Frankfurt (Oder) ist nur eins von vielen braunen Nestern, in welchen das Erstarken der Neonazistrukturen zu Gewalt und Hass auf den Straßen führt. Es ist an uns, der Normalität des rassistischen Mobs ein Ende zu setzen – in Frankfurt (Oder) und andernorts.Daher rufen wir alle Antifaschist*innen auf, uns am 01.11.2015 in Frankfurt (Oder) tatkräftig zu unterstützen und den Naziaufmarsch zu blockieren.
Die inzwischen sechste Versammlung der Neonazis soll ab
15:00 Uhr als Demonstration von der Haltestelle „Stadion“ in die Stadt
führen. Ein Ziel der Neonazis könnte die Außenstelle der
Erstaufnahmeeinrichtung am Karl-Ritter-Platz sein. Dort sollen in Kürze
Geflüchtete einziehen.
Ab 14:00 Uhr organisiert das hiesige zivilgesellschaftliche Bündnis „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“ eine Kundgebung am „Oderturm“.Am Tag selbst wird es Aktionskarten, einen EA und Informationsstrukturen
geben.
Wie wichtig antifaschistisches Engagement in der Oderstadt ist, zeigen
die Vorfälle der jüngsten Vergangenheit: Am 21.10.2015 fand ein
klandestin organisierter Fackelmarsch in Frankfurt (Oder) statt. Rund 20
Neonazis nahmen an dem Marsch teil und führten ein Transpi mit der
Aufschrift „Wir schließen jetzt! Frankfurt (Oder) hart an der Grenze“
sich mit. [1] Die Polizei löste den Fackelmarsch erst nach einigen hundert
Metern auf, verpasste es aber, die Personalien festzustellen.
Diese an die Spreelichter und deren Idole aus dem Nationalsozialismus
angelehnte Aktion ist nur die Spitze des Eisbergs. So fand ebenfalls
eine Flyeraktionen zum geplanten neonazistischen Aufmarsch am 01.11.2015
in mehreren Teilen Frankfurts statt; erwähnenswert ist auch die
rassistische Hetze in den Sozialen Medien. Einige gewalttätige
Übergriffe auf „Nicht-Deutsch“ gelesene Personen sind der traurige
Höhepunkt in diesem Jahr gewesen. [2] [3]
Am 01.11.2015 heißt es also: Auf nach Frankfurt (Oder)!
Alerta Antifascista!
Zugtreffpunkt Berlin: 01.11.2015 um 12:40 Uhr am Alexanderplatz. RE1
Richtung Frankfurt (Oder) fährt um 12:55 Uhr von Gleis 2. Ankunft in
Frankfurt (Oder) um 14:03 Uhr
Nazis bedrohen libertäre Veranstaltung in FFO
Rassistische Gruppierung „Frankfurt/Oder wehrt sich“ bedroht Veranstaltung „Refugees Welcome“ der Libertären Aktion Frankfurt (Oder) und des verbuendungshaus fforst e.V.
Das verbueundungshaus fforst, ein internationales studentisches Haus- und Kulturprojekt, bietet öffentlichen Raum für kulturelle Veranstaltungen. Vor zwei Wochen verteilten Bewohnende des fforst-Hauses Veranstaltungshinweise in ihrer Nachbarschaft. Sie beabsichtigten damit, eine Einladung auszusprechen, Ansprechpartner bei Problemen vorzustellen und über einen möglichen erhöhten Lärmpegel bis 22:00 Uhr zu informieren.
In der vorletzten Woche tauchte diese Einladung als Foto auf der Facebookseite der Gruppe „Frankfurt/Oder wehrt sich“ auf. Über diese Seite wird seit Anfang des Jahres Stimmung gegen Geflüchtete verbreitet, auch wurde über dieses Portal zu den letzten rassistischen Aufmärschen in Frankurt (Oder) mobilisiert. Betreiber der Gruppe, in der sich neben Nachwuchsnazis wie Dennis Kunnert auch Alt-Hooligan Sven Lemke tummelt, ist der in Beeskow lebende und ehemalige Frankfurter Neonazi Peer Koss.
Auf Facebook wird speziell die am 30.10.2015 im fforst stattfindende Veranstaltung „Libertärer Tresen – Refugees Welcome“ ins Visier genommen. Zu der Party sind explizit auch Geflüchtete, denen ansonsten ein Besuch anderer Lokalitäten in Frankfurt (Oder) zuteils verwehrt oder unangenehm ist, eingeladen. Dabei ist das Ziel die Isolation der in Flüchtlingsunterkünften lebenden Menschen zum Rest der Gesellschaft zu durchbrechen, echte Begegnungen zu ermöglichen, Ängste und Unwissenheiten zu beseitigen und ein attraktives Programm für Menschen, die schon lange in Frankfurt (Oder)/ Słubice leben, wie für neu Angekommene zu bieten.
Mit dem Aufruf von „Frankfurt/Oder wehrt sich“ soll ein Bedrohungszenario geschaffen werden, um die Veranstaltung zu behindern, Angst zu schüren oder gar tatsächlich Schaden und Abschreckung zu erzeugen. Ein Verteter der Libertären Aktion Frankfurt (Oder) bemerkt: „Wir kennen diese Gruppe und wissen auch mit welchen Mitteln sie gegen Geflüchtete und die, die diese unterstützen, vorgeht.“ Bei der letzten rassistischen Demonstration wurden Antifaschist*innen von stadtbekannten Neonazis körperlich angegriffen. Auch am Überfall auf M. Kurzwelly und mehrere aus Syrien geflüchtete Menschen waren Personen aus dem Umfeld der als Facebookgruppe startenden, flüchtlingsfeindlichen Initiative beteiligt. „Wir lassen uns von Gewalt und Panikmache nicht daran hindern etwas Gutes für die hier lebenden Menschen und für die Gesellschaft auf die Beine zu stellen“, so eine Vertreterin des verbuendungshauses fforst. Die Veranstaltung wird wie geplant stattfinden.
Veranstaltungen der Libertären Aktion bieten keinen Platz für Rassist*innen und Neonazis. Das verbuendungshaus fforst ist ein Ort , an dem Menschen vielfältigster Art zusammen kommen können und an dem Visionen für eine gemeinsame bessere Zukunft entstehen und gelebt werden.
Die Polizei wird über die Ereignisse umfassend informiert.
Wir laden alle dazu ein, die Veranstaltung zu besuchen und damit zu zeigen, dass wir Probleme nicht durch Gewalt und Angst lösen, sondern durch einen lebendigen Austausch. Zum Vorteil aller wollen wir dazu Willkommen heißen im fforst den öffentlichen Raum nicht neuen rassistischen, diskriminierenden und nationalistischen Strömungen zu überlassen.
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