[Gö] 300 auf Kundgebung zum Gedenken an die Opfer des NSU und gegen Rassismus

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Jeweils 350 Menschen folgten den Aufrufen der Bündnisse gegen Rechts in Göttingen und Northeim zu Kundgebungen gegen Rassismus anlässlich des NSU-Terrors. Auf beiden Veranstaltungen sprachen VertreterInnen migrantischer Vereine und stellten ihre Sicht auf ihr Leben in Deutschland, Rassismus und die Diskussionen um Islamismus dar. In Göttingen drückten zahlreiche Menschen ihr Entsetzen und ihre Trauer über den Mord an Khaled Idris Bahray aus. Der 20-jährige Geflüchtete aus Eritrea war am 13.1.2015 in Dresden ermordet worden. Trotz Messerstichen in Hals und Brust konnte die Polizei „keine Fremdeinwirkung“ erkennen. Am Gänseliesel wurden Bilder und Kerzen aufgestellt und Blumen niedergelegt.

 

Brisant war die Northeimer Kundgebung, weil eine Facebook-Gruppe des lokalen Pegida-Ablegers dazu aufgerufen hatte, die Gedenkkundgebung für die NSU-Opfer mit Deutschlandfahnen zu stören. Die Polizeisprecher aus Northeim, Osterode, Duderstadt und dem Eichsfeldt hatten daraufin auf Presseanfragen (Göttinger Tageblatt vom 16.1.2015) verbreitet, dass in der gesamten Region bezgl. Pegida „keine Aktivitäten bekannt seien“ und es demnach „keinen Grund zur Sorge“ gäbe. Die A.L.I. geht hingegen davon aus, dass hinter der Facebook Gruppe „Nogida“ Neonazis der „Kameradschaft Northeim“ und der „AG Ruhmetal“ stecken. Diese haben bereits in den letzten Wochen an rechten Aufmärschen von „Hogesa“ in Hannover sowie von „Kagida“ in Kassel teilgenommen.

 

Tatsächlich hielten sich bis zu 20 Neonazis aus dem Umfeld der „AG-Ruhmetal“ am Rande der Gedenkkundgebung auf. Unter ihnen waren beispielsweise Fabian Zufall , Roland Rusteberg und Ruben Issmer. „Damit ist offensichtlich geworden, wer sich hinter dem Pegida-Ableger in Northeim versteckt“, bewertete die A.L.I. die Anwesenheit der bekannten Northeimer Neonazis am Rande der Kundgebung und weiter: „Es bleibt ein Rätsel der besonderen Northeimer Verhältnisse, warum sich diese Gestalten feixend und bedrohlich am Rande einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des NSU-Terrors aufhalten können“.

(Quelle: Antifaschistische Linke International)

 

Weitere Medienberichte:

HNA

Göttinger Tageblatt

NDR (Videobericht)

NDR

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sicherlich waren beide kundgebungen eine gute sache und nichts falsches.

ein bisschen vergessen (oder verschwiegen) habt ihr allerdings, dass beide kundgebungen bürgerliche veranstaltungen waren und das teilnehmerInnenspektrum von der a.l.i. über linkspartei, kirchen und gewerkschaften bis hin zur cdu reichte. selbst für bündnis-gegen-rechts-verhältnisse also sehr breit. außerdem traten linksradikale in redebeiträgen gar nicht, in gö durch ein transpi und in nom höchstens durchs outfit beim nazis watchen in erscheinung.

wie gesagt: nicht grundsätzlich falsch, aber für einen (revolutionären) antifa-ansatz völlig unzureichend.

vielleicht wäre es sinnvoller, wenn sich die linken krafte in gö erstmal wieder etwas zusammenraufen und auf eigene ausdrücke achten anstatt hinter den bürgers füllmasse zu stellen?

Mann selber dabei sein und nicht nur meckern!