Antimuslimischer Rassismus und muslimischer Feminismus

Es ist an der Zeit, eine neue feministische und antirassistische Praxis zu entwickeln, die sich mit „dem Islam“ auseinandersetzt. Sei es ein virulenter antimuslimischer Rassismus, seien es linke Kämpfe in Nordafrika und Westasien oder der Einfluss fundamentalistischer Strömungen: Der Islam ist ein bedeutendes Thema und auf vielfältige Weise mit heutigen Fragen verwoben.

 

Umgeben von antimuslimischen Diskursen in Europa und den USA, die den Islam als besonders rückständig und frauenverachtend darstellen, interessieren uns gerade die feministischen Kämpfe in muslimischen Mehrheitsgesellschaften, die oft selbst muslimisch begründet sind. Es wird darum gehen, wie säkulare Kräfte und fortschrittliche Muslima und Muslime aus ihren Perspektiven heraus die weltpolitischen – aber auch inner-muslimischen – Dynamiken einschätzen und gegen antimuslimischen Rassismus und religiösen Fundamentalismus vorgehen. So möchten wir einen Eindruck gewinnen, wie in Kontexten in denen der Islam ein wesentlicher Bezugspunkt ist, Debatten um Geschlechterverhältnisse geführt werden.

 

Die Antifaschistische Linke International (A.L.I.) aus Göttingen wird ihre vor kurzem veröffentlichte Broschüre „A woman’s voice is a revolution“ vorstellen, die sich mit diesen und anderen Fragen beschäftigt.

 

Freitag – 01. Juli 2016 – geöffnet ab 19 Uhr – Veranstaltung 20 Uhr – Rote Flora – Hamburg

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Die Verbindung von Religion und Fortschrittlichkeit fällt mir im Jahr 2016 und dem Wissensstand der Menschheit etwas schwer. Was jetzt fortschrittliche "Muslima und Muslime" genau sein sollen erschliesst sich mir nicht unmittelbar, vielleicht könnt ihr da ja weiterhelfen.

Dies würde ich allerdings auf jede andere Religion genauso beziehen, selbstverständlich soll jeder der meint das zu brauchen, seine Religion praktizieren können, selbstverständlich hat er andere damit aber zu verschonen wenn sie da nicht mitgehen wollen.

...bei der Kritik der Religion gehen wohl alle mit. Es geht doch eher darum, wie Menschen in mehrheitlich muslimischen Gesellschaften mit Geschlechterfragen umgehen. Und da gibt es natürlich fortschrittlichere Auslegungen und ultra-reaktionäre. Der Punkt ist doch, dass es in einigen Ländern keine säkulare Frauenbewegung (mehr) gibt und die Repression teilweise enorm ist. Da kommt muslimischen Feministinnen eine besondere Bedeutung zu, da sie stärker Gehör finden und Diskurse öffnen können. Dass sie das mitunter aus irgendwelchen Glaubenstexten ableiten ist natürlich Blödsinn, aber in bestimmten Gesellschaften derzeit vielleicht auch notwendig. Muslimische Feministinnen beziehen sich aber, soweit ich weiß, nicht nur auf religöse Texte, sondern machen auch weltliche Argumente geltend. Anders als explizit islamische Feministinnen. Ich finde es auch aus einer materialistischen Sicht durchaus interessant sich damit zu beschäftigen, wenn man nach Möglichkeiten sucht, das Patriarchat (und hoffentlich irgendwann auch die Religion) aus der Welt zu schaffen. Das sind halt, ob es uns gefällt oder nicht, sehr wirkmächtige Kategorien.

Bei der doch erheblichen Religionslastigkeit innerhalb dessen was sich hier als Linke versteht, aber auch in diesem Forum, bedarf es wohl auch schon der Klarstellung.

.. und finde gut, dass du das angeschnitten hast. Es sieht eher ein bisschen danach aus, als solle hier Religion noch weiter in die Szene getragen werden. In Berlin gab es schon Ramadan feiern in Projekten... Mir geht dieser antimaterialistische Scheiß ziemlich auf die nerven.