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Ab 18 Uhr konnten sich daher die Teilnehmer*innen der HAGIDA-Demo in direkter Nähe zum Holocaustmahnmal sammeln. Gegen 19:50 Uhr stieß eine von der Polizei zuvor am Bahnhof gesammelte Gruppe Nazis und Hooligans zur HAGIDA-Kundgebung. Friedeman Grabs (Die Hannoveraner, christlicher Fundamentalist) kommentierte dies laut HAZ mit den Worten "Mit Neonazis wollen wir nichts zu tun haben".

Gegen 20 Uhr setzte sich die "HAGIDA"-Kundgebung schließlich in Bewegung. Das Frontransparent zierte die Parole "Gegen die Islamisierung Europas" und machte Werbung für das rechtspopulistische und verschörungstheoretische Onlineportal "PI News".  Selbiges war bereits am 15.11.2014 bei der Demonstartion der "Holigans gegen Salfisten" - in Hannover zu sehen. (vgl. hxxps://www.flickr.com/photos/pm_cheung/15798495662/in/set-72157646979737323) ).

Getragen wurde das Transparent u.a. von Friedemann Grabs (Die Hannoveraner), Andreas Tute (Pro Deutschland Kreisverband und Bürgermeisterkandidat für Hildesheim), Maximilian Eblin (führender Kopf Identitäre Bewegung Großraum Hannover, trat hier als Ordner auf), einem weiteren Mitglied der IB GH, Patrick Illmer (NPD Hannover) und einer komplett vermummten Person. Aus der Demo heraus wurde neben "Wir sind das Volk" auch "Hier marschiert der nationale Widerstand" und "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen." skandiert. Auf Sprechchöre der Gegendemonstrant*innen hatten HAGIDA-Teilnehmer*innen zuvor mit "Antifa - Hurensöhne" geantwortet. ( hxxps://www.facebook.com/video.php?v=797937193608640 ). Dabei ist festzuhalten, dass diese Parolen nicht nur von der zuvor angekommenden Gruppe skandiert wurden, sondern aus der gesammten Menge, wie dieses Video zeigt (hxxps://www.youtube.com/watch?v=HNOQjhhje9U ).

Weitere bekannte, anwesende Nazis waren: Peter Dreyer (NPD Hannover), Christina Krieger (Vorsitzende der NPD Hannover), Ronny Damerow (ehemals "Besseres Hannover").

Mit "Kevin Deutsch", dem angeblichen Anmelder des PEGIDA-Ablegers in Hameln, hatte "HAGIDA" zweifelhaft prominenten Besuch. "Kevin Deutsch" rühmte sich nach der HAGIDA-Demo am 12.01.2015 mit seiner Gewahrsamnahme wegen Angriffen auf Gegendemonstrant*innen( hxxps://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=677987312322540&id=660133857441219 ). 

Mit Tatjana Festerling aus Hamburg trat bei "HAGIDA" nun erstmals ein prominentes AfD-Mitglied auf. Festerling hatte sich zuvor positiv gegenüber den "HoGeSa"-Protesten geäußert und war innerparteilich auf Kritik gestoßen. Die Gegendemonstrant*innen am Platz der Weltausstellung beschimpfte sie noch während der Demonstration als "Linksfaschisten" ( hxxps://www.facebook.com/photo.php?fbid=839785566087801&set=a.302662959800067.75155.100001690956303&type=1&theater ).   

Auch die zweite "HAGIDA"-Demonstration wurde also von bekannten Gesichtern der radikalen Rechten aus Hannover und der Region organisiert und besucht. Durch die gerufenen Parolen war für alle Teilnehmer*innen klar ersichtlich mit wem sie dort demonstrieren. Als absurd zu bewerten ist Friedemann Grabs Versuch einer halbherzigen Distanzierung von Nazis. Während seiner Rede trug er einen Umhang aus einer deutschen und einer israelischen Nationalflagge: Wenige Meter von ihm entfernt standen Mitglieder von Besseres Hannover, die nicht nur wegen des zeigens des "Hitlergruß" angezeigt worden waren, sondern bei denen bei einer Razzia auch eine Hakenkreuzfahne gefunden wurde.

Unter diesen Umständen ist auch die Entscheidung der Polizei, "HAGIDA" den Opernplatz als Kundgebungsplatz zur Verfügung zu stellen, scharf zu kritisieren. Wenige Meter daneben steht das Mahnmal zur Erinnerung an die, während des Holocaust ermordeten Jüd*innen.

Ebenso absurd wirkten die Regenbeogengfahnen auf der "HAGIDA"-Demo, war ein Großteil der Organisator*innen doch zuletzt auch als Teilnehmer*innen auf der homophoben "Demo für alle" im November in Hannover zu sehen.