Staatsschutz ermittelt nach 14 Attacken auf NPD-Kandidaten / Eine Neonazi-Demo und zwei Gegenkundgebungen in Lindenau
Von Frank Döring
 Die Anschlagsserie ist beispiellos in Leipziger Wahlkämpfen: Bereits 14
 Angriffe auf Kandidaten der rechtsextremen NPD und deren Eigentum hat 
die Polizei in den vergangenen Wochen registriert. Derart gezielte 
Attacken auf Kandidaten stellten eine ganz neue Qualität der Gewalt dar,
 sagte gestern Polizeisprecher Uwe Voigt auf LVZ-Anfrage. Im 
Zusammenhang mit Wahlveranstaltungen sei es auch in der Vergangenheit zu
 Pöbeleien und bisweilen auch Handgreiflichkeiten gekommen. Wie etwa bei
 der Wahlkampfveranstaltung der Alternative für Deutschland (AfD) am 9. 
Mai, die von Studenten und Antifa-Aktivisten massiv gestört wurde. Dass 
jedoch Kandidaten gezielt in ihrem privaten Umfeld attackiert werden, 
habe es noch nicht gegeben, so Voigt, treffe auch nicht auf andere 
Parteien zu. 
 Seit Mitte März hatten Unbekannte Wohnhäuser von NPD-Kandidaten 
beschmiert, Autos angezündet. Stadtratsanwärter Enrico Böhm - 
Mitstreiter der inzwischen aufgelösten rechtsextremistischen 
Hooligan-Gruppierung Blue Caps LE - wurde vor dreieinhalb Wochen 
verletzt, als ein Sprengsatz mit teerhaltiger Flüssigkeit durch das 
Fenster seiner Wohnung geworfen wurde. Zuletzt traf es vor einer Woche 
den NPD-Mann Detlev Teich, in dessen Wohnung ein Teerbeutel Sachschaden 
anrichtete. 
 Die Polizei registrierte sechs Brandanschläge auf Autos, vier 
Schmierereien, drei Sachbeschädigungen und eine Körperverletzung - 
insgesamt 14 Straftaten mit 17 Delikten. Dabei wissen die Täter 
auffällig gut über ihre Opfer und deren private Gewohnheiten Bescheid. 
Und sie sind nicht nur in Leipzig unterwegs, gezielte Anschläge gab es 
nach Angaben der Polizei auch in Delitzsch und Taucha. Die Ermittlungen 
hat der Staatsschutz übernommen. 
Im April hatte der NPD-Landesverband 2000 Euro Belohnung für Hinweise 
zur Ergreifung der Täter ausgesetzt. Die Neonazi-Partei, die laut 
Verfassungsschutz die Abschaffung der freiheitlichen demokratischen 
Grundordnung anstrebt und in ihrem Kommunalwahlkampf beispielsweise 
getrennte Schulklassen für deutsche und ausländische Kinder sowie "keine
 abstoßenden Darbietungen auf Leipziger Bühnen" fordert, nimmt die 
Anschläge zum Anlass für eine Demo. 
An diesem Sonntag will die Nachwuchsorganisation Junge 
Nationaldemokraten (JN) von 12 bis 19 Uhr in Lindenau aufmarschieren - 
Motto: "Linken Straßenterror stoppen! Medien-Verharmlosung und 
Polizei-Untätigkeit beenden!" Rund 200 Teilnehmer werden laut 
Ordnungsamt erwartet, geplant ist eine Route ab Lindenauer Markt über 
Dreilindenstraße, Zschochersche Straße, Lützner Straße, Merseburger 
Straße, Uhlandstraße, William-Zipperer-Straße und  Demmeringstraße bis 
zurück zum Lindenauer Markt. 
 Die linke Szene reagierte postwendend, meldete für denselben Tag zwei 
Kundgebungen mit jeweils 75 Teilnehmern an - Motto: "Gegen 
neonazistische Propaganda. In Lindenau wie überall." Von 11.30 bis 15 
Uhr versammeln sich Anhänger des Aktionsnetzwerks "Leipzig nimmt Platz" 
an der Endersstraße zwischen Lützner Straße und Merseburger Straße sowie
 in der Lionstraße/Ecke Lützner Straße. "Die Vorwürfe der Jungen 
Nationaldemokraten sind haltlos", erklärte Stadträtin Juliane Nagel 
(Linke). "Es steht zu vermuten, dass es den Nazis eher um eine 
Demonstration der Stärke vor den Kommunalwahlen geht." 

Die Seriensensation aus Leipzig!
"Dass jedoch Kandidaten gezielt in ihrem privaten Umfeld attackiert werden, habe es noch nicht gegeben, so Voigt, treffe auch nicht auf andere Parteien zu."
Geschichtsvergessener Bullshit, dass gabs schon immer und wird es hoffentlich immer weiter geben. Das es nicht auf andere Partein zutrifft, mag wohl darin begründet liegen, dass, entgegen Hufeisenbullshit, die radiale Linke (schließt AA-Spektrum hier mit ein) eben kein Verein von Extremisten ist, sondern Theorie und Praxis hat, welche sich an Emanzipation orientiert.
Insofern ist es zu begrüßen Teerbomben in Naziwohnungen zu schmeißen!
Alerta Genoss_innen und passt auf wo ihr euch bewegt, Leipsch ist kleen.
Sächsische Justitz
Da hat die Sächsische Polizei ja wieder ein paar Vorfälle die sie heranziehen kann um massenweise Handydaten auszuspähen,Wohnungen zu durchsuchen usw.Und das alles natürlich in dem bestreben eine "Linksextreme Mafia" in Sachsen aufzuspüren die es garnicht gibt.