Cafe-Prückel-Besitzerin beschimpft homosexuelle Gäste
Ein homophober Vorfall im Café Prückel sorgt für Empörung. Aufgrund
eines Kusses wurde diese Woche ein lesbisches Paar aus dem Lokal
verwiesen. Laut Café-Prückel-Besitzerin Christl Sedlar gehöre die
„Zurschaustellung der Andersartigkeit“ der Frauen nicht in ein
traditionelles Wiener Kaffeehaus, sondern in ein Puff. Das sehen wir
anders und rufen zu einer Protest-Kundgebung am Freitag, den 16. Jänner
2015 auf! #KüssenImPrückel
Als sich zwei lesbische Frauen bei
der Begrüßung küssen, werden sie von einem Kellner des Café Prückels
aufgefordert, dies zu unterlassen und abschätzig behandelt. Nachdem sich
die beiden Frauen bei der Geschäftsführung beschweren, werden
sie aus dem Lokal verwiesen. „Leider handelt es sich um keinen
Einzelfall!“ meint Gerd Picher vom Netzwerk To Russia With Love Austria,
„Immer wieder hören wir von homophoben Vorfällen in bestimmten Wiener
Kaffehäusern, in denen Diskriminierung anscheinend System hat. Es ist
beschämend, dass sich die Geschäftsführung eines Lokals nicht nur hinter
ihre homophoben Mitarbeiter_innen stellt, sondern diese
menschenverachtende Türpolitik sogar noch verteidigt.“
„Außerdem ist es endlich an der Zeit, dass die österreichische
Gesetzgebung ihre Verantwortung im Bereich des Diskriminierungsschutzes
ernst nimmt und adäquate Antidiskriminierungsgesetz e
schafft“, fordert Queeramnesty-Sprecherin Mariam Vedadinejad. „Es kann
nicht sein, dass Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung beim
Zugang zu Gütern und Dienstleistungen diskriminiert werden und dabei
keinen rechtlichen Schutz genießen.“ In Österreich besteht ein
gesetzlicher Diskriminierungsschutz aufgrund der sexuellen Orientierung
lediglich im Bereich Beruf und Beschäftigung. Zahlreiche
LGBTIQ-Organisationen fordern seit Jahren eine Ausweitung auf andere
Lebensbereiche, die bei den Diskriminierungsmerkmalen „ethnische
Zugehörigkeit“ und „Geschlecht“ bereits besteht.
Die Achse
Kritische Schüler_innen Wien (AKS), die HOSI Wien, queeramnesty und To
Russia With Love Austria sowie eine Vielzahl an LGBTIQ-Organisationen
und Aktivist_innen solidarisieren sich mit den beiden Frauen und nehmen
an der Protestaktion teil. Denn Homophobie und jegliche andere Form von
Diskriminierung dürfen keinen Platz in Wien haben!
Komm auch DU
am Freitag, den 16. Jänner 2015 um 17 Uhr zur Protest-Kundgebung vor
das Café Prückel und setz ein starkes Zeichen gegen Homophobie!