Am 4. Februar 2015 wurde auf der Gründungsversammlung in Ludwigshafen am Rhein der Bundesvorstand der «Partei Zukunft für Deutschland» (ZFD) gegründet. Maßgeblich verantwortlich dafür ist der ehemalige Vorsitzender Udo Thümmel der Stadtratsfraktion der extrem Rechten Republikaner (REP) in Ludwigshafen. Thümmel verließ aufgrund von „unüberbrückbare Differenzen“ im April 2012 die Republikaner. Seither versucht Thümmel neben seinen Aktivitäten als erster Vorsitzender im Bundesverstand und Beisitzer im Landesverband der «ZFD» in Rheinland-Pfalz weitere Landesverbände zu etablieren. Neben dem «ZFD»-Landesverband in Niedersachen unter der Führung von Carsten Schulz, welcher mit extrem rechten Aktivitäten und der Gründung einer Bürgerwehr in Niedersachsen in Erscheinung getreten ist, wurde am vergangenen Samstag, den 11. Juni 2016, der dritte Landesverband der «ZFD» in Schleswig-Holstein gegründet.
• Landesverband «Zukunft für Deutschland» Schleswig Holstein
Anfang
 Juni 2016 lud das «Bündnis Zukunft für Deutschland – 
Schleswig-Holstein» zur Gründungsveranstaltung des «ZFD»-Landesverband in 
Schleswig-Holstein ein. Vermeintlich weit weg von antifaschistischen 
Strukturen wurde als Veranstaltungsort die von der dänischen Grenze 40 
km entfernte Stadt Schleswig im Kreis Schleswig-Flensburg gewählt. 
Eingeladen zur Gründungsveranstaltung des «ZFD»-Landesverband hat ein 
alter Bekannter: Kay Oelke aus Geesthacht.
Kay Oelke ist 
Antifaschist_innen aus Schleswig-Holstein bestens bekannt. Als 
ehemaliger Vorsitzender des NPD-Kreisverbandes Lauenburg-Stormarn hatte 
Oelke in der Vergangenheit  für die NPD ein Mandat im Kreistag des 
Herzogtum Lauenburg inne. Er galt bis zu seinem Austritt aus der 
NPD im April 2013 als einer der aktivsten NPD-Kader im Kreisverband.
Seiner
 Einladung in ein italienisches Restaurant in der Plessenstraße in 
Schleswig folgten neben Kay Oelke vier weitere Nazis, darunter Enrico 
Pridöhl. Pridöhl hat in den vergangenen Wochen aufgrund einer geplanten Nazi-Kundgebung in Bad 
Segeberg welche aufgrund zu geringer Teilnehmerzahl aufgelöst wurden 
war für bundesweite 
Schlagzeilen gesorgt.
• Der schmale Grat zwischen NPD und einer Alternative
Kay
 Oelke ist vom Konzept der NPD überzeugt, auch wenn er kein 
Mitglied mehr in der Partei ist. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. 
Antifaschistische Interventionen gegen seine Person und seine 
Musikgruppe „mein-musikexpress.de“, mit der er sich finanziell selbstständig gemacht hat, haben ihm schwer zugesetzt. Seine Musikgruppe
 wurde auf Schritt und Tritt verfolgt und verlor daraufhin Auftritte, 
was Oelke finanziell und wirtschaftlich stark schädigte und beinahe in 
den Ruin trieb. Auch die extreme Rechte in Schleswig-Holstein konnte 
daraufhin kein Rezept finden, um angemessen auf die antifaschistischen 
Interventionen zu reagieren. Kay Oelke wurde von seiner Partei in Stich 
gelassen und war darüber hinaus internem Druck ausgesetzt. Als 
Vorsitzender des NPD-Kreisverbandes Lauenburg-Stormarn sollte er nach 
Vorgabe des NPD-Landesvorstands den schlecht aufgestellten Kreisverband 
mit weniger als fünfzehn z.T. inaktiven Mitgliedern zu einem 
arbeitsfähigen Zusammenschluss mit Mitgliedern der lokalen 
Kameradschaftsszene führen. Oelke scheiterte an dieser Vorgabe und 
verstand es nicht, neue Mitglieder an die Partei zu binden bzw. Vertrauen in seine  Person herzustellen.
Zur Kommunalwahl in 
Schleswig-Holstein am 26. Mai 2013 gründete Oelke in Absprache mit dem 
NPD-Landesvorstand die Bürgerinitiative «Rechtsstaatliche Liga», eine 
sogenannten NPD-Tarnliste. Sie stellte den Versuch dar, neue Mitglieder 
an die NPD zu binden und Oelke im Wahlkampf zur Kommunalwahl soweit zu 
unterstützen, dass eine realistische Chance bestehe, erneut in den 
Kreistag des Kreises Herzogtum Lauenburg einzuziehen. Oelke war zu dem 
Zeitpunkt innerhalb des NPD-Kreisverbandes auf sich alleine gestellt und
 wurde von einigen NPD-Mitgliedern aufgrund seiner mangelnden 
Führungsstärke boykottiert. Aufgrund von internen Streitigkeiten zur 
Ausrichtung der Bürgerinitiative «Rechtsstaatliche Liga» und der 
vorgegaukelten Distanzierung zur NPD kam es zum Bruch mit der Partei. 
Schnell wurden die Verbindungen zwischen den Parteien enttarnt und 
brachten Oelke auch von Seiten der bürgerlichen Presse Kritik ein. In der
 Wahlwerbung für seine neue Partei setzte der ehemalige NPDler sowohl 
auf bürgerliche Programmpunkte, etwa die Ausweitung des HVV-Bereiches, als auch  auf radikalere, nationalistische Positionen. So forderte er eine 
schnellere Abschiebung von „Scheinasylanten“ und eine Politik „für unser
 Volk“. Unter bürgerlicher Tarnung sammelten sich ehemalige und 
zukünftige NPD-Mitglieder, darunter Peter Schlabes und Norbert Hinz. 
Simon Haltenhof, derzeitiger Kreisvorsitzender der NPD 
Lauenburg-Stormarn, war ebenfalls Mitglied der «Rechtsstaatlichen Liga». 
Kay Oelke wurde mit der «Rechtsstaatliche Liga» wiedergewählt, konnte 
sein Mandat im Kreistag behalten und schaffte es ebenfalls in die 
Ratsversammlung der Stadt Geesthacht.
Oelkes Austritt aus der NPD
 schlossen sich weitere NPD-Mitglieder des Kreisverbandes an, wie Frank 
Staude und Heiko Hackland. Dies hatte zur Folge, dass der Kreisverband 
faktisch nicht mehr existierte und bis zur Neuaufstellung vom 
Vorsitzenden des NPD-Kreisverbandes Lübeck-Ostholstein Jörn Lemke 
kommissarisch verwaltet wurde. Die finanzielle Betreuung übernahm 
der ehemalige Schatzmeister Alfred Hennig, welche jedoch aufgrund seines
 Alters und seinen gesundheitlichen Problemen vom 
NPD-Landesschatzmeister Wolfgang Schimmel aus Leezen unterstützt werden 
musste.
Auch wenn der NPD-Landesvorsitzende Ingo Stawitz nach außen versuchte, den Bruch zwischen Oelke und seiner Partei zu 
kaschieren, so bleibt die Erkenntnis, das Oelkes Austritt aus der Partei 
die NPD in Schleswig-Holstein vor erhebliche Probleme stellte. Oelke 
hat sich inhaltlich nie von der NPD gelöst, jedoch führten die 
äußeren Umstände, Zwietracht und die mangelnde Unterstützung dazu, dass 
eine weitere Zusammenarbeit unmöglich gemacht worden ist und dies in der
 logischen Konsequenz dazu führte, dass Oelke mit alten Idealen sich 
neuen Arbeitsfeldern widmete.
• Ausrichtung des Landesverbandes «Zukunft für Deutschland» Schleswig Holstein
Auch
 wenn es in der Besetzung des Bundesvorstands sowie der drei 
Landesverbände der «ZFD» unterschiedliche Ausrichtungen im Kurs und der 
extrem rechten Strömungen geben mag, sind inhaltliche Überscheidungen zur NPD durch die Besetzung des «ZFD»-Landesverband Schleswig-Holstein unter der 
Führung von Kay Oelke als sehr 
wahrscheinlich anzusehen. 
Oelke als gelernter Maurer versuchte schon innerhalb der NPD eine Partei zu repräsentieren, welche 
für die Interessen des „Kleinen Mannes“ einsteht. Genau dieses Vorhaben 
versucht er erneut innerhalb der «ZFD» umzusetzen. Aufgrund der schwachen 
und zerstrittenen Strukturen der „Alternative für Deutschland“ (AfD) in 
Schleswig-Holstein, welche seit Anfang des Jahres von Antifaschistischen
 Gruppen dauerhaft angegriffen werden, wittert Oelke seine Chance eine 
Alternative zur AfD bereitzustellen. 
Strategisch wird er 
versuchen, eine vermeintliche Distanz zur NPD zu wahren, welche jedoch 
dazu dienen soll, nicht ähnlich starkem staatlichen und gesellschaftlichen Druck wie der NPD ausgesetzt 
zu sein. Bereits in der Bürgerinitiative holte Oelke
 Nazis wie Frank Staude aus Escheburg in die «Rechtsstaatliche Liga» , 
welche zuvor mit ihm die NPD verlassen haben.
Mit der «ZFD» sucht er 
die Unterstützung der Schleswig-Holsteinischen extrem rechten „... wehrt
 sich“-Zusammenhängen. In Enrico Pridöhl hat er jemanden gefunden, der 
vor Aktionismus kaum zu halten ist. Pridöhl verfügt allerdings aufgrund seiner geistigen Abkoppelung von der Realität 
über wenig Qualitäten, er macht jedoch, was man ihm sagt – Oelkes Marionette.
Es ist davon auszugehen, dass Oelke bereits heute versucht, das Fundament für seinen neuen «ZFD»-Landesverband zu legen um zur Landtagswahl am 7. Mai 2017 in Schleswig-Holstein angetreten zu können. Er wird versuchen, die «ZFD» in der Politiklandschaft zwischen NPD und AfD anzusiedeln und somit dem rechten Flügel der AfD Mitglieder zu stehlen und für die unentschlossenden NPD-Wähler_innen eine extrem rechte Partei im Schafsfell zu präsentieren, welche eine mögliche Alternative darstellt.
Auch
 wenn die «ZFD» in Schleswig-Holstein zunächst unbedeutend erscheinen mag, so bleibt abzuwarten, wie sich die Partei 
entwickelt und ob der Spagat zwischen NPD und AfD gelingt. Mit Oelke als
 Vorsitzendem hat die «ZFD» jemanden gefunden, der durch sein Mandat im 
Kreistag und seine jahrelange politische Tätigkeit in extrem rechten 
Zusammenhängen viel Erfahrung sammeln konnte und vielleicht auch aus Fehlern 
gelernt hat.
Antifaschistische Koordination Lübeck
Antifaschistische Aktion Herzogtum Lauenburg













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Wie sind die eigentlich alle aus Schleswig zurück nach Geesthacht gekommen?
Das Auto von Kay Oelke sah nicht mehr sehr fahrbereit aus
auto tiefergelegt
fünf nazis – ein auto – fahrer oelke – kennzeichen: rz zk 1617- silbender ford focus - 4 reifen zerstochen!
antifa bleibt offensiv!