Die Flora und das Phantom der Verbundenheit

Ich schreibe diesen Text mit einer sehr großen Wut im Bauch. Ich möchte damit aufzeigen, was eure Handlung (bzw nicht-Handlung) bei anderen auslöst. Das Bedeutet, dass der Text keine durchdachte, abgewogene Analyse der Geschehnisse ist, sonder nur ein subjektiver Eindruck. Ich werde in meinem Text auf Momente eingehen, die ich als diskriminierend wahrgenommen habe. Sicherlich habe ich dabei vieles unbenannt gelassen. Bitte füllte meine Leerstellen auf und macht durch das Teilen eurer Erfahrungen und Gedanken möglichst viele Perspektiven sichtbar.

 

Die Performce vom Phantom der Oper am Samstag Abend auf der Flora war der absolute Abgrund! Abgesehen davon, dass ich bezweifle, dass eine so zu tiefst bürgerliche Performance irgendeinen subversiven Gehalt hat, war die komplette Inszenierung übergossen von Sexismus und Rassismus! Das ist an sich nichts neues, doch hätte ich von einem Raum, wie der Flora, doch etwas mehr Feingefühl erwartet. Ich nehme die Flora als Verbündete wahr, vor allem im Kampf gegen den sexistischen Normalzustand. Und da tut es dann ganz besonders weh, wenn mensch merkt, dass dem nicht so ist.

 

Für alle, die nicht wissen was in der Aufführung passiert ist, hier ein kurzer Abriss aus meiner Perspektive:

Zwei Typen stehen auf eine Frau*. Der einen eher so dark und anti (das Phantom) und der andere eher so Durchschnitt und anerkannt. Ihr begehren für diese Frau* können die Beiden nur dadurch ausdrücken, in dem sie Versuchen sie zu besitzen (insbesondere das Phantom, in dem er sie entführt), manipulieren und kontrollieren. Das ganze wurde dann noch abgerundet mit expliziter Übergriffigkeit ihr* gegenüber.

Die Frau* (weiß, cis, herrschenden Schönheitsnormen entsprechend und generell überfordert und eher willenlos) kann sich dagegen natürlich* nicht wehren. Sie lässt einfach mit sich machen und obwohl es eigentlich die ganze Zeit um sie geht, spricht sie kaum und auch sonst erfährt mensch nicht viel von ihr als Person. Als es ihr dann doch ein bisschen viel wird, fragt sie ihren toten Vater was sie denn jetzt machen soll...wenn auch sonst als einen Mann?? Der ist zwar tot und kann auch nicht mehr helfen (und hat ihr obendrein noch das Phantom geschickt) aber Männer wissen und könne ja immer alles. Wer hätte es gedacht, der Vater ist keine Hilfe und am Ende finden sich alle drei halb nackt und mit Farbe in einem Raum wieder (warum auch immer). Die Typen wollen sie dann mit Farbe markieren. Das findet sie dann doch irgendwie doof und malt auch die Typen an. Das wiederum ist dann auf einmal ganz lustig und sie malen sich alle gegenseitig an. Als sie dann alle schwarz (!) angemalt sind, haben sie Sex. Hier kommt dann noch einen ekelhafte Portion Rassismus rein. Denn nur als schwarz angemalte (erinnert stark an black facing) können sie ihre Sexualität tatsächlich ausleben, während sie als weiße gehemmt sind und den bürgerlichen Beziehungsvorstellungen entsprechen.

 

Ich frage mich warum dieses Stück aufgeführt wurde? Damit wurde auf der Flora rape culture, Sexismus und Rassismus reproduziert. Ist das ein Frauen*bild, dass die Flora propagieren will? Ist das etwas, womit mensch sich dann auch noch selbst feiern kann? Mir habt ihr am Samstag Abend gezeigt, wie ich als Frau* zu sein habe, was mein Platz in der Gesellschaft ist und wie Mann* mit mir umgehen kann. Das löst dann einfach nur noch einen Würgereiz aus. Das ganze auf der Flora zu sehen, als Ort des Widerstands gegen die herrschenden (u.a. sexistischen) Verhältnisse, ist als hätte mir wer in den Bauch getreten. Der Moment der kollektiven Wut und der Buh-Rufe wurde dann durch die Pyroaktion untergraben. Hättet ihr nicht wenigstens an dieser Stelle solidarisch mit uns gegen diese Scheiße sein können? Das gerade Sexismus und Rassismus in eurem Namen reproduziert wurde, war euch scheiß egal...Hauptsache „Nie wieder Deutschland!“ Was mit dem Patriarchat und white supremacy ist, fragt ihr euch dann nach der Revolution, oder was? Wenn sich die Flora wirklich als widerständiger Ort begreift, sollte diese Scheiße mit genauso viel Engagement aufgearbeitet werden, wie in der Sommerbaustelle steckt. Wie konnte dieses Stück auf der Flora aufgeführt werden? Warum wurde sich nicht mit dem Inhalt auseinander gesetzt? Und wenn, warum wurde die Aufführung nicht vorher verhindert? Wie kann genauso öffentlichkeitswirksam dem reproduzierte Rassismus und Sexismus entgegen getreten werden? Und welche Rolle wird die Flora dabei spielen? Ich hoffe, dass ihr euch dem Shitstorm stellt, der (hoffentlich) auf euch zu kommt. Das seit ihr den Leuten schuldig, die ihr am Samstag durch diese Performance verletzt habt. Die Inszenierung war extrem gewaltvoll und unsolidarisch. Aber dem weißen Patriarchat hat's gefallen...

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wenn dein text irgendwie solidarische kritik wäre, würdest du zum plenum gegen und so was direkt intern ansprechen.. aber femiszene typisch schreibst du einen öffentlichen indy hass artikel..

 

mag sein das du recht hast, keine ahnung, war nicht da. aber dein stil ist scheiße

Hättest du das Stück gesehen hättest du dich für die Flora gefreut, dass sie vorlaufzeit haben um darüber nachzudenken...

 

Super Kritik!

Es war doch eine bewusste Enscheidung der Flora. Und ich finde nach wie vor eine gute, zu der man und frau stehen kann: sich öffnen. Dass das kritisiert wird, war ja schon vorher klar. Und, ehrlich gesagt, dass eine Antisemitismus- und/oder Sexismus-Logik dabei das Argument führen wird, hatten wir an unserem WG-Tisch fast vorausgesehen.

 

Mensch, es war eine Aufführung, eine AUFFÜHRUNG. Was war an dem Stück tatsächlich so schlimm? Nichts. Was für böse Folgen und Auswirkungen wird es haben? Keine.

 

Entschuldigung, ich finde den Textbeitrag typische Kritik einer Hamburger Szene-Linke, die in ihren Vierteln wohnt, unter sich bleibt und von der Realität nichts wissen will. Satire darf alles, heißt es emanzipatorisch. Warum soll in diesem Sinn das Theater auch nicht alles dürfen? Dann dürfe man auch kein William Shakespeare oder Bertold Brecht aufführen. Ich würde mir viel mehr Kontroverse und Konflikt wünschen, ich will Widerspruch zu meiner, zu unserer Posoition und Denken hören, damit ich mich damit auseinandersetzen und mich weiterentwicklen kann, anstatt mir nur weichgespülten PC-Quatsch ansehen zu müssen. Wären solche Autonomen in der Regie, dann armes Theater.

Sehe ich auch so. Typisch Hamburg, typisch "autonome Antisexist_Innen". Wenn irgendwas bürgerlich ist, dann deine "Kritik", die im wesentlichen sagt "Mein linker Moralkodex wurde missachtet, SKANDAL". Dass das Phantom der Oper aus einer queeren Perspektive nicht so toll ist - geschenkt. Aber dann kannst du auch einfach mal fast den gesamten Kulturkanon des Westens wegwerfen. Schau dir halt deine 2 französischen Dramen an, in denen irgendwelche Genderrollen verwischt werden, aber beschwer dich nicht, wenn niemand mehr mit dir spricht, weil du in deiner ganz eigenen, kleinen Szenewelt lebst.

Ansonsten klingt dein Text auch eher nach empörtem "MIMIMIMIMIMI" und weniger nach einer Kritik, die tatsächlich über das reine Empörtsein hinaus geht.

Das war ja keine  Flora-interne Veranstaltung. Also kann daran auch öffentlich Kritik geübt werden.

 

Auch ich hätte mir gewünscht, dass sich "Christine" etwas stärker emanzipiert hätte, als nur in der Farbschlacht zurückzuschlagen.  Das war wirklich nicht das, was mensch von einem Theaterstück an/auf der Flora erwarten durfte. An anderen Stellen fand ich die Inszenierung durchaus gelungen. gegen Ende blieben dann plötzlich die Ideen weg.

 

Mir war aber auch von Anfang an klar, dass die Vorlage (das "Phantom der Oper") der letzte Dreck ist. Kitschiger Musical-Schrott für die breite Masse. Wer daher kritisiert, dass eine beschissene Vorlage verwendet wurde, hat einiges nicht kapiert.

 

Komplett ins nicht-mehr-ernst-zu-nehmende Off schiesst sich allerdings, wer die Farb-Szene als Blackfacing bezeichnet. Hier ging es weder inhaltlich darum, jemanden als "schwarz" aussehen zu lassen, noch haben sich die Schauspieler*innen schwarz angemalt (es war schwarze und gelbe Farbe, mit der sie sich gegenseitig beschmiert haben).

 

Danke an die Flora für den Mut, sowas zu probieren. Dass sowas schief gehen kann... klar! Aber lieber etwas riskieren und aus den Fehlern zu lernen, als zu vorsichtig sein.

Hört ihr euch eigentlich selbst reden? "Kunst ja, aber nur, wenn sie in meine Idee einer Flora-Doktrin passt". Ich finde die Flora selbst eher scheisse, aber gegen Leute wie euch, die mit ihrem stalinistischen Kunstverständnis die Moralzensur ausüben wollen, verteidige ich sogar die Flora...

Danke danke dank!

 

Das war eine so notwendige Kritik!

 

Bitte liebe Rote Flora, mit der wir uns doch eigentlich immer solidarisch zeigen: Nehmt diese Kritik an! Stellt euch dieser Kritik!

 

Es ist theoretisch doch das Ziel einer "Linken Bewegung" sich gegen Unterdrückungsmechanismen wie Sexismus und Rassismus zu stellen,

also bitte nehmt das ganze  an und arbeitet es auf! Vor allem da ihr als Projekt dieses Stück auf eurem Haus aufgeführt habt (Auch wenn ihr nicht die Spielenden) wart. Und soetwas wie : "Wir wussten nicht was dort aufgeführt wird" reicht einfach nicht!

 

Es wird sich zeitgleich auf verschiedenen Floranahen Internetseite für diese Aufführung gefeiert. Habt ihr euch die kacke nichtmal angeguckt?

Was für ein unsolidarischer Scheiß, hier zum Shitstorm gegen die Flora aufzurufen, deren Engagement gegen Heterosexismus und rape culture bekannt sein dürfte - die Flora hat überhaupt nichts mit dem Inhalt des Stücks zu tun. Wenn, musst du dich an den Künstler Christoph Faulhaber richten.

 

Aber auch unabhängig davon: Deine Kritik ist ziemlich unreflektiert, auch wenn dein Anliegen - Kritik des Heterosexismus, Rape culture etc - natürlich ein gutes ist. Aber: man lernt in der fünften Klasse im Deutschunterricht, dass ein lyrisches Ich nicht das gleiche ist wie der Autor. Wenn in einem Stück gesellschaftliche Widersprüche thematisiert werden, heißt das nicht, dass dadurch Positionen von Charakteren (die SCHAUSPIELER_INNEN sind) propagiert werden.

 

Des Weiteren hast du Teile des Stücks anscheinend nicht ganz verstanden, die Message war eine ganz andere als du hier darstellst.

 

Und: es gab gegen Ende keine "kollektive Wut". Die Pyroaktion war auch nicht unsolidarisch mit Menschen wie dir, die einige Stellen vielleicht falsch interpretiert haben - durch die schlechte Tonanlage haben 60 Prozent der Anwesenden sowieso akustisch überhaupt nicht verstehen können, was Inhalt des Stücks war. Und wer während des Stücks auf dem Gerüst sitzt, um danach Pyro abzubrennen, dürfte rein akustisch sowieso nicht mitbekommen haben, was auf der Piazza, was auf der Bühne passiert.

 

Bitte reflektiere, ob es nötig ist, im Internet zu einem unsolidarischen Shitstorm gegen die Flora aufzurufen. Diskussionen über das Stück sind ja super, auch gerne Kritik. Die kann in und mit der Flora diskutiert werden: aber nicht auf diese Art und Weise mit einem bösartigen Indymediakommentar.

Ich kann an dem Kommentar der schreibenden Person keinen bösen Willen erkennen. Wenn irgendwelche Bands im Kasten nicht auftreten dürfen, weil sie vor Jahren mal dies und jenes gemacht haben (Was völlig berechtigt ist) wird ein Theaterstück, welches groß in den Medin angekündigt wird nicht einmal auf den Inhalt überprüft? Kannst du mir nicht erzählen...

 

Und jetzt der Schreibenden auchnoch ein unsolidarisches Verhalten verzuwerfen, wobei doch nur eine berechtigte Kritik formuliert wurde ist wirklich schwach!

 

Einfach mal annehmen und sich nicht verteidigen ist doch besser als typische Abwehrhaltungen auf Rassismus und Sexismus Vorwürfe.

Eine super Kritik an diesem sexistischen und rassistischen Stück!

 

Da muss! eine Auseinandersetzung folgen

Ein historisches Stück wird aufgeführt. Das Publikum gibt sich dem Träumen hin. Nur eine junge Frau träumt nicht. In ihrem Kopf wird ein zweites Stück aufgeführt, Agitprop-Kopfkino der untertesten Schublade. eine frau zwei männer. sexismus buuh herrschende schönheitsnormen (= sie wog keine 150 Kilo) looooookism!!! männer männer määääääännner patriarchat! es sind weiße sie malen sich an - schwarz!!! blackfacing, rassismus kotz würg

Das Problem ist nicht die Inszenierung. Das kann ich Dir sagen, ohne auch nur mehr darüber zu wissen, als da oben steht. Das Problem sind Leute, deren Gedankengänge so banal sind, dass sie nicht fähig zur Abstraktion und zur Reflexion sind. Leute wie Du, die an absurd simple Ursache-Wirkung-Schemata glauben. Schemata, die so ablaufen wie Zwei Männer + Eine Frau = Sexismus oder Weiße + schwarze Farbe = Rassismus. 

Du analysierst gesellschaftliche Verhältnisse wie eine chemische Reaktion. Wenn A zu B kommt, dann folgt C. 

All die anderen Besucher haben das Stück unter anderen Gesichtspunkten bewertet, sie haben es historisch eingeordnet, es kontextualisiert und sich einfach gut unterhalten, aber daraus keine Lehren gezogen oder Ansichten gewonnen. Sie sind danach genauso rassistisch oder nicht rassistisch, genauso sexistisch oder nicht sexistisch wie vorher auch. Weil sie eben anders als Leute Deiner Intelligenzstufe abstrahieren können und das Dargebotene reflektieren können. Deshalb könnte man ihnen auch tatsächlichen Rassismus (nicht nur solchen, der nur im Kopf einer einfachen Postkolonialismus-Studentin existiert) zeigen und sie würden deshalb nicht zu Rassisten.

Eine spannende Analyse, welche du lassen kannst, da du nicht da warst.

 

Ich habe es mir auch angeguckt, wohl aus einer anderen Perspektive, wie die Kritikformulierende und ich habe genau das gleiche gesehen.

 

Jede Person, die sich mit Themen wie Sexismus und Rassismus ernstzunehmend auseinander gesetzt hat muss das mitbekommen haben.

 

Es haben nicht ohne Grund überall Gruppen gebuht und Menschen sind früher gegangen.

 

Zur Kritik: Top! Danke für forumulieren.

Geh damit ins Plenum, kläre sowas dort nicht im Internet via Indy oder bessernoch Facebook.

 

Das ist Spaltungsscheiße !

 

Mag ein jeder Mensch davon halten was er/sie mag aber die Art und Weise der Kritik ist Kacke und sorgt unnötig für Stress bei allen die daran beteiligt sind.

Ihr linken Spießer und Kleingeister und ganz besonders die Autor_In dieses Textes,

Ihr kotzt mich sowas von an. Was glaubt Ihr eigentlich in eurer verkorkst pedantischen Spießbürgerseele euch immer wieder aufs neue anmaßen zu dürfen über Kunst, die ausnahmsweise über die szene-üblichen 3 düsteren, inspirationslos hingeschissenen Crust-Takte und dem inhaltlich einseitig und verkürzten, gekrächzten Texten hinnaus geht, die alleinige Definitionshoheit und einzige Wahrnehmungsdeutung zu besitzen? Ihr seid einfach so verkorkst in eurem von Phrasen geformten und pseudo-intelektuellen Szenesumpf-Hirn, dass Ihr meint aus allem, was eure einfallslose Szenensphäre übersteigt einen Aufschrei konsruieren zu können. Wieso verschont Ihr uns nicht einfach mit diesem erbärmlichen Quark, den Ihr selbst wohl als gelungenen Ausführung begreift, der jedoch wahrlich nicht über das Reflektionsvermögen eines sich gerade seiner eigenen Sexualität bewusst werdenden Teenagers hinnaus ragt. Ihr seid so offensichtlich derartig bescheuert und nicht in der Lage für den Prozess eigener Reflektionsprozesse, sodass aus eurer Sicht vermutlich das einzig gutes Theaterstück eine Abhandlung über die verschiedenen Verarbeitungsmöglichkeiten von containertem Bio-Tofu während des Tragens einer Sturmhaube gewesen wäre. Falls ja, so möchte ich Euch hier an "Balaclava Küche" auf Youtube verweisen. Hier ist der Rassismus und Sexismus der "white supremacy", wie Ihr sie nennt so unterschwellig verpackt, dass er euch sicher nicht auffallen wird und nebenbei könnt ihr Leuten beim kochen zu sehen, die politisch ungefähr den selben dogmatischen Ansatz vertreten. Aber dem weißen Patriarchat der pseudo-revoltierenden Mittelstandskindern hat's gefallen...

Mit unfreundlichen Grüßen

P.S. Lasst euch bitte eure Wursthaare auf den Zähnen schneiden.

was ich sage? wenn es solche reaktion auf einen kritik gibt, die voll sind von beleidigungen, hass und dem versuch, sich (nicht?) rechtfertigen zu muessen, dann, ja dann kann ich nur sagen: die kritik ist mehr als berechtigt. die kritik ist notwendig. und zeigt auf, wie wenig kritikwuerdig manche kunstschaffende, kuenstler_innen oder wie auch immer sie sich bezeichnen wollen sind. rassismus und sexismus in kunestlerischer weise praesentiert? das macht sie doch nicht besser. das verschleiert sie vielleicht nur. und wenn argumentiert wird, die einen wuerden - weil eben itelligenter - verstehen, dass diese praesentierten rassismen und sexsismen keine diekriminierungen seien, weil das ja doch nicht so gemeint sei. da kann ich nur sagen: die haben keine ahnung von kunstgeschichte. denn es war und ist die kunst, die der produtkion von unterdrueckung und ihren mechanismen dient. die der aufrechterhaltung von herrschaft dient. und wenn dann eine_r daher kommt und meint, dies sei qualitaet, dann frag ich mich, worin die qualitaet besteht.

kann mich an unzaehlige auffuehrungen von autonomen, unabhaengigen und reflektierten gruppen erinnern, die nicht aus selbstzweck (sprich: kohle) auf der buehne standen, sondern als freude am tun, ihr handeln als ausdruck und geschellschaftskritik verstehen. und diese stuecke waren oft viel besser als kommerzielle auffuehrungen. qualitaet ist oft subjektiv, wie das verstaendnis von kunst. und wenn ich ein stueck inszeniere und es folgen massive kritiken, dann sollte ich mich darueber freuen. sollte bereit sein, mich damit auseinander zu setzen. doch ignoranz, wie hier aufgefuehrt, ist teil einer herrschenden kulturpolitik, die gesponsert mit millionen-betraegen u.a. dazu dient, die massen zu manipulieren und denen, die die unterdrueckung akzetieren und praktizieren - die herrschenden - zu inszenieren, sie in ihrem humanistischen selbstgefuehl zu staerken, nach dem motto: wenn wir diese sch.... verbreiten, dann ist es keine, weil wir ja reflektiert sind und das nicht so meinen. wie kann mensch das verstehen?

was ich sage? wenn es solche reaktion auf einen kritik gibt, die voll sind von beleidigungen, hass und dem versuch, sich (nicht?) rechtfertigen zu muessen, dann, ja dann kann ich nur sagen: die kritik ist mehr als berechtigt. die kritik ist notwendig.

Du wählst wohl auch NPD, weil der Partei so häufig Beleidigungen und Hass entgegen gebracht wird und fast alle Menschen auf ihre Kritik mit dem Versuch reagieren, sich nicht rechtfertigen zu müssen. Ja, dann muss die Kritik der NPD an Flüchtlingen, an Linken etc. im Umkehrschluss natürlich mehr als berechtigt sein.

 

Wenn auf eine Kritik mit Beleidigungen und deutlicher Ablehnung geantwortet wird, kann es beispielsweise auch an der Dummheit, Gedankenfreiheit und Denkfaulheit liegen, die sich in der Kritik spiegelt. Aus der Reaktion auf eine Kritik deren Berechtigung abzuleiten, zeugt von eben solcher Denkfaulheit, bei der nicht einmal eine Sekunde auf das Durchdenken des Arguments verwendet wird. Dann wäre man nämlich auf das NPD Beispiel gekommen und hätte die Abwegigkeit der Behauptung erkannt. 

Ich war da, halte mich für sensibilisiert, habe aber weder Sexismus- noch Rassismus-Propaganda gesehen.

Wenn in der Kunst nur noch "Gutes" dargestellt werden darf, gibts keine Krimis, Liebesdramen mit Action, rauchende Figuren, politisch widerspenstige Figuren, generell Provokatives uswusf.

Zudem dürfen auch in der Flora Heterosexuelle ihrer Neigung zu (temporären) Zweierbeziehungen nachgehen.

Warum es das "Phantom der Oper" wurde, ist aber schon klar, oder?

..und dass das Stück auch vor allem über den Szene-Tellerrand wirken sollte und eher auf Gentrifizierung und Vermarktung von Subkultur eingegangen ist als auf Genderproblematik, kann kritisiert werden, aber so...

Rassimus sehe ich eher in der Kritik, nicht alle angemalten (weissen) Menschen "blackfacen" sich (was ist eigtl mit male-n bzw female-n auf der Bühne?), vor allem nicht, wenn zuerst gelb und schwarz verwendet werden, die sich eben zu schwarz mischen.

Schlußendlich muß weder die klassische Darstellung vom Werben noch die Form des Musicals gefallen, diese harte Kritik finde ich jedoch fehl am Platz und den angesprochenen Themen gegenüber kontraproduktiv.

Die Freiheit der Kunst geht wohl leider nicht bei allen so weit...

... scheint ja bei dir, liebe_r Artikelschreiber_in nicht zu sein.

 

Schon mal drüber nachgedacht das Kunstfreiheit und Theaterspielen Ausdruck von Freiheit sind und das man nicht alles verstehen und bis zum letzten Schluß ausdeuten können muß?

 

Vor gar nicht allzulanger Zeit gab es noch einen Landstrich direkt neben Hamburg, in dem freies Theater wie das auf dem Floradach nicht möglich war. Und ich fürchte das es immer ein paar geben wird, die diese Freiheit erst wieder vermissen müssen, bevor sie sie zu schätzen lernen.

Ich bin froh, dass es in der Flora schon immer die Praxis gab sehr differente und auch strittige Veranstaltungen zu machen. Wenn dann der Stecker gezogen wird oder im Nachhinein eine politische Auseinandersetzung entsteht, sehr gut! Die Flora steht ja nicht im luftleeren Raum. Eine Freiwillige Selbstkontrolle einzufordern die mögliche Aufführungen von Theatergruppen im Vorfeld kontrolliert, ist für mich aber autoritäres Avantgardedenken schlimmster Sorte und keine gesellschaftskritische Perspektive radikaler Politik.

 

Die Flora hat übrigens auch keine Pyropolizei.