In der Nacht vom 27. auf den 28.04. gab es in Münster-Hiltrup ein Brandanschlag auf eine geplante Unterkunft für geflüchtete Menschen.¹ Eröffnet werden sollte diese zum 01.06.2016 - nun könnte sich dieser Termin nach hinten verschieben. Im Erdgeschoss gingen mehrere Türen und Fenster zu Bruch. Danach legten die Täter*innen mit Hilfe von Brandbeschleunigern auf beiden Etagen Feuer. Der hierdurch entstandene Schaden scheint relativ gering aus zufallen.
Münster Hiltrup und rechte Aktivitäten:
Im Februar 2013 wurden mehrere Hakenkreuze an die Fassade der St. Clemens Kirche gemalt.²
Im Juni 2013 gab es Schmierereien am Hiltruper Bahnhof. Auch hier fanden sich erneut Hakenkreuze. ³
Diese beiden in der Zeitung dokumentierten Fälle sind leider nur ein Bruchteil der rechten Aktivitäten in Hiltrup. Immer wieder gab es kleine oder größere Hakenkreuzschmierereien insbesondere um den Bahnhof herum. Aber auch in den Wohnvierteln wurden des öfteren solche Schmierereien gesichtet.
Antifaschist*innen machten über die Jahre mehrere Plakatier-, Sprüh-, und Aufkleberaktionen. Oft wurden diese nach kurzer Zeit übermalt oder Abgerissen.
Eine deutliche Zunahme begann vor ca. einem halben Jahr. Wurden vorher meist Antifaschistische Aufkleber abgerissen und übermalt, so gab es relativ sprunghaft einen Anstieg rechter Aufkleber. Beispiele sind insbesondere Aufkleber mit folgenden Inhalten:
„Refugees not welcome – Bring your families home“
„Es gibt hier nichts zu Wohnen, bitte flüchten sie weiter.“
„Nein zur Islamisierung Europas“
Auch in Facebook-Gruppen (mit Bezug zu Hiltrup) wurde des öfteren rechte Stimmungsmache betrieben. Einen Anstieg gab es vor einiger Zeit, als die Dreifachturnhalle kurzfristig als Notunterkunft genutzt wurde. Aber auch die Unterkunft, die jetzt brannte, war schon Teil rechter Stimmungsmache.
Diese kurze Zusammenfassung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es lässt sich jedoch festhalten, dass in Hiltrup Nazi-Aktivitäten keine Seltenheit sind. Trauriger Höhepunkt ist nun dieser Brandanschlag. Es ist Zeit, dass sich was ändert. Hiltrup darf nicht länger Rückzugsort für Nazis sein. Es ist Zeit für offensive antifaschistische Intervention.
1: http://www.wn.de/Muenster/2347790-Taeter-unbekannt-Anschlag-auf-geplante-Fluechtlingsunterkunft
Chronik rechter Angriffe & Aktivitäten im Münsterland
http://antifalinkemuenster.blogsport.de/2016/04/17/chronik-rechter-angri...