Wü – Farbe für Yuppies- Soliaktion für Rigaer

Farbklecks Symbolbild

Gentrifizierung ist längst nicht mehr ein Thema, das nur Großstädte, sondern inzwischen auch die "Provinz" beschäftigt. Um ein neues, reicheres Klientel anzulocken, werden traditionelle Arbeiter*innenviertel und Viertel für Sozialtiefergestellte im Sinne des Kapitals umgestaltet.


Ein Beispiel in Würzburg sieht man im Stadtteil Zellerau, in dem der "Onkel", eine traditionelle Kneipe und sozialer Treffpunkt des Viertels, eingerissen und mit neuen teueren Eigentumswohnungen ersetzt wurde, die seit wenigen Wochen bewohnt werden.


Um diesen Prozess ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken und auch um mit den bedrohten Hausprojekten in Berlin Solidarität zu zeigen, wurde letzte Nacht ein "Rigaer 94 bleibt!"-Graffito an der sauberen Yuppie-Fassade angebracht und der Neubau mit Farbflaschen beworfen. Dass diese auf der Straße zerschlugen und diese rot einfärbten, ändert nichts daran, dass es Sachschaden gab und dieser seinen bescheidenen Anteil für die angestrebte 10-Millionen-Marke gab. Auch in der Provinz interessiert es Menschen, was unseren Genoss*innen in Friedrichshain angetan wird.

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egal ob provinz oder großstadt - kommt alle am 9.7 zur großen demo nach berlin!

Jetzt ist aber langsam mal genug du Kind. Wem es wichtig erscheint geht hin, alle anderen, die was besseres zu tun haben, gehen halt ins Freibad. DU musst hier nicht jeden Artikel mit deinen überflüssigen Aufforderungen zuschwallen...

Viele (wohl die meisten) Leute deren Häuser, Autos etc. Angegriffen werden haben mit der ganzen Sache weder Zutun noch werden sie sich dafür interessieren. So wird ohne Vermittlung wieso das ganze nur Henkels Position in der Bevölkerung gestärkt und der Linke (positive) Einfluss unterminiert

Luxuskarren abzufackeln und Yuppie-Fassaden zu beschmieren trifft nicht die Falschen. Wenn Unterdrückte nicht die Möglichkeit  haben, solche Prozesse zu verhindern, diese aber ihre eigene Situation immer beschissener machen, dann bleiben nunmal nur solche Methoden. Im übrigen zeigt eine Menge Schotter, ob eine oder zehn Millionen Euro Sachschaden, dass eine Räumung teuer werden kann und man es sich in Zukunft überlegen sollte. Solidarische Grüße nach Würzburg. Weiter so!

Als alter Zellerauer kenne ich den Onkel sehr gut und habe auch den Niedergang dieser tatsächlichen ehemaligen Treffpunktkneipe miterlebt. Zuletzt war er geschlossen, weil der Besitzer die Kneipe nicht mehr betreiben wollte. Sein Recht war es, die Kneipe zu verkaufen. Anstatt einer Kneipe wurde dort nun ein Wohnhaus mit 16 Wohnungen gebaut. Da die Stadt nicht das Gelände gekauft hat, um preiswerten Wohnraum zu schaffen, erwarb es dann ein Architekt. Die Eigentumswohnungen sind teilweise selbst bewohnt. ich kenne zwei Eigentümer, die lange gearbeitet haben, um sich nun für das Alter eine Wohnung in ihrem Viertel zu erwerben. Umso erschrockener sind sie, wie nun Fremde ihr Eigentum sinnlos beschädigen, um damit politische Zeichen zu setzen. Mag jeder entscheiden, ob diese Wahl des politischen Statements die richtge ist.

In meinen Augen ist es sinnvoller auf die Straße zu gehen und seine Meinung kund zu tun und mit seiner Person eine politische Überzeugung auszudrücken, als im Dunkeln und unerkannt fremdes Eigentum zu beschädigen.

wenn sie nicht total verspießte ottos sind, dann stört sie das bisschen farbe an der wand auch nicht. der fakt, dass die gentrifizierung in würzburg voranschreitet und es kaum menschen gibt die dagegen halten, legitimiert solche nächtlichen sachbeschädigungen.