D: DüGIDA-Organisatorin Dittmer nicht mehr im Pro-NRW-Vorstand

Erstveröffentlicht: 
24.03.2015

DÜSSELDORF – Melanie Dittmer, Organisatorin der DÜGIDA-Aufmärsche in Düsseldorf, ist nicht länger Mitglied des Landesvorstands der extrem rechten „Bürgerbewegung pro NRW“. Die Partei teilte heute mit, dass man in einem „längeren freundschaftlichen Gespräch“ mit dem Parteichef Markus Beisicht übereingekommen sei, dass sich Dittmer „zukünftig hauptsächlich auf überparteiliche Aktivitäten im vorpolitischen Raum konzentrieren“ wolle. „Aufgrund einiger ihrer Aktivitäten“ seien „Irritationen über die politische Ausrichtung von PRO NRW“ entstanden.

 

An der Einvernehmlichkeit lassen die letzten Sätze der sehr knappen Erklärung Zweifel aufkommen. In gewohntem „pro NRW“-Duktus, wird darauf hingewiesen, dass die Partei „Grundgesetzpartei“ und nur „in der Abwehr jedweder Form des politischen Extremismus“ radikal sei. Ob Dittmer auch aus der Partei ausgetreten ist, wird nicht mitgeteilt.

 

Der Rücktritt Dittmers kommt relativ überraschend. „Pro NRW“ hat lange Zeit an der umtriebigen Aktivistin festgehalten, trotz umstrittener Äußerungen und offenem Pakt mit HoGeSa-SympathisantInnen. Auch die neonazistische Biografie Dittmers stellte bislang kein Problem für „pro NRW“ dar.

 

„Pro NRW“ ist aber nicht nur über die Person Dittmer in die DÜGIDA-Aktionen involviert. So wurden die letzten beiden Aufmärsche von Katja Karakus angemeldet. Karakus ist „pro NRW“-Kreisvorsitzende im Rheinisch-Bergischen-Kreis und Mitglied im erweiterten Landesvorstand. Am Montag sprach zudem der Bonner Ratsherr und „pro NRW“-Schriftführer Christoph Freiherr von Mengersen zu der auf unter 50 Personen geschrumpften Gefolgschaft.

 

Gestern demonstrierte PEGIDA NRW, diesmal laut Polizei mit 120 Teilnehmer_innen, erneut in Duisburg. Die Gruppe hat sich bereits im Januar von Dittmer abgespalten. Sie sieht sich als offizieller Ableger der Dresdener PEGIDA und steht in Kontakt zu Lutz Bachmann. Marco Carta-Probach, Leiter von PEGIDA NRW, hat jüngst die baldige Gründung eines Vereins angekündigt. Der nächste Aufmarsch soll am 30. März in Duisburg stattfinden. Auch DÜGIDA will weiter montags in Düsseldorf auf die Straße gehen.

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