Der Krisenbearbeitung von rechts gelingen momentan bundesweit erhebliche Mobilisierungserfolge. Nach den Wahlerfolgen der AfD und den Protesten gegen die Errichtung von Geflüchtetenunterkünften kommen nun wöchentlich tausende zusammen um das deutsche Abendland vor dem zu „schützen“ was ihrer Meinung nach nicht hier her gehört. Die „Bewegungen“ die sich HoGeSa (Hooligans gegen Salafisten) oder PEGIDA (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) nennen finden mittlerweile auch in Thüringen mehrere Ableger.
Erfurt
Einer der wohl irrsten Nachahmer nennt ich PEGADA („Patriotische
Europäer gegen die Amerikanisierung des Abendlandes“) und ruft für den
24. Januar zu einer Demonstration unter dem Motto EnDgAmE („Engagierte
Demokraten gegen die Amerikanisierung Europas“) in Erfurt auf. Diese
Gruppierung ist aus den verschwörungstheoretischen und antisemitischen
Montagsdemo-Mahnwachen hervorgegangen, tritt für das „deutsche Volk“ ein
und fordert unter anderem den Abzug der (amerikanischen) Besatzer und
die Förderung „freier Energien“. Laut TLZ traten mehrere der angekündigten Redner bereits auf verschiedenen PEGIDA Demonstrationen als Redner auf.
Nach der Spaltung von HoGeSa hat der Nachfolgeverein „Gemeinsam-Stark Deutschland e.V.“ für den 15. März einen Aufmarsch in Erfurt angekündigt. Einer Mitteilung der AKE zufolge versteht sich der Verein als eine Weiterentwicklung von HoGeSa und PEGIDA und wirbt für seine Aktionen mit klassischen Naziparolen. Dem angekündigten Aufmarsch voraus ging neben einer guten Vernetzung zwischen der Erfurter Nazi- und Hooliganszene ein Konzert der rechten Hooligan Band Kategorie C im Erfurter Nazizentrum „Kammwegklause“ im letzten Dezember.
Unterdessen kündigen rechte Facebookseiten für die kommenden Tage einen PEGIDA Ableger für Erfurt an. Ob und wann wir uns einem solchen Aufmarsch in Erfurt entgegenstellen müssen ist unterdessen noch unklar.
Suhl
Am vergangenen Montag kamen zur ersten SÜGIDA („Südthüringen gegen die
Islamisierung des Abendlandes“) Demo in Suhl bis zu 600 Personen
zusammen. Über die Hälfte der Demonstrierenden waren erkennbare Nazis
weshalb der Aufmarsch als dergrößte Naziaufmarsch in Thüringen seit fast 5 Jahren bezeichnet werden kann. Nur einen Tag später wurde ein syrischer Flüchtling in der Suhler Innenstadt angegriffen. Für die kommenden Montage ruft SÜDIGA zu weiteren Demonstrationen in Suhl auf. Infos zu Gegenaktionen findet ihr bei der AGST und bei dem Bürgerbündnis „Südthüringen bleibt bunt!“ (Vorsicht Facebook).
Saalfeld/Rudolstadt
Unter dem Namen „PEGIDA Saalfeld/Rudolstadt“ wird seit etwa einer Woche
bisher nur virtuell auf einer Facebook Seite gehetzt. Nach kurzer Zeit
haben die Verantwortlichen ihre Facebook Einstellungen geändert so das
die Gruppe nicht mehr öffentlich einsehbar ist. Bisher wurde keine
Demonstration angekündigt.
Nordthüringen
Auch nur virtuell existiert seit kurzem die Facebook Gruppe „PEGIDA
Nordthüringen“, verbreitet rechte Hetze und sammelt likes. Wir sind
gespannt ob von da aus auch Kundgebungen oder Demonstrationen ausgehen
werden.
Weimar
Mit einem eher klassischen Naziaufmarsch haben wir es am 7. Februar in
Weimar zu tun. Anmelder des jährlich stattfindenden „Trauermarsch“ ist
der selbst in Nazikreisen umstrittene Michael Fischer. In den
vergangenen Jahren kamen hier bis zu 100 Nazis zusammen. Informationen
zu Gegenaktivitäten gibt es bei der Antifa Koordination Weimar.
Was tun?
Auf die Frage „Was tun?“ antwortet die Gruppe Prisma aus Leipzig mit 6 Schritten, die sich prima auf Aktionen gegen rechte Aufmärsche in Thüringen übertragen lassen.
In diesem Sinn: Organisiert euch gegen Rassismus und Nationalismus!
Immer aktuelle Infos gibt es unter sabotnik.blogsport.de
* Diese Auflistung bleibt unvollständig.
nächsten Montag
Am 19.1. ist wieder Naziaufmarsch von den SÜGIDA AnhänberInnen in Suhl.
In Dresden wird nach der PEGIDA-Demo ein Flüchtling ermordet, in Suhl nach SÜGIDA einer verprügelt. YA BASTA! Auf nach Suhl!
Banner