Wie jeden Montag versammelten sich die Rassist*innen um Bärgida auch am 25.01.2016 wieder am Berliner Hauptbahnhof, um dort ihre menschenverachtende Hetze zu verbreiten. Dieses mal waren es ca. 100 Rassist*innen und deutlich weniger Antifaschist*innen.
Nachdem Bärgida ihre Auftaktkundgebung am Washingtonplatz abgehalten hatte fuhren sie zum Zoologischen Garten, von dort aus liefen sie über die Hardenbergstr zur Kantstraße weiter durch die Uhlandstraße, über den Kuh-Damm – Tauentzienstr. - Nürnbergerstraße und über die Budapesterstraße wieder zum Zoologischen Garten.
Auf der Uhlandstraße hatten sich um die 50 Antifaschist*innen gesammelt und laut parolenrufend und in Ketten auf die Straße gesetzt, um Bärgida zu blockieren. Die Berliner Polizei räumte diese Blockade binnen 2 Minuten, ohne vorherige Ankündigungen. Alle Personen die an dieser Blockade beteiligt waren oder an der Seite standen wurden daraufhin eingekesselt.
Die Polizei (F,14,15 EhU) nahm danach von jeder*m EINZELN die Personalien auf und jede*r der*die im Kessel stand bekam eine Anzeige wegen Verstoß des Versammlungsgesetz. Das ganze Prozedere dauerte gute 2 Stunden.
Währenddessen marschierten die Bärgidist*innen weiter zurück Richtung Zoologischer Garten,wo nach einem Redebeitrag gegen Homophobie Antifaschist*innen mit ''Schwuchtel'' beschimpft wurden. Sie beendeten ihren Abendspaziergang am Zoologischen Garten gegen 22:30.
Staat und Nazis Hand in Hand..
Das die Bullen auch diesen Montag den Nazis die Straße freigeprügelt und Antifaschist*innen repressiert haben ist nicht überraschend. Auf welcher Seite die Berliner Polizei oder die Polizei als Exekutive des deutschen Staates steht haben wir spätestens seit dem NSU gesehen oder bei den kürzlichen Ereignissen um die Rigaer Straße.
Dennoch sollten wir uns, grade davon nicht abhalten lassen, jeden Montag aufs neue auf die Straße zu gehen. Denn Widerstand in vorm von Blockaden ist nur effektiv mit vielen Leuten.
Das der Protest gegen Bärgida in dem letzten ¾ Jahr nur sporadisch bis mäßig erfolgt ist liegt nicht zuletzt an uns selber. Wenn wir uns weiterhin auf unserer eigenen Unorganisiertheit und unseren Schwächen aufhängen und zuhause bleiben wird Bärgida noch lange Woche für Woche durch Charlottenburg,Mitte,Moabit oder Friedrichshain ziehen.
Widerstand ist machbar. Bekommt euren Arsch hoch und organisiert euch vor Ort, der dieswöchige Versuch der mutigen Antifaschist*innen,die Nazis zu blockieren ist ein guter Anfang und lässt sich mit mehr Leuten ausbauen.
Bärgida Rassistenpack, wir haben euch zum kotzen satt!
Nächsten Montag 01.02.2016| 18:30 Uhr | Hauptbahnhof
Eigene Inhalte
Es muss klar werden, dass ein rein antifaschistischer Abwehrkampf sinnlos ist gegen die immer mehr erstarkenden reaktionären Kräfte. Stattdessen ist es an der Zeit eigene, klassenkämpferische, antikapitalistische also kommunistische Inhalte in die Gesellschaft zu tragen und damit gleichzeitig antifaschistisch und antirassistisch zu agitieren. Denn wenn man die stummen und mörderischen Zusammenhänge zwischen Markt und reaktionärer Bewegung klar macht, kann auch ein Ausweg aus dieser Misere aufgezeigt werden. Der Großteil der radikalen Linken ist so sehr in der bürgerlichen Gesellschaft gefangen, dass ihre einzigen Mittel sind, sich entweder polemisierend an den Staat zu wenden oder andererseits sich pseudoradikal gegen Unterdrückungsmechanismen zu wehren, die nunmal in diesem System immanent sind.
Die Lösung kann also nicht sein eine besser organisierte Antifa aufzubauen, weil diese eben nur Symptome bekämpft, sondern eine zielgerichtete, kommunistische Gegenbewegung mit eigenen Inhalten aufzubauen, die den MEnschen klar machen, dass sie noch so sehr gegen Ausländer und Politik hetzen können, aber das sie dennoch mit zunehmender Verbesserung der Produktivkräfte(Maschinen usw.) überflüssig gemacht werden.
wer
Kudamm mit h schreibt :-(
Solidarität heißt auf die Straße gehen!
Danke erst mal für diesen Artikel, der die Situation von diesem Montag gut wieder gibt.
An all die Berliner Antifaschist*innen, welche die Proteste momentan nicht unterstützen. Macht Euch klar, dass dadurch erst die im Artikel beschriebenen repressiven Maßnahmen so durchgeführt werden konnten. Denn eine Blockade aus 50 Menschen kann leicht gekesselt werden, eine aus 200 oder mehr schon schwieriger. Dazu kommt noch, dass die Bullerei nicht viel zu tun hatte, außer sich um den Kessel zu kümmern. Wären viel mehr Antifaschist*innen im ganzen Gebiet unterwegs gewesen und hätten an anderen stellen noch Aktionen (welcher Form auch immer) gemacht, hätten die Bullerei den Kessel mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgelöst, nachdem Bärgida vorbei gelaufen war, weil sie ihre Einheiten wo anders gebraucht hätten.
Das nenne ich unsolidarisch. Vor allem sind unter den Antifaschist*innen, die sich jede Woche Bärgida in den Weg stellen sehr viele junge Menschen mit viel Potenzial, welche auf diese Weise massig mit Repressalien überhäuft werden. Das und die Tatsache, dass Erfolge selten sind werden diese auf dauer demotivieren und vllt. von weiteren Protesten fern halten.
Getroffen hat es wenige, gemeint sind wir alle! Also kommt Montag's mit auf die Straße und zeigt endlich, dass ihr das Wort "Solidarität" nicht nur als Floskel benutzt!