch  nie etwas gehört, sie seien für solche Kontrollen nicht zuständig. Wenn ihnen am EInlas etwas derartiges auffallen würde, könnte man selbstverständlich etwas tun, aber das sei nicht der Fall gewesen.... so viel zum Thema kein Ort für rechte Hetze....

Erstmal vorweg: Mir kommts beim lesen des Artikels und dem Timing ehrlichgesagt so rüber als ginge es vorallem darum die #keinortfuerrechtehetze-Kampagne des AABs madig zu machen. Einerseits ohne konkreten Anlass, andererseits wenige Tage nachdem sich die RoFa eben an dieser Kampagne beteiligt hat. Trotzdem mal zum Inhalt, der natürlich unabhängig davon ernstzunehmen ist:

 

"Ungehindert können so immer wieder Neonazis mit teilweise mehr als eindeutigen Aufdrucken auf ihren Shirts zu stumpfsinnigem Deutschrock und  üblem Grauzone-Rock abfeiern, sich bis aufs letzte besaufen und vermeintlich linke Gäste bedrängen und bedrohen.
Die anwesende Security bietet dem braunen Spuk keinerlei Einhalt und eine angebliche Kleiderkontrolle am Einlass (wie dies einst von der RoFa-Leitung beteuert und versprochen wurde) findet scheinbar nachwievor nicht statt. Was sich deutlich an Shirts und Jacken mit Aufdrucken wie "Refugees not welcome", "Todesstrafe für Kinderschänder" oder auch dem unverblümten "Nationaler Sozialist" mit dazugehörigen roter Fahne mit leer gelassenem weissen Kreis zeigt."

 

Laut Geschäftsführung kommt man mit Naziklamotten nichtmehr rein (was zumindest zeitweise auf jeden Fall auch funktioniert hat), und die RoFa hat sich öffentlich gegen Faschos positioniert. Wenn die oben genannten Vorwürfe stimmen wär das dementsprechend natürlich schon krass und ein klarer Verstoß gegen die früheren Zusagen, aber ein Indyartikel mit ein paar Einzelbeispielen bringt da nix. Anstatt auf indy zu meckern: Macht Fotos davon, konfrontiert die Geschäftsführung damit und wenn das nix hilft: machts öffentlich! Am besten wirklich mal gezielt die Securitys testen: Handeln die alle gleich oder gibts halt 1-2 Securitys die Faschos reinlassen, andere aber nicht? Weiß die Geschäftsführung davon? Zumindest die bisherigen Tests von denen ich gehört hab verliefen alle gut.

 

Was außerhalb der RoFa passiert ist außerhalb des Einflusses der RoFa-Betreiber, dass die RoFa gerade angesagte Muke (und Deutschrock hat nun leider ein Hoch) spielen kann man einem kommerziellen Club auch kaum vorwerfen wenn man etwas Realitätsbezug hat, mal abgesehen davon das Deutschrock eben nicht automatisch rassistisch oder nationalistisch ist. Ich kenn mich mit den Bands jetzt nicht super aus, aber allein schon ne kurze google-Suche zeigt: Sowohl Hämatom als auch Kärbholz haben Songs in denen sie sich klar gegen Rechts positionieren. Außer dass sie mit Freiwild auftraten konnt ich auf die schnelle nix finden was man ihnen vorwerfen kann. Mag natürlich trotzdem strittig sein, warum auch immer, aber so eindeutig "das es keine Zweifel offen lässt, auf welcher Welle die Rockfabrik Ludwigsburg seit geraumer Zeit schwimmt" ist es eben ziemlich eindeutig nicht.

Songs mit denen man sich gegen Rechts positioniert haben Frei.Wild auch. Genauso wie die Böhsen Onkelz oder generell die meisten deutschnationalen Trottel. Es sollte klar sein, dass es all diesen Deutschrockbands vor allem um die Kohle geht und da macht man gerne mal kompromisse. Die Fans werdens schon verstehen und es im Zweifelsfall als "Sachzwang" der "linksgrünversifften Gutmenschengesellschaft" begreifen.

Und doch: Man kann es einer Location vorwerfen solche Musik zu spielen. Sie könnte locker auch ohne die Scheiße kommerziell erfolgreich sein. Und doch: Wer zusammen mit Frei.Wild auftritt ist mindestens Grauzone und hat in einem Laden, der von sich behauptet gegen Rechts zu sein nix verloren.

Ich kenn die Bands nich und hab auch grade keine Lust meine Zeit mit dem Lesen von behämmertem Deutschrock-gesülze zu verschwenden. Wenn ich raten müsste, wirds aber so aussehen wie bei allen diesen Trottel-Bands. Die Fans rufen "les doch mal die Texte" und wenn man das macht wird alles eigentlich nur noch schlimmer, als man vorher schon gedacht hatte.