In der Nacht vom 4.06. zum 5.06. ist es in Dessau-Roßlau erneut zu rechtsradikalen Übergriffen gekommen. Mehrere Nazis provozierten in einer Dessauer Kneipe anwesende Gäste und attackierten diese mit Schlägen und Tritten. Wenigstens eine Person wurde dabei leicht verletzt. Vermutlich war das äußere Erscheinungsbild der Angegriffenen der Anlass für den Gewaltakt.
Gegen 4:00 morgens, als nur noch wenige Gäste in der Kneipe „1930“ anwesend waren, betraten 5 Personen aus dem neonazistischen Spektrum die Lokalität. An ihrer einheitlichen Kleidung und an ihren T-Shirts mit dem Aufdruck „Nationale Sozialisten, Bundesweite Aktion“ waren sie einwandfrei als zusammengehörende Gruppe zu erkennen. Unter ihnen befanden sich auch die mehrfach vorbestraften bekannten Neonazis Marcel Sebastian und Matthias Kuppe. Zumindest Marcel Sebastian saß schon mindestens einmal wegen diverser Straftaten im Gefängnis.
Schon beim Betreten der Bar hatten die Nazis eine kleine Gruppe von Personen ins Auge genommen, welche wohl nicht in ihr engstirniges und widerliches Weltbild passte.
Die auserwählten „Opfer“ wollten gerade die Kneipe verlassen als sie von mehreren Mitgliedern der Gruppe provoziert und kurz darauf gewalttätig attackiert wurden. Besonders Marcel Sebastian war äußerst aggressiv, konnte jedoch recht leicht abgewehrt werden. Das Barpersonal und andere Gäste griffen darauf hin ein, drängten die Nazis vor die Tür und hielten diese bis zum Eintreffen der Polizei geschlossen.
Aber auch die herbei gerufenen Beamten konnten weitere Angriffe seitens der Rechtsextremen nicht unterbinden und die Situation eskalierte erneut. Der schon erwähnte Marcel Sebastian schlug und trat im Beisein der Polizei weiter auf eines der Opfer ein und konnte von der Polizei nur mit Mühe zurück gehalten werden.Im Nachgang wurden Anzeigen wegen Körperverletzung und Bedrohung von den Betroffenen gestellt.
Dieser Tat reiht sich nahtlos in die Serie rechtsextremer Gewalttaten in Dessau-Roßlau der vergangenen Wochen ein und zeigt auf, zu welchem Selbstbewusstsein die extreme Rechte vor allem seit dem Wahlsieg der AfD in der Region gekommen ist. Während die Täter diesmal wenigstens gestellt wurden, konnten die Ausführenden der Anschläge auf alternative und linke Einrichtungen in Dessau-Roßlau vor wenigen Wochen noch immer nicht ermittelt werden. Das Ajz, das örtliche Parteibüro der Linken und eine Szenekneipe waren mit Steinen attackiert worden und mehrere Scheiben gingen dabei zu Bruch. Anwesende Gäste in der Kneipe wurden glücklicherweise nicht verletzt.
Wir lassen uns davon nicht einschüchtern und werden auch weiterhin gegen Nazis und rechtes Gedankengut auf der Straße Gesicht zeigen, sowie für eine Welt ohne Grenzen kämpfen !!!
Danke für die Infos
Anders als in anderen Orten ist die Sache in Dessau ja wohl noch nicht ganz verloren. Da lohnt es sich zu kämpfen. Vielleicht mal wieder ne Demo mit überregionaler Beteiligung zum Support? Ein paar Brückenköpfe ins faschistische Hinterland sollten wir schon behalten ;-)