Am 08.12.2014 steht ein antifaschistischer Gewerkschaftsaktivist aus Mannheim vor dem Amtsgericht Mannheim. Ihm wird vorgeworfen am 22.03.2014 im Zuge einer antifaschistischen Spontandemonstration in Mannheim, fünf Polizeibeamte als „Scheiss Nazis“ beleidigt zu haben. Wir unterstützen unseren Kollegen und Genossen und rufen deshalb zur solidarischen Prozessbeobachtung am 08.12.2014, um 13 Uhr beim Amtsgericht Mannheim auf.
    Hintergrundinformation – Was war passiert?
    Für den 22.03.2014 hatten Gewerkschaften zusammen mit mehreren
    antifaschistischen Gruppen aus Baden-Württemberg zu einer
    Anti-Nazi-Demo in Sinsheim aufgerufen. Ziel war es die Sinsheimer
    Öffentlichkeit über die NPD Rhein-Neckar und weiteren extrem Rechten
    Strukturen in der Kraichgau-Region aufmerksam zu machen. Diesem
    Aufruf folgten ca. 200 Menschen, die ein starkes Zeichen auf der
    Straße gesetzt haben. Nachdem die Demonstration beendet war, kam die
    Meldung, dass die NPD Rhein-Neckar zeitgleich eine
    Unterschriftenaktion in der Mannheimer Innenstadt durchführe und
    bereits einige AntifaschistInnen zum Teil mit Stichwaffen bedroht
    wurden. Daraufhin beschloss ein Teil der
    DemonstrationsteilnehmerInnen, spontan nach Mannheim zu fahren um
    die bedrohten AntifaschistInnen in Schutz zu nehmen und sich den
    Nazis entgegenzustellen. Angekommen in Mannheim fand eine
    antifaschistische Spontandemonstration über die Planken zum
    Paradeplatz statt. Die völlig friedliche Demonstration wurde bereits
    am Paradeplatz von der Einsatzhundertschaft Mannheim mit
    martialischem Aufgebot erwartet und kaum angekommen wurden die
    DemonstrantInnen von der Polizei niedergeknüppelt und mit
    Pfefferspray angegriffen. Hierbei musste eine Person ins Krankenhaus
    gebracht werden, mehrere wurden durch das Reizgas teils schwer
    verletzt. 
      
    Erst die Arbeit dann die Repression..
    Im Zuge der Ermittlungen wurde am Tag darauf der nun angeklagte
    Antifaschist während den Protesten gegen die islamistische Pierre
    Vogel-Veranstaltung am Marktplatz identifiziert und festgenommen.
    Daraufhin wurde zunächst eine Zivilklage von der "Gewerkschaft der
    Polizei" (GdP) wegen Beleidigung eingeleitet. Darin wurde u. a. 200 €
    pro Person Schadensersatz und eine „persönliche
    Entschuldigung“ gefordert. Die Strafverfolgung sollte davon jedoch nicht
    berührt werden, hieß es in dem Schreiben der GdP. Der dreiste
    Versuch über diesen haltlosen Vorwurf auch noch Geld zu kassieren
    ist im ersten Anlauf der sog. "GdP" somit nicht
    gelungen. 
Entschuldigen?! Ja bitte, EHU Mannheim!
    Dabei ist für uns eindeutig klar wer sich zu entschuldigen hat;
    nämlich die Einsatzhundertschaft Mannheim für ihr Gewaltexzess gegen
    die AntifaschistInnen! In einem Videobeweis der Polizei (!) ist
    deutlich zu sehen, dass der kleine Demonstrationszug ohne Vorwarnung
    von der Einsatzhundertschaft Mannheim massiv angegriffen wird. Von
    einer Beleidigung seitens des Angeklagten ist nichts zu sehen und
    hören.
    Das ist nicht das erste Mal, dass die Einsatzhundertschaft negativ
    auftritt. Bei sämtlichen politischen Demonstrationen in der
    Rhein-Neckar-Region wird Sie eingesetzt und zeigt immer wieder
    Menschen an, die sich gegen Nazis engagieren. Ihr Auftreten ist
    zumeist provokant (Zitat u.a.; „Na, habt ihr schon wieder
    verloren?“, „Dreckslinke!“) und aggressiv – eine
    Einschüchterungstaktik die gegen unsere Solidarität jedoch nie
    aufgehen wird! Es kann nicht sein, dass in Zeiten stärker werdender
    faschistischer Bewegungen, Menschen die sich antifaschistisch
    engagieren niedergeknüppelt, erniedrigt und angezeigt werden. 
    
    Einen Finger kann man brechen..
    ...doch fünf Finger sind 'ne Faust! Zeigt euch solidarisch mit dem
    angeklagten Antifaschisten und kommt zur Prozessbeobachtung.
    
    Wann? 08.12.2014, 12 Uhr Einlass, 13 Uhr Beginn
    Wo? Amtsgericht Mannheim (Schloss Westflügel)
"Mannheimer Morgen": Polizei löst spontane Demo auf
    http://www.morgenweb.de/mannheim/mannheim-stadt/polizei-lost-spontane-demo-auf-1.1454238
    
    "Rheinneckarblog.de": Bei rechts taktisch bei links faktisch?
    http://www.rheinneckarblog.de/25/bei-rechts-taktisch-bei-links-faktisch/43892.html
    
    "Beobachter News": Mit Schlagstock und Pfefferspray
    http://www.beobachternews.de/2014/03/23/mit-schlagstock-und-pfefferspray/
    
    Antifaschistische Jugend LU/MA: Mannheimer Polizei greift friedliche
    Demo an
    https://linksunten.indymedia.org/de/node/109135
    
    AK Antifa: Polizeiangriff auf Spontandemo nach
    Nazi-Messer-Provokation:
    https://linksunten.indymedia.org/node/109050
Vorläufige UnterstützerInnenliste:
Antifaschistische Jugend Kaiserslautern
Antifaschistische Jugend Ludwigshafen/Mannheim
Antifaschistische Aktion Speyer/Schifferstadt
Bündnis gegen Abschiebungen Mannheim
GetUp! Mannheim (Facebook)


Antifaschistischer Prozessmarathon
Wem die Reise nach Mannheim zu weit ist, der/die sei eingeladen, zeitgleich in Dresden die Berufungsverhandlung gegen Tim H. zu unterstützen. Beide Prozesse sind scheiße und beide Angeklagte verdienen Unterstützung.
Ihr erinnert euch:
Weil er im Zuge der Blockade des Neonaziaufmarschs mit einem Megafon mit den Worten „Kommt nach vorne!“ zum Durchbruch einer Polizeikette aufgerufen haben soll, verurteilte das Amtsgericht Dresden Tim zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und 10 Monaten ohne Bewährung. Und das, obwohl keiner der Zeugen den Beschuldigten identifizieren konnte. Auf die Frage, ob Tim der vermeintliche Anführer der Aktion gewesen sei, antwortete ein als Zeuge geladener Anwohner schlicht »Nein«. Konkrete Beweise für die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gab es nicht. Ein auf einer Videoaufnahme hörbares »Kommt nach vorne« wurde zum Aufruf zur Straftat und einer Rädelsführerschaft umgedeutet. Der Richter begründete das harte Urteil gegen den nicht vorbestraften Familienvater damit, dass die Dresdener Bevölkerung die Auseinandersetzungen zwischen Linken und Rechten in ihrer Stadt satt habe und dafür jemand sein Kopf hinhalten müsse.
Unterstützer vergessen
Hallo liebe mods könnt ihr den AK Antifa Mannheim mit in UnterstützerInnenliste aufnehmen? Ist vergessen worden sorry!