Tausend Menschen protestierten heute in Berlin gegen staatliche Überwachung und den Abbau von Bürger_innenrechten. Ein breites Bündnis aus Bürgerrechtsorganisationen und bürgerlichen Parteien hatten unter dem Motto "Freiheit statt Angst" zu einem Protestzug durch das Berliner Regierungsviertel aufgerufen.
Fotos:
https://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157647054375065
Mehrere 
Hunderte beteiligten sich am antikapitalistischen Block zu dem die 
Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin (ARAB) und die Neuen 
antikapitalistische Organisation (NaO) unter dem Motto "Von Ferguson bis
 Berlin: No Justice - No Peace! Gemeinsam gegen staatliche Repression 
und rassistische Polizeigewalt!" aufgerufen hatten. Neben der 
Solidarität mit der den Protesten in der us-amerikanischen Kleinstadt 
Ferguson gegen rassistische Polizeigewalt - heute findet in Ferguson 
eine Grossdemonstration gegen den Mord an Michael Brown durch die 
Polizei statt - war natürlich die Situation der Flüchtlinge auf dem Dach
 der Gürtelstrasse 39 ein zentrales Thema des Blocks. Immer wieder wurde
 dazu aufgerufen direkt nach der Demo zur Gürtelstrasse zu fahren und 
die Flüchtlinge in ihrem Kampf gegen die rassistische deutsche 
Flüchtlngspolitik und die Verarschung durch den Berliner Senat nicht 
alleine zu lassen. 
 
 Ein weiterer Schwerpunkt war die 
Unterstützung linker Aktivist_innen die von staatlicher Repression 
betroffen sind. Am 9.September beginnt der Prozess gegen den 
Antifaschisten Adel, dem vorgeworfen wird u.a. dem NPD-Vorsitzenden von 
Neukölln mit einer Plastikflasche beworfen zu haben und 2 stadtbekannte 
Berliner Zivilpolizisten durch das Zeigen eines ausgetreckten 
Mittelfingers "in ihrer Ehre beeinträchtigt" zu haben. Deswegen drohen 
ihm nun mehrere Jahre Haft. Es wurde dazu aufgerufen zum Prozess zu 
kommen und Solidarität zu zeigen.
 
 Am diesen Montag beginnt der 
Prozess gegen David, der bei der Spontandemontration gegen die Räumung 
des Oranienplatzes brutal verhafete wurde. Er berichtete von seinem 
Fall, kündigte eine politische Prozessführung an und würde sich freuen 
wenn Menschen am Montag zu seiner Verhandlung kommen würde. Desweiteren 
wurde die "DNA-Entnahme" in sog. Kotti-Verfahren und die Repression 
gegen Genoss_innen in Burg und Leipzig thematisiert sowie eine Aufhebung
 des PKK-Verbotes gefordert.
 
 Für Verwirrung in unseren Reihen 
sorgte der Schulterschluss der FDP-Jugendorganisation "junge liberale" 
mit dem antikapitalistischen Block. Eigentlich sollte nach dem 
Demo-Absprachen hinter uns die Menschenrechtsorganisation "Amnesty 
International" laufen und die Parteien und deren Jugendorganisation erst
 im hinteren Teil der Demonstration. Die freien Radikalen der Julis 
waren von unserer revolutionären Agitation jedoch dermassen begeistert, 
das sie sich spontan in den antikapitalistischen Blocks einreihten. 
Einige Teilnehmer_innen des Blocks ging diese neue Querfront von 
Marktradikalen und Antikapitalist_innen jedoch zu weit und reagierten 
mit hämischen Kommentaren und Sprechchören wie  "Staat. Kapital. FDP - 
Scheisse".
 
 In unserer Reihen positiver aufgenommen wurde 
derweil eine Initiative von Sexarbeiter_innen die vor dem antikap-Block 
liefen und gegen die geplante Verschärfung des Prostitutiongesetztes 
protestierten. Nach (diesmal) gegenseitigen Solidarisierungen schlossen 
auch sie sich gegen Ende der Demo dem antikapitalistischen Block an.
 
 Nach einem lautstarken Marsch durch die Abschlusskundgebung löste sich 
der antikapitalistische Block schnell auf und die ehemaligen 
Teilnehmer_innen machten sich auf schnell zur Gürtelstrasse zu gelangen,
 was bei der Berliner Polizei hektisches Hin und Her-Gerenne auslöste.
ARAB


Zugabe, es waren fünf Tausend mehr
6500 Menschen demonstrieren auf der Freiheit statt Angst 2014 gegen Totelüberwachung und für Grundrechte.
https://netzpolitik.org/2014/6500-menschen-demonstrieren-auf-der-freihei...
e
Mensch sollte der ARAB vielleicht ein "e" schenken... :-)
Dann sinds Tausende, was eher hinkommt.