Am Donnerstagabend des 12. Juni 2014 besprühten AntifaschistInnen die Kirche der Piusbrüderschaft in Stuttgart mit den Worten "Reaktionäre Kräfte stoppen!", zwei "Hammer und Sichel - Zeichen" und bewarfen die Fassade sowie die Schaukästen mit Eiern.
Hintergründe
Am Morgen des 12. Juni 2014 wurde einem Antifaschisten vorgeworfen eine Versammlung am 01. 02. 2014 gestört zu haben und wurde zu einer Geldstrafe von 600 Euro verurteilt. Dieser Prozess wurde unter abstrusen Beweismitteln und zudem völlig losgelöst aus dem politischen Kontext herausgelöst geführt.
Die besagte Versammlung war nämlich keineswegs eine wie jede andere, sondern ein Becken verschiedenster rechtspopulistischer, faschistischer, homophober und generell reaktionärer Kräfte, die sich in Stuttgart zusammengefunden haben, um gegen die Einführung des neuen Bildungsplans vorzugehen. Der neue Bildungsplan soll Kindern und Jugendlichen vermitteln, dass sexuelle Vielfalt und verschiedene sexuelle Orientierungen nichts minderwertiges und daher zu verurteilendes sind – ein überraschender Schritt der Landesregierung in die richtige Richtung. Doch die Bildungsplangegner konstruieren daraus, dass ihre Kinder von klein auf verdorben werden und Rechtspopulisten sowie teilweise Faschisten versuchen hieraus Anknüpfungspunkte für ihre menschenverachtende Propaganda zu finden um diese in breitere Kreise der Bevölkerung zu tragen. Diese Demonstration fand nicht nur einmal statt, auch im März und im April versuchten die rechten Allianzen sich die Straßen zu nehmen, erneut wollen sie am 28. Juni 2014 auftreten.
Anstatt die Justiz solche Versammlungen verbietet oder das Engagement von antifaschistischen AktivistInnen würdigt, bringt sie ihnen körperliche Gewalt in Form von knüppelnden Bullen und psychischer Gewalt in Form von Anzeigen, Strafbefehlen, Vorladungen, etc. entgegen. Dies wundert uns natürlich nicht und daher sahen wir uns dazu bewegt eine symbolische Aktion durchzuführen.
Die Piusbrüderschaft, die ihren Sitz in Stuttgart-Feuerbach hat, ist eine christlich-fundamentalistische Gruppierung, die immer wieder durch die Unterstützung oder Werbung für verschiedenste reaktionäre Erscheinungen in Stuttgart auffällt. Schon anlässlich der ersten Demonstration im Februar veröffentlichten sie 5 Artikel auf ihrer Homepage, die sich klar für die rechten Allianzen aussprachen und dazu aufriefen sich zu beteiligen. Daher und durch ihr regelmäßiges Auftreten entgegen einer solidarischen Gesellschaft, sahen wir sie als geeignetes Angriffssymbol um klar zu stellen, dass reaktionäre Kräfte weder in Stuttgart noch anderswo die Möglichkeit haben werden ihre fortschrittsfeindliche Propaganda ungestört kundzutun.
Reaktionäre Kräfte stoppen!
Für eine Welt der Solidarität!
Deswegen: Beteiligt euch an den Protesten gegen die rechten Allianzen am 28. Juni 2014, 13.30 Stauffenbergplatz!
