Zum wiederholten Mal diente gestern Abend eine Wohnung im Hinterhof der Westendstraße 49. als "geheimer" Treffpunkt mehrerer Neonazis aus dem Umfeld des III. Wegs und anderer rechter Gruppierungen aus München.
Daher beschlossen einige Aktivist_innen, diese gestrige Zusammenkunft nicht so ungestört ablaufen zu lassen wie die vorherigen Male.
Nachdem die Neonazis selbst wohl in ihrer Wohnung zu Gange waren und leider auch nicht absehbar war, dass sie in näherer Zukunft wieder auftauchen würden, wurde kurzerhand ihr Auto (Fürstenfeldbrucker Kennzeichen) zum Ziel unserer Abneigung gegen rechtes Gedankengut:
Zerstochene Reifen, zerkratzter Lack und eine Windschutzscheibe, die einer Bierflasche zum Opfer fiel sorgten für einen angemessenes Ausklingen des gestrigen Abends.
Wir hoffen, dass dies den Nazis Warnung genug war, nicht noch einmal einen Fuß in dieses Viertel zu setzen und können nicht garantieren, dass es das nächste mal bei einer zerstörten Scheibe bleibt - egal in welchem Viertel.
Ausführliche Infos zu den anwesenden Faschos und der Wohnung folgen in Kürze.
Antifa in die Offensive!
Wenigstens
saßen diese nicht nur im AZ/Kneipe rum und haben über andere Gruppen abgelästert.
solidarische Grüße an die Aktivist_innen und keine an die/den notorischen Quaksalber_in.
folgen wo?
Am Hauptbahnhof wurde am Sonntag einer gesichtet.
-mittelgroß
-Bauch
-etwas Bart , plugs oder Tunnel
-stark Tatowiert , schwarze Sonne oder deren Fragmente auf dem Ellenbogen
- Thors Hammer als Anhänger und als Logo auf der Bauchtasche
- sehr angepisster Gesichtsausdruck evtl weil sein Auto putt war /ist
Kennzeichen?
Nennt doch auch das Kennzeichen, das wäre Hilfreich, Wiedersehen macht Freude (einseitig).
bla
im pressebericht der münchner polizei ist darüber nix geschrieben...
.
die Cops geben auch nur dann PMs raus wenn's wirklich was relevantes is. Dem Heinzelmännchen seine Scheißkarre halt schon, weil öffentlich und Brandstiftung und so, aber wen kümmert ne zerschmissene Nazischüssel? Keine Sau.
Je weniger die Nazis in den Medien sind, umso besser.
Bullenbericht
Am vergangenen Sonntag, 05.06.2016, wurde gegen 22.00 Uhr ein Hyundai i20 einer 24-jährigen Studentin schwer beschädigt. Unbekannte hatten den Pkw zerkratzt und Reifen zerstochen.
Ein Anwohner hatte zur Tatzeit eine zwölfköpfige Gruppe gesehen und Klirren einer Glasflasche gehört. Die Täter hatten ein sogenanntes Anarcho-A in die hintere rechte Tür des Fahrzeuges geritzt.
Die Münchner Kriminalpolizei (Staatsschutzdelikte) hat in dieser Sache die Ermittlungen aufgenommen.
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 44, Tel. XXX, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
aida-archiv
Münchner Neonazis haben in den letzten Jahren regelmäßig versucht, eigene Räumlichkeiten anzumieten. Bei der Objektwahl waren sie dabei durchaus dreist, z. B. als sie im Jahr 2010 ihr "Kulturzentrum" in einem Gebäudeensemble einrichteten, in dem auch eine Polizeiinspektion untergebracht ist. Jetzt ist wieder eine Anmietung aufgeflogen: unter einem Wohnhaus im Westend.
Der Raum
Seit März 2016 stand Münchner Neonazis aus den Kreisen von "Freies Netz Süd" und "Dritter Weg" ein Trefflokal im Westend zur Verfügung. Ein junger Elektriker hatte hier in einem Wohnhaus der Westendstr. 49 einen Kellerraum angemietet und, als er den Lagerraum nicht mehr benötigte, über einen weiteren Bekannten schlussendlich an den Münchner Neonazikader Thomas Sch. untervermietet. Als "Hobbyraum" wolle er ihn nutzen, habe dieser behauptet. Der nach eigenen Angaben getäuschte Elektriker will nichts vom Hintergrund seines Untermieters gewusst haben und auch keinerlei Verdacht geschöpft haben.
Thomas Sch. und die Münchner Neonazis hatten offenbar eine andere Nutzung im Sinn. Auch wenn ihnen zunächst wohl kaum mehr als 15 Quadratmeter zur Verfügung standen, wurde im Keller eine Art Kneipe eingerichtet, mit alkoholischen Getränken und einer Musikanlage. Ein Wehrmachtsstahlhelm soll als Dekoration gedient haben.
Neonazi-Treffen
Nach a.i.d.a.-Informationen haben sich zumindest ab April diesen Jahres mehrfach bis zu einem Dutzend Neonazis und Sympathisant_innen im Keller getroffen - vor allem am späten Abend unter der Woche oder an Sonntagen, wenn die im Erdgeschoss befindlichen Ladengeschäfte geschlossen hatten. Die Hausbewohner_innen wollen von all dem nichts mitbekommen haben. Lediglich an "laute Musik" aus dem Keller oder "so schwarz gekleidete Security-Typen" vor dem Haus erinnern sich einige im Nachhinein.
Das Ende
Auch die Münchner Polizei will erst vor wenigen Tagen durch Veröffentlichungen, u. a. auf dem linken Open-Posting-Portal Indymedia, auf den Neonazi-Treff aufmerkamsam geworden sein. Die Behörden handelten daraufhin rasch: wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Gaststättengesetz und andere rechtliche Vorgaben durchsuchten Beamt_innen am Freitagmittag den Keller. Die Polizist_innen beschlagnahmten Waffen (drei Baseballschläger), CDs, Getränke, Gertränkepreislisten und -Kasse. Außerdem nahmen sie den Stahlhelm mit.
Der Vermieter kündigte noch vor Ort einen fristlosen Rausschmiss der Neonazis an - das Schloss ist schon ausgewechselt.
Auto gehörte keinem Nazi
Fest steht: Nazis wohnten dort. Das Auto, das dort geparkt war, ist jedoch unglücklicherweise definitiv das einer unbeteiligten Studentin gewesen und gehörte keinem der Faschos.
Linke demolieren Auto