Statt dem Antifa Summercamp bespielen wir dieses Jahr einen Tag am Anarchist Summer Camp 2016. Dabei werden noch weitere Vorträge und Workshops hinzukommen (zur Anmeldung). Hier schon mal das, was wir bisher im Programm führen:
Einführung in die Kritik der politischen Ökonomie
▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
Die
 Marxsche Gesellschaftskritik kritisiert den Kapitalismus radikal in 
seinen Basiskategorien, Wert Arbeit und Geld. Erst vor diesem 
Hintergrund lassen sich Ausbeutung, Ohnmacht und (unpersönliche) Zwänge 
entsprechend erkennen, kritisieren und überwinden. Bei diesem Vortrag 
soll es darum gehen die grundlegenden und zentralen Begriffe der 
Marxschen Kritik dercpolitischen Ökonomie zu erklären und einen 
Überblick über den ersten Band des Kapitals zu geben.
„Aus dem Schatten des Nationalsozialismus...“
Die „Identitäre Bewegung“ in Österreich.
▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
Die
 rechtsextreme „Identitäre Bewegung“ gehört ohne Zweifel zur aktivsten 
Form des außerparlamentarischen Rechtsextremismus in Österreich. Ihr 
„Erfolgsrezept“ liegt einerseits darin begründet, sich nach außen hin 
vom Nationalsozialismus abzugrenzen und so behördlicher Repression nach 
dem „Verbotsgesetz“ aus dem Weg zu gehen und andererseits 
gesellschaftlich anschlussfähige Konzepte eines modernisierten 
völkischen Nationalismus zu propagieren. Im Vortrag wird die Geschichte 
der „Identitären Bewegung“ in Österreich, ihre zentralen Akteure, 
Vordenker und ideologischen Merkmale dargestellt.
Staatenlos durch die Nacht: Organisierung und Repression
▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
In
 einem Workshop wollen wir jene Probleme ansprechen, auf die wohl alle 
linksradikalen Zusammenhänge früher oder später stoßen: staatliche 
Repression. Für die Aufgabe, sich weder von der eigenen Ohnmacht, noch 
von der Macht der anderen dumm machen zu lassen, haben wir zwar noch 
keine Lösung gefunden, doch können wir Erfahrungen und Einschätzungen 
austauschen, die den Umgang vielleicht vereinfachen. Diesen wollen wir 
mit euch Anhand einiger theoretischer Eckpunkte und praktischer 
Beispiele umreißen.
Freie Radikale - eine Diskussion zu Organisierung
▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
Die
 Debatte um die Frage "Wie " sich die radikale Linke organisieren sollte
 hat schon seit Anbeginn dieser für Diskussionsstoff gesorgt. Wie könnte
 es auch anders sein, sollte die Art der Organisation doch der Situation
 und den anstehenden Aufgaben entsprechen. Und gibt es doch viele 
verschiedene Ansätze diese Aufgaben anzugehen. Als Einstieg in die 
Diskussion wird es einen Input zu Organisationsformen geben und wie sich
 diese vor aktuellen Anforderungen entwickeln bzw entwickeln sollten. Im
 weiteren freuen wir uns auf eine spannende Diskussion, in der wir 
vielleicht gemeinsam die verschiedensten Oragnisationsformen und ihre 
Pro&Contras erörtern können.
Antifa und Feminismus
▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
Antifa
 heißt nicht nur Nazis jagen. Antifa heißt Gesellschaftskritik. Und 
Antifa heißt natürlich auch Feminismus. So und genau einfach scheint es 
zumindest in der Welt der mittlerweile oft rosaroten Antifa-Sticker. So 
einfach war es nie. Die Kritik patriarchaler Machtverhältnisse und 
autonome antifaschistische Politik, sind und waren schon immer Räume 
kontroverser Thesen, Praxen und Debatten. Feminismus als 
Gesellschaftskritik befindet sich mehr denn je in der Defensive und 
nicht überall wo Feminismus drauf steht, ist emanzipatorische Politik 
drin. In der Diskussion werden wir Einblick in aktuelle Debatten 
bekommen und Grundsatzfragen des Verhältnisses von Antifa, Feminismus 
und Gesellschaftskritik mal wieder an die Oberfläche holen und aus 
verschiedenen Perspektiven verhandeln. Offen für alle Gender.
Beyond Europe – Antiauthoritarian network against capitalism
▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
Vor
 wenigen Jahren wurde die Beyond Europe Plattform von unterschiedlichen 
antiautoritären Gruppen gegründet. Dahinter stand die Erkenntnis der 
Notwendigkeit eines Hinarbeitens zum Aufbau transnationaler Bewegungen, 
welche sich innerhalb und über nationale Grenzen hinaus aufeinander 
beziehen. Denn es wurde zunehmend offensichtlicher, dass einseitige, 
national eingegrenzte Kämpfe innerhalb und gegen die Sphären der 
Produktion und Reproduktion nicht ausreichen. Es geht auch um mehr als 
das einfache Besuchen und Konsumieren der „Hotspots“ (des radikalen) 
Protests und stattdessen hin zu einer fortgeschrittenen Ebene der 
Aktivität und Solidarität, dem Aufbau beständiger Verbindungen mit 
Genoss*innen an diesen Orten. Es geht also darum, sich kontinuierlich 
auszutauschen, zu vernetzen und gemeinsam zu handeln. In der 
Veranstaltung soll die Beyond Europe Plattform vorgestellt werden.
Antisemitismus – Chancen und Grenzen der Aufklärung
▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
Das
 Feindbild „Jude“ stiftet Sinn, wo keiner ist, und darum haben manche 
den Antisemitismus zu Recht mit Religion verglichen. Wenn es stimmt, 
dass der Antisemitismus viel mehr ist als die Summe antijüdischer 
Vorurteile, nämlich eine umfassende Weltanschauung, die mit der 
entsprechenden Leidenschaft vertreten wird, dann eignen sich rationale 
Widerlegungen dieser Vorurteile zu seiner Bekämpfung nur sehr 
eingeschränkt. Der Antisemitismus hat seine Ursachen nicht bei den 
realen Jüdinnen und Juden, sondern im spätbürgerlichen Subjekt: Er hilft
 diesem (insbesondere in Krisenzeiten) gegen soziale und neurotische, 
bis ins Paranoide steigerbare Angst. Als personalisierende 
Pseudoerklärung undurchschauter Verhältnisse wächst er in dem Ausmaß, in
 dem sich das Subjekt diesen Verhältnissen als ohnmächtig und hilflos 
ausgeliefert sieht. Wenn etwas in der Lage zu sein scheint, den 
Antisemitismus zu bekämpfen, dann ist es immer noch die Aufklärung. 
Jedoch nicht die über die anderen, die Objekte des Hasses, sondern 
Aufklärung über einen selbst und über die Herrschaft, unter der leider 
noch zu leben ist.
Ein Schwerpunkt soll hierbei auf den linken
 Antisemitismus gelegt werden – etwa im antizionistischen Gewande oder 
in der Form einer verkürzten Kapitalismuskritik. Entgegen der falschen 
Sicherheit bleibt zu betonen, dass die Verbindung von Marxismus und 
Sozialismus oder Arbeiter*innenbewegung eine politisch hergestellte und 
historische war/ist und Antikapitalismus nicht per se fortschrittlich im
 Sinne eines Mehr an allgemeiner menschlicher Emanzipation ist.


mal abgesehen davon, dass...
... ihr post-antideutschen-israel-bis-zum-kommunismus-demokratieschützer mit dem titel "staatenlos durch die nacht" klar auf die qualitätsausgabe der phase 2 anspielt, kann man in der besagten veranstaltung über organisierung und repression eure spezialtaktik der präventiven distanzierung erlernen? wird diese theoretisch unterfüttert? das würde mich sehr interessieren. genauso die frage was ihr eigentlich auf einem anarchistischen summercamp macht?
test
bis auf die letzte frage, die mir angesichts von "communism"-ambitionen auch stelle liest sich der rest deines kommentars wie ziemlich inhaltsleeres rumgehate. wo distanziert(e) sich die besagte gruppe bitte von was? aktuelle facebookposts sprechen da eine andere sprache: facebook.com/autonome.antifa.w/photos/a.1416616151907072.1073741828.1416326288602725/1813607275541289/
Beissreflex.exe
Aus Interesse:
1. Spezialtaktik zur präventiven Distanzierung: was meinst du damit? Ich verfolge die Aktivitäten der Genoss_innen aus Wien nun schon Recht lange und habe absolut nicht den Eindruck, sie würden sich von Militanz/etc. distanzieren? Im Gegenteil erinnere ich mich daran, dass sie genau das immer angekreidet haben
2. "was macht ihr auf einem anarchistischen summercamp": für mich erweckt es den Eindruck, als stünde diese Frage in direktem Zusammenhang mit deinem #stillhatingleninists. Ich denke, mensch kann umsGanze und ihre Gruppen (zu denen die antifa w gehört) solidarisch kritisieren, aber das sollte dann auf einer Grundlage basieren. Ich kenne keine einzige uG-Gruppe, der der Vorwurf des Leninismus gemacht werden kann. Falls du dich nur an der Selbstbezeichnung "kommunistisch" aufhängst, leg das bitte offen. Weil darüber kann mensch offen und unstressig diskutieren, die Argumente von umsGanze FÜR den Kommunismusbegriff liegen nicht in einer Affirmation des Leninismus sondern vielmehr im Bewusstsein, dass man mit dem Kommunismusbegriff die Herausforderungen annimmt, sich ehrlich und geschichtsbewusst mit der Gefahr des Leninismus auseinandersetzen muss.
Insofern: bisschen weniger polemisch pöbeln, bisschen fundiertere Kritik. Und: diese bitte theoretisch unterfüttern! ;)