Steigende Mieten. Stadterneuerung. Umstrukturierung. Gentrifizierung. Verdrängung. Zwangsräumungen. Gefahrengebiete. Befriedungen. Eigentumswohnungen. Lofts. Luxus.
Alles Dinge, mit denen wir täglich konfrontiert werden. Es entstehen an jeder Ecke neue Prunkbauten mit tausenden Eigentumswohnungen und einem marginalen Anteil von „sozialverträglichen“ Wohnungen mit Mietpreisen weit über dem ständig steigenden Durchschnitt. Die Regulierung und Verknappung des Wohnungsmarktes kommt nur der Klasse zu gute, die es sich leisten kann in der Trendsetter Hauptstadt Berlin zu leben. Mit der Anlage in Wohnobjekte und Spekulation nach Wertsteigerung werden die gierigen Investoren immer skrupelloser. Sie locken potentielle KäuferInnen und Besserverdienende mit Selbstverwirklichungsdrang mit Slogans wie „Lebendige Quartiere schaffen“, während täglich Zwangsräumungen stattfinden. Geräumte und sanierte Wohnungen werden mit Wertsteigerungen an das zuziehende Publikum verkauft oder vermietet. Die von der Gesellschaft nicht akzeptierten und rechtlosen hingegen leben in den Parks und Grünanlagen dieser verdreckten Stadt,. Mittlerweile wird jeder kleine Park in ausgewiesenen Sanierungsgebieten neu begrünt und mit sauberen und noch nicht fliegenden Grauwacken bestückt. Überall finden sich Kräne und Bagger - teils in den letzten 3 Wochen abgebrannt - zu einer Umstrukturierung und Neugestaltung der Stadt. Das wachsende Elend, der Wegzug von einkommensschwachen Familien an den Stadtrand oder die Errichtung von Containerlagern sind Auswüchse dieser kapitalistischen Gesellschaft in der wir leben und aus der herrschenden Perspektive ohne Kompromisse aufrecht erhalten werden muss.
Es gibt jedoch auch kleine Inseln der Feindschaft. Das geplante Carré Sama Riga, in einer der widerspenstigsten Straßen Berlins erfährt seit einiger Zeit Gegenwind. Der großkotzige Investor Gröner träumt von Bauten, wie sie bereits in der Flottwellstraße stehen oder in der Jakobstraße im Entstehen sind. Die CG-Gruppe hat allerdings nicht mit den AnwohnerInnen der Rigaer Straße gerechnet.
Aus tausenden Gründen und aus Liebe zur R94 griffen wir Montag Nacht ein Immobilienbüro für Lofts und Eigentumswohnungen in Friedrichshain am Straußberger Platz an.
Die zersprungenen Scheiben und „Schmierereien an der Fassade“ sind unser Beitrag für einen schwarzen Juli!
Auf ein schwarzes Jahr!
Carré Sama Riga verhindern – Kiezdemo 16.07. 16h // Schleidenplatz
Karte der Solidarität
Provinz vs. Metropole
Warum nicht (wieder) in die Provinz ziehen? Wir brauchen hier Leute wie euch um unsere Ziele/leben durchzusetzen. Hier ist der Wohnraum sogar so günstig wie nie.Ich komme als "tourist" nach berlin,Leipzig, Hamburg um eure Ziele,euren lifestyle durchzusetzen,fahre wieder zurück und denke mir:"mal kurz geträumt und zurück in die Realität". Es könnte noch mehr gehen.
Mitwirkung
Entglasen, Abfackeln und Beschmieren hält nichts und niemanden auf, sondern lässt lediglich die Kosten steigen.
Wäre es anders, sähe es in einigen Kiezen inzwischen anders aus!
Da die durch solchen "Aktionen" entstehenden Mehrkosten auf die Objektkäufer und z.B. durch steigende Versicherungsbeiträge direkt wie indirekt auf die gesamte Bevölkerung umgelegt werden, interessiert der monetäre Ansatz ganz sicher keinen Groß-Investor.
Ergo: Glückwunsch zur aktiven Mitwirkung an der weiteren Preissteigerung.
Glückwunsch
Glückwunsch auch dir zu deinem großen Irrglauben du würdest etwas vom Gewinn abbekommen, den du den KapitalistInnen zusprichst.