[K] Rolshoverstrasse 98 in Kalk besetzt

Rolshoverstrasse 98

Gestern geräumt, heute neu besetzt! So schnell werdet ihr uns nicht los – Gegen die Vertreibung aus günstigem Wohnraum - Wir haben heute die Rolshoverstrasse 98 in Kalk besetzt. Ähnlich wie im Kartäuserwall 14 in der Südstadt wurde den zehn Bewohner_innen gekündigt damit der Eigentümer die Immobilie luxussanieren und damit teurer vermieten kann. Seit 26 Jahren lebte die Wohngemeinschaft zu verhältnismäßig günstiger Miete zusammen in diesem Haus. Als das Haus vor etwas mehr als zwei Jahren verkauft werden sollte, versuchten auch hier die Bewohner_innen das Haus selbst zu kaufen, wie auch im Kartäuserwall und anderen Häusern.

 

Hinter ihrem Rücken wurde die Rolshoverstrasse 98 zum selben Preis an eine Privatperson verkauft, die zwei Wochen später die Kündigung wegen Eigenbedarf einreichte. Bei mehreren Treffen mit dem neuen Besitzer wurde allerdings klar, dass die Immobilie als Kapitalanlage erworben wurde und zu Verwertungszwecken kernsaniert werden sollte. Die Bewohner_innen boten an das Haus zu einem höheren Preis zu kaufen, dies wurde abgelehnt. Zum 30.09.2015 wurde die Wohngemeinschaft also zwangsweise aufgelöst und auf die Strasse gesetzt.

Dies ist ein weiteres Beispiel für den Verlust von bezahlbarem Wohnraum in der Stadt. Während Häuser Jahre lang leerstehen oder für viel Geld umgebaut und dann teuer vermietet werden, wird es für Menschen mit wenig Einkommen geradzu unmöglich angemessenen Wohnraum zu finden. Wir stellen uns gegen diese Praxis Menschen ihren Wohnraum zu nehmen um damit Profite zu erzielen, die Häuser müssen denen gehören die darin wohnen!

Kommt möglichst bald vorbei, verbreitet die Nachricht!

http://www.openstreetmap.org/way/289814340

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... wenn ich das "anarchiesymbol"-  an dem haus sehe. wenn es - wie im kartäuserwall 14 geplant - als verein im sinne des "mietshäusersyndikats" umgewandelt werden soll - also kredite von banken und weitere finanzierung der banken, keine oder erschwerte rückzahlung an leute, die privat geld geben, undurchsichtige hierarchische vereinsstrukturen - was soll das mit den ideen des anarchismus zu tun haben ( mal von der richtung des "anarchokapitalismus" abgesehen) warum dan n nicht ehrlich sein, und die ganzen revolutionären platitüden einfach weglassen und sich zum kapitalismus bekennen?

Das Mietshäusersyndikat hat bereits dutzende Häuser entprivatisiert und macht einen großen Teil linker Wohn-, Kultur- und Politprojekte in Deutschland überhaupt erst möglich. Das es hierfür 2015 ein bisschen mehr Struktur, Organisation und Planung bedarf, als die gute alte anarchistische Hausbesetzerromantik zulässt, ist inzwischen wohl fast allen klar. Die 80er sind vorbei...

Nur weil man häuser vergesellschaftet und dabei auch kapitalistische mechaniken nutzt um antikapitalsitische Politik zu machen muss man noch kein kapitalist sein....

ah ja: also  tretet ihr in parteien ein, um parteien abzuschaffen,  unterstütz kriege, damit es keine kriege mehr geben soll..???
es gibt im übrigen nicht zum vergesellschaften, sondern um Gmbh... und knallharte kapitalinteressen... also um ne umverteilung innerhalb einer besitzenden klasse, die mitgliedschaft im angesagten freiburger mietshäusersyndikat ein immobilienkonzern.. gibt es also doch so was wie "guten, humanen kapitalismus"?
alles andere und nähere hier: http://www.trend.infopartisan.net/trd0314/t020314.html

Ich sehe hierbei im Kern zwei Problemstellungen berührt. Zum einen die generelle Wohnungsnot in Köln, in die sicher ein Geklügel sondergleichen verstrickt ist. Es lohnt sich einfach mehr Bürogebäude zu bauen, die evtl leer stehen als bezahlbaren Wohnraum zu finanzieren. Wenn Wohnraum, dann luxuriöser. Das ändert natürlich auch die Bevölkerung in den estprechenden Gegenden oder es bedeutet, dass mehr von den monatlichen Einnahmen des / der Einzelnen in Miete und Wohnen fließen muss. Natürlicherweise wäre das eine Sache für die Politik, dafür zu sorgen, dass diese Entwicklung noch einfach so ungehindert weiter geht. Aber in Köln wird Politik ja bekanntlich im Karnevalsverein und nicht im Stadtrat gemacht. Deutsch Sizilien. Das andere Problem ist ja ein ganz konkretes für die Wohngemeinschaft. Zu besetzen löst sicher keins der Probleme auf Sicht, aber es schafft vielleicht Aufmerksamkeit. Ich habe das Besetzen immer mit gemischten Gefühlen betrachtet, weil es in meinen Augen auch ein wenig dem Rückhalt in der "normalen" Bevölkerung riskiert. Viele Leute erleben sicherlich die Wohnlage in Köln als problematisch, aber zu besetzen wirkt sicher auf viele sehr abschreckend und verstörend, weil es den doch sehr etablierten Grundsatz von Eigentum in Zweifel zieht.

das problem sind gar nicht die Büroräume, sondern die Studenten, die mit Papas Bürgschaft teure Wohungen nehmen können und so in machen Stadtteilen (Nippes, Ehrenfeld, von der innenstadt oder belgischem viertel fange ich gar nicht erst an) jedem Normalverdienenden bzw. Normalo-Studenten die Möglichkeit nehmen, halbwegs bezahlbaren und annehmbaren Wohnraum zu bekommen.

Das Problem ist hierbei, dass sich die Studenten mit Knete solche luxussanierten Wohnungen leisten können und in Folge dessen in manchen Stadtteilen (Nippes, ehrenfeld , von der innenstadt ganz zu schweigen) keine normale bezahlbare wohnung mehr zu haben ist.

.... und weil man auch studiert und ein ganzes haus für lau haben will, besetzt man halt eins und gibt dem ganzen einen politischen (ach ja, anarchistischen) überbau. lässt sich feiern und fordert kaffee und kuchen ein, aber janz schnell. sorry, für diese art von anarchie habe ich kein verständnis, denn eigentlich ist das doch bloß der egofilm. hausbesitzer sind natürlich durchweg kapitalisten und denen gesteht man nicht zu, gebäude erhalten zu wollen (sanierungen dienen ja manchmal auch diesem zweck). auch verkäufe sollen gelegentlich aus mangel an liquidität getätigt worden sein. die gute alte hausbesetzerzeit, in denen zuvor tatsächlich ungenutzte gebäude zu etwas schönem mit viel eigeninitiative (und auch viel verhandlungsgeschick!)  umgestaltet wurden, ist wohl endgültig vorbei. jetzt geht es doch nur noch darum, sich das zu nehmen, was man kriegen kann, solange man jung ist und genug zeit zum feiern hat. irgendwann ist das studium vorbei, die familie ist da, man versöhnt sich mit den (vermutlich auch nicht wenig) wohlhabenden eltern und die helfen einem dann dabei, selbst eine wohnung in ehrenfeld, nippes usw. oder vielleicht doch direkt ein haus (merkt ihr was?) hallo.

 

liebes haus, ich sehe dich fast täglich und jedes mal frage ich mich, warum du so wenig liebe bekommen hast in den letzten jahren. luxuswohnungen auf der rolshover? LOL.

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Klar sind das keine Hausbesetzer im sinne der guten alten 68er Zeit ;) Nichtsdesto trotz ist der brutale Wohnungsmarkt (und völlig überteuerte wie man hinzufügen mag) schuld daran, dass es solche Blüten treibt

Die Besetzung in der Rolli ist beendet. Nach verschiedenen Medienberichten haben die Besetzer*innen das Gebäude freiwillig verlassen. Ist natürlich die Frage wie freiwillig mensch Gebäude verlassen kann wenn eine Horde vermummter Berufshooligans vor der Tür steht. Die Berufshools haben ebenfalls bereits eine Erklärung veröffentlicht und sprechen von 11 Leuten. Eine Person wurde wohl mitgenommen. Die Erklärung kann hier nachgelesen werden: http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/12415/3138102

Still loving AZ Kalk, Robertstraße und Rolli!

https://www.youtube.com/watch?v=TcdilpplaC8

Flughäfen braucht niemand - außer die Dekadenz asozialer Klimakiller*innen - ein Zubringer in die City inklusive und dann kann das reiche Pack unter sich bleiben