Der HoGeSa-Ableger „Gemeinsam-stark Deutschland“ (GSD) will am 09. April 2016 in Magdeburg aufmarschieren. Zu erwarten sind mehrere Hundert gewaltbereite Nazihools samt Konzert, mehrstündiger Kundgebung und Demonstration, die sich gegen „linke Gewalt“ und „Asylmissbrauch“ richten soll. Angeführt wird diese Mobilisierung von rechten Hools aus Bremen, Hannover, Braunschweig und Magdeburg. Grund genug, uns intensiv mit Strukturen, Akteuren und der Geschichte rechter Gewaltexzesse in Magdeburg zu beschäftigen. Heute im Fokus: Daniel Tacke und Toni Steg.
Die Auswahl der hier genannten Ereignisse ist subjektiv:
Damals: 1994
Die am 12. Mai 1994 in Magdeburg fremdenfeindlich motivierte Gewalt zog 
als „Magdeburger Himmelfahrtskrawalle“ in die Stadtgeschichte und Medien
 ein [1].  Sechs Wochen nach den ausländerfeindlichen Krawallen in 
Magdeburg wurde im ersten Prozess ein 18jähriger zu einem Jahr und acht 
Monaten Jugendhaft verurteilt worden. Der Angeklagte sei zwar nicht 
unmittelbar an den Ausschreitungen beteiligt gewesen, habe jedoch am 
Rande der Hatz “verfassungswidrige Zeichen” gezeigt. In das Strafmaß 
einbezogen wurde eine 17monatige Haftstrafe auf Bewährung, zu der der 
Jugendliche erst im April 94 verurteilt worden war. 
Der Angeklagte sei am 12. Mai mit einer Gruppe von 15 bis 20 
Jugendlichen alkoholisiert in die Magdeburger Innenstadt gezogen, “um 
etwas zu erleben und auf sich aufmerksam zu machen”. Dort habe er 
mindestens zweimal die Hand zum Hitlergruß erhoben und in 
“Sieg-Heil!”-Rufe eingestimmt. Eine Beteiligung an weiteren Straftaten 
konnte ihm nicht nachgewiesen werden. Im Urteil berücksichtigt wurde 
auch seine 17monatige Vorstrafe, die jedoch zwei Wochen vor dem 
Himmelfahrtstag zur Bewährung ausgesetzt wurde. Er hatte im November 
1993 eine 19jährige Punkerin und einen ihr helfen wollenden 27jährigen 
Mann gemeinsam mit anderen Skinheads brutal zusammengeschlagen. Der 
Angeklagte sei ein “Bewährungsversager”, erklärte die Richterin.
Während der Magdeburger Himmelfahrtskrawalle wurde Farid Boukhit so schwer verletzt, dass er 25. September 1994 verstarb. Dieser „Bewährungsversager“ heißt Danny Köhler und ist heute bei der 
Regionalgruppe Magdeburg „Gemeinsam stark“ aktiv.  
Mehr zu Danny Köhler: https://linksunten.indymedia.org/de/node/170740
Damals: 1997
Im Februar 1997 berichtete DER SPIEGEL über die Zustände in Magdeburg 
[2]. Ganze Stadtteile drohen in Elend und Gewalt zu versinken. Kurz 
starb der 17-jährige Frank Böttcher an einer Straßenbahnhaltestelle im 
Stadtteil Olvenstedt. „Siebenmal stießen die Mörder Frank Böttcher, 17, 
das Messer in den Rücken. Dann traten sie nach, bis sein Kopf nur noch 
ein Haufen Knochentrümmer war.“ Für diesen Hintergrundbericht wird auch der damals 24-jährige Daniel 
(„Tacke“) Jänicke interviewt. Er wird als arbeitsloser Anstreicher aus 
Olvenstedt vorgestellt, der schon zwei Jahre wegen Landfriedensbruchs 
und Körperverletzung gesessen hat. Seinen Tagesablauf beschrieb Jänicke 
damals so: “Wir trinken zusammen, und wenn wir Lust auf Prügel haben, 
gehen wir zu McDonald’s in die Stadt und verdreschen alle, die da 
rumhängen”. Er soll auf seinem Oberarm die Runen der neonazistischen 
“White Power Skins” eingeritzt tragen.  1997 hatte Janicke schon zwei Jahre wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung gesessen. 
Damals: 2004
Im Anschluss an die Montagsdemonstration am 1.11.2004 in Magdeburg griff
 eine fünfzehnköpfige Gruppe stadtbekannter, mit Knüppeln bewaffneter 
Neonazis linke Jugendliche an, die an der Demonstration gegen die Hartz 
IV-Reformen teilgenommen hatten. Dabei gingen die Neonazis gezielt vor: 
Zunächst provozierten zwei sogenannte Anti-Antifa-Aktivisten die linken 
Jugendlichen, die nach dem offiziellen Ende der Montagsdemonstration 
unter Polizeibegleitung in Richtung Hauptbahnhof liefen. Dann griff die 
Gruppe von 15 Neonazis, die sich neben dem Eingangsbereich von Karstadt 
versteckt hatte, mit Knüppeln bewaffnet die linken Jugendlichen an, die 
gerade um die Ecke kamen. Eine junge Frau wurde bei dem Angriff durch 
Schläge ins Gesicht und auf die Arme verletzt; zwei weitere linke 
Jugendliche erlitten leichte Verletzungen. An dem gezielten Angriff beteiligten sich u.a. stadtbekannte Aktivisten der mittlerweile aufgelösten "Kameradschaft Festungsstadt". Als einer der führenden Köpfe der Kameradschaft Festungsstadt galt Tino Steg.
Damals: 2009
Am 7. November 2009 demonstrierte die JN Sachsen-Anhalt unter dem Motto 
„20 Jahre Mauerfall – Wir sind das Volk“ durch Halle/ Saale. Ein Ordner 
trat während der Veranstaltung einem Nazigegner gezielt ins Gesicht – 
der Angriff ist auf infothek.wordpress.com dokumentiert [3]. Dieser 
Ordner war Tino Steg. Steg trat bei Kommunalratswahlen für die NPD an, war Mitglied
 der neonazistischen Kampforganisation „Selbstschutz Sachsen-Anhalt 
SSSA“ und zeitweiliger Türsteher des Thor Steinar-Ladens „Narvik“. Die 
Liste seiner Naziaktivitäten ist lang und widerlich. 
Und heute?
- Daniel Jänicke
Arbeitssuchend ist Jänicke auch heute noch. Auf seinem Facebook-Profil 
zeigt er sich als stolzer Vater. Unterhalt zahlt er keinen. Hin- und 
wieder fährt er ein Auto, manche gehören ihm, andere einem „Freund“. Im 
Sommer postet er Bilder von Bierkrügen in Gartenkneipen, im Winter von 
sich bei Naziaufmärschen, zB. am 12.01.2013 in Magdeburg [4]. Jänicke ist so vielseitig, wie ein arbeitsloser Maler/Lackierer mit 
Knasterfahrung in Magdeburg nun einmal sein kann. Nach seinem 
Selbstbekenntnis ist sein Bier jetzt aber alkoholfrei und statt Frauen 
kauft er bei Versandhäusern, aber in unbezahlbaren Mengen, die bei 
seinem Einkommen aus HartzIV- also knapp 1.200 € (incl. Miete, die vom 
Jobcenter gezahlt wird) – in der Insolvenz enden müssen. Jänicke hat im Verfahren 340 IN 580/15 Restschuldbefreiung beantragt und hofft, dass ihm nach der 
Wohlverhaltensperiode die restlichen Schulden erlassen werden. 
- Tino Steg
Tino ist mittlerweile Vater von 4 Kindern. Und immer noch hetzend und 
Gewalt androhend aktiv.  Zuletzt war er am 2. Oktober 2015 bei einer 
Informationsveranstaltung zur Einrichtung einer zentralen Aufnahmestelle
 für Geflüchtete in Magdeburg zu sehen.  Im Internet ist er als „Toni 
Steck“ unterwegs und gibt sich betont besorgt. Beruflich scheiterte er 
Ende 2013 als Geschäftsführer des Kavaliershaus Pietzpuhl in Möser. Er 
befindet sich derzeit in der Privatinsolvenz und hofft im Verfahren 340 IN 740/15 auf 
Restschuldbefreiung.  
Fazit:
Auch wenn sich die Lebenswege von Steg, Köhler und Jänicke im Laufe der Jahre vorübergehend 
trennten, so fanden und finden sie auf Demonstrationen, im Internet und bei 
verabredeten Angriffen wieder zusammen. 
Sie verbindet – neben der privaten Insolvenz – auch ein ungestillter Hass auf 
Linke und alles Fremde. So unterschiedlich sie von der Optik und Selbstdarstellung erscheinen, um so 
schneller werden sie sich darin einig, welche Lösungen sie für zahlreiche Probleme präferieren: Gewalt. Zumindest daran hat sich bis heute nichts geändert. 
[1] https://www.youtube.com/watch?v=kiSNI8jfR0I
[2]  http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8670137.html
[3] https://infothek.wordpress.com/2009/11/16/4409/ 
[4] https://www.flickr.com/photos/boeseraltermannberlin/8374183448/
[5] https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/24336819071/in/albu...









Biite kann mir
jemand konkret verraten, wie die 1200 Euro als Hartz/VI Leistung erreicht werden können?
Dann könnte ich meine unterbezahlte Arbeit schmeißen und mich ganz dem Kampf hingeben!
Die anfrage ist Ernst gemeint!!!!
Das hab ich mich auch gefragt
1200€ o_O ?? Da der Regelsatz seit Januar 2016 bundeseinheitlich bei 404€ liegt müsste das bedeuten, dass man in Magdeburg 796€ Miete bekommen kann? Damit könnt ich sogar in Berlin in der Innenstadt wohnen bleiben. Kenne den exakten Satz in der Berlin nicht, aber der liegt definitiv unter 500€, vermutlich sogar weit darunter.
Da ist irgendwas falsch gelaufen bei eurer Recherche.
Nazis sind scheiße...
... weil sie Rassisten und Gewalttäter sind und nicht weil sie
Geld vom Staat kriegen. Der Sozialchauvinismus in dem Artikel
ist voll daneben.
Proletenbrause
Dann geh doch mit den beiden insolventen Großfressen mal die proletarische Aktionsfront bekakeln, du Held.
Ist ja nicht nur Taschengeld und Miete
Vergesst nicht KV, Betreuung, Integrationskurse etc.pp. Außerdem natürlich Schwarzarbeit und krumme Geschäfte.
HOGESA angreifen
Am 9.4.16 will "HOGESA" durch Magdeburg marschieren. Wir denken das es Zeit ist die vorherrschenden Blockadekonzepte in Frage zu stellen und wieder dezentrale Konzepte in betracht zu ziehen. Blockadekonzepte machen AktivistInneen sich vom Willen der Politik und der Polizeitaktik abhängig und zwingen uns in den meisten Bündnissen zu faulen Kompromissen.
Aufgrund dieser Überlegungen und dem scheitern der Proteste gegen den "Trauermarsch" ,dieses Jahr im Januar, rufen wir Bundesweit dazu auf am 9.4.16 nach Magdeburg zu kommen und dezentrale Aktionen durchzufuehren.
Es ist notwendig wieder Offensiv auf der Strasse zu agieren und `HOGESA` am 9.4. nicht die Strassenhoheit zu überlassen. Es gilt einen Ausnahmezustand in der Stadt herzustellen bei dem es "HOGESA" unmöglich gemacht wird sich zu bewegen.
Autonome Gruppen / Millitante AntifaschistInnen
https://linksunten.indymedia.org/en/node/171101