[B] Wie besetze ich eine Ferienwohnung? How to do!

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Miss Marple Team

Anleitung zum Besetzen – was muss ich beachten?

 

Bei der gelungenen Aktion am Maybachufer 19 Anfang Mai in Berlin Neukölln ( hier der Bericht ) wurde dazu aufgerufen, der Besetzungen weitere folgen zu lassen. Doch wie besetze ich eine Ferienwohnung? Die Recherche dazu ist nicht einfach, macht aber Spaß. Und ganz nebenbei lässt sich eine Menge über den eigenen Kiez lernen. Wir haben ein paar Ideen zusammengestellt und freuen uns auf weitere erfolgreiche Besetzungen!

 

How to find

 

Vorab, der erste Schritt ist der Hinweis auf eine Ferienwohnung. Hilfreich sind da gut vernetzte Nachbar_innen. Wenn sie euch Tipps geben, fragt nach genauer Lage im Stockwerk und nach dem Namen auf der Klingel. In den meisten Fällen geben die Schilder nämlich keine Auskunft darüber, ob die Wohnung nur an Feriengäste vermietet wird.

 

Wenn ihr keine direkten Tipps habt, gibt es zahlreiche Internetseiten, auf denen Ferienwohnungen angeboten werden. Seit am 1. Mai das Zweckentfremdungsverbot in Berlin in Kraft getreten ist, finden sich weniger Ferienwohnungsangebote bei den großen Portalen wie airbnb oder wimdu, dafür entstehen momentan zahlreiche neue Webseiten. Wir empfehlen dringend, diese Seiten anonym mit dem Tor-Browser zu benutzen!

 

Hier eine Auswahl:

urban-apartments.com; be-my-guest.com/berlin-accommodation; booking.com; holidaylettings.co.uk; oh-berlin.com; urban-apartments.de (Mitte/Prenzlauer Berg); 9flats.com; berlin99.com; waytostay.de; ferienwohnung-24-berlin.com; berlin-lodge.de; berlin-sofort.de; ferienwohnung-zimmer-berlin.de; kostenlose-zimmervermittlung-berlin.de/; ferienunterkunft-berlin.de; ferienwohnungberlin.org; ferienwohnungen-berlin.de; berliner-ferienwohnungen.de; ferienwohnungberlin.net; housetrip.de/de/berlin; ferienwohnung.com; ferienwohnung-in-berlin.de; berlin49.de; ferienhausmiete.de; traum-ferienwohnungen.de; only-apartments.de/appartment-berlin.html; holiday-berlin.de

fewo-berlin.biz und natürlich die großen Anbieter_innen airbnb.com (die haben einige professionelle Anbieter rausgeworfen, aber mensch wird noch immer fündig) und wimdu.com.

 

Auf einigen Seiten scheint es zunächst unkomfortabel, anonym mit Tor zu recherchieren, da die Lösung eines Sicherheits- Captshers verlangt wird dies ist manchmal nur möglich wenn das Sicherheitslevel vom Tor-Browser ind den Privatsphäre- und Sicherheits-Einstellungen auf „niedrig“ gestellt wird oder es hilft, von einer Suchmaschine (Google geht nicht) aus auf die entsprechende Seite zu gehen. Sollte das tatsächlich mal nicht funktionieren, empfehlen wir stattdessen ein Internetcafé, auch wenn es nicht mehr so viele ohne Kameraüberwachung gibt.

 

Wenn ihr jetzt einige interessante Objekte gefunden habt, ist es absolut notwendig weiter zu recherchieren. Oftmals ist nur die Straße angegeben, manchmal nicht einmal die. Schaut euch bei anderen Ferienwohnungsseiten im Internet um, manchmal sind die Angaben bei einem anderen Anbieter genauer. In den Bewertungen zu der Wohnung ist manchmal auch das Stockwerk, Vorderhaus- oder Hinterhaus angegeben. Auch anhand der eingestellten Bilder und der Übersichtskarte kommt ihr der Sache schon näher. Achtet dabei auf Details wie Fenster, Vorhänge, Stuck... Auch ein abendlicher Blick lohnt, wenn das Licht drinne an ist. Dann folgt die Recherche vor Ort, d.h. ihr müsst von der Straße suchen, ob ihr die genaue Lage der Wohnung ausmachen könnt. Super ist auch die Klingelmethode, als PizzalieferantIn, Paketdienst oder Wachturm-Verkäuferin ist meist ein Blick in die Wohnung zu erhaschen. Vorher aber mit den Bildern der Wohnung im Internet vergleichen. Klingt nach viel Arbeit, erfordert einige Kreativität, macht aber auch viel Spaß.

 

Machmal lassen sich Infos auch über direkten Kontakt mit den Ferienwohnungsbesitzerinnen rausfinden. Einfach ein Konto mit einer sauberen Mailadresse bei airbnb oder wimdu anlegen und z.B. fragen, ob die Wohnung laut ist, also zur Straße gelegen ist usw.

 

Jetzt bleibt die Frage: Ist das begehrte Objekt denn auch frei an dem Tag, an dem ihr plant, sie euch zu nehmen. Oftmals gibt es hierfür auf den Seiten Belegungspläne, die immer wieder überprüft werden können/müssen. Eine andere Möglichkeit ist, per Email Kontakt aufzunehmen, allerdings wollen die Vermieter_innen oftmals vorher Kohle sehen. An dem Tag selbst solltet ihr nochmal einen letzten Gegencheck machen, indem ihr klingelt, um sicherzugehen, dass die Wohnung nicht belegt ist.

 

Selbstverständlich habt ihr auch die Möglichkeit, eine Wohnung zu mieten, z. B. für zwei Tage und dann mit dem Auszug neue Mieter_innen einziehen zu lassen. In dem Fall erledigt sich auch die Frage, wie ihr die Wohnung für die Aktion auf bekommt.

 

Viel Erfolg! Holen wir uns die Wohnungen zurück! Berlin für alle!

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Ich frag mich was das mit Freiheit, autonom sein, selbstbestimmten Leben, links etc. zu tun hat. Hört sich wie eine Abenteueranleitung an, die anbeblich noch dazu Spaß machen soll. Für so eine Repression war bisher Staat und Polizei zuständig. Wer sagt denn das sich nur die bereichern, die eh schon Geld haben. Vielleicht triffts auch den einen oder anderen, der von wenig Geld leben muss. Schon mal an die Konsequenzen für solche Leute gedacht? Die durch so einen Blödsinn evtl. ihre Wohnung verlieren? Es erinnert mich an vergangene Zeiten...Das kann wohl nur privilegierten Provinzkindern einfallen, die den Wohnraum eh nicht brauchen.

Es geht (hoffe ich zumindest) nicht darum, dass Aktivisten neidisch sind, oder dem der mehr hat einen auswischen wollen, sondern dass in vielen Gegenden Menschen am Mangel von Wohnraum und an hohen Mieten leiden und Wohnungseigentümer der Meinung sind sich das Recht an Touristen zu vermieten rausnehmen zu dürfen. Dadurch verschärfen sie die Probleme, machen aber mehr Profit als mit regulärer Vermietung.

Mir gefällt der Gedanke nicht, den Nachbarn zu denunzieren, egal ob er seine Wohnung als Ferienwohnung oder sonst was vermietet. Wenn Leuten das stinkt, können sie das privat regeln, aber dies nun als neue Organisationsform innerhalb der „noch bestehenden Linken“ zu propagieren find ich persönlich echt daneben.

Ich weiß wovon ich rede, verstehe mich als ein noch bestehender Teil der Linken, geh auf Demos schon mein Leben lang und versuche was ich kann, das alles nicht zum Spaß, sondern der Notwendigkeit halber...

Ich glaube nicht, das die momentan verteuerten Ferienwohnungen, wie z.B. über Airbnb (mit dem dreifachen des regulären Mietpreises, das ist nicht zu leugnen) nach der Denunziation, an sogenannte Bedürftige weitergegeben werden. Also was soll das?

Was die sog. Miss Marple Gruppe propagiert, klingt so, als wollen sie den Strafbestand der Steuerhinterziehung aufdecken.

Nach der Denunziation folgt für den sog. „Betrüger“ einfach der Weg zum Gewerbeamt (Anmeldegebühr 40 Euro) und zukünftig zahlt er halt ein paar Steuern.

Wer glaubt, dass dieser Wohnraum für sog. Bedürftige freigegeben wird, lebt in einer verschobenen Realität und will den Kapitalismus nicht verstehen oder die Kritik und was daran hängt.

Zieht Euch die Geschichte der Hausbesetzerszene rein,

versteht...

und besetzt richtige Häuser,

keine Hütten

und lebt wieder autonom...

Vielleicht versteht man den Kapitalismus, will ihn aber nicht akzeptieren?!

 

Es will auch nicht jede/r Linke "autonom" in einem besetzten Haus wohnen und muss das auch nicht. Wenn man sich als Linke/r eine Mietwohnung sucht aber keine findet oder die Mieten zu hoch sind, weil sie als Ferienwohnung vermietet werden, kann dagegen mit der Besetzung gearbeitet werden.

Ich wohn in einer WG, da kann ich mir die Miete leisten und denunziere trotzdem nicht meinen Nachbarn, weil ich denunzieren nicht mag. Würde ich auch nicht machen, wenn ich jemanden beim Klauen im Laden beobachte, ist halt Einstellungssache...