Im folgenden möchten wir einen kleinen Überblick über den Tag der Ankunft der Geflüchteten, im ehemaligen Praktiker-Baumarkt in Gotha geben. Jener Tag, also der 06.11.2015 stellte den Höhepunkt der Absurdität, der rassistischen Mobilisierung und menschenverachtenden Propaganda der Gothaer Nazis, rund um das BZLG, der NPD und „Die Rechte“, dar.
Um 03:00 Uhr Nachts, dem 05. zum 06. November griffen die Nazis einen
 PKW in der Nähe des ehemaligen Praktikers an. Sie vermuteten wohl einen
 politischen Gegner. An dem Auto wurde ein Sachschaden verursacht, 
verletzt wurde jedoch niemand. In der Nacht war keine Polizei vor Ort, 
und die Nazis liefen, bürgerwehrähnlich, Streife. Es wurde eine 
Feuertonne als Lagerfeuer genutzt und in der Gartenanlage, im Häuschen 
eines Neonazis, direkt neben der neuen Erstaufnahmestelle kamen immer 
mehr Nazis aus Sömmerda, Erfurt und Saalfeld an. Die Nazis „vermehrten“ 
sich auf ca. 50 Personen. Wohl auch aufgrund der Tatsache, dass sie in 
der Nacht die Ankunft der ersten Geflüchteten vermuteten.
Um 09:00 Uhr begann die Gegenkundgebung in großem Abstand. Es gab 
Frühstück und es kamen immer mehr Leute zur antirassistischen 
Kundgebung. Bis dato waren vier Polizisten vor Ort. Die Nazis wirkten 
inzwischen leicht aggressiv. Vorbeifahrende Autos zeigen der 
Gegenkundgebung den „Daumen nach oben“ oder wahlweise „Hitlergrüße“.
Um 10:30 Uhr brachten die Nazis fünf Kisten Bier auf ihre Kundgebung. 
Sie schienen den Pegel halten zu wollen, den sie sich über Nacht 
angetrunken haben. Gegen 11:00 Uhr begannen plötzlich einige Nazis mit 
der Vermummung. Die Antira-Kundgebung wurde abfotografiert. Direkt 
danach versuchten die Nazis die AntifaschistInnen anzugreifen. Sie 
zückten Pfefferspray, konnten aber kurzerhand noch abgewehrt werden. Die
 Polizei unternimmt nichts, weder gegen die verbotene Alkoholisierung 
auf der Nazikundgebung, noch für das Besitzen von Waffen 
(Pfefferspray)auf einer angemeldeten Kundgebung. Sie winken den Hinweis 
auf Waffen mit „dafür sind wir nicht zuständig“ oder „Eigenschutz, wenn 
hier was passiert steigen wir ins Auto und fahren weg“ ab.
Um 12:00 Uhr traf eine Hundertschaft der Polizei ein. Die 
antirassistische Kundgebung wuchs gegen 13:00 Uhr auf ca. 50- 60 
Personen an. Um 15:10 traf der erste Bus mit Geflüchteten ein. Die 
Antira-Kundgebung begrüßte die Refugees, die Nazis hingegen standen wie 
gelähmt da. Nichts mit #gothablockt. Sie begannen sich zu beraten, 
während die Polizei die Gegenkundgebung zu schikanierte.
Der zweite Bus kam nun an. Die Nazis haben sich nach konsequenter 
Beratung, dazu entschieden, keine Blockade durchzuführen. Stattdessen 
murmelten sie so etwas wie „go home“, jedoch in Ostdeutsch, also: „goo 
hohm“.
Die Polizei wurde nun zunehmend aggressiver, kesselte die 
Gegenkundgebung ein, und kontrollierte AntifaschistInnen unter 
fadenscheinigen Gründen. Während gegen 15:20 der dritte Bus ankam 
brabbelten die Nazis wieder irgendwas vor sich hin, zwischendurch 
Hitlergrüße und Stinkefinger in Richtung der Refugees.
Die Cops begannen die Gegenkundgebung abzufilmen. Gegen 15:30 Uhr 
begannen sie nun Leute aus der Antira-Kundgebung herauszuziehen und zu 
kontrollieren. 16:00 Uhr kommt der vierte Bus unter Beifall in Gotha an.
 Sich nun wegbewegende AntifaschistInnen werden mit Gewalt von der 
Polizei angehalten und am Gehen gehindert. Der fünfte, und für heute 
letzte Bus mit Refugees, kommt währenddessen an. Die hiesige Polizei 
bewacht jedoch eher die Antifas als die Nazis. Schließlich ist es besser
 eine antirassistische Kundgebung zu schikanieren, als Nazis daran zu 
hindern Geflüchtete zu beleidigen und zu penetrieren. Das „Refugees 
Welcome“ Graffiti, welches engagierte Menschen fertigten, hing nun an 
der Straße. Die Gegenkundgebung löste sich gegen 17:00 Uhr nun langsam 
auf. Von den Nazis war an diesem Tag weder was zu hören, oder zu lesen.
Wir wissen jedoch auch, dass dies noch nicht das Ende war. Die 
Nazikundgebung ist noch durchgängig bis Sonntag angemeldet, und es wird 
nur eine Frage der Zeit sein, bis die Nazis auf dumme Ideen kommen. 
Dafür werden „Die Krücke“, „Zwiebelbart“ die „Etikettenauffüllerin“ und 
„der Pinguin“ schon sorgen. [1]
Bleibt wachsam, und unterstützt uns am 28.11. gegen den rassistischen Mob!
Refugees welcome, Nazis angreifen!
[1] Marco Zint, Sebastian Häfner, Anne-Katrin Schmidt und Michel Fischer






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