Aufruf zur Demonstration: Rage against Racism!
 Rassistische Fackelmärsche, Angriffe auf  Flüchtlinge und doppelt so 
viele Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte wie im Vorjahr: Im Moment 
mobilisieren Rassist*innen in Deutschland, vor allem gegen Flüchtlinge. 
Und da die Gründe, aus denen Menschen aus ihren Ländern fliehen, wohl 
nicht so schnell verschwinden werden, ist ein Ende nicht in Sicht.
Fluchtursachen bekämpfen, nicht Flüchtlinge
 
 Die meisten Menschen, die nach Deutschland kommen, verlassen ihr 
Herkunftsland nicht freiwillig. Sie werden diskriminiert, gefoltert, mit
 dem Tode bedroht, sie leiden Hunger, flüchten aus Kriegsgebieten, in 
der Hoffnung, irgendwo in Frieden leben zu können. An nicht wenigen 
dieser Probleme ist die deutsch-europäische Außenpolitik zumindest mit 
schuld. Auch dass reiche Industrienationen nach wie vor den globalen 
Süden wirtschaftlich ausbeuten, führt dort zu extremer Armut. Der 
relative Reichtum, in dem es sich in Deutschland leben lässt, basiert 
auf Hungerlöhnen und Ausbeutung natürlicher Ressourcen in anderen 
Ländern. Das deutsch-europäische Grenzregime sortiert gemäß 
kapitalistischer Vorstellungen die ankommenden Flüchtlinge nach nützlich
 und unnütz.
 
 Gegen das deutsch-europäische Grenzregime
 
 Für 
die meisten Flüchtlinge endet die Flucht an den europäischen 
Außengrenzen. Viele sterben bei dem Versuch, sie zu überqueren, z.B. bei
 der Katastrophe im Oktober 2013, bei der über 300 Flüchtlinge im 
Mittelmeer ertranken. Doch selbst die, die es nach Europa schaffen, 
werden von Gesetzen und Regelungen so schikaniert, dass ein 
menschenwürdiges Leben kaum möglich ist. Während ihre Asylanträge 
geprüft werden, leben sie in Sammelunterkünften oder unterliegen in 
Deutschland der „Residenzpflicht“ und dürfen einem bestimmten Bereich, 
der sich je nach Bundesland unterscheidet, z.B. der Landkreis, nicht 
verlassen. Die „Residenzpflicht“ abzuschaffen und Flüchtlinge in 
Wohnungen unterzubringen, gehört zu den wichtigsten antirassistischen 
Forderungen.
 
 Sicherheits-Think Tank „Bundesakademie für Sicherheit“ schließen!
 
 Wir werden am 14. Juni aber auch deshalb durch Pankow demonstrieren, 
weil sich im Bezirk die „Bundesakademie für Sicherheit“ (BAKS) befindet.
 Die BAKS bezeichnet sich selbst als „höchstrangige und 
ressortübergreifende Weiterbildungseinrichtung des Bundes für 
Führungskräfte auf dem Gebiet der Sicherheitspolitik“. Konzerne, Medien,
 Politik und Militär geben sich hier die Klinke in die Hand und werden 
auf Grenzsicherung und Abschottung gegenüber Flüchtlingen eingeschworen.
 
 Für ein solidarisches Pankow!
 
 Auch in Pankow gibt es seit Dezember 2013 eine weitere 
Flüchtlingsunterkunft, die zum Ziel rassistischer Hetze wurde. Anders 
als an anderen Orten gerieten hier jedoch schnell die Rassist*innen ins 
Hintertreffen. Zu groß war die Unterstützung für die neu ankommenden 
Flüchtlinge. Doch auch hier darf Antirassismus nicht bei karitativen 
Hilfsleistungen – Kleiderspenden und Sportangeboten – stehen bleiben. Es
 gilt, allen Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe am Alltag zu 
ermöglichen, wenn notwendig auch gegen Heimleitungen und Politik.
 
Dass Flüchtlinge, die ihre Interessen selbst in die Hand nehmen, mit 
harten Widerständen von Politik und Behörden zu rechnen haben, zeigte 
die Situation der kämpfenden Flüchtlinge vom Oranienplatz. Während 
Berlins Innensenator Henkel mit der Räumung drohte, die Boulevardpresse 
hetzte, gingen Rassist*innen nachts mit Buttersäure und Feuer gegen das 
Camp vor. Eine direkte Unterstützung der Flüchtlinge ist dringender denn
 je.
 Geht mit uns am 14. Juni 2014 in Pankow auf die Straße um für 
einen aktiven Antirassismus zu demonstrieren und deutschen 
SicherheitsStrateg*innen eine Abfuhr zu erteilen. Für das Recht aller 
Menschen dort leben zu können, wo sie leben möchten.
14.06.2014 // 15:00 Uhr // U-Bhf Pankow
Weitere Veranstaltungen der Kampagne:
03.06. 2014 // 18:00 Uhr // Nachbarschaftshaus Teutoburger Platz (Fehrbelliner Str. 92, barrierearm)
Veranstaltung: "Die Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS) – Soziale Elite und staatlicher Repressionsapparat im Dienst am Vaterland"
Referent: Peer Heinelt (konkret)
09.06.2014 // 19:00 // Café Morgenrot
Veranstaltung: Die Debatte um "Armutsmutsmigration" in Zeiten der Krise in Europa
Referent: Sebastian Friedrich
11.06.2014 // 19:00 // JUP Pankow (Florastr. 84)
Filmvorführung mit Diskussion: "Festund Europa - Frontex Einsatz gegen Flüchtlinge"
Mehr Infos unter:
facebook.com/pages/Rage-against-Racism-Demonstration/495420140583974
"Rage Against Racism!" // Antirassistische Kampagne // Juni 2014 


abends
https://linksunten.indymedia.org/de/node/116182