FFM: Läuft nicht bei dir Pegida!

Pegida läuft nicht - 1

Dem direkten Widerstand sei Dank.

Am 26. Januar wollte Pegida durch Frankfurt laufen. Doch da lief nix. Mehrere tausend “Jugendliche, Autonome, auch Eintracht-Ultras” (BILD) sorgten dafür, dass die Pegida-Veranstaltung blockiert und die Anreise der Pegida-Anhänger*innen sabotiert wurde. Ohne ihren zivilen Ungehorsam und ihren direkten Widerstand hätte die anwesenden Rechtspopulist*innen und Nazis ungestört durch Frankfurt laufen können, bevor sich die ersten Teilnehmer*innen der abseits stattfindenden NoFragida-Kundgebung zur Hauptwache bequemten.

 

Pegida Frankfurt Rhein Main


300 bis 500 Teilnehmer*innen hatten die Organisator*innen von Pegida Frankfurt Rhein Main angekündigt. Dank der eigenen Selbstüberschätzung und der Entschlossenheit der Gegendemontrant*innen schafften es schließlich nur gut 50 auf den von der Polizei mit Gittern abgesperrten Platz. Neben den Rechtspopulist*innen der Freien Wähler, den christlichen Fundamentalist*innen um Heidi Mund und NPDlern wie Stefan Jagsch waren vor allem rechte Hools (insbesondere aus Offenbach) angereist. Auch zugegen waren die Nazis der Nationalen Sozialisten Rhein-Main und der Reaktion Rhein-Main. Immer wieder griffen rechte Hools Gegendemonstrant*innen an, weil sie durch die Blockaden daran gehindert wurden, sich der Kundgebung anzuschließen. Bei einem dieser Angriffe wurde eine Gegendemostrantin niedergeschlagen und mehrfach gegen den Kopf getreten.

 

Der Gegenprotest und die Polizei


Die Pegida-Anhänger*innen hatten sich für 17 Uhr angekündigt. Bereits um 16:30 Uhr waren mehrere hundert Gegendemonstrant*innen vor Ort. Da die Polizei mit einem Großaufgebot verhinderte, dass die Gegendemonstrant*innen den Platz für sich einnehmen konnte, begannen diese die Absperrungen einzukreisen, um schon die Anreise der Rechten zu blockieren. Von denen ließ sich bis ca. 17:30 Uhr jedoch kaum jemand blicken. Um die erste größere Gruppe von ca. 20 Pegida-Anhänger*innen auf den abgesperrten Platz zu bringen, räumte die Polizei eine Blockade hinter der Katharinen Kirche brutal. Die Polizist*innen schlugen auf die blockierenden ein und sprühten ihnen aus kurzer Distanz Pfefferspray ins Gesicht. Mehrere Menschen mussten im Anbschluss ärztlich versorgt werden. Insgesamt wurden im Laufe des Abends mehrere dutzend Gegendemonstrant*innen durch Pegida-Anhänger*innen, vor allem aber von Polizist*innen verletzt. Man weiß von acht Festnahmen.


Nachdem es der Polizei gelungen war, die Rechten brutal durch die Menschenblockade zu prügeln, war die Stimmung entsprechend aufgeheizt. Das kleine Häuflein Nazis und Rechtspopulist*innen, dass es geschafft hatte durchzukommen, wurde entsprechend mit Böllern und Eiern empfangen. Auch danach ließ sich die Polizei nicht von ihrem offensichtlich hirnrissigen Vorhaben abbringen, möglichst vielen Pegida-Anhänger*innen gewaltsam Zugang zur Kundgebung zu verschaffen. So blieb es den anwesenden Antifaschist*innen überlassen Pegida-Besucher*innen, die versuchten die Blockaden zu durchbrechen, des Platzes zu verweisen.


Insgesamt dürften es im Laufe des Abends über 5000 Gegendemonstrant*innen gewesen sein, die an der Hauptwache mit Blockaden und direkten Aktionen dafür sogrten, dass die Pegida-Veranstaltung zum Disaster wurde.

 

Obrigkeitshöriger “Protest” auf dem Römer


Während Tausende sich an der Hauptwache den Rechten direkt in den Weg stellten, zogen es mehr als 10.000 vor, zusammen mit den etablierten Parteien nur ein paar hundert Meter entfernt auf dem Römer zu demonstrierten. Als sich schließlich nach 19 Uhr ein Teil von ihnen dazu bequemte sich dem Protest an der Hauptwache anzuschließen, wäre es schon zu spät gewesen. Ohne die stundenlangen direkten Blockaden hätten die Pegida-Anhänger*innen ihre Kundgebung ungestört abhalten können und wären längst durch Frankfurt gelaufen.


Nicht nur von der Form, auch vom Inhalt kann der Protest auf dem Römer nur als obrigkeitshöriger “Protest” bezeichnet werden. Wer sich auf den Römer begab und dort zusammen mit CDU, SPD und Grünen demonstrierte, machte damit deutlich, dass er oder sie kein Problem mit staatlichem Rassismus, mit der Abschottung Europas, mit Waffenlieferungen an autoritäre Regime, mit dem Verbot der PKK, mit Abschiebungen und der Eurokrisen-Politik der Bundesregierung hat. Wer für ein besseres Leben für alle Menschen eintritt, sollte sich jedenfalls nicht mit denjenigen auf einen Platz stellen, die für den Erhalt einer gesellschaftlichen Ordnung eintreten, die weltweitet soziale Verwerfungen, Armut, Flucht und Kriege hervorbringt. Besonders obskur ist in diesem Zusammenhang, dass selbst die Freien Wähler, dessen Mitglied Hübner Unterstützer von Pegida Frankfurt Rhein Main ist, Teil des Römerbergbündnisses sind.

 

Pegida kommt wieder: Wir werden schon da sein!


Die Frankfurter Pegida-Chefin Heidi Mund hat angekündigt, dass sie am Montag, 2. Februar 2015, um 18:30 Uhr wieder versuchen will. Auch dieses Mal werden wir vor ihr da sein und uns den Platz nehmen. Wir fordern alle, die ernsthaft für eine offene Gesellschaft ohne Ausgrenzung, Rassismus, Nationalismus und Chauvinismus eintreten auf, dies praktisch mit uns zu tun. Zeigen wir Pegida am kommenden Montag endgültig, dass sie in Frankfurt nicht willkommen sind. Achtet auf weitere Ankündigungen.

 

Pegida in Frankfurt blockieren!


Grenzenlose Solidarität statt Rassismus, Nationalismus und Chauvinismus!

 

 

Videoberichte zum Gegenprotest in Frankfurt

Lautstarker Gegenprotest an der Hauptwache: https://www.youtube.com/watch?v=sQ3lECa7TZ8 Video der Offenbacher Post: https://www.youtube.com/watch?v=Mct9fiuBQIA Die Veranstaltung aus Pegida-Sicht: https://www.youtube.com/watch?v=KZQsxRTLR1I "Böller in Frankfurt, wenig los in Berlin": https://www.youtube.com/watch?v=PVlF4dq6qDg Bericht des Hessischen Rundfunks: https://www.youtube.com/watch?v=E_ExQiJcp6M

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Ein Israeli spricht bzw. brüllt für Pegida Frankfurt

https://www.youtube.com/watch?v=90jcFnRYQRw

 

"Wir sind Keine Nazis!!" .....während neben ihnen NPD-Mann Stefan Jagsch steht und mehrere "Autonome Nationalisten" stehen.

 Der rechte Israeli gilt ihr dabei als billiges Argument warum sie ja kein Nazi sein könne. Und den Jagsch, den hätten ihr Presse und Antifa als U-Boot ins Bild gestellt um sie zu diffamieren. Ein Weltbild zum Schreien. Aber sie segnet uns alle......

 

 Heidi Mund erkennt Nazis noch nicht einmal, wenn sie neben ihr stehen …

 https://antinazi.wordpress.com/2015/01/27/heidi-mund-erkennt-nazis-noch-nicht-einmal-wenn-sie-neben-ihr-stehen

 

Gesichter unkenntlich machen

Hinter dem PEGIDA-Transpi in weiß: Burghardt Bangert wenn mich nicht alles täuscht. Zwei Personen weiter Rechts im Hintergrund mit Kapuze und am Deutschland-Fahnen schwenken: Wolfgang Luley. Letzterere ist in der Bilderstrecke der FR auch nochmal besser zu erkennen.

Mehr Infos zu den beiden: https://linksunten.indymedia.org/de/node/88044

Sinnloses Stühlewerfen auf Bullen in total unnötigen Situationen (nicht, dass es keine nötigen gegeben hätte an diesem Abend) haben nur dazu geführt dass ein mehr oder weniger antifaschistisch "besetzter" Platz kurze Zeit später in Bullenhand war (wenn auch nicht lang).

Schön, dass Ultras für sinnvolle Zwecke auf die Straße gehen, nur eine feste antifaschistische Struktur kann allerdings dafür sorgen, dass sie das nächste mal wieder dabei sein werden. 

Antifaschistische Inhalte müssen verbreitet werden: eine linksgerichtete Masse, wie es die 3000 Demonstranten an der Hauptwache waren, sind offen für mehr als "nazis raus" und "es gibt kein recht...". Solidarität mit Refugees passt hier beispielsweise thematisch wunderbar, Sprüche gegen Bullen wären nach dem Pfeffer- und Prügeleinsatz auch angebracht gewesen, uns fallen sicher noch mehr Themenfelder ein. So einfach wie auf solchen Veranstaltungen können wir nie wieder unsere Inhalte verbreiten und zahlenmäßig, sowie in punkto Zusammenhalt wachsen. Dafür sollten wir aber geschlossen (nicht verschlossen!) zusammen stehen und zeigen, dass wir stark sind, uns um unsere Leute kümmern und als autonome Kleingruppen zusammen arbeiten können.

Gibt es in Ffm keinen, der sein Auto oder ein paar Lautsprecherboxen zur Verfügung stellen kann? Gibt es in Ffm keinen EA? Wieso werden Leute festgenommen, weggezerrt, etc. und es interessiert niemanden (hier wäre der Angriff auf die Bullen eventuell zielführender gewesen). Oder sind die Frankfurter Antifas so elitär, paranoid, what ever, dass sie daran kein Interesse haben und auf eigenen Kanälen kommunizieren?

Pegida ist eine wirklich gute Möglichkeit zu wachsen, ohne plötzlich alleine vor Nazi-Hools zu stehen und zusammengefaltet zu werden. Das sollten wir auch tun!