Das Bündnis „Fluchtursachen Bekämpfen“ lädt zum 9. Juli in die Nürnberger Innenstadt ein, um dort gemeinsam einen Ausdruck gegen die derzeitige Situation von Geflüchteten weltweit zu setzen und gleichzeitig die wahren Hintergründe der globalen Flüchtlingsströme zu benennen. Auch in der Metropolregion Nürnberg scheint uns dies angebracht: Völlig überfüllte sogenannte Auffanglager wie z. B. in Zirndorf, aberwitzige Gesetze, massenhafte Abschiebungen, lückenhafte und falsche Darstellungen der tatsächlichen Fluchtgründe. Die Verantwortlichen für diese unerträglichen Umstände und die, die sie willig abnicken, sollten gerade in Nürnberg, „der Stadt der Menschenrechte“, benannt werden.
Der Aktionstag soll das sogenannte „Krisenmangement“ der bürgerlichen Parteien in den Fokus einer kritischen Öffentlichkeit rücken. Zunehmend ist der Widerspruch offensichtlich zu erkennen, indem einer ökonomischen Logik gefolgt wird, die permanent für das Elend sorgt, welches Menschen in die Flucht treibt.
Fluchtursachen bekämpfen –Verantwortliche benennen – Zeit zu handeln!
Die Welt brennt, über 90 Millionen Menschen befinden sich auf der 
Flucht – so viele wie nie zuvor. Menschen fliehen, um Krieg, Terror, 
Armut, Hunger zu entgehen oder um halbwegs gesicherte Einkünfte durch 
den Verkauf ihrer Lohnarbeit zu erreichen. Weiter fliehen viele Menschen
 wegen politischer und ethnischer Verfolgung, Unterdrückung aufgrund 
ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung oder vor 
ökologischen Katastrophen, welche das Leben in ihren Herkunftsregionen 
unmöglich machen. Die Wenigen, die nach Europa gelangen  finden sich  
mit immer perfideren Abschottungsmaßnahmen, äußerst restriktiven 
Asylgesetzgebungen, krakeelenden PolitikerInnen und einem mobilisierten 
rassistischen Mob konfrontiert.
Dem Staat gilt die Migration als Krise und Problem, nicht das Schicksal der Fliehenden.
Die staatlichen „Lösungen“ erklären zunehmend die Geflüchteten zum 
Problem, dem mit einer „Willkommenskultur“ begegnet werden soll, welche 
aber die Geflüchteten nach Kriterien der Verwertbarkeit sortiert. Mit 
ihren Maßnahmen zur Fluchtverhinderung, massiver Abschreckung, der 
Schaffung von Internierungslagern und dem Ausbau der Festumg Europa 
führt die EU einen weiteren Krieg gegen die Armen. Selbstverständlich 
gibt es in der mittlerweile stark gespaltenenen Gesellschaft auch echte 
Anteilnahme, Hilfsbereitschaft und solidarisches Verständnis. Diese gilt
 es zu ergänzen durch die Benennung der tatsächlichen Ursachen von 
Flucht und Vertreibung. Menschen, welche auf der Flucht sind oder 
verhungern, ermordet oder versklavt werden, auf der Flucht ertrinken 
oder von Bomben und Geschossen zerfetzt werden – diese Menschen fallen 
nicht einem blind wirkenden Schicksal zum Opfer, sondern sie sterben und
 leiden aufgrund von Herrschaftsverhältnissen – unter anderem für 
staatliche Interessen und unternehmerische Profite.
Solidarität heißt für uns, über praktische Unterstützung für Geflohene 
und gemeinsame politische Forderungen hinaus die Ursachen von Flucht, 
weltweitem Elend und Kriegen aufzuzeigen und die Verantwortlichen zu 
benennen. Das heißt gerade nicht „wir privilegierten 
MitteleuropäerInnen“ helfen „den armen Flüchtenden“, sondern wir 
vertreten solidarisch und zusammen unsere gemeinsamen Interessen. Wir 
benennen die Zusammenhänge zwischen neokolonialen Verhältnissen und der 
lebensbedrohenden Not in Teilen der Welt. Wir wollen die zur 
Rechenschaft ziehen, die Geschäfte machen mit Krieg, Hunger und Tod. Wir
 lassen uns keine „Alternativlosigkeit“ zu Ausbeutung und neokolonialen 
Strukturen einreden. Wir akzeptieren keine Unterteilung in „gute“ 
(politische) Flüchtlinge und „schlechte“ (wirtschaftliche) Geflüchtete, 
die vor Armut fliehen.
Wir erteilen der Hetze gegen Geflüchtete, der Abschottungspolitik und
 dem weltweiten Terror der Profitwirtschaft eine Absage! Wir laden alle 
interessierten Organisationen und Gruppen ein, sich mit uns in 
Verbindung zu setzen und/oder sich mit eigenen Aktivitäten an der 
Kampagne zu beteiligen.
Es ist für uns Zeit in die Gänge zu kommen. Es ist höchste Zeit unsere 
gemeinsamen Interessen und Forderungen in die Gesellschaft wirksam 
hinein zu tragen.
Es ist daher umso notwendiger einen überregionalen geschlossenen Widerstand gegen die Verbrechen der Herrschenden aufzubauen. Es gibt unzählige Menschen, die das alltägliche Grauen auf den Meeren, an den Grenzen und in den Lagern nicht länger tatenlos geschehen lassen wollen. Was wir brauchen ist ein entschlossenes Vorgehen und einen gemeinsamen Ausdruck .
Kommt alle zum internationalistischen Aktionstag am 9. Juli um 11 Uhr in die Nürberger Innenstadt /Weisser Turm.
Gemeinsam Grenzen überwinden –
Fluchtursachen aufzeigen und bekämpfen


Fluchtursachen angehen statt Opfer versorgen
Die Fluchtursache ist der Neoliberalismus, wer sich also selbst ausbeutet und Geflüchteten hilft, der/die befördert nur die Ausbeutungszusammenhänge des Kapitals, die auf der Verschiebung von "Menschenmaterial" über Grenzen beruht. Nur wenn gemeinsam die Systemfrage angegangen wird, kann es überhaupt eine sinnvolle Verständigung darüber geben wie und wo wir leben wollen und ohne welche Klasse an der Spitze.
Denn wir können vielleicht 2 Mio versorgen aber nicht alle Menschen, die auf der Flucht sind vor dem Neoliberalismus und seiner Gewaltpolitik, und über Grenzen getrieben werden. Jeder hat ein Recht auf Menschenwürde.