Gegen Islamismus, Rassismus und Nationalismus!
Am
 6.11.2014 ruft die FPÖ-Simmering zu einer rassistischen Kundgebung 
gegen die geplante „Iman-Hatip“ Schule auf. Unter dem Slogan „Kein 
Aufbau einer Parallelgesellschaft durch den Verein 'Muslimische 
Arbeiterunion' in unserem Bezirk.“ hetzt sie gegen Muslime und Muslima. 
Bereits im August attakierten Rechtsextreme die Baustelle und stellten 5
 Schweineköpfe auf.
Die "Imam Hatip"-Schulen sind 
Berufsfachgymnasien des türkischen Staates für die Ausbildung zum Imam 
und islamischen Prediger. Gefördert wir das Projekt durch die Islamische
 Föderation Wien (IFW). Diese wurde 1988 als Dachverband gegründet und 
gehört zur nationalistischen, antisemitischen Milli-Görüs Bewegung. Bei 
dieser Kundgebung geht es der FPÖ, wie könnte es auch anders sein, nicht
 um eine emanzipatorische Kritik an Religionen oder reaktionärem 
Gedankengut. Sie wettert gegen die Bildung einer vermeintlichen 
Parallelgesellschaft und gegen die Nichtintegration „der Fremden“. Der 
Hauptredner, Gudenus, sprach unter anderem schon von „systematischer 
Umvolkung“, einem Begriff aus der nationalsozialistischen 
Volkstumspolitik. Desweiteren trat er bei der extrem rechten 
Arbeitsgemeinschaft für demokratische Poltik (AFP) auf.
Eines ist
 klar, um den Islam geht es hier gar nicht. Mal sprechen sie von 
„Islamisierung“, mal von „Türkisierung“ – gemeint ist beide Male die 
vermeintliche„Überfremdung“.Die Angst vor dieser ist die eigentliche 
Triebfeder ihres Handelns. Unter dem Deckmantel der Verteidigung des 
“christlichen Abendlandes” verbirgt sich lediglich der Rassismus 
derjenigen, die schon immer fanden, es gebe “zu viele Ausländer” in 
Österreich. Migrant_Innen aus muslimisch geprägten Herkunftsländern 
werden pauschal als Bedrohung empfunden ganz gleich, ob es sich denn 
überhaupt tatsächlich um Muslime und Muslima handelt oder nicht. Sie 
grenzen die Eigengruppe, die westlich christlich-abendländische Kultur, 
von der „Fremdgruppe der Muslime“ klar ab. Dabei werden beide Gruppen 
kulturell konstruiert und als homogen und unveränderlich gesehen. 
Muslime und Muslima werden als andersartig und bedrohlich dargestellt. 
Dabei
 unterscheidet sich jedoch der Rechtsextremismus der FPÖ nicht zwingend 
von der reaktionären Ideologie des Islamismus. Denn ähnlich wie der 
Rechtsextremismus als reaktionäre Krisenlösungsideologie, verspricht 
auch der Islamismus die widerstreitenden gesellschaftlichen Interessen 
in der Gemeinschaft der Gläubigen (Umma) autoritär zu versöhnen. Da sich
 diese in einer kapitalistisch verfassten Gesellschaft aber nicht so 
einfach aufheben lassen, müssen sie notwendigerweise auf „äußere“ und 
„innere Feinde“ projiziert werden. Nur unter diesem Hintergrund ist die 
islamistische Hetze auf Jüdinnen und Juden, auf Ungläubige und 
Homosexuelle sowie die massive Frauenverachtung zu verstehen. 
Islamist_innen fallen genauso wie Nazis nicht einfach vom Himmel. Beide 
reaktionäre Ideologien müssen vor dem Hintergrund einer krisenhaften 
Vergesellschaftung analysiert werden. Mit Kultur hat dies aber herzlich 
wenig zu tun.
Abschließend bleibt zu sagen, dass eine Kritik an 
religiösem Fundamentalismus nur von emanzipatorischer Seite erfolgen 
kann. Die FPÖ begreift ihren als "Islamkritik" getarnten Rassismus als 
ein zentrales Fundament ihrer Politik. Das unterstreicht einmal mehr die
 Notwendigkeit eines konsequenten Kampfes gegen Rassismus in all seinen 
Facetten und Widerlichkeiten.
Nationale > Kulturelle > Religiöse > Kollektive kippen!
Alerta Antifascista!
Antifa-Demo: 06.11.2014 | 17:00 Uhr | U3 Simmering

