linksunten Archiv

Wir reisten schon früh am morgen an. Es mag so kurz nach halb neun gewesen sein. Am Bahnhof in Frankfurt war noch garnichts los, d. H. Es waren keine Bullen, keine Gegendemonstranten und keine Nazis da. Auch außerhalb des Bahnhofs und im Bahnhofsviertel war nichts los. Also gingen wir zum Treffpunkt, an dem sich die Gegendemonstranten morgens treffen sollten. Aber dort war ebenfalls nichts los. Es stand gerade mal ein älterer mit einer Fahne dort. Zu diesem gingen wir dann und sprachen diesesen an. Dieser unscheinbare Mann gab uns dann einige Infos und auch eine Aktionskarte. Auf einmal fuhren auf den Willi-Brandt-Platz, auf dem wir standen, ca. 15 Wannen auf. Wir erschraken uns erst einmal und hielten uns bereit uns vom Ort zu entfernen. Dann beruhigte sich die Situation aber schnell wieder, als wir merkten das die Bullen nicht direkt wegen uns da waren.

Dann gingen wir in die Richtung Berliner Straße und dort sahen wir einen großen, lauten Menachenpulk welcher mit Transpis umspannt war. Die erste Blockade! Als wir dort eine Zeit lang standen sind wir in Richtung Sammelpunkt und von dort aus zum Bahnhof gelaufen. Immer wieder begegneten wir kleiner Gruppen denen wir uns auch anschlossen.

Ich will nicht weiter ins Detail gehen. Wir liefen erst viel mit der Gruppe rum und trennten uns wieder. Danach waren wir praktisch bei jeder Blockade und beobachteten das Geschehen. Immer wieder gab es ein wenig Stress, öfters gab es Kessel die dann wieder aufgelöst wurden, hier und da wurden Barrikaden gebaut und ab und zu flogen Flaschen und es wurden Rauchtöpfe gezündet. Die Situation entspannte sich immer wieder. Je später es wurde, umso aggressiver wurde die Polizei. Sie fingen an zu knüpfen und Pfefferspray einsetzen. Nach dem die Nazi-Demo los gelaufen war, gab es einen brutalen Polizeikessel bei dem es viele Verletzte und auch eine schwer Verletzte gab. Die Polizei ließ keine Sanis und auch nicht den Krankenwagen durch. Hier und da tauchten kleine Nazi Gruppen auf, welche sich aber schnell wieder zurückzogen.

Bei unserer Abreise war alles friedlich, am Bahnhof war keine Polizei und auch keine Nazis.
Wir waren im Endeffekt froh wie der Tag verlaufen ist obwohl es leider einige Verletzte gab.